Samstag, März 31, 2007

Das Wort zum Sonntag #8

So kurz vor dem Osterfest schien es mir angebracht mal eher was vom arbeitslosen Zimmermann zu schreiben, denn auch über diesen sind genügend Ungereimtheiten im hl. Märchenbuch vorhanden.

Somit lautet das heutige Thema:
Hat Jesus seinen Jüngern alles erzählt?

Bei Johannes 15,15 kann man lesen:

"denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan."
wohingegen beim selben Evangelisten ein Kapitel später (Joh 16,12) steht:
"ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen."
Natürlich gibt es wieder jede Menge Möglichkeiten sich da rauszureden, z.B.:
- JC hat nicht alles von seinem Vater gehört und wollte noch eigenes Zeugs unter die Leute bringen
- Joh 16,12 war zeitlich vor Joh 15,15
- JC war als Mensch nicht allwissend usw.usf.

Was aber wirft, vor allem die erste Stelle, für ein Licht auf den dahinterstehenden "Vater"? Konnte er seinem Sohn nicht mehr mitgeben als ein paar Sprüche und Gleichnisse, die man in jedem Bauernkalender finden kann? Wie wäre es z.B. mit etwas medizinischem Wissen gewesen, dass Millionen seiner (angeblich so geliebten) Menschen hätte retten können, so à la Semmelweis "wascht euch öfter mal die Pfoten"?
"Glaubensbekenntnisse werden akzeptiert, nicht weil sie vernünftig sind, sondern weil sie wiederholt werden."
(Oscar Wilde)

Ich bin selten...

Toll, als hätte ich das nicht gewusst. Eigentlich bin ich sogar einzigartig, weil sich meine genetische Information mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht nocheinmal auf diesem Planeten wiederholt und wenn doch, dann hat die Person nicht meinen kulturellen Hintergrund usw.usf.. Naja.. Bienchen hat einen kleinen Test (auf Englisch) rausgegraben der nach der Beantwortung der 12 Fragen ungefähr das Folgende auswirft (mir hat das Bild mit dem blauen Typen gefallen, deswegen hab ich auch mitgemacht):

Your Personality is Very Rare (INTP)

Your personality type is goofy, imaginative, relaxed, and brilliant.

Only about 4% of all people have your personality, including 2% of all women and 6% of all men
You are Introverted, Intuitive, Thinking, and Perceiving.

Es gibt 4096 verschiedene Möglichkeiten diesen Test zu beantworten, d.h. bei einer Weltbevölkerung von ca. 6,5 Mrd. Leuten kreuzen doch glatt 260 Millionen das Ding so an wie ich. Das ist in etwa die Bevölkerung der USA und fühlt sich für mich nicht wirklich "sehr selten" an. Naja.. mir hat halt der blaue Typ gefallen...

Neulich beim Suchen...

Von einem freundlichen Kommentator daran erinnert, will ich mal eine Kostprobe davon zum Besten geben, nach welchen Suchanfragen mein Blog gezeigt wird (wenngleich auch nicht an erster Stelle):
Dies lässt wieder mal ein herrlich weites Feld für Spekulationen offen...
Ich werde das mal weiter im Auge behalten (und die Skurilsten feilbieten) ;-)

Freitag, März 30, 2007

Das po8ische Bilderrätsel #24

Diesmal ist wieder eine harte Nuss zu knacken. Wer sich dabei spanisch vor kommt, der muss nicht unbedingt auf dem Holzweg sein:
po8-24


Das letzte Rätsel wurde von den Rätselfreunden aus Ahaus gelöst, hier nur noch die Auflösung en détail:
Leo + Polt + Ritter + Fondue - Due + Sacher(torte) + Maß + Ochs - S

Mittwoch, März 28, 2007

Neulich beim Übertreiben...

Die Aristokratie ist ja offiziell abgeschafft. Inoffiziell schreibt die "Yellow-Press" gerne z.B. "Prinz Ernst August von Hannover" was aber eigentlich "Ernst August Prinz von Hannover" heißen müsste, denn "Prinz" ist Bestandteil des Nachnamens. In Österreich war man noch konsequenter, ist dort aber dafür umso titelgeiler, was die vielen Geheimräte, Kommerzienräte und all die anderen Titelchen, Pöstchen und akademischer Grade belegen, die mit steter Devotion auch noch der unakademischen Ehefrau zugedacht werden.

Den Vogel schießt aber der große Brückenbauer ab. Lt. dem Heiligenlexikon hat dieser folgende Titel:
"Bischof von Rom, Statthalter Jesu Christi, Nachfolger des Apostelfürsten Petrus, das Oberhaupt der weltumspannenden (griechisch: "kath - olischen") Kirche, Patriarch des Abendlandes, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom und Souverän des Staates "Vatikanstadt", er trägt auch die Titel "Heiliger Vater", "Servus Servorum" - "Diener der Diener", "Summus Pontifex" - "Oberster Brückenbauer" und "Pontifex maximus" - "größter Brückenbauer". Seit dem 11. Jahrhundert nimmt der Amtsinhaber einen Papst-Namen an.
Abgesehen davon, dass die letzte Behauptung nicht ganz richtig ist, denn Mercurius war der erste Papst, der seinen Namen änderte (er klang zu "heidnisch") und bei einem anderen (Sergius IV.) kann man verstehen, dass er seinen Namen änderte, hieß er doch bürgerlich Petrus Bucca Porci, Petrus Schweinsmaul, ist es schon ein starkes Stück, dass gerade die Sukzession Petri im Titel geführt wird, obwohl davon (nach de Vries) nicht die Rede sein kann. Es gibt für dieses weltbewegende und immens wichtige Ereignis nicht den klitzekleinsten authentischen historischen Hinweis.

Montag, März 26, 2007

Neulich bei den Bienchen und den Blümchen...

Aus der Reihe "was Mann schon immer über Sex wissen sollte, aber zu blöd war darüber selbst nachzudenken" stammt der Blogeintrag von Bina, die gewisse orale Unklarheiten aus dem Weg räumt:

Ich finde es ja immer wieder abartig, was das andere Geschlecht so alles fuer einen riesen Mist von sich geben kann. Im Ernst. Ich hatte heute das Privileg, mir eine Unterhaltung (unter Maennern) mitanhoeren zu duerfen, in der davon die Rede war, dass so viele Frauen so schlecht im “Blasen” sind. Entschuldigung??!

Samstag, März 24, 2007

Neulich in Europistan...

Der Papst hat abgeprotzt! Rechtzeitig zu den Feierlichkeiten, die römischen Verträge vor 50 Jahre betreffend, exhalierte der erschummelte Nachfolger Petri folgenden Satz (wie hier zu lesen ist):
wie können sie ein so für die Identität Europas wichtiges Element wie die Christenheit auslassen, mit dem sich die große Mehrheit seiner Bürger weiter identifiziert

Dabei wird, wie eigentlich generell im "christlichen Europa", ausgeblendet, wo die Wurzeln der Europäer wirklich liegen, nämlich bei den Kelten, Germanen und Slaven, deren spirituelle Ursprünge im Zuge der Christianisierung mit einer fanatischen Gründlichkeit ausgelöscht wurden.

Einen sehr guten Artikel zur aktuellen Diskussion hat der hpd veröffentlicht, der da schließt:
Der Mythos vom „christlichen Europa" lebt davon, dass Viele gedankenlos diese Formel nachplappern. Mythen, einmal ausgesprochen und geglaubt, entfalten eine eigene Dynamik. Sie schaffen sich ihre Realität. Wohin Europa jedoch kommen sollte, hat Michel Rocard, ehemaliger französischer Premier und Abgeordneter im Europäischen Parlament, auf den Punkt gebracht. Er sagte: „In Europa ist die Freiheit der Gedanken und der Religion unantastbar. Die Werte der Aufklärung und des politischen Pluralismus sind institutionelle Säulen der EU. Daraus erwächst die Stärke des europäischen Modells. ... In Europa ist das Volk der Souverän, keine transzendentale Macht." - Lassen sie uns an diese „säkulare Mission Europas" glauben, damit auch sie zum gestaltenden Mythos eines freiheitlichen und humanistischen Europa werde.

Das Wort zum Sonntag #7

Thema heute:
Wer war die Mutter von Abija?

Wir wissen, obwohl die Vaterschaft manchmal zweifelhaft sein kann, dass jeder Mensch nur eine leibliche Mutter haben kann. Unter diesem Gesichtspunkt stellen die beiden folgenden Verse einen Widerspruch zu dieser medizinischen Erkenntnis dar:
Im achtzehnten Jahr des Königs Jerobeam, des Sohnes Nebats, wurde Abija König über Juda und regierte drei Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Maacha, eine Tochter Abischaloms.
(1 Könige 15,1-2)

Im achtzehnten Jahr des Königs Jerobeam wurde Abija König über Juda und regierte drei Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Michaja, eine Tochter Uriëls, aus Gibea.
(2 Chron 13,1-2)

Natürlich kann man jetzt lustige Verwandtschaftskonstellationen konstruieren, in denen Uriel die Großmutter oder Maacha die Schwester des Schwippschwagers 2. Grades war. Jedoch widerlegt eine solche Argumentation sowohl die Allwissenheit als auch die Allmächtigkeit der hl. Einfaltigkeit Dreifaltigkeit. Denn Gott bzw. der hl. Geist hätte wissen müssen, dass solche Aussagen zu Verwirrungen führen und er hätte dies Kraft seiner Allämchtigkeit verhindern können.

D.h. entweder wusste er es nicht -> nicht allwissend oder
er konnte es nicht besser -> nicht allmächtig

Eine dritte Möglichkeit gibt es natürlich noch, nämlich, dass er es genau so wollte und damit die Zwietracht fördern und das Leid der Welt mehren, was aber Gottes angedichteter Güte widersprechen würde. Tja, das alte Theodizee-Dilemma...

Freitag, März 23, 2007

Neulich bei Äppl...

Nachdem ich ja mittlerweile auch stolzer (aber auch genervter) Besitzer eines Abfallprodukts Apple-Produkts bin hat mir dieser kleine Film doch den einen oder anderen Schmunzler entlockt - wer sich veräppelt fühlt, ist selber schuld:



Parallelen zu aktuellen politischen Konstellationen sind vollkommen unbeabsichtigt und nicht in der Intention des Verfassers.

Das po8ische Bilderrätsel #23

Hm.. also so einfach war das letzte Rätsel doch nicht. Mal sehen ob es diese Woche jemand schafft die Nuss zu knacken...
Kleiner Fehler im letzten Bild: eigentlich soll das innerhalb der Klammern "ES" bedeuten.
po8-23


Und hier die Auflösung von letzter Woche:
A-Dur + Schnitzler ~
Arthur Schnitzler

Mittwoch, März 21, 2007

Neulich auf hoher See...

Ein altes Sprichwort sagt, dass wir uns vor Gericht und auf hoher See in Gottes Hand befänden. Anscheinend wollte eine Frankfurter Richterin (!) dieser Weisheit wieder Geltung verschaffen, indem sie einer (von ihrem Ehemann geprügelten) Frau das Recht auf eine vorzeitige Scheidung ohne Trennungsjahr verweigerte (wie man hier und hier lesen kann). Dabei ventilierte die rechtsgeleerte Geschlechtsgenossin der Ex-Ehefrau in spe folgenden Satz in die Multi-Kulti-Landschaft:
Die Ausübung des Züchtigungsrechts begründet keine unzumutbare Härte gemäß Paragraph 1565 BGB.
Und begründete dies mit dem "marokkanischen Kulturkreis" aus dem dieses Ehepaar stammt sowie einer Koransure, die das Prügeln der Ehefrau erlaubt. Der BGB Paragraph sagt aber folgendes aus:
Leben die Ehegatten noch nicht ein Jahr getrennt, so kann die Ehe nur geschieden werden, wenn die Fortsetzung der Ehe für den Antragsteller aus Gründen, die in der Person des anderen Ehegatten liegen, eine unzumutbare Härte darstellen würde.
Ab wann ist denn nun für die Richterin die Härte unzumutbar? Wenn der Ehemann anfängt die Frau zu verstümmeln? Wenn er sie vergewaltigt (was im Koran ja ausdrücklich erlaubt ist und als "Beackern" dargestellt wird1)? Wenn er an den Geschlechtsteilen ihrer Kinder herumschnippselt (wie es u.a. im Judentum üblich ist und was in .de "geduldet" wird)?

Das, was die Richterin hier vorturnt ist sowohl eine intellektuelle, als auch eine humanistische Bankrotterklärung und die bedeutungsschwangere Frage steht im Raum, was noch alles an "religiöser Freiheit" durchgewunken und richterlich "abgesegnet" wird. Zwangsheirat? Menschenhandel? Misslungene Selbstmordattentate? Heilige Kriege?

Nicht jeder Scheiß, der in einem alten Buch propagiert wird, ist es wert toleriert zu werden. (Po8)

1: Sure 2,223: "Eure Frauen sind euch ein Acker; so naht eurem Acker, wann und wie ihr wollt, und sendet etwas voraus für euch"

Dienstag, März 20, 2007

Neulich bei Graf Zahl... III

Nun, ich bin ja stark davon überzeugt, dass die Kirche die Abtreibungsdebatte nur aus Propagandazwecken am Köcheln hält. Man präsentiert sich als der ethisch&moralisch korrekte Strahlemann, der in allen Bereichen doch um so viel besser ist, als der Heide (man denke nur an die scheinheilige Mutter Theresa). Da es natürlich immer schwer fällt so eine These zu untermauern, bin ich mal, aus Langeweile vom Wissensdurst geplagt, hergegangen und habe die Suchmaschine des kath.net verwendet. Diese katholische Fundi-Seite hat über 15.800 Artikel und die Suche läuft über die Kurzversion des Artikels - hier das Spannende Ergebnis.

Suche nach:
  • Bischof = 2848 Treffer
  • Papst = 2617 Treffer
  • Kirche = 2583 Treffer
  • Gott = 1334 Treffer
  • Abtreibung = 632 Treffer
  • Jesus = 353 Treffer
  • Menschenrechte = 53 Treffer
  • Meinungsfreiheit = 9 Treffer
  • Humanismus = 2 Treffer

Hm.. mal sehen, wie das auf kreuz.net aussieht, einer noch schlimmeren Fundi-Seite (mit nicht ganz 5000 Beiträgen):

Suche nach:
  • Kirche = 3102 Treffer
  • Papst = 2203 Treffer
  • Bischof = 2050 Treffer
  • Gott = 1918 Treffer
  • Abtreibung = 620 Treffer
  • Jesus = 451 Treffer
  • Menschenrechte = 129 Treffer
  • Meinungsfreiheit = 51 Treffer
  • Humanismus = 11 Treffer

Leider gibt es immer noch Leute, die der Meinung sind, der Humanismus wäre ein christliche Erfindung. Wenn ich so etwas "erfunden" hätte, würde ich es dann nicht etwas mehr an die große (Kirchen)Glocke hängen?

Montag, März 19, 2007

Neulich in Waren...

Ich habe lange gesucht, aber endlich mal was für den Asyl-Meklenburg-Vorpommler (oder -Vorpommener?), Herrn Dr. Roland, ausgegraben. So erdreisten sich doch die Pfaffen in diesem Ort die Kirchenglocken ein bisschen länger und ein bisschen öfter als ohnehin schon üblich zu leuten, wie man hier nachlesen kann.

Hinweisen möchte ich noch auf eine andere Gemeinde, nämlich Bissendorf. Dort hat der Ortsansässige Röckchenträger Pfaffe Pfarrer von der nahegelegenen Firma Sennheiser ein elektronisches Glockenspiel geschenkt bekommen, das sich nicht nur verblüffen echt anhört, sondern auch in der Lautstärke regulieren lässt. Umso mehr verwundert es dann, dass der schmerzbefreite Kleriker dieses am Sonntag um 6.30 Uhr mit voller Lautstärke aufdreht (und dann alle halbe Stunde wieder).

Mich erinnert das Glockengeläut immer an den Almauftrieb (oder -abtrieb - je nach Jahreszeit). Hier kommt offensichtlich wieder mal der Österreicher durch (vielleicht geht es ja Mike ähnlich?). Und in diesem Zusammenhang muss ich auch immer an das Einstein-Zitat denken:
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.1

1: Im Original: "In order to form an immaculate member of a flock of sheep one must, above all, be a sheep."

Samstag, März 17, 2007

Das Wort zum Sonntag #6

Es gibt dieses nette Rätsel, das u.a. im Film "Tin Cup" gleich zu Beginn vorkommt:
Ein Vater und sein Sohn verunglücken bei einem Autounfall und kommen mit der Ambulanz in verschiedene Krankenhäuser. Der Sohn muss operiert werden, doch als der Chirunrg den Raum betritt, sagt er, er könne nicht operieren, der Patient sei sein Sohn. - Was ist passiert?

Diese kleine Überleitung soll uns zu unserem heutigen Thema führen:
War Ahimelechs der Vater oder der Sohn Abjatars?

Eigentlich recht einfach, da wir es wirklich mit entweder-oder zu tun haben. Ein Vater kann nicht zugleich sein eigener Enkelsohn sein (außer man setzt einen Fehler im Raum-Zeit-Kontinuum voraus, doch von diesem hatten die Ziegenhirten damals noch keinen Schimmer).

So lesen wir in 1 Samuel 22,20 und 23,6:
"Es entrann aber "ein" Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, der hieß Abjatar, und floh zu David"

"Als aber Abjatar, der Sohn Ahimelechs, zu David geflohen war, zog er mit herab nach Keïla und brachte den Efod mit."
Hier ist es recht eindeutig, dass Abjatar der Sohn des Ahimelech war. Doch - wen wundert das schon bei meinem Wort zum Sonntag - gibt es auch folgende Stelle im 2. Buch Samuel 8,17 und in den 1. Chroniken 18,6 sowie 24,6:
"Zadok, der Sohn Ahitubs, und Ahimelech, der Sohn Abjatars, waren Priester; Seraja war Schreiber"

"Zadok, der Sohn Ahitubs, und Abimelech, der Sohn Abjatars, waren Priester. Schawscha war Schreiber"
"Und der Schreiber Schemaja, der Sohn Netanels, ein Levit, schrieb sie auf vor dem König und vor den Oberen und vor dem Priester Zadok und vor Ahimelech, dem Sohn Abjatars, und vor den Sippenhäuptern der Priester und Leviten, nämlich je zwei Sippen für Eleasar und eine für Itamar."
Jeder ernsthafte Autor prüft zumindest sein eigenes Werk auf Konsistenz. Dies war hier anscheinend nicht der Fall, obwohl es sich beim Inspirator um ein "Wesen" handeln soll, dass uns Menschen in allem übertrifft. Heiliger Geist, sechs setzten.

Das tragische ist aber, dass wenn die Bibel schon bei solchen Kleinigkeiten Fehler aufweist, wie präzise ist sie dann bei den großen metaphysischen Wahrheiten, die sie für sich in Anspruch nimmt? Wenn der HeiGei noch nicht mal Verwandtschaftsbeziehungen vernünftig inspirieren konnte, was gibt uns die Sicherheit, dass er bei der Auferstehung, bei den weisen Sätzen Jesu, kurz bei allem was den modernen Christen heilig ist nicht auch versagt hat? Sollte ein allmächtiger und allwissender Gott nicht ein besseres Buch zustande bringen?
Irrtümer haben ihren Wert;
jedoch nur hie und da.
Nicht jeder, der nach
Indien fährt,
entdeckt Amerika.

(Erich Kästner)

PS: Um das obige Rätsel noch aufzulösen: Der Chriurg war natürlich die Mutter :-)

3..2..1..Deins!

So, eine unglaubliche Last ist nun von meiner Seele genommen, denn ich habe selbige verkauft. Nach dem Motto "das einzig sichere an der Erlösung ist der Erlös daran" muss ich aber feststellen, dass der Erlös nicht unbedingt das war, was ich mir für eine handfeste Seele so vorstelle.


Nichtsdestotrotz können jetzt alle Autoren einpacken, die die unglaublichen Kämpfe des Teufels um irgendwelche Seelen schildern, denn mit nur 20,50 € kann man sich eine bei Ebay kaufen. Da rechnet sich der Zeitaufwand des wochenlangen Intrigenspiels, der teuflischen Verträge usw. überhaupt nicht. Goethe sei mit seinem Faust noch mal entschuldigt (hier gibt's übrigens die Kurzfassung), denn damals gab es noch kein Internet ;-)


Freitag, März 16, 2007

Das po8ische Bilderrätsel #22

Und wieder läuten die Rätselglocken eine neue Runde ein. Das letzte war wohl etwas schwer, deshalb ist dieses umso leichter ;-)
po8-22



Und hier die Auflösung des letzten Rätsels:
Rob (Lowe) + (Martina) Ertl + WI (für Wiesbaden)
+ Stephen (Hawking) + Sonne - e (Euler) ~
Robert Louis Stevenson

Donnerstag, März 15, 2007

Neulich beim Widdewidde...

"Ich mach' mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt" singt schon Pipi Langstrumpf und wenn man die sinnfreien Aussprüche mancher Theologen hört, könnte man glauben sie haben diese Serie zu oft gesehen.

So behauptet doch der Theologieprofessor Ermo Jürma rotzfrech, dass der Einsatz von Rachepsalmen eine Therapie unterstützen könnte (wie hier zu lesen), ohne dies in irgendeiner Weise wissenschaftlich zu belegen, was wieder einmal zeigt, dass Theologie nicht unter den Wissenschaften einzuordnen ist.
Jürma zufolge erinnern die Rachepsalmen daran, „dass es in der Welt das Böse gibt und dass Gott es hasst“. Auch in der Seelsorge hätten solche Psalmen ihrenPlatz.
Offensichtlich ist dem guten Professor diese Studie entgangen, in der festgestellt wurde, dass ein strafender Gott alle aggressiv mache, die Gläubigen aber noch ein ganzes Stück aggressiver:
Wie sich zeigte, stieg bei zwei Gruppen das Aggressionsniveau bei der Wahl ihrer "Lärmschläge": erstens bei jenen, die dachten, dass es sich um einen Bibeltext gehandelt hatte - und zwar gleichgültig, ob es Gläubige oder "Ungläubige" waren; und zweitens bei jenen, die von einer direkten Racheforderung Gottes ausgegangen sind.

Bei allen Gruppen reagierten die Gläubigen aber weit aggressiver als ihre atheistischen Kollegen.
2 x 3 macht 4
Widdewiddewitt und Drei macht Neune !!
Wir machen uns die Welt
Widdewidde wie sie uns gefällt ....

Dienstag, März 13, 2007

Die Seele des Po8en...

...ist schon fast verkauft. Naja.. es ist ca. Halbzeit...



7,16 € ist zwar nicht unbedingt das, was ich mir so vorgestellt habe, jedoch 7,16 haben oder nicht-haben sind schon mal 14,32 und das noch vor den Spiegel gehalten sind 28,64 Euronen. Davon kann man schon mal essengehen.

Apropos Seele, das erinnert mich ja wieder an eines meiner Lieblingsgedichte bzw. das "Liebes-Lied" von Rainer Maria Rilke:
Liebes-Lied

Wie soll ich meine Seele halten, daß
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hat uns in der Hand?
O süßes Lied.

Sonntag, März 11, 2007

Gerade beim daily Ohrwurm...

Arrg.. ich habe ja nie gedacht, dass ich so eine Rubrik wie die von Roland mal brauchen könnte, aber ich denke ich bin kurz davor.

Der Titelsong von Civilisation IV hat mich aber voll erwischt. Vielleicht liegt es daran, dass man den Text nicht wirklich versteht und nachsingen kann, vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass .. naja.. muss jeder selbst rausfinden - de gustibus non disputandum.

Mittlerweile habe ich rausgefunden, dass der Song "Baba Yetu" heißt (was die Unverständlichkeit des Textes erklärt) und ein gewisser Christopher Tin das Ding programmiert komponiert hat. Das Beste aber ist: hier kann man sich die mp3-Datei von dessen Homepage offiziell runterladen :-)

Nachtrag:
Wer sich mittlerweile in den Song reingehört hat und sich verzweifelt fragt, was die denn da singen, dem kann durch
diesen Blogeintrag (englisch) geholfen werden.

Samstag, März 10, 2007

Das Wort zum Sonntag #5

Thema heute:
Wieviele Söhne hatte Abraham?

Eigentlich eine recht banale Frage, jedoch ist es interessant, was man dazu im hl.Pamphlet findet:
Durch den Glauben opferte "Abraham" den Isaak, als er versucht wurde, und gab den einzigen Sohn dahin, als er schon die Verheißung empfangen hatte (Heb 11,17)

Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde. (Gen 22,2)
Ganz klar könnte man meinen, der Abraham hatte nur den Isaak (wer sich erinnert, das war die Geschichte als der steinalte Knacker mit seiner Sarah den langersehnten Sohn bekam). Doch mit ein bisschen blättern finden wir auch folgende Stellen:
Und Hagar gebar Abram einen Sohn, und Abram nannte den Sohn, den ihm Hagar gebar, Ismael. (Gen 16,15)
Und Sara ward schwanger und gebar dem Abraham in seinem Alter einen Sohn um die Zeit, von der Gott zu ihm geredet hatte. Und Abraham nannte seinen Sohn, der ihm geboren war, Isaak, den ihm Sara gebar (Gen 21,2f)

Abraham nahm wieder eine Frau, die hieß Ketura. Die gebar ihm Simran und Jokschan, Medan und Midian, Jischbak und Schuach. (Gen 25,1f)

Denn es steht geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, den einen von der Magd, den andern von der Freien. (Galater 4,22)
Diese Stellen zeigen, dass Abraham >1 Söhne hatte, Genesis 25 spricht sogar von sieben, wenn man Isaak dazuzählt.

D.h. wir haben hier Stellen die sich offensichtlich widersprechen. Man kann natürlich argumentieren, dass Isaak damals sein einziger Sohn war und die anderen danach geboren wurden, aber immerhin spricht Gott auch explizit vom "einzigen" Sohn und spätestens der Verfasser der Bibel hätte die genaue Zahl wissen müssen (der Inspirator, also der hl.Geist, sowieso).

Somit drückt sich die Bibel hier im günstigsten Fall unklar aus, im schlimmsten Fall wurde einfach frech gelogen. Beides ist aber eines Gottes unwürdig, weil es schon eines Menschen unwürdig ist.

Neulich bei eBay...

Irre... ich habe diesen Song einmal gehört und dann wie in Trance das hier gemacht:




Langsam habe ich das Gefühl, es ist doch etwas dran...

Freitag, März 09, 2007

Neulich bei den Schweizern...

Difficile est satiram non scribere - es ist schwer keine Satire zu schreiben...

Jemand beschrieb die Schweizer mal als hinterhältiges Bergvolk, dass sogar Löcher in ihren Käse mache. Ich habe bis jetzt lediglich gute Erfahrungen mit Schweizern gemacht, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich auch einem (evtl. genauso hinterhältigem) Bergvolk entstamme.

Nun, die Schweizer schicken dieses Jahr DJ Bobo (= der einen bissigen Iltis in der Hose trägt) zum Grangpri Schangsang de Eurovision, der das Alpenvolk dort vertreten und möglichst viele Punkte einsammeln soll. Dazu hat dieser ein Lied (naja.. wahrscheinlich ist es wieder so ein Rap-Dancefloor-RadioRemix-Lala) geschrieben, das "Vampires are alive" heißt (und ich dachte immer Vampire sind Untote, die per definitionem nicht mehr leben oder dementsprechend eben ewig - wie blöd von mir).

Dummer weise kommt in diesem Lied auch die Textstelle vor

Free your spirit after midnight, sell your soul
(Let it go)
From heaven to hell, enjoy the ride
You're here to surrender with your life
die das kath.net so übersetzt

Verkauf deine Seele,
vom Himmel zur Hölle, genieße die Fahrt.
Du bist hier, um mit deinem Leben zu kapitulieren.

Daraus leiten die Schweizer Christen das Recht ab, blöde Briefe an die Verantwortlichen zu schreiben, mit der Begründung, man wolle suizidgefährdete Jugendliche retten. Sollte sich aber ein Jugendlicher wegen eines DJ-Bobo-Songs das Leben nehmen, so ist meine Meinung, dass hier der darwinistische Ausleseprozess zugeschlagen hat. Denn wenn schlechte Songs eine notwendige Bedingung für Suizid wären, so müsste die Menschheit seit Modern Talking ausgestorben sein.

Desweiteren entblödete sich die SEA nicht in ihrem Brief (der u.a. auch an den Bundesrat (!) ging) auch noch das Folgende von sich zu geben:

Der Vampir-Song von DJ BoBo ermutige die Hörer hingegen, ihre Seele zu verkaufen und das Leben aufzugeben.
Wenn ich auch ohne DJ Popo Song jemanden finde, der mir für meine Seele einen anständigen Preis zahlt (5-stellig aufwärts), so kann er sie gerne haben...

Das po8ische Bilderrätsel #21

Diesmal ist es eine harte Nuss, wie ich meine. Deswegen eine kleine Hilfestellung: Bild 2 zeigt eine bekannte deutsche Schifahrerin und Bild 3 eine deutsche Landeshauptstadt.
po8-21

Letztes mal hat Sir Legolas wieder zugeschlagen, insofern entfällt die Lösung (was mir Tippserei erspart).

Mittwoch, März 07, 2007

Neulich beim Grübeln...

Hmm.. wenn lt. diesem Artikel Menschen wie Lilo Wanders (Tunte Travestiekünstler, die der eine wöchentliche Sex-Sendung bei VOX hatte) und Bill Stieglitz Kiebitz Kaulitz (der mit Tokioer Hotelpagen ein No.1 Album herausbrachte ohne singen zu können) Platz 75 bzw. 27 der unattraktivsten Frauen (der Zeitschrift FHM) belegen, darf ich dann auch bei der Miss World Wahl mitmachen?

Naja, dank Metrosexualität sind die Übergänge eh mehr oder weniger fließend... panta rei!

Dienstag, März 06, 2007

Neulich bei den Katasrophen...

Wer kennt es nicht, Webseiten, die man nicht ausstehen kann, Webseiten, die man am liebsten auf den Mond schießen, die man am liebsten einstampfen würde? All das ist möglich, man muss nur diese Seite anwählen, die Webseite eintragen mit der man immer schon mal was anstellen wollte, das Übel auswählen und los geht's.


Und das Beste... es gibt einen God-Mode ;-)

Neulich bei 'ner Menge Holz...

...aber bezogen auf die Zeit in der Holz das schrieb (1886) ist es einfach zu gut und zu kritisch um es vorzuenthalten.

Widmungsepistel zu "Buch der Zeit"
Arno Holz (1863-1929)

Drum lächle ich, wenn meine Herrn Kollegen
Sich tragisch vor den großen Spiegel stellen,
Dort ihren Missmut wie ein Äffchen hegen
Und sich ihr bisschen Leben selbst vergällen.
Zuwider sind mir jene faden Possen
Von einem ewigen Pessimistenleid,
Denn ich bin jung und noch zu tief verschossen
In Gottfried Kellers »grüne Erdenzeit!«
Ich trinke ihre Luft in vollen Zügen
Mit Wipfelwehen, Licht und Adlerschrei,
Und kein Talarmensch soll mich fromm belügen,
Dass diese junge Liebe »sündhaft« sei!
Lasst nur die ewig biblischen Asketen
Sich selbst in die Kamelshaartoga zwängen
Und nicht uns junge, lachende Poeten,
Die sich den Himmel noch voll Geigen hängen!
Zwar hab ich dann und wann »verrückte Touren«,
Doch zieh ich niemals vor mir selbst den Hut
Und braue meine lyrischen Mixturen
Aus Zuckerwasser und Tyrannenblut!
Auch bin ich Heide und als solcher zynisch
Und hasse nichts so wie die Prüderei,
Steh nicht zum Besten mit der Polizei
Und bin vor allem Eins nicht: misogynisch2!

Ja, ich geb's zu: Ein Weltkind bin auch ich
Und mag es leiden, »wenn der Becher schäumt«,
Und weiß trotz Don Juan wie süß es sich
An einem schönen Weiberherzen träumt!
Drum würgen möcht ich jene schwarzen Heuchler,
Die auf den Kanzeln jesuitisch flennen
Und hinterrücks als feige Unschuldsmeuchler
Die denkbar schlüpfrigsten Finessen kennen!
Ein Narr, wer heut sich nicht zu helfen weiß:
Erst schielt dies christlich frömmelnde Geschmeiß
Nach vollen Brüstchen und nach drallen Wädchen
Und dann - schreibt's Andachtsbücher und Traktätchen!

Doch dies und Andres auszusprechen,
Ist heut ein Majestätsverbrechen;
Denn »echt« kann man als Dichter sein
Nur harmlos wie Hans Huckebein!

Zwar glaub auch ich, dass unsre Ahnen Affen,
Doch will ich heut mal mythologisch sein
Und sage, Gott hat Eva nackt geschaffen,
Das Feigenblättchen kam erst hinterdrein!
Doch, Ihr verzeiht! Ich wollte ja dies Thema
Als all zu spitz nicht länger mehr traktieren,
Auch nötigt mich zudem mein dummes Schema
Mich schleunigst in ein Andres zu verlieren!
Da sind vor allem jene Glaubenseifrer,
Die Finsterlinge und die Weltbegeifrer,
Die überall, wo sie noch Herzblut wittern,
Uns unser Leben demutsvoll verbittern!
Zwar immer opfert noch der Riese Wahn
Dem alten Vizegott im Vatikan
Und immer schneidern sich noch die Germanen
Aus Christi Windeln bunte Kirchenfahnen:
Doch ob er manchmal auch ihr Glück zerfrisst,
Der beste Freund der kranken Menschheit ist
Vom Ölberg bis zur - Reim her! - hohen Eifel
Der alte Weltprofessor Doktor Zweifel!
Vermorscht ist endlich in sich selbst die Zeit
Der hohlen Köpfe und der leeren Worte
Und ihrem sichern Untergang geweiht
Sankt Peters kahlgeschorne Schmutzkohorte!

Doch glaub nicht, dass man als »Tendenz«-Poet
Die »Segnungen der Kirche« nicht versteht!
In manchem Münster nistete die Taube,
Vor der Legende bog die Welt ihr Knie;
Des Mittelalters frommer Köhlerglaube,
Ich weiß es wohl, auch er war Poesie!
Im Klostergarten wehten grün die Eiben
Und man vergaß so gern den grellen Tag,
Wenn zitternd durch die buntbemalten Scheiben
Das Mondlicht silbern auf den Fliesen lag!
Doch jene Welt gebiert sich nimmer wieder,
Denn unsre Zeit nennt sich die Zeit des Lichts
Und andre Menschen wollen andre Lieder
Und für's Gewesne - gibt der Jude nichts!
Man glaubt nicht mehr an »himmlische Gesichte«
Und flüchtet skeptisch sich ins Voltairetum:
»Der größte Schwindel dieser Weltgeschichte,
Der größte Humbug ist das Christentum!«
Noch war, seit es die »Heiden« sich geduckt,
Kein Tag, an dem es nicht sein Blut geschluckt!
Und wagt sich frömmelnd pfäffische Sophistik
An die Behauptung, dass mein Vorwurf hinkt,
Dann schlagt nur nach die grause Blutstatistik,
Die wie ein Schandpfuhl wüst zum Himmel stinkt!

Millionen hörte die Geschichte jammern
Auf Scheiterhaufen und in Folterkammern,
Denn jenes Kreuzbild schreckte Mann und Weib,
Ja, selbst den Embryo im Mutterleib!
Von ihrer »Bruder«-Liebe sprach sie viel,
Der ewige Friede war ihr köstlich Ziel,
Doch wenn sie fromm in Köln die Juden hetzte
Und ihren Fuß in die Sevennen setzte,
Dann war die Kirche, dieses Schlangennest,
Erbarmungsloser als die schwarze Pest!
Doch enden wird auch dieser grause Fluch,
Denn jung ist unsre Zeit und wenig zahm
Und unterschrieb in ihrem Wörterbuch
Das alte Wutwort: Écrasez l'Infâme!
Ja: erst wenn abgetan samt Stab und Stola
Die alte Lügenmutter des Loyola,
Erst dann wird uns geheiligt Brod und Wein
Und jedes Mahl ein Mahl der Liebe sein!

Es ist die Welt mit ihren grünen Landen
Ein braves Wohnhaus und kein Lazarett,
Und Niemand hat sie ärger missverstanden,
Als jener Zimmrerssohn aus Nazareth.
Das heißt, nur jener, den die Pfaffen lehren,
Nicht jener, den wir heut noch selber ehren!
Für mich ist jener Rabbi Jesus Christ
Nichts weiter, als - der erste Sozialist!
Auch sag ich, nützlicher als alle Bibeln
Sind momentan uns unsre Volksschulfibeln!
Denn nur ein Narr beugt heut noch seinen Nacken
Vor Göttern, die - aus Weizenmehl gebacken!

Mein Lieblingsbuch betitl' ich Don Quixote
Und bin in Glaubenssachen Sansculotte.
Doch pfeif ich auch auf alles Jenseitsheil,
So bin ich darum noch kein Gottverächter,
Nur glaub ich stramm, der Menschheit bestes Teil
Ist jenes althomerische Gelächter!
Vorzüglich, wenn, umspickt von Bajonetten,
Ihr noch energisch die Geduld nicht riss
In einer Ära der Papiermanschetten,
Des Lustmords und der Syphilis!

Doch dies und andres auszusprechen
Ist heut ein Majestätsverbrechen;
Denn »echt« kann man als Dichter sein
Nur harmlos wie Hans Huckebein!

Sonntag, März 04, 2007

Neulich beim Stinkbombenlegen...

Weil in dem Kuhkaff Bad Vigaun, in der Nähe von Salzburg, ein Bordell eröffnet werden soll, das noch dazu am Karfreitag (der keinesfalls historisch der Todestag Jesu ist, sondern Teil des von den Germanen geklauten Festes der Ostera), und das noch dazu mit einem Weltrekordversuch im Gangbang!

Klar, dass so etwas einem christlichen ÖVP-Bürgermeister ein Dorn im Auge ist und wie in diesem Artikel zu lesen sträubt sich der Gemeinderat mit allen Mitteln (und hinterfotzigen Tricks) gegen das Etablissement.

Das finde ich aber noch nicht mal das Schlimmste, sondern die Reaktionen der ach-so-frommen Christen in diesem Forum. So muss man da z.B. lesen:


"Da kann ich nur hoffen, dass in das Bordell der Blitz einschlägt und der Schweineladen vorher abbrennt:" (sagt der Moderator!)

"Ja, von den Moslems können wir uns ein wenig abschneiden. Die lassen sich nicht so viel gefallen, wie wir."

"Ich hätte da etwas wie eine Stinkbombe, aber viel ärger, es reichen wenige Tropfen. Da verschwinden die Leute bald."

"Wenn ich nicht am Karfreitag ein solch straffes Programm hätte, ich würde mich mit Vergnügen an der Mist-Aktion beteiligen, und wenn Edi noch so ein paar seiner Stinkbomben hat......nur her damit(So etwas nennt man dann ein katholisches Action-Event :-))"

"Dass ausgerechnet der Karfreitag für diese fragwürdige Aktion gewählt worden ist, ist entweder totale Ignoranz oder (was mir eher wahscheinlich ist) bewusste Provokation."

"Das
[Anm.: der Blitz einschlägt] hoffe ich auch, aus ganzem Herzen!Himmel, schau oba und tua was, egal was, aber verhinder des!!"

"Vielleicht sollten wir den heiligen Josef gezielt im Gebet anrufen, dass all diese Scheußlichkeiten weder am Karfreitag noch an sonst einem Tag stattfinden!"


Das Erschreckende daran sind nicht die Stammtischparolen, die wir auch von jedem anderen hören könnten, erschreckend daran ist die latente Gewaltbereitschaft und die Tendenz sich genau dann gegen demokratische Beschlüsse zu stellen, wenn diese angeblich nicht mit einer 2000 Jahre alten Schrift korrelieren.

"Deus lo vult!" (Gott will es!) riefen damals die Kreuzzügler, als sie insgesamt ca. eine Million Menschen ermordeten um ein Stück Wüste, das der Gewittergott der Kanaaniter jemandem versprochen haben soll, von den Andersdenkenden zu befreien. "Deus lo non vult!" schreien heute Gläubige, wenn es darum geht Abtreibungen zu verhindern, Homosexuelle auszugrenzen oder - wie in diesem Fall - den einvernehmlichen Sexualkontakt zwischen erwachsenen Menschen zu unterbinden und ein Dorf von einem Haus der Freude zu befreien. Und nachdem christliche Moralapostel ja alle ohne Sünde sind, können sie auch die ersten sein, die die Steine Stinkbomben auspacken.

Anzumerken wäre noch, dass Papst Pius IV. höchst selbst, also lt. Catholica derjenige, der in der Bischofsnachfolge Petri stand (was nebenbei bemerkt nichts als eine fromme Behauptung ist, denn es gibt keinen Hinweis, dass es Petrus nach Rom geschafft hat, geschweige denn dort Bischof war), damals (1471-1484) in Rom mehrere Bordelle errichten ließ und den Nutten eine Steuer von 20.000 Dukaten pro Jahr abgeknöpfte... Um es mit den Worten Deschners zu sagen: "Doppelte Moral hält besser!".

Samstag, März 03, 2007

Das Wort zum Sonntag #4

Thema heute:
Wodurch ist Abraham gerecht geworden?

Eine der brennendsten Fragen auf christlicher Seite ist, wie man gerecht vor Gott werden kann. Zum einen heißt es, der Glaube alleine wäre schon genug, andere sind der Ansicht, dass man nur durch (gute) Werke gerecht würde, wieder andere behaupten, dass beides zutreffen muss - was im Übrigen auch die vielen Ausprägungen (Katholiken, Protestanten, Baptisten, Anglikaner etc.etc.) erklärt. Doch nicht um die persönliche Auffassung des Einzelnen geht es heute, sondern um das, was das hl. Pamphlet über eine der wichtigsten Personen des Alten Testaments zu sagen weiß, nämlich über Abraham. Ist er durch den Glauben oder durch seine Taten gerecht geworden?

Im Römerbrief 4,2f kann man lesen:

Das sagen wir: Ist Abraham durch Werke gerecht, so kann er sich wohl rühmen, aber nicht vor Gott. Denn was sagt die Schrift? »Abraham hat Gott geglaubt und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden.« (1.Mose 15,6)
D.h. hier sind es eindeutig nicht die Werke, sondern der Glauben. Dagegen liest man in Jakobus 2,20f:
Willst du nun einsehen, du törichter Mensch, dass der Glaube ohne Werke nutzlos ist? Ist nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerecht geworden, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte?
Somit gibt ein (angeblich) von einem allwissenden Gott inspiriertes Buch eine zweideutige Antwort auf eine einfache Frage. Jedem, der Menschen nur ein bisschen kennt ist klar, dass eine solche Aussage nicht zu mehr Eintracht, sondern zu mehr Zwietracht führen muss, da beide Positionen gleich "wahr" und gleich "gültig" sind.

Mal ganz davon abgesehen, dass dieser Abraham seinen eigenen Sohn abschlachten wollte, weil es ihm der Gott befohlen hat, dessen geistliches Drittel der Dreiheit dann so einen Schmarrn ins Buch diktiert hat. Welche Eltern (außer vielleicht dieser Vater hier) könnte so etwas nachvollziehen? Und v.a. wer mit klarem Verstand würde so einen Psychopathen als Gründer einer Weltanschauung akzeptieren? Da lob ich mir doch Vader Abraham, der (soweit mir bekannt) nichts Schlechtes gemacht hat, außer ein bisschen seichter Musik und kleinen Schlumpfhandpuppen im Hintern rumgepopelt.

Freitag, März 02, 2007

Das po8ische Bilderrätsel #20

Und hier wieder das neue Bilderrätsel, rechtzeitig zum Wochenende...
po8-20
Kleine Hilfestellung: das 3. Bild zeigt den Herrn von diesem Rätsel


Beim letzte Rätsel hat es wieder mal SirLegolas (im Teamwork) geschafft, deswegen entfällt an dieser Stelle die Auflösung.