Dienstag, November 24, 2020

Damals, beim Amtsantritt...

Am Sonntag war es genau 15 Jahre her, dass Frau Dr. Merkel Bundeskanzlerin wurde, die erste in der Republik. Zeit für mich, ein kurzes Resümee zu ziehen, auch im Hinblick auf meine Abneigung, die ich im letzten Beitrag äußerte. Wie immer ist hier alles subjektiv und einfach nur meine Meinung.

Als Tochter eines Pastors war sie damals in der DDR erstaunlich wenig beeinträchtig, v.a. konnte sie auch studieren, obwohl doch die Kirche "angeblich" im Widerstand war. Auch ihre flotte politische Karriere erregt zumindest den Verdacht, dass hier mehr Verbindungen von der Kirche zur SED bestanden als bekannt. Nach der Wende dann die Karriere in der CDU, protegiert von Kohl und getreu dem Peter-Prinzip, dass man immer bis zur höchsten Stufe seiner Inkompetenz befördert wird, blieb nach Familien- und Umweltministerium eigentlich nur noch das Kanzleramt übrig.

Donnerstag, November 19, 2020

Neulich bei der Rettung des Planeten!!1!elf!

Gleich vorab, um das klarzustellen: ich mag Greta nicht. Frau Merkel mag ich auch nicht. Insofern befindet sie sich ja schon mal in guter Gesellschaft. Ok, Greta war die Frau bzw. das Mädchen auf dem Time Magazin, der Stein, der Fridays for Future (FFF) ins rollen gebracht hat, die Schülerin die hunderttausende von Kindern zum Schulschwänzen verleitet hat, die "Klimaaktivistin", die vor der UN hunderte von Erwachsenen anklagte, ihr die Kindheit gestohlen zu haben und die leierkastenartig das Ende der Welt heraufbeschwören will.

Wie sich die Szenen gleichen, wandelte doch schon vor 2000 Jahren einer übers Wasser - ok, vermutlich nur über das Tote Meer und nicht von Plymouth nach New York - und faselte die ganze Zeit davon, dass die Welt untergehen werde. Und ja, auch JC konnte damals Anhänger um sich scharen, die ihm diese Story abkauften. Ob er sich über seine gestohlene Jugend beschwerte (in der er, wie jedes jüdische Baby, einer unnötigen Vorhautamputation unterzogen wurde) ist nicht überliefert - wenn es ihn denn überhaupt gegeben hat. 😉

Sonntag, November 15, 2020

Neulich beim Klimaretten...

Extinction Rebellion (ER) hat sich auf die Fahne geschrieben in Deutschland bis zum Jahr 2025 "klimaneutral" zu werden (was auch immer das genau bedeuten soll), wie man in diesem Interview nachvollziehen kann. Wer die über 2 Stunden nicht investieren will (ca. 30% besteht aus "genau" und "toxischem System"), kann es sich gerne schenken, denn es wird nicht eine Lösungsmöglichkeit aufgezeigt, sondern nur, dass es so nicht weitergeht bzw. zur Rettung des Klimas im Zweifel die parlamentarische Demokratie abgeschafft werden müsste. Und das zu Gunsten einer Bürgerversammlung, also einer kleinen Auswahl (wer trifft die?) von Bürgern, die sich in das Thema einarbeiten und dann einen Lösungsvorschlag erarbeiten, der aber nur dann angenommen wird, wenn er #ER in den Krams passt (wie man hier sehen und hören kann).

Doch was würde diese Klimaneutralität bedeuten? In diesem Video kann man sich davon einen Eindruck verschaffen. Michael Bilharz (der u.a. das Buch "Klimaneutral leben - Verbraucher starten durch beim Klimaschutz" über das Umweltbundesamt herausgegeben hat und im Vorsitz der Klimawette ist) erzählt hier, wie man seinen CO2 Footprint reduzieren kann. Klar, er fährt Fahrrad, macht Carsharing, isst so gut wie kein Fleisch, hat einen Öko-Stromanbieter usw. und die letzten 5t CO2, die er halt leider auch noch produziert (ich weiß nicht, ob die Atmung da mit reingerechnet ist), gleicht er über einen jährlichen Betrag an Unternehmen wie myclimate oder Atmosfair aus (zumindest wurden die beiden genannt), die dieses Geld in irgendwas mit Klimaneutralität stecken. Der Betrag für den Durschnittsdeutschen beträgt ca. 250 € pro Jahr um seine 11t CO2 auszugleichen.

Donnerstag, November 12, 2020

Das po8ische Lexikon #3 - freie Marktwirtschaft

Neuer Begriff, neues Glück - oder Unglück? Thema heute:

freie Marktwirtschaft

Interessanterweise denken viele, wenn dieser Begriff fällt, an die USA, an zügellosen Kapitalismus, Neoliberalismus, Ausbeutung usw., als könne man alles Schlechte, was es auf der Welt gibt in diesem Begriff unterbringen. Das Gute passt dann eher in die deutsche Variante, die "soziale Marktwirtschaft". Was Wikipedia dazu meint, kann man hier nachlesen.

Mir geht es heute aber um die unterschwellige Unterstellung, in einer "freien Marktwirtschaft" wäre alles erlaubt. So wie manche der Meinung sind, in einer Anarchie herrschte Regellosigkeit, so meinen wahrscheinlich auch viele, wenn Angebot und Nachfrage über den Markt bestimmt werden, dann geschehe scheinbar einfach ein Wunder - the "invisible hand".

Dem ist aber nicht so. Jede soziale Struktur benötigt Regeln, egal ob es sich um einen Kindergarten, die Börse oder den Hamburger Fischmarkt handelt. Regeln sind normalerweise dazu da, wiederkehrende Verhaltensmuster zu beschleunigen. Wenn man z.B. in einen Zeitungskiosk geht, eine Zeitschrift nimmt und den passenden Betrag auf den Tresen legt, so gibt es eine Regel (in dem Fall sogar ein Gesetz), dass diesen Vorgang legitimiert. Gäbe es das nicht, müssten der Kioskbesitzer und der Zeitungskäufer erst mal einen Kaufvertrag zur gegenseitigen Rechtssicherheit aufsetzen. Eine weitere Regel, die noch keine intrinsische Absicht beinhaltet, sondern nur Rechtssicherheit herstellen soll wäre "pacta sunt servandae", also Verträge sind (gefälligst) einzuhalten.

Sonntag, November 08, 2020

Neulich beim hl. Andreas...

...Rebers (hier zu seinem Beitrag):






 

Prophecy update...

 Ok, mit meiner ersten Prophezeiung habe ich schon mal nicht recht behalten - zum Glück. Auch soll man, lt. Mark Twain, mit diesen immer sehr vorsichtig sein, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. 😉

Bedenklich nur, dass die USA weit entfernt von diesem "Erdrutschsieg" entfernt waren. Es war eben leider nicht so einfach, dass Trump einfach nur schlecht war, sondern man kann das auch etwas differenzierter betrachten

Ich wünsche mir, dass die Medien (v.a. auch die deutschen), die gleichen Standards an Biden anlegen, mit denen sie in den letzten Jahren Trump gemessen haben und in gleicher Weise contra geben. Wenn die Aera Trump etwas bewiesen hat, dann dass die Medien das immer noch können - nur sie müssen dieses Verve, diesen Enthusiasmus gegen alle Regierenden einsetzen und nicht nur gegen diejenigen, die ihnen am meisten gegen den Strich gehen.

PS: Und hier noch eine weitere Prognose: ich denke Biden wird nicht zwei Amtszeiten durchhalten. Wenn die Demokraten es geschickt anstellen, dann schaffen sie es mit Kamela Harris in vier Jahren die erste Frau ins weiße Haus zu bringen. :-)

Sonntag, November 01, 2020

Das Wort zum Sonntag #77

Thema heute: Hört auf die Wissenschaft!

How dare you to ignore scientific facts? Ich konnte hier lange den Finger nicht in die Wunde legen, aber die religiösen Züge der Bewegungen zur Rettung des Klimas (oder gleich des ganzen Planeten!!1!elf!) sind unverkennbar. Es wird nicht auf alle Wissenschaftler gehört, sondern nur auf diejenigen, die in die Agenda passen. Es werden keine Lösungen präsentiert, sondern nur (Zwangs)Maßnahmen gefordert. Es wird kein demokratisches Ergebnis akzeptiert sondern unterschwellig eine Weltklimaregierung propagiert.

Hörten wir auf alle Wissenschaftler, dann sollten wir auch Björn Lomborg zuhören, der sehr klar darlegt, dass die Ziele von FFF, Extinction Rebellion und wie sie alle heißen, eben vieles sein mögen, aber nicht zielführend. Bitter nur, dass Politiker lieber ihr Fähnchen in den Wind hängen, anstatt hier mal Paroli zu bieten. Aber seht selbst (Vortrag ca. 40 Min.):


Samstag, Oktober 31, 2020

Neulich, bei der perfekten 2. Welle...

Potzblitz, jetzt ist sie da! 🙄

Mit Ansage.

Und trifft Deutschland ohne Plan. War ja auch nicht genug Zeit, in den letzten 3-4 Monaten eine vernünftige Strategie auszuarbeiten, mit der man einem Wiederaufkeimen des Virus hätte begegnen können. Stattdessen wollte man ja lieber über Lockerungen ad nauseam diskutieren.

Der "Wellenbrecherlockdown" ist im Prinzip die Watschen ins Gesicht all derer, die sich Mühe gegeben haben, Hygienekonzepte zu erfüllen, den Betrieb am Laufen zu halten und nicht alles vor die Hunde gehen zu lassen. Viele Kleinbetriebe und Gastronomien, Veranstalter, Hoteliers, Beautysalons usw. haben gekämpft und doch gegen einen wütenden Mob verloren, der halt lieber Party macht und laut krakeelend auf die Maske verzichtet, als temporär angepasst das zu tun, was das Vernünftigste sein könnte.

Ich halte auch nicht alle Maßnahmen für sinnvoll oder gleich sinnvoll und ich bin der Meinung, man sollte eine offene Debatte darüber führen dürfen, was etwas bringt und was nichts - am besten unterlegt mit Fakten und Statistiken, damit man die bestmöglichsten Entscheidungen für alle Beteiligten treffen kann. Das ist leider nicht passiert und man hat die Besonnenen, die mit Maske und Mindestabstand reden wollten mit den Idioten, die mit einem veganen Schnitzel bewaffnet den Reichstag stürmen wollten, in einen Topf geworfen. Aber so funktioniert der Diskurs halt heutzutage. Gefühl sticht Fakten.

Die Maske wird zum Symbol der Unfreiheit hochstilisiert, wohingegen die normale Unfreiheit, die Knechtschaft unter der drückenden Abgabenlast, die kaputtgewirtschafteten Kranken-, Renten- und Pflegekassen teilnahmslos hingenommen werden. Das aufoktroyieren von Gendersternchen ist keine Zeile wert, das Verschwenden einer halben Milliarde Euro bei der superdämlichen "Ausländermaut" auch keinen Rücktritt. Ein Flughafen bei Berlin, darf gerne mal >20 Jahre gebaut werden und ein paar tausend Millionen mehr kosten als geplant, ohne dass es auch nur irgendwelche Konsequenzen hätte und ein paar schulschwänzende Umweltjünger schwingen sich dazu auf, allen Menschen Vorschriften machen zu wollen, unter Negation demokratischer Prozesse eine Ökodiktatur befürwortend, alles unter dem Deckmantel der guten Sache - und die o.g. Schnitzeljäger machen mit. 

More chains welcome & how dare you to question these chains - we save the planet! Ich könnte mir ja vorstellen, dass Asperger zu solchen Anmaßungen globaler Größe führen könnte - ich bin kein Arzt -, aber nicht alle können dieses Leiden als Entschuldigung verwenden. Vielleicht können wir den Planeten kaputtmachen, aber sicher können wir ihn nicht "retten" - retten in dieser naiven Art und Weise, wie sich das die meisten Umweltwichtel vorstellen. Uns fehlen dazu schlicht die Mittel, sowohl intellektuell, wissenschaftlich und finanziell. Die meisten Menschen sind überfordert, wenn mehr als ein Faktor am Ursache-Wirkungsprinzip beteiligt ist (weswegen man den Autoführerschein noch mit no-brain hinbekommt, für fliegen in 3 Dimensionen aber eine Ausbildung mit jährlichem Check notwendig ist). Wie sollen wir dann etwas steuern, bei dem so viele Faktoren zu beachten sind, wie beim Klimawandel? Und v.a. bei dem es nur einen heiligen Gral Ziel gibt: CO2 Emission verringern.

Klar, den Klimawandel bekommen wir gebacken 🙄, mindestens genauso gut wie die Pandemie. Wobei bei der Pandemie Maßnahmen zum Schutz bekannt sind, diese sind konkret und von uns allen finanziell machbar, die mittelfristig das Virus sogar zum Aussterben bringen könnten (wie es mit SARS1 der Fall war). Wie vermessen sind wir eigentlich?

Letzte Woche hörte ich irgendwo, dass bei manchen Menschen der IQ durch eine COVID19 Infektion um bis zu 8,5 Punkte gesenkt werden kann - und zwar dauerhaft. Das erklärt die Sorglosig- und Fahrlässigkeit mit der manche agieren: ein IQ kann halt per definitionem nicht negativ werden, was kann man schon verlieren? 😜



Samstag, Oktober 24, 2020

Neulich bei Murat...

 Einen der besten Texte im Rahmen der Enthauptung des französischen Lehrers Samuel Paty habe ich bei Herrn Murat Kayman gefunden. Er legt meines Erachtens den Finger in genau die Wunden um die die muslimischen Verbände in Deutschland und auch alle Politiker einen weiten Bogen machen. Eine wirklich lohnenswerte Lektüre:

Gleichwohl ist auch die Meinungsfreiheit nicht schrankenlos. In einer freien, heterogenen Gesellschaft kann aber nicht das betroffene Individuum über die Grenzen der Meinungsfreiheit seines Nächsten urteilen. Dafür gibt es eine Gerichtsbarkeit, die nach rechtsstaatlichen Prinzipien darüber urteilt, was von Meinungsfreiheit gedeckt ist und was ihre Grenzen überschreitet. 

Dass im Spannungsverhältnis von aufeinanderprallenden Meinungen die gewaltsame, lebensverneinende Reaktion als legitimes oder auch nur verständliches Mittel begriffen wird, lässt keine andere Schlussfolgerung zu, als dass für den in dieser Weise gewaltbereiten Menschen sein Gegenüber nicht auf der gleichen Stufe steht. Sein Leben hat keinen höheren Wert als die eigene Meinung. 

Es soll an dieser Stelle nicht behauptet werden, dass all die oben dargelegten und beschriebenen Probleme eine ursächliche Wirkung im Sinne einer direkten Kausalität für Mord und Totschlag entfalten. Es soll nicht behauptet werden, dass in den muslimischen Gemeinschaften die gewaltsame Reaktion auf abweichendes Verhalten und abweichende Meinungen angeregt oder unmittelbar gefördert wird. Aber die Vorstellung von einem Ungleichgewicht des Wertes  menschlichen Lebens kommt nicht aus dem Nichts. Sie beginnt sich zu formen und immer konkretere, machbare Gestalt anzunehmen, wo ein Klima geduldet wird, das auf der Vorstellung von Überlegenheit beruht. 

Zum weiterlesen hier klicken

Donnerstag, Oktober 22, 2020

Neulich bei der Debattenkultur...

 Ein Twitteruser schrieb folgendes zum religiös-motivierten Mordanschlag an Samuel Paty:

Dienstag, Oktober 20, 2020

Neulich beim Prognostizieren...

 Nachdem die USA ja noch nicht gewählt haben und Deutschland erst nächstes Jahr wieder dran ist, möchte ich gerne mal zwei Prognosen abgeben, bei denen ich mir aber nicht wünsche, dass sie wahr werden:

1. Ich denke, dass Trump im November wiedergewählt wird.

2. Ich glaube, dass Merkel nächstes Jahr noch eine Amtszeit bestreiten will. Die FDP wird erneut aus dem Bundestag fliegen bzw.  an der 5% Hürde scheitern und die AfD und SPD Ergebnisse werden sich umdrehen, d.h. <15% bei den Sozialdemokraten und +20% bei der Alternative.

Meine Begründung für beide Ergebnisse ist im Prinzip das gleiche, nur in den USA mit umgekehrtem Vorzeichen: die Schwäche und Untätigkeit der aktuellen Regierung.

In den USA hatte man 2016 die Schnauze vom politischen Establishment voll und wählte eben den, der selbige am weitesten aufriss. Ich halte zwar Trump für einen (wenn nicht sogar den) schlechtesten Präsidenten, aber man kann nicht behaupten, dass er unscheinbar war. Auch spielen die ganzen Trump-Hitler Vergleiche genau den falschen Leuten in die Hände. In Österreich hatte man damals Waldheim trotz Nazi-Vergangenheit gewählt, aus Trotz, weil ganz Europa und die USA dagegen waren. Natürlich war das dämlich, aber Wähler sind nicht rational. Und so denke ich, dass Trump einen knappen Sieg davontragen wird, zumal sein Rückstand geringer ist, als der gegenüber Hillary Clinton.

In Deutschland positioniert sich die aktuelle Regierung zu schwach und tut imho zu wenig. Man hat gefühlt 2/3 der Regierungszeit damit verschwendet, der AfD das Leben in Berlin so schwer wie möglich zu machen, diese als Nazis zu bezeichnen (was für ein Euphemismus für den abgesonderten rechten/rechtsradikalen Blödsinn, der von dieser Seite abgesondert wurde! Imho sind das höchstens Möchtegern-Nazis oder von mir aus auch Neo-Nazis.) und darüber vergessen, dass es diverse Themen gibt, bei denen Deutschland und Europa hinterherhinkt: Digitalisierung, Bildung und Integration bzw. Zuwanderungspolitik - um nur mal drei zu nennen. Nur mit Fingerpointing verbunden mit geheuchelter Betroffenheit, Wankelmütigkeit und Ignoranz (s. Sterbehilfe), gewinnt man halt keine Wahlen.

Samstag, Oktober 17, 2020

Je suis Charlie, toi aussi? 🤔

 In Paris ist folgendes passiert:

Update vom 17. Oktober, 8.38 Uhr: Nach allem, was bisher bekannt ist, war die tödliche Attacke auf einen Geschichtslehrer in einem Pariser Vorort am Freitagabend ein grausamer Akt. Von einer Enthauptung des Mannes auf offener Straße ist die Rede, was Frankreichs Präsident Emmanuel Macron jedoch nicht bestätigt. Bei seinem Besuch am Tatort nennt er kaum Details. Aber er sieht mit der Tat einen Angriff auf die Meinungsfreiheit, da das Opfer, Berichten nach Mitte 40, Mohammed-Karikaturen im Unterricht gezeigt habe soll. Daraufhin soll es in der Schule zu Ärger und Drohungen gekommen sein. Der Mann wurde am Freitag ganz in der Nähe des Schulgebäudes attackiert.

wie man hier lesen kann. 

Man muss schon etwas blauäugig sein, um in einer Enthauptung, wie sie z.B. der IS zigmal durchgeführt hat, ein anderes Verbrechen, als einen religiös motivierten Mordanschlag zu vermuten. Auch die Tatsache, dass der Geschichtslehrer Mohammed Karikaturen zeigte, lässt einen Schluss in diese Richtung zu. Nichtsdestotrotz gilt natürlich in dubio pro reo.

Donnerstag, September 17, 2020

Neulich beim Gunkeln...

 Wirklich sehenswerter Ausschnitt aus Gunkels Programm zum Thema Wüstenrelgion 😈

Sonntag, September 13, 2020

Etwas ist faul im Staate Dänemarks...

 Von deutschen Medien vollständig ignoriert, v.a. auch durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (Regierungsnähe lässt grüßen), ist in Dänemark die Beschneidungsdebatte wieder aufgelebt, die in Deutschland vor acht Jahren auch geführt wurde. Und wie sich die Szenen gleichen, krakeelten in Dänemark v.a. wieder die jüdische und muslimische Mischpoke am lautesten, dass sie ja wohl ein Recht hätten, sich an ihren kleinen männlichen Babys zu vergehen.

Wie man hier lesen kann, sprach sich die Premierministerin von Dänemark, Mette Frederiksen, gegen ein Beschneidungsverbot aus, mit der selten dämlichen Begründung: 

„Viele Juden finden es nicht vereinbar, in einem Land zu leben, in dem die Beschneidung verboten ist, und ich glaube einfach nicht, dass wir eine Entscheidung treffen können, mit der wir unser Versprechen nicht einhalten - dass die Juden ein Teil von Dänemark bleiben werden"

Man könnte auch die umgekehrte Frage stellen, ob vielleicht viele Dänen nicht ihr Land mit Leuten teilen wollen, die überhaupt kein Problem haben, Babys und kleine Kinder genital zu verstümmeln und das eben nicht als Teil von Dänemark haben wollen. Schon mal darüber nachgedacht, Mette?

Freitag, August 28, 2020

Neulich beim Blasphemieren...

 Blasphemie ist ein Gedankenverbrechen. "Allmächtige" Götter, die sich ihrer Kritiker nicht erwehren können, brauchen die Hilfe weltlicher Gerichte, um sich gegen Kritik und Schmähungen zur Wehr zu setzen. Etwas erbärmlicheres kann man sich gar nicht vorstellen, untergräbt doch jedes Blasphemieurteil die göttliche Allmächtigkeit ein Stückchen mehr. Wie sich das realiter anfühlt, wenn ein Land sich in der religiösen Zwangsjacke befindet und wenn die Religion des Friedens 1.500 Leute ermordet hat, weil sie etwas gegen die fiktive Person Mohammed gesagt haben, kann man sich in diesem Video ansehen:


Freitag, August 21, 2020

Neulich beim pispern...

 Eines der letzten Programme von Volker Pispers 2016, deswegen aber nicht weniger aktuell 😉

Und hier noch was altes hörenswertes 😊

https://www.youtube.com/watch?v=yrQDLR7C0dY

Sonntag, August 16, 2020

Das Wort zum Sonntag #76

 Thema heute: Macht säkulare Ethik das religiöse Leben unmöglich?


Ethik ist, wie fast alles, einer Evolution unterworfen. War es z.B. jahrhundertelang "ok" Sklaven zu halten, so ist die Sklaverei mittlerweile weltweit geächtet, zumindest auf dem Papier ausgerottet und hat auch in den Menschenrechten (zu recht!) keinen Platz gefunden. Weiterhin bieten aber diverse religiöse Schinken ein anderes Bild, in denen ein allwissender Gott in seiner immergültigen Moral diese Weiterentwicklung in keinster Weise vorhergesehen hat.

Oder ein anderes Beispiel: Homosexualität. Lange als (heilbare) Krankheit gedeutet und "behandelt", blüht heute noch in manchen Teilen der Welt Homosexuellen die Todesstrafe, wohingegen in Deutschland schon die gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt ist. Die "göttliche Moral" ist gleichgeblieben, unsere Sichtweise, unsere Ethik hat sich zum Positiven weiterentwickelt.

Und hier sieht man auch schon die Diskrepanz. Wenn meine Begründung für ethische Handlungsanweisungen (= Moral) aus alten Schriften von Ziegenhirten kommt, die per definitionem unabänderlich sind, weil sie ja ein spezifischer Gott in die Welt hinausventiliert haben soll, so kann dies - ebenfalls per definitionem - keinem Wandel unterworfen sein. Jeder Wandel machte den jeweiligen Gott sonst unglaubwürdig, die Religion dazu sinnlos.

Samstag, Juli 18, 2020

Recently in a bureaucrats office...

As a special service for my numerous foreign followers, I translated a recent post 😉


Dad: Good morning, my name is Notimportant.

Official: Good morning Mr. Notimportant, how do you do? How can I help you, Sir?

Dad: My wife and I are expecting and we're both devout Pinkistians and wanted to have our child cut after birth, err… sort of… something like circumcision. We call it pink-mila. I just want to be sure, that I’ll not get into any legal issues.

Official: So if it is a girl, it is completely forbidden; if it’s a boy it is completely legal and allowed – of course it should be carried out professionally.

Dad: But of course we will do it professionally. I already have an operation date in 5 months. Why is removing the last link of the little finger of the left hand prohibited for girls and allowed for boys?

Official: What are you planning to do? Cut off a Finger?

Dad: A finger! How dare you, we are not Carpentestrians! We Pinkistians stand in a covenant with our pentagram-like creator and in its fivefoldness he has given us the law that every believer must be separated from the last link of the little finger of the left hand – here, see, I miss that too.

Official: But that's a serious assault!

Dad: If we are not allowed to do that, life for Pinkistians is impossible in this country!

Official: But you are harming your child for his whole life! It only has 9 fingers ...

Dad: That is not entirely true. First, only the last link is missing, meaning the little finger is still 66% intact. Secondly, it also has medical benefits. Many germs get stuck under the fingernails and are then spread from there. Studies have shown that removing a fingernail - or a phalanx with a fingernail - reduces the risk of transmission by 10%. Fingertip-cancer is also reduced by 10% - as a Pinkistian doctor has found. Pinkistian children also pick much less in their noses, a study has found a reduction of almost 50%. You see: only advantages! In addition, my wife and I agree that our child's hands should look like ours - and we also lack the last link.

Official: You can't cut a finger off a healthy baby!

Dad: Of course we can, my parents took off mine as well, see! As I recall, they used a cigar-cutter then, but we are not so barbaric. We’ve already made an appointment with our doctor and our little one will get all the anaesthesia he needs – and we bought an extra sharp cigar-cutter.

Official: But it’s against the law!

Dad: You just told me, that I can cut off a piece of his dick and get away with it. Why do you make such a fuzz about the last link of the little finger of the left hand? That’s ridiculous.

Official: Err… the circumcision is a practice with a cultural heritage of several centuries, if not millennia. In Judaism, there are priest-like specialists, the Mohels, who do this with great expertise. After the prepuce is removed, the Mohel receives the blood with his mouth – at least that’s what I was told.

Dad: A priest sucking on a baby’s dick is conform with the law? What country do we live in?

Official: But it’s their culture!  

Dad: So what? The longer you butcher children's genitalia, the more legal it gets? Is this what you wanted to say?

Official: No, of course not. It’s just covered by religious freedom.

Dad: So what are we Pinkistians? A bunch of barbaric goatherds? I’ll surely complain to your superior about your behaviour! This is an infamous defamation of all Pinkistians. Just because we are a small denomination do we have not equal rights to other believers? Show me your duty-number, I need this for my lawyer .... What is worse? Losing the last part of the little finger of your left hand if you have an intact right hand, or getting a major part of your penis amputated? So I would clearly choose the former!

Official: If you can find a doctor to do this at all ...

Dad: Our doctor is also a Pinkistian!

Official: ... who does this, you and the doctor can be prosecuted for a severe assault against the health and body of another person.

Dad: Then we will have to have our fingers cut off abroad. So far it has come in this country, you can mutilate penises, not vulvae, and Pinkistians are forced to decent into illegality! But I tell you, even if I’m locked up for 10 years, I’ll serve that sentence easily to save my child's soul from eternal hell!

Samstag, Juli 11, 2020

Neulich beim Bedeuten...

Hier hat sich telepolis mal wieder selbst übertroffen. Ein aus meiner Sicht sehr guter Artikel, der die Absurdität der social-media-Befindlichkeiten auf den Punkt bringt:

Wer nicht imstande ist, den modernen Sklaventreibern zu Leibe zu rücken, zum Beispiel dem Amazon-Chef Jeff Bezos, wer an der Macht der heutigen Eliten und Großkonzerne nicht rütteln kann, der tobt sich aus in solchen Ersatzhandlungen, der rückt Denkmälern von Personen zu Leibe, die gar nicht mehr existieren und schon lange nichts mehr zu sagen haben. Von "Aufarbeitung der kolonialistischen Vergangenheit" ist da zwar vollmundig die Rede, die Frage ist vielmehr aber, ob es nicht eher um Ablenkung geht, um eine den heutigen Mächtigen nur willkommene Ablenkung des Zorns auf Ersatzobjekte.

Dienstag, Juni 16, 2020

Neulich bei den Bilderstürmern...

Was wird von 2020 bleiben? Die Pandemie, das ist sicher, #BlackLivesMatter eventuell und in diesem Zusammenhang auch vielleicht die vielen Beschädigungen an Statuen und Skulpturen, weil diese ja Leute darstellen, die mit dem aktuellen (SocialMedia)Mainstream nicht konform gehen - sie hatten ja auch keine Chance dazu, i.d.R. sind die abgebildeten Leute schon längst tot.

Man kennt den Bildersturm, der religiös motiviert unzählige Kunstgegenstände zerstört hat. Heute werden selektiv irgendwelche Statuen und Denkmäler angegriffen, weil man den Dargestellten (hauptsächlich) für rassistisch hält. Dem nicht genug, man stürzt sich jetzt auch auf Filme und macht auch vor Philosophen nicht halt.

Wenn die Leute doch nur mal konsequent wären... einem der größten Antisemiten, Kriegstreiber und Frauenhasser hat man etliche Denkmäler errichtet, von denen meines Wissens noch keines geschändet wurde: Martin Luther.

Aber bei der Religion hört halt die Freundschaft auf, da betet man gemeinsam gegen Rassismus und Diskriminierung, die Bibel in der Hand haltend, die wohl mehr Rassismus und Diskriminierung in die Welt gesetzt hat, als irgendein anderes Buch (vom Koran vielleicht einmal abgesehen). Menschen in Gut und Böse zu unterteilen, weil sie die richtige oder falsche Wahnvorstellung im Kopf haben, ist noch viel perfider, als sich an äußeren Merkmalen abzuarbeiten und bereitet letzterem den Weg.

Ein kritischer Humanismus, auf rationalen und naturalistischen Fakten gründend, ist aus meiner Sicht der einzige Weg, wie wir die evolutionsbedingte Diskriminierung und den daraus folgenden Rassismus langfristig überwinden können - und zwar von allen Seiten!

Freitag, Juni 12, 2020

Neulich beim Gendern...

Wahrscheinlich bin ich zu alt, zu weiß, zu viel Mann, zu cis oder wasauchimmer aber ich kann beim besten Willen diesem dämlichen Gendern nichts abgewinnen. Ich bin der Meinung, in einer Sprache sollte man mit Sonderzeichen wie Interpunktion, Klammern, Gedankenstrichen usw. ohnehin sparsam vorgehen und diese sollten auch einen gewissen Sinn ergeben. Hier mal ein Beispiel:

Oldfashioned:
Die Schüler der Klasse 9b machten mit ihren Lehrern einen Klassenausflug zum Stadttheater, in welchem Schauspieler, allesamt Mitglieder des Ensembles, verschiedene Protagonisten der letzten Jahrhunderte verkörperten.

Freitag, Juni 05, 2020

Neulich beim Wahlalter...

Robert Habeck, seines Zeichens sexiest Grünenvorsitzender alive, hat sich z.B. hier darüber geäußert, dass das Wahlalter in Deutschland auf 16 Jahre gesenkt werden sollte. Das hört sich dann so an:
Die Jugend habe spätestens in der Corona-Krise gezeigt, welche Verantwortung sie zu übernehmen bereit sei. "Diese politische Reife müssen wir anerkennen. Ich finde, das Wahlalter sollte auf 16 Jahre gesenkt werden, und zwar schon für die nächste Bundestagswahl"
Ich bin der Meinung, dass Demokratie auch nichts anderes, als die Diktatur der Masse ist. Weder kann man empirisch belegen, dass dieses System die Besten der Besten nach oben spült - eher das Gegenteil - noch, dass die Entscheidungen Qualitativ besser sind als in anderen Systemen. Verdächtig scheint bei dieser Forderung jedoch, dass speziell die Grünen von einer derartigen Änderung am meisten profitieren würden, da sie mit der (pseudo)umweltorientierten Politik eher die jüngeren Generationen ansprechen.

Donnerstag, Mai 21, 2020

Wie phoenix aus der Asche...

Ohne lange drum herum zu reden, ich will meinen Punkt heute beim Tendenzfernsehen des öffentlich Rechtlichen Rundfunks machen - und zwar am Beispiel des Verhaltens im Vorfeld des Beschneidungsurteils 2012. Ich habe mir hierzu 4 Beispiele herausgesucht, zwei vom Spartensender phoenix (einer Kooperation zwischen ARD und ZDF), die Talkshow von Anne Will und die Maischberger Runde.

Das Rezept, eine Diskussion in die gewünschte Richtung zu lenken ist recht einfach. Die Grundlage sind die Personen, die an so einer Talkrunde teilnehmen.

1. Phoenix - "Ist die Beschneidung zulässig?" - vom 04.07.2012
Moderation: Alexander Kähler, stelv. Geschäftsführer phoenix
Pro-Beschneidung:
Rafael Seligmann, Publizist
Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland
Contra-Beschneidung:
Prof. Hans-Peter Bruch, Vorsitzender der dt. Gesellschaft für Chirurgie
Prof. Holm Putzke, Juraprofessor in Passau

Sonntag, Mai 10, 2020

Das Wort zum Sonntag #75

In Zeiten von CoVid19 ist das Sterben allgegenwärtig. Für mich in meiner selbstgewählten Quarantäne zwar nur durch Zahlen und Berichte zu greifen, aber doch spürbar präsenter als in einem "normalen Jahr". Deswegen steht heute zur Disposition:

Das ewige Leben (und seine Komplikationen)

Eines der wichtigsten Fundamente jeder Religion ist die (Schein)Beantwortung der Frage: was passiert nach dem Tod. Die möglichen Antworten sind vielfältig, die aller wahrscheinlichste Antwort, nämlich dass "nichts" passiere (außer dass man tot ist), gibt aber eigentlich keine. Man ist entweder ein verkappter Thetan (Scientology) oder wird wiedergeboren (Buddhismus, Hinduismus) oder ist einer von 140.000 die am Weltuntergangstag gerettet werden (Zeugen Jehova) oder erlangt das "ewige Leben" (Christentum).

Sonntag, Mai 03, 2020

Neulich im Bürgerbüro...

Vater: Guten Tag, mein Name ist Nichtsowichtig.

Beamter: Guten Tag Herr Nichtsowichtig, was kann ich für Sie tun?

Vater: Meine Frau ist in freudiger Erwartung und wir sind ja beide gläubige Pinkisten und wollten unser Kind dann nach der Geburt beschneiden lassen - also sowas ähnliches wie beschneiden.

Beamter: Also wenn es ein Mädchen ist, ist das komplett verboten, bei Jungs ist das gem. §1631d BGB erlaubt - wenn es fachmännisch durchgeführt wird.

Vater: Aber natürlich soll das fachmännisch durchgeführt werden. Ich habe auch schon einen Operationstermin in 5 Monaten. Wieso ist das Entfernen des letzten Glieds des kleinen Fingers der linken Hand bei Mädchen verboten und bei Jungen erlaubt?

Beamter: Was wollen sie machen?

Freitag, Mai 01, 2020

Neulich, guts 'n gore...

Einfach mal wirken lassen...

Und deswegen sollte der Friedensnobelpreis komplett abgeschafft werden. 😑

Freitag, April 17, 2020

Neulich beim Auswählen...

Wer sich noch nicht sicher ist, was er glauben möchte... ich habe hier eine Entscheidungshilfe im Internet gefunden 😉


Mittwoch, April 15, 2020

Das po8ische Lexikon #2 - Solidarität

Auch heute wende ich mich wieder einem Begriff zu, der aus meiner Sicht sehr ausgelutscht und teilweise schon in seiner Bedeutung ad absurdum geführt wird:

Solidarität

Ursprünglich leitet sich das Wort vom lateinischen "solidus" für "gediegen, echt oder fest" ab, das Wort solide kommt auch aus dieser Ecke. Wir meinen mit solidarischem Verhalten, dass man zu einer Idee, einer Aktion, einer Gruppe oder zu Individuen steht, sich mit diesen oder mit ihren Zielen gemein macht. Die Solidarität ist dabei zunächst wertneutral, denn man konnte in Deutschland nach der Machtergreifung 1933 auch solidarisch zum Nationalsozialismus sein.

Für mich hatte der Begriff immer eine gewisse Linkslastigkeit, was vielleicht daran liegt, dass eher zur Solidarität mit den Arbeitern als mit den Arbeitgebern aufgerufen wurde. In den 80er Jahren hieß auch die Streikbewegung in Polen "Solidarność" - und hier haben nicht Großgrundbesitzer gestreikt.

Solidarität halte ich einen für im Grunde positiv besetzten Begriff. Er zeugt von intrinsischer Empathie, sozialer Verbundenheit und Engagement. Was jedoch - speziell die deutsche Politik - daraus in den letzten paar Jahrzehnten gemacht hat, enthält für mich nichts mehr von alldem.

Ein wesentliches Merkmal der Solidarität ist nämlich, dass diese auf Freiwilligkeit basiert. Ein Individuum entschließt sich dazu, sich einer Idee/Aktion/Gruppe anzuschließen, anderen Menschen zu helfen und das aus freien Stücken. Wenn die Gruppe Solidarität "fordert", so hat sie das Prinzip schon nicht verstanden (und man sollte auch auf der Hut sein). Solidarität (wie bei den Krankenkassen) zum Prinzip zu erheben, konterkariert sie. Speziell, wenn man - wie bei der Krankenversicherung oder Rentenversicherung - überhaupt keine Möglichkeit hat, nicht solidarisch zu sein.

Der Solidaritätszuschlag ist ein weiteres Beispiel, wie der Begriff hoffnungslos überdehnt wird. Gut gemeint (also das Gegenteil von gut) als Aufbauhilfe für den Osten Deutschlands nach der Wende, zahlen wir diesen Zuschlag immer noch, 30 Jahre danach. Es hätten sich in der damaligen Euphorie bestimmt Leute gefunden, die diesen auch freiwillig über ein paar Jahre gezahlt hätten, was echte Solidarität gewesen wäre, aber ihn als quasi-Einkommenssteuer mittels Zwang einzuziehen hat mit Solidarität nicht das mindeste zu tun. Noch dazu wurde er auch von allen Ausländern in Deutschland eingefordert, d.h. obwohl man die Wiedervereinigung nicht so doll fand oder es einem gleichgültig war, man wurde doch zur Kasse gebeten. Es war kein Deutsch-Deutsches Solidaritätsding sondern eine staatliche Zwangsmaßnahme - aber zumindest knuffig verpackt.

Wir sollten aufhören Solidarität als Wegwerfvokabel im politischen Diskurs zu verwenden. Nicht alle Aktionen verdienen einen Solidaritätsaufruf, die wenigsten Aktionen (wie Soli) verdienen überhaupt, dass das Wort in diesem Zusammenhang genannt wird. Echte Solidarität sollte dafür umso mehr hervorgehoben werden - denn die können wir immer gebrauchen.


Donnerstag, April 09, 2020

Neulich in Südafrika...

Ich habe drei Weihnachten hintereinander in Südafrika (SA) verbracht, von 2016 bis 2018. Alles was ich hier schreibe, unterliegt natürlich meiner persönlichen selektiven Wahrnehmung und erhebt nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

SA, the "rainbow nation", beendete 1992 die Apartheid, 1994 fanden die ersten freien Wahlen statt und bescherten dem African National Congress (ANC) mit seinem Vorsitzenden Nelson Mandela einen überwältigenden Wahlerfolg. Seit 1994 ist der ANC in Südafrika immer mit absoluter Mehrheit an der Macht, Mandela (auch Madiba) legte sein Amt nach nur einer Amtszeit nieder. Aktueller Präsident ist Rhamaposa, der dem Duschkopfpräsidenten Zuma folgte.

Ich war 2002 das erste Mal in SA. Der Aufenthalt währte nur 10 Tage und davon waren wir 4 Tage im Kruger Nationalpark. D.h. allzu viel vom Land habe ich hier nicht mitnehmen können. Die Verbrechensrate war hoch, der ANC seit 8 Jahren an der Macht und der Rand wurde 10:1 zum Euro getauscht. Heute, 26 Jahre später, ist immer noch der ANC an der Macht, der Rand wird 16:1 zum Euro getauscht und dem Großteil der Bevölkerung geht es nicht wesentlich besser als vorher und auch die Verbrechensraten sind immer noch für europäische Verhältnisse erschreckend.

Montag, März 16, 2020

Be my guest...

Tja, Youtube ist eine Bitch. Ein Idiotenvideo wie dieses hier bekommt fast 300.000 hits, während die aus meiner Sicht umfänglichste Betrachtung der männlichen Beschneidungspraxis durch Dr. Christopher Guest hat nur knapp über 20.000 - und das obwohl 20% der männlichen Weltbevölkerung beschnitten sind, d.h. wir reden hier von 800.000.000 Männern, die sich darüber mal informieren könnten (die anderen 3,2 Mrd. natürlich auch).

Ich hatte damals schon 50 € ausgelobt, die bis jetzt keiner gewonnen hat, und es wird wahrscheinlich auch in Zukunft niemand auch nur ein gutes Argument dafür finden, warum Schönheitsoperationen an den Genitalien kleiner Kinder vorgenommen werden sollten - und zwar aller Kinder!

Aber sehen Sie bitte selbst... be Dr. Guests guest:

Dienstag, März 10, 2020

Neulich beim entkalken...

Über Twitter bin ich auf einen alten Bekannten und Namensvetter gestoßen:
Oliver Kalkofe (@twitkalk)

Ich erinnere mich noch, wie ich in den 90ern die 10minütige "Kalkofes Mattscheibe" bei "premeire" (jetzt sky) mit dem Videorecorder mitgeschnitten habe, immer manuell, da premiere die unangenehme Angewohnheit hatte, dieses Kleinod deutscher Fernsehunterhaltung mal nen Ticken früher oder später auszustrahlen.

Der frühe Kalkofe war genial (der späte ist es immer noch!), ähnlich wie man bei Twitter auf 280 Zeichen beschränkt ist, so wurden in seinen 10 Minuten ein unglaubliches Gagfeuerwerk gezündet, das immer irgendwo zwischen lyrisch eloquent und einem Schlag ober oder unterhalb der Gürtellinie lag. Eines war es nie - langweilig. Und bevor die DVD-Box rauskam (die ich latürnich käuflich erworben habe), hatten wir die mitgeschnittene Matscheibe auf VHS-Kassetten kopiert und verteilt. Um mal den Eindruck von damals zu vermitteln, habe ich etwas rausgesucht...


Man gab ihm dann 15 Minuten Sendezeit, was aber imho der Sendung nicht so viel gebracht hat. Es war jetzt etwas entspannter, aber auch ein klitzeklein wenig langatmiger. Danach kam (glaube ich) auf ProSieben die Kalkofe Show, bei der die 15 Minuten Fernsehkritik auf eine Stunde oder so aufgebläht und mit Werbung unterbrochen wurden - das war auch der Punkt an dem ich zum einen gar kein Fernsehen mehr schaute und zum anderen an dem ich Herrn Kalkofe im Kommerz angekommen sah.

Umso erfreulicher, dass er auf Tele5 (von mir lange unbemerkt) weitergemacht hat und man sich dort die neuen, sehenswerten und wirklich erstklassigen Verrisse anschauen kann - wieder back to the roots, in 15minütigen Folgen. Ich habe den Link mal auf Staffel 1 Folge 1 eingestellt. 😉


Freitag, März 06, 2020

Neulich beim wirken lassen...

Seit fast 15 Jahren (mit einer größeren Pause 😔) kritisiere ich in diesem Blog neben Religion auch jeden anderen Schwurbel, der mir so über den Weg läuft und der unser Verständnis von der Welt unterminiert. Ein leichtes Ziel war hier auch immer die Homöopathie. Hätte ich Frau Grams vor 15 Jahren kennengelernt, so hätten wir im Zweifel trefflich über genau dieses Thema gestritten, doch hat sie mittlerweile die Wandlung vom Saulus zum Paulus hinter sich, war anscheinend damals eine praktizierende Ärztin mit hohem homöopathischen Anteil und hat diesen Krempel aber mittlerweile über Bord geworfen (und betreibt mit anderen zusammen eine Aufklärungsseite über Homöopathie).

Ich habe mir in diesem Zusammenhang ihr neues Buch zu Gemüte geführt,
"Was wirklich wirkt - Kompass durch die Welt der sanften Medizin"*,
wohl wissend, dass mich hier eine "geläuterte" Frau Grams erwarten würde. Und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

Ähnlich wie beim neuen Buch von Richard Dawkins, konnte Frau Grams mich als Skeptiker nicht fundamental überraschen, aber nach der Lektüre ist mein medizinisches Bild von der Welt doch um einiges runder geworden, einiger Wissensstand aktualisiert und einige (Gegen)Argumente vervollständigt. Auch schildert sie ihre persönliche Hin- bzw. Abwendung zur/von der Homöopathie, was im Zusammenhang mit ihrer hochschulmedizinischen Ausbildung dem Buch noch mehr Authentizität verleiht.

Dienstag, März 03, 2020

Das po8ische Lexikon #1 - Toleranz

Es gibt leider ein paar Wörter, die finde ich dermaßen ausgelutscht und inhaltsleer, obwohl sie ad nauseam durch alle Medien geistern. Hier werde ich, in loser Reihenfolge und nicht alphabetisch geordnet meinen Senf dazu abgeben - nicht in Gedichtform...

Toleranz

Das Wort kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet:
- aushalten
- erdulden
- ertragen

Mich dunkel an meinen Lateinunterricht erinnernd, wurde das Wort dort auch schon in eher negativem Zusammenhang verwendet. Der Held, der die Qualen des Schicksals erdulden musste, das Volk, das die Gefangenschaft ertrug usw. usf.. Das positive an "tolerare" ist, das wir es aushalten (können), aber das negative ist, dass wir es ändern wollen. Der nächste logische Schritt nach tolerieren ist nämlich akzeptieren, verwerfen oder ändern. Bei ändern stehen wir dann wieder am Anfang.
Mal ein Beispiel:
Homosexuelle Beziehungen wurden früher nicht toleriert und auch nicht akzeptiert - es war ein Straftatbestand. Dieser wurde modifiziert (keine Straftat mehr) und sogar vor kurzem die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare gesetzlich verankert. D.h. die Zwischenstände wurden von den einzelnen Parteien "toleriert" aber nicht akzeptiert. Der aktuelle Zustand bedeutet für gleichgeschlechtliche Paare das Ende, wohingegen evtl. ein paar Leute, die das nicht akzeptieren können oder wollen, mit der "modifizieren" Schleife weitermachen wollen.

Inspiriert hat mich hierzu Herr Gauck, der bei seiner Buchvorstellung von einer "erweiterten Toleranz" sprach (wie man hier sehen kann). Pastoral religiös wird hier anscheinend (ich werde mir das Buch nicht gönnen) wieder Toleranz beschworen, wo wir doch viel dringender Akzeptanz oder klare Ablehnung bräuchten. Toleranz ist das wischi-waschi, das zwischen-Himmel-und-Erde, das nicht-Fisch und nicht-Fleisch im politischen Sermon, das immer dann beschworen wird, wenn man sich nicht auf eine Seite schlagen will.

Das Wort passt zu allem irgendwie, es ist (komischerweise?) positiv besetzt und wer tolerant ist oder das von sich behauptet, hat schon mal die Likes auf seiner Seite. Ich z.B. bin (wie man mittlerweile wissen sollte) sehr intolerant gegenüber Menschenrechtsverletzungen (wie z.B. das Rumschnippeln an kleinen Kindern, die frühkindliche Indoktrination oder wenn die sexuelle Orientierung zum Straftatbestand wird). D.h. da befinde ich mich in der Schleife, dass diese Zustände modifiziert werden müssen. Ich kann den Status quo nicht akzeptieren - und ich kann auch begründen warum. Sollten sich die Argumente hier ändern, dann wäre ich auch bereit Dinge zu akzeptieren, d.h. ich mache das von den Fakten abhängig.

Genau das kann ich auch nur den dampfplaudernden Politikern empfehlen (z.B. bei der Homöopathie), werdet konkret, bezieht Stellung, trefft eine Entscheidung und schafft Akzeptanz (oder verwerft es), anstatt sich (wie Gauck) immer auf die flauschige Toleranzinsel der Glückseligkeit zurückzuziehen.

Sonntag, März 01, 2020

Das Wort zum Sonntag #74

Thema heute: religiöse Symbole in der Öffentlichkeit

Diese Woche hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass für eine klagende Rechtsreferendarin (und anscheinend gläubige Muslima) das Kopftuch bei gewissen Tätigkeiten im Gericht abzulegen sei, wie man hier lesen kann. Für den säkularen Staat (der er ja gem. Grundgesetz sein soll) ist das nur der erste Schritt in die richtige Richtung. Ebenso sollten auch alle religiösen Symbole des Christentums oder jeder anderen Religion aus Gerichten verschwinden.

Ein Gericht sollte ein Ort sein, an dem nach bestem Wissen nach der Wahrheit geforscht wird, um dem Beschuldigten und dem Klagenden das bestmöglichste und fairste Recht gem. der aktuellen Gesetzeslage zukommen zu lassen. Dass Gerichte dieses hehre Ziel nicht immer erreichen ist angesichts der Menschlichen Unzulänglichkeit und Fehleranfälligkeit verständlich, aber wir sollten uns an dieser Idealvorstellung orientieren.

Im Prozess gegen Jörg Kachelmann (btw,   war das z.B. nicht der Fall. Es erfolgte eine mediale Vorverurteilung, das Gericht verhängte Untersuchungshaft usw. usf.. Natürlich sind auch Richter nicht losgelöste juristische Wesen, sondern Menschen mit Vergangenheit. Wenn wir uns z.B. in die Lage einer Richterin versetzen, die in ihrer Jugend sexuelle Nötigung erfahren hat und jetzt über einen sexuellen Nötiger zu urteilen hat, dann ergibt das automatisch ein Spannungsfeld für sie - und zwar in beide Richtungen. Wenn sie besonnen ist, ist sie sich ihrer Geschichte gewahr und wird u.U. zu milde urteilen, um nicht den Verdacht zu erhärten, auf Grund ihrer Biographie Rache zu üben. Umgekehrt könnte sie auf Grund ihrer Erfahrung gerade ein hartes Urteil fällen, weil sie den Sachverhalt selbst erlebt hat.

Mittwoch, Februar 12, 2020

Letztens in Prag...

Ich bin eher zufällig über das untenstehende Video gestolpert, in welchem die Barbarei der Beschneidung sehr sachlich vorgetragen wird. Erschreckend ist, wie wenig Wissen in den USA in Bezug auf die Beschneidungspraxis herrscht und noch erschreckender ist, dass sich Deutschland 2012 vor allem von amerikanischen Kinderärzten bzgl. dieser Entscheidung beraten ließen. Selber nachdenken hätte wahrscheinlich mehr gebracht - aber dafür werden Politiker ja nicht bezahlt... 😑


Und hier noch das Video, das mir YouTube im Anschluss angeboten hat. Die Perfidie wird gleich am Anfang ausgesprochen - Jungs werden erst zu Männern, wenn man ihnen ein Stück vom Penis wegschneidet (gilt das etwa für Mädchen auch? und falls nein, warum nicht?)... menschenverachtender geht es kaum und auch sehr schön und bezeichnend, dass sich noch nicht einmal Journalisten differenziert mit dem Thema auseinandersetzen, sondern einen Gummiring als das non-plus-Ultra loben, das viele Leben retten wird. Noch mehr Leben (und Penisse) würde retten, wenn man auf diese archaische Scheußlichkeit, diesen kulturell-religiösen Schwachsinn, diese unsägliche Barbarei einfach verzichten würde. Weniger ist mehr - hier zumindest.


Sonntag, Februar 09, 2020

Das Wort zum Sonntag #73

Thema heute: Religionskritik

Aktueller Anlass zu diesem Thema sind die Morddrohungen gegen eine 16jährige Französin die, wie z.B. hier zu lesen ist, folgendes gesagt haben soll:

„Ich hasse Religion, der Koran ist voller Hass… Eure Religion ist Scheiße“

Gut, das ist jetzt nicht besonders fundiert, aber es ist halt ihre Meinung (meine übrigens auch). Ich denke, dass (fast) alle Religionen die Menschen eher spalten, als sie zusammenzubringen und bei (fast) allen Religionen muss man sich als gemäßigter Gläubiger mit einem gehörigen Doppeldenk über die Hasstiraden, die sowohl in der Bibel, als auch im Koran (oder der jeweiligen heiligen Schrift) zu finden sind, hinwegsetzen.

Auch ist es ein natürliches, evolutionsbedingtes Verhalten, dass wir unsere Ansichten nicht so schnell ändern. Wer immer schon der Meinung war, dass Wünschelrutengehen oder Homöopathie funktioniert, der lässt sich nicht durch ein paar kritische Argumente davon abbringen. Jeder vermeintliche Beleg für die Wirksamkeit (ich habe Wasser entdeckt! ich wurde durch Globuli vom Schnupfen geheilt!), bestärkt den eigenen Glauben mehr, als er durch ein Argument (Wünschelrutengehen wurde noch NIE unter Laborbedinungen bestätigt. Homöopathika enthalten keinen Wirkstoff und konnten noch nie eine Wirkung über dem Placeboeffekt belegen) erschüttert werden könnte.

Schlimmer noch, wenn man in so einem Glaubenssystem verhaftet ist, ist jede kritische Betrachtung natürlich auch in gewisser Weise ein Angriff gegen die eigene Person, weil man sich ja mit dem System identifiziert, ein Teil von diesem ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Christen sich sehr wohl der Islamkritik bewusst sind und diese zum großen Teil auch akzeptieren, sobald man aber die gleichen Kritikpunkte für das Christentum anwendet (zirkuläre Logik, ein behaupteter Gott & Gottessohn, keine externen Quellen, logische Fehler), wird diese rigoros abgelehnt.

Sonntag, Februar 02, 2020

Das Wort zum Sonntag #72

Thema heute: Religion und Wissenschaft

Ausgangspunkt zur heutigen Diskussion ist dieses Video:

https://mobile.twitter.com/rightwingwatch/status/1220740601781608448

Daraufhin gab es einen Thread (hier nur ein Auszug), den ich mir erlaubte zu kommentieren:
Worauf ich natürlich korrigiert wurde:
Das soll die Ausgangsthese heute sein, in Europa gäbe es ein Christentum, das mit "rationalem Verstand kompatibel" sei, das "Wissenschaft als Gewinn/Geschenk" begreife.

Natürlich kann man jede Religion solange weichspülen, dass sie irgendwie mit der Realität übereinstimmt. Bestes Beispiel hierfür ist der Deismus, der Glaube daran, dass Gott quasi das Universum anschubste, sich aber ansonsten raushält. Doch genau das tut das Christentum ja nicht. Deus io vult - Gott will es so, war schon der Spruch der Kreuzzügler und ist im Prinzip auch der Duktus der Kirche. Alles geschieht so, wie Gott es will.

"Experiment und induktive Forschung wurden verbannt, die Erfahrungswissenschaften durch Bibel und Dogma erstickt, Naturwissenschaftler in Gefängnisse und auf Scheiterhaufen getrieben. 1163 verbietet Papst Alexander III. … allen Klerikern das Studium der Physik. 1380 untersagt ein französischer Parlamentsbeschluss jede Beschäftigung mit Chemie unter Berufung auf ein Dekret von Papst Johann XXII." (Deschner)

Dachte man jetzt, mit dem Mittelalter wäre der Drops gelutscht und danach wäre es besser geworden - weit gefehlt. Im Jahr 1864 verurteilte der damalige Papst Pius IX. mit dem Syllabus errorum so ziemlich alles, was dem Christentum bzw. der Catholica ein Dorn im Auge war. So zum Beispiel:
  • Religionsfreiheit
  • Menschenrechte
  • Meinungsfreiheit
  • Demokratie usw.
Auch diese ARD-Seite, bringt es trefflich auf den Punkt, wenn sie sagt:

Der Vatikan hat Wissenschaft und Kirche als miteinander vereinbar erklärt. Doch es gilt auch weiterhin: Bei den beiden Wissensquellen Vernunft und Offenbarung hat die Offenbarung, also der Glaube, noch immer den Vorrang.

Und so war es immer, seit in der Wissenschaft die wissenschaftliche Methode angewandt wurde. Darwin traute sich nicht, die Evolutionstheorie zu veröffentlichen, weil diese konträr zur kirchlichen Lehrmeinung stand. Kopernikus hat sein Heliozentrisches Bild unseres Sonnensystems nicht veröffentlicht - aus Furcht vor dem Shitstorm der Exkommunikation. Kepler, der es dann tat, bekam keinen Lehrstuhl mehr.

Jetzt im 21. Jahrhundert, nachdem die Anzahl der Gläubigen stetig sinkt, unser Verständnis der Welt immer besser wird und der Lückenbüßergott kaum noch Lücken findet, da kommen dann Aussagen, wie die obige, meist gestützt auf die "papstliche Akademie der Wissenschaften", zuerst von 1603 bis 1641, dem Tode Galileis bestand, die dann von obigem Pius IX. 1847 wiederhergestellt und in der heutigen Form erst von Pius XI. 1936 eingerichtet wurde. Nach dem Motto, umarme, was Du nicht umbringen kannst, schmückt sich seitdem der Heilige Stuhl mit einer unabhängigen Forschung in dieser Einrichtung. Wenn es hart auf hart kommt, bezweifle ich aber, dass aus dieser Akademie etwas nennenswertes entsteht. Ich vermute mal, es ist das wissenschaftliche Feigenblatt, mit dem man die naturalistisch veranlagten Gläubigen vom Austritt abhalten will.

Besser als Roland Fakler kann man es eigentlich nicht zusammenfassen:
Jahrhundertelang mussten wenige mutige Forscher wissenschaftliche Erkenntnisse gegen die Kirchen durchsetzen: Kopernikus, Galilei, Kepler, Darwin…
In den protestantischen Ländern war dies leichter, weil es dort keine allmächtige Autorität gab, die dies hätte verhindern können, in den Niederlanden, England, USA.
Schließlich ist die Kirche auf den laufenden Zug aufgesprungen, behauptet heute selbst Wissenschaft zu treiben und dass sie schon immer für die Wissenschaft war.
Nichts was unsere Gesellschaft heute ausmacht, weder im politischen, sozialen oder im wissenschaftlichen Umfeld ist wegen des Christentums vorhanden - man müsste eher sagen: trotz! Alles musste gegen den erbitterten Widerstand der Kirche erkämpft werden. Blinder Glaube hat uns von den Erkenntnissen der Antike weggeführt in ein finsteres Mittelalter, in der Heiligenlegenden Allgemeinbildung ersetzten und die einzig "Gelehrten" noch Geistliche und Adelige waren, also ein paar Prozent der Bevölkerung - und das auch nur in Konformität zum Christentum bzw. der Kirche. Imho haben wir dadurch einige hundert Jahre an kultureller und wissenschaftlicher Entwicklung eingebüßt und vielleicht stellte sich heute die Frage nach dem Klimawandel gar nicht, weil unsere Vorfahren diesen schon vor 100 Jahren gelöst hätten... 😉

Wer nicht denken kann, glaubt. Wer Angst vor dem Denken hat, glaubt. Wer glaubt, denken zu können, glaubt. Und das glauben fast alle. (Deschner)

Sonntag, Januar 26, 2020

Das Wort zum Sonntag #71

Thema heute: Kindesmissbrauch und Zölibat

Wie man z.B. hier, aber auch an anderen Stellen lesen kann, bleibt von der großspurig angelegten Aufdeckungsaktion weniger übrig als ein Kaninchenfurz:

Im Herbst 2018 machte die Missbrauchsstudie der katholischen Kirche mit erschreckenden Zahlen Schlagzeilen: Mindestens 3677 Minderjährige wurden in den Jahren 1946 bis 2014 von 1670 Klerikern missbraucht.

Man hat zur Ermittlung der Daten schon fast 8 Jahre gebraucht, jetzt streitet man sich u.a. über Entschädigung (und aus welchem Topf diese zu bezahlen wäre) und wieder sind weitere zwei Jahre vergangen, in denen die Kirche nichts gemacht hat außer: die Täter in den eigenen Reihen zu schützen!

Prof. Holm Putzke, der schon sehr positiv bei den Beschneidungsdiskussionen aufgefallen ist, dem aber imho v.a. im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu wenig Raum gegeben wird (evtl. weil er gegen Religioten aber für Kinder argumentiert?), formuliert das so:

... die katholische Kirche habe sich "redlich darum bemüht, damit die in ihren Reihen massenweise begangenen Verbrechen an Kindern inzwischen nicht mehr verfolgbar sind".

Ich hatte selbst damals, noch bevor die Studie in Auftrag gegeben wurde, auf die Schweinerei im Bistum Regensburg hingewiesen, die natürlich ohne jegliche Konsequenzen für Bischof Müller verlaufen ist. Wie man es erwartete und wie man es von den Kirchen kennt, Probleme werden andiskutiert und dann ausgesessen. Das Strafgesetzbuch mag für den profanen Kinderschänder gelten, klerikale Kinderficker scheinen über diesem zu stehen, weil sie ja innerkirchlich (meist mit Versetzung) bestraft würden - was für eine Heuchelei und Bigotterie.

Doch ein Punkt stört extrem, der speziell die katholische Kirche betrifft: die unsägliche Verquickung von Zölibat und Kindesmissbrauch. Das liest sich wie folgt:

„Denn der Zölibat ist Teil eines Systems. Und der Zölibat ist ein Risikofaktor für den Missbrauch. Deshalb darf man das Thema nicht länger aussitzen oder in einer Entschuldigungsrhethorik vertuschen. Sondern, es muss grundsätzlich dieses Problem, das Systemproblem, angegangen werden – und zwar im Interesse der Opfer“ (Deutschlandfunk, Hubert Wolf, Theologe)


Der Zölibat ist nicht die Ursache, aber er begünstigt den Missbrauch. Offensichtlich werden Menschen mit einer verkorksten Sexualität vom Zölibat des katholischen Priestertums besonders angezogen. (Zeit, Anselm Bilgri, ehem. Benediktinermönch und Priester) 
Deutsche Welle: Würde nicht etwa die Abschaffung des Pflichtzölibats helfen? In dem Bericht, der letztes Jahr von der Deutschen Bischofskonferenz vorgestellt wurde, heißt es, dass das Pflichtzölibat der Priester ein Faktor sei, der Missbrauch begünstigen kann. 
Zollner: Aber in dem Bericht steht auch drin, dass der Zölibat nicht eo ipso zum Missbrauch führt. Insofern ist das selbst in dem Bericht nicht eindeutig. Wenn man in andere Berichte schaut, die in den USA, Australien oder sonstwo von Regierungen im Auftrag gegeben wurden, dort heißt es: Der Zölibat führt nicht zum Missbrauch. Dass ein zölibatär Lebender im Lauf der Zeit zu einem Risikofaktor für Missbrauch, aber nicht nur vom Missbrauch von Jugendlichen, sondern auch von Alkohol oder von sonstwas werden kann, ist eine andere Sache. Dazu braucht es eine andere Art vom Vorgehen. Zu erwarten, dass durch die Aufhebung des Zölibats der Missbrauch ein für allemal verschwindet, ist sehr falsch - vor allem auch wenn man in die Gesellschaft und in die anderen Religionen hineinschaut. (DW, Hans Zollner 
Dazu gehörten „Machtmissbrauch und Klerikalismus, Sexualität und Sexualmoral, Zölibat und Ausbildung der Priester“. Allerdings sei „der Zölibat nicht die Ursache für Missbrauch, das ist absolut nicht der Fall“. Dennoch könne ein Leben in der Ehelosigkeit kombiniert mit bestimmten Schwächen einer Person zum Problem werden. (Der Tagesspiegel, Kardinal Marx, Vorsitzender der Bischofskonferenz)


Ich habe natürlich vollstes Verständnis dafür, dass die progressiveren Kreise den Zölibat loswerden wollen, nur sollte er in diesem Zusammenhang eines nicht verschleiern: die faktischen Verbrechen an Kindern und Minderjährigen. Manche Ausführung liest sich so, als wäre der Zölibat so etwas wie der fehlende Sicherheitsgurt im Auto, durch den ein erhöhtes Verletzungsrisiko bestünde. Auch ist das Aufführen von beiden Begriffen in meinen Augen grob falsch. Es gab und gibt auch Missbrauchsfälle auf protestantischer Seite und dort gibt es den Zölibat nicht.

Der faktische Zölibat sieht in Deutschland so aus, dass eine Beziehung des Priesters mit seiner Haushälterin oder seinem Haushälter geduldet wird. Sogar für uneheliche Kinder aus diesen Beziehungen übernimmt die Kirche den Unterhalt. Wer also damit leben kann, dass er nicht auf dem Papier verheiratet ist, den perforiert der Zölibat nur tangential. Andere Priester haben auch schon die Kirche verlassen oder ihr Priesteramt niedergelegt, um offiziell heiraten zu können.

D.h. der Zölibat ist vernachlässigbar - auch und gerade als Risiko. Durch die Vermengung der Begriffe entsteht beim laienhaften Zuhören aber folgender Eindruck:

"Der arme Herr Pfarrer konnte ja nicht anders, als sich am Ministranten zu vergreifen, wenn ihn die Kirche doch keine Frau haben lässt...."
Der "Herr Pfarrer" ist aber ein erwachsener Mann, der wusste auf was er sich einlässt. Der Herr Pfarrer hat die Hochschulreife erworben und ein Theologiestudium (egal wie blöd das auch ist) absolviert und der Herr Pfarrer sollte auch wissen, dass sexuelle Handlungen an Minderjährigen einen Straftatbestand darstellen. Das ist durch nichts zu entschuldigen, am wenigsten durch den Zölibat!

Freitag, Januar 24, 2020

Sonntag, Januar 19, 2020

Neulich in Niederbayern...

Mit diesem und diesem Wort zum Sonntag, sollte meine Einstellung zur Abtreibung deutlich geworden sein. Hier aber noch ein kleiner Nachtrag. In dieser Spiegelkolumne schreibt Frau Stokowski (mit der ich - offen gestanden - nicht oft einer Meinung bin) folgendes, was ich aber diesmal unterstreichen kann:
Wer sich 30 Sekunden mit Abtreibung beschäftigt hat, weiß, dass da keine "Kinder auf die Welt geholt werden - und zwar tot". Der Zellklumpen, der bei einer Abtreibung in den ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft aus dem Uterus geholt wird, ist noch kein Kind. Die einzige Gruppe, die das so benennen würde, sind sogenannte Lebensschützer, also AbtreibungsgegnerInnen, die Abbrüche am liebsten komplett verbieten würden.
Frau Stokowski bezieht sich auf diesen Artikel im Tagesspiegel, den ich mir natürlich auch zu Gemüte geführt habe. Und ja, ich sehe genau die gleiche Tendenz (v.a. durch das Bild) wie die Spiegelkolumnistin, wenn auch unter der Fragestellung "Wann ist ein Mensch ein Mensch?" der aktuelle Stand differenziert dargestellt wird:
Sobald eine Eizelle befruchtet ist, beziehungsweise sich in der Gebärmutter einnistet, sagen konservative Christen.
Sobald die zwölfte Woche vorbei ist, sagt der Gesetzgeber, der in den Siebzigerjahren diese Zahl bestimmt hat, weil ein Fötus gewissermaßen „fertig“ ist. Körper, Gliedmaßen und Organe sind angelegt, danach wachsen sie nur noch. Sobald ein Fötus außerhalb des Körpers der Mutter überleben könnte, sagt Thoralf Fricke von pro familia, also um die 24. Woche. Das Bürgerliche Gesetzbuch sagt: Mit Abschluss der Geburt ist der Mensch ein Mensch – im juristischen Sinne. Der Arzt Michael Spandau sagt: Sobald der Embryo ein funktionierendes Großhirn hat, ein Bewusstsein und Schmerzempfinden. Neulich las er in einem Fachmagazin, dass all dies wohl erst um die 30. Woche gegeben sei.
Für mich unverständlich: wir haben hier ein Thema, das man biologisch, anthropologisch, soziologisch, psychologisch und medizinisch betrachten kann. Die Auswirkungen einer Abtreibung sind extrem begrenzt. Von den jährlichen ca. 100.000 Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland habe ich nicht einen mitbekommen, noch hätte mich einer in meinem Leben beeinflusst. Trotzdem handelt es sich um einen Straftatbestand. Ich fühle mich unweigerlich an den "Schwulenparagraphen" erinnert, der erst in den 70ern gestrichen wurde - mein Leben wurde auch nicht durch den einvernehmlichen, gleichgeschlechtlichen Sex beeinflusst, der bis dahin als Straftat begangen wurde.

Anscheinend bekommen es Gesellschaften wie die Deutsche (die Österreicher ja auch), nicht gebacken, hier eine klare, säkulare, wissenschaftsbasierte Gesetzeslage zu schaffen. Was lässt uns hoffen, dass bei einem hochkomplexen Thema wie dem des Klimawandels bessere Entscheidungen getroffen, bessere Gesetze gemacht würden? Hängt der Ruf nach der Wissenschaft vom Gusto oder der Tagesform ab? Ich sage nicht, dass die Wissenschaft die Antworten hat, aber sie hat wenigstens die Fakten. Und Fakten sollten immer die Diskussionsgrundlage bilden, nicht irgendwelche persönlichen Erfahrungen oder Gefühle (wie bei den Grünen und der Homöopathie) oder irgendwelche religiösen Schwurbeleien (wie bei den Pro-Life Aktivisten), dich noch nicht mal durch die (un)heiligen Bücher abgedeckt sind.



Freitag, Januar 10, 2020

Montag, Januar 06, 2020

Das po8ische Bilderrätsel #63

Nach langer Zeit mal wieder was zum Knobeln:


Hier noch die Auflösung von #62:
~ Krähen + green = Graham Green

Sonntag, Januar 05, 2020

Das Wort zum Sonntag #70

Thema heute: (A)Soziale Netzwerke

Obwohl mein Twitter Account schon seit 2009 existiert, habe ich erst in den letzten paar Wochen angefangen diesen zu nutzen. Facebook & Instagram kenne ich nur vom Hörensagen, ich gehe aber davon aus, dass die Lage dort ähnlich ist. Ich habe ein prinzipielles Problem mit dem Begriff "folgen", für mich schwingt hier - rein semantisch gesehen - noch der Leichengeruch des dritten Reichs mit oder die lange verbreitete autoritäre Erziehung, in beiden Fällen musste/sollte (bedingungslos) gefolgt werden. Vielleicht hätte ich mit "einseitig verknüpfen" weniger Probleme, aber diese Bezeichnung ist halt für ein Smartphone definitiv zu lang. Ich versuche mich daran zu gewöhnen und "folge" mittlerweile auch ein paar Leuten.

Twitter schlägt mir jetzt natürlich basierend auf den Leuten denen ich schon folge, wieder neue Leute vor, denen ich auch folgen könnte. Praktisch ist, dass diese sich meist in den gleichen Bereichen befinden. Insofern lädt Twitter gerade dazu ein, sich in einer Bubble einzuigeln. Bubble bedeutet hier, dass man quasi nur Leuten folgt oder von Leuten vergefolgt wird, die annähernd das gleiche denken oder die gleiche Meinung haben wie man selbst.

Meine steile These heute ist, dass dieses Blasenverhalten in Kombination mit Followern sich auch nicht viel anders manifestiert als eine Pseudoreligion. Jedoch sind die Inhalte dermaßen wenig festgezurrt, dass, wenn man den Finger in die Wunde legen wollte, diese schon wieder etliche Tweets weiter ist und eine andere "#Umweltsau" durchs Dorf getrieben wird. Ich werde dazu auch leider ein bisschen ausholen müssen.

Umweltsau deswegen, weil sich vor Weihnachten dort folgendes "Drama" (kurz zusammengefasst) ereignete:

1. Akt
FridaysForFuture Germany (FFF) hatte folgenden post am 23.12. abgesetzt
Leider kann man hier die Uhrzeit nicht erkennen, aber zwischen dem ursprünglichen post und "was darf Satire" vergingen m.W. einige Stunden. Wäre beim ersten post wenigstens ein Zwinkersmiley dabei gewesen, dann hätte man das auf Anhieb als satirischen Seitenhieb auffassen können. Wie man auch an den "likes" (den Herzchen) sehen kann, fanden das bis zum 1.1. über 4.000 Leute toll. Natürlich haben sich sofort Leute aufgeregt, dass das ja im Prinzip gegen die Großeltern Generation geht, die viel geleistet haben usw. weswegen FFF noch am selben Tag die untenstehende Entschuldigung postete. Meine persönliche Meinung ist, dass dies als bewusste Provokation gemeint war (dieses "Wachrütteln" halt) und man seitens FFF erst dann zurückruderte, als die Stimmung im Keller war.

2. Akt
Wahrscheinlich auf Grund dieses kleinen Shitstorms (denn nicht alle 5.382 Antworten waren freundlich - aber ich habe mir auch nicht alle durchgelesen) fühlte sich der WDR verpflichtet Schulterschluss zu zeigen und hat mit einem Kinderchor eine Persiflage auf "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" eingesungen und anschließend online gestellt. Meines Wissens wurde das nie gesendet. Der Vollständigkeit halber sei auch dieser angeführt:
Den FFF Tweet fand ich schon wenig prickelnd, v.a. weil er nicht wirklich lustig war. Eine der wichtigsten Eigenschaften von Satire sollte sein, dass man darüber lachen kann oder sich zumindest vorstellen kann, dass darüber jemand lacht, wenn man selbst eine Spaßbremse ist. FFF war da imho einfach zu ernst und zu bemüht. Und genauso mutet der Kinderchor an, man "bemüht" sich die Nachkriegsgeneration auf die Schippe zu nehmen - aber es sieht nach Angestrengtheit und Wortschubserei aus. Außerdem ist die Zielgruppe des Spotts ja gerade nicht besonders in den sozialen Medien unterwegs. Besser wäre es gewesen, das wirklich über den Sender zu jagen, evtl. mit einer zweideutigen Anmoderation von Helene Fischer o.ä., damit die Zielgruppe der Satire wenigstens eine Chance hat, das mitzubekommen. Oder man hätte es einfach lassen sollen.

3. Akt
Der Shitstorm der dann über den WDR hereinbrach war noch heftiger als der des FFF. Man (d.h. in dem Fall Rechte) fühlte sich zu Spontandemos vor dem WDR Gebäude berufen, es gab einen "Brennpunkt" oder so (ich schaue ja kein Fernsehen) in dem der Intendant sich dafür entschuldigte.

Sidekick an dieser Stelle war ein freier Mitarbeiter des WDR, der - und auch hier schlägt imho wieder schlechte Satire zu - den FFF post mit dem WDR-Song zusammen persiflierte und die Großelterngeneration als #Nazisäue bezeichnete. Ok, kann man machen, muss man aber nicht. Es gab dann natürlich den entsprechenden Sidekick-Shitstorm gleich noch gratis obendrauf mit (zumindest lt. seiner Aussage) noch ein paar Morddrohungen und der dämlichen Idee, man möge doch den freien Mitarbeiter rauswerfen.

Selbstredend, dass der WDR das Video offline nahm - aber das Internet vergisst und vergibt nicht, deswegen kann man es oben noch sehen 😉

Epilog:
Auf jeden Fall schien das Weihnachtliche Newsloch gestopft, denn bis heute werden dazu Kommentare verfasst, Artikel geschrieben, die Lage analysiert usw. Vermutlich kam der meiste Shit des Storms aus der rechten Ecke (zumindest beim WDR). Einen recht guten Kommentar finde hier diesen hier.

Mittwoch, Januar 01, 2020

Neulich beim Jahreswechsel...

Auch wenn sich in Südafrika eigentlich zu wenig verändert hat, seit man den unterirdischen Jacob Zuma aus dem Amt gedrängt hat und ich in absehbarer Zeit auch keine Besserung vermute - eines konnte er doch wie kein anderer:
ein frohes Neues Jahr zu wünschen!

Insofern möchte ich den Großmeister zu Wort kommen lassen:

Wer den Witz hier nicht ganz nachvollziehen kann, bitte dieses Video anschauen 😉