Samstag, März 03, 2007

Das Wort zum Sonntag #4

Thema heute:
Wodurch ist Abraham gerecht geworden?

Eine der brennendsten Fragen auf christlicher Seite ist, wie man gerecht vor Gott werden kann. Zum einen heißt es, der Glaube alleine wäre schon genug, andere sind der Ansicht, dass man nur durch (gute) Werke gerecht würde, wieder andere behaupten, dass beides zutreffen muss - was im Übrigen auch die vielen Ausprägungen (Katholiken, Protestanten, Baptisten, Anglikaner etc.etc.) erklärt. Doch nicht um die persönliche Auffassung des Einzelnen geht es heute, sondern um das, was das hl. Pamphlet über eine der wichtigsten Personen des Alten Testaments zu sagen weiß, nämlich über Abraham. Ist er durch den Glauben oder durch seine Taten gerecht geworden?

Im Römerbrief 4,2f kann man lesen:

Das sagen wir: Ist Abraham durch Werke gerecht, so kann er sich wohl rühmen, aber nicht vor Gott. Denn was sagt die Schrift? »Abraham hat Gott geglaubt und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden.« (1.Mose 15,6)
D.h. hier sind es eindeutig nicht die Werke, sondern der Glauben. Dagegen liest man in Jakobus 2,20f:
Willst du nun einsehen, du törichter Mensch, dass der Glaube ohne Werke nutzlos ist? Ist nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerecht geworden, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte?
Somit gibt ein (angeblich) von einem allwissenden Gott inspiriertes Buch eine zweideutige Antwort auf eine einfache Frage. Jedem, der Menschen nur ein bisschen kennt ist klar, dass eine solche Aussage nicht zu mehr Eintracht, sondern zu mehr Zwietracht führen muss, da beide Positionen gleich "wahr" und gleich "gültig" sind.

Mal ganz davon abgesehen, dass dieser Abraham seinen eigenen Sohn abschlachten wollte, weil es ihm der Gott befohlen hat, dessen geistliches Drittel der Dreiheit dann so einen Schmarrn ins Buch diktiert hat. Welche Eltern (außer vielleicht dieser Vater hier) könnte so etwas nachvollziehen? Und v.a. wer mit klarem Verstand würde so einen Psychopathen als Gründer einer Weltanschauung akzeptieren? Da lob ich mir doch Vader Abraham, der (soweit mir bekannt) nichts Schlechtes gemacht hat, außer ein bisschen seichter Musik und kleinen Schlumpfhandpuppen im Hintern rumgepopelt.

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