Sonntag, September 07, 2025

Das Wort zum Sonntag #80

Thema heute: Islamophobie

Unter einer Phobie versteht man landläufig eine Angststörung, d.h. man hat aus berechtigten oder unberechtigten Gründen Angst vor irgendetwas. Arachnophobie ist die Angst vor Spinnen, Herpetophobie ist die Angst vor Eidechsen, Reptilien oder auch Schlangen - Wikipedia hat eine Liste der Phobien.

Interessanterweise ist "Islamophobie" nicht darunter. Die Google-KI meint dazu:

"Islamophobie bezeichnet eine pauschalisierende Abneigung und Feindseligkeit gegenüber Muslim:innen [🙄], dem Islam und allem als "islamisch" wahrgenommenen. Der Begriff ist umstritten, da er eine Überschneidung von Angst, Ressentiment und Vorurteilen ausdrückt und oft als Synonym für «antimuslimischen Rassismus» verwendet wird, der die gesellschaftlichen und strukturellen Aspekte der Diskriminierung betont."

Mal abgesehen davon, dass hier wieder sinnlos gegendert wird, hat diese Erklärung einen gewissen Spin. Es ist das Recht eines freien Individuums Dinge pauschal abzulehnen oder auch gewisse Ressentiments dagegen zu entwickeln, wenn man sie für falsch hält.

Ich beschäftige mich schon seit über 20 Jahren mit Religionskritik und lehne pauschal jede Religion ab, in welcher Mann und Frau nicht gleichberechtigt sind (was auf 99% aller Glaubensrichtungen zutrifft). Ich habe auch eine absolute Aversion gegen Missionierende Religionen, zu denen v.a. die christlichen Denominationen aber auch der Islam gehören. Wenn Religion klar wie Kloßbrühe wäre, so müsste niemand missionieren. Wenn der Kommunismus (den ich auch pauschal ablehne) sich nur einmal erfolgreich unter Beweis gestellt hätte, müsste man diesen nicht ad nauseam propagieren - er würde sich einfach durchsetzen, so wie der Kapitalismus es gemacht hat. Dieser ist eine ideologiefreie Marktwirtschaft, die auf Individualismus und friedlichem Tauschen beruht.

Die oben genannten Begriffe "Islamophobie" oder "antimuslimischer Rassismus" sind einzig dafür geschaffen, notwendige Diskurse zu unterbinden. Niemand käme auf die Idee mir "antifaschistischen Rassismus" zu unterstellen, wenn ich die Meinungen von Neonazis oder ewig Gestrigen verurteile. Auch wird der Begriff "antipädophiler Rassismus" nicht gebraucht, wenn man Erwachsene kritisiert, die sich an kleine Kinder ranmachen.

"Antimuslimischer Rassismus" ist ein Kunstwort, das keine Daseinsberechtigung hat. Da Religion mit der Ethnie nichts zu tun hat, kann man also bzgl. des Islams nicht rassistisch sein. Sehr wohl kann man aber Vorbehalte gegen Muslime haben - egal welcher "Rasse" sie angehören. Man kennt dies aus dem jüdischen Umfeld. Nachdem dieser "antijüdische Rassismus" weltweit so weit verbreitet ist, gibt es hier sogar ein eigenes Wort dafür: Antisemitismus.

Der Begriff Islamophobie bedient einen ähnlichen Vorwurf. Man würde, aus Unkenntnis oder Angst, den Islam hassen oder fürchten und hätte deswegen Ressentiments. In jedem Fall beendet es den Diskurs, denn dort, wo wir uns (auch mit Muslimen!) darüber austauschen sollten, wo Religion ihre Grenzen hat (z.B. im Klassenzimmer oder im Gerichtssaal), zieht man die Islamophobie-Keule und deklassiert sein Gegenüber als moralisch minderwertig. Sollen religiöse Kopfbedeckungen in Klassenzimmern eingeschränkt oder verboten werden? Islamophob! Soll der Burkini in Freibädern aus hygienischen Gründen untersagt werden? Islamophob! Soll ein Vater die Ehe seiner minderjährigen Tochter arrangieren dürfen? Islamophob! - man erkennt das Muster.

Dabei müssen wir uns jedes mal die Frage stellen, was wollen wir und was wollen wir nicht. In Deutschland herrscht Religionsfreiheit, d.h. jeder kann frei seine Religion wählen aber man kann auch wählen frei von Religion zu sein. In Deutschland kann auch ein Muslim vom Glauben abfallen, ohne dass er gesteinigt oder am Autokran aufgehängt wird, was viele islamische Fundamentalisten überraschen wird. Nur Muslime, die das akzeptieren (können), sind Teil der deutschen Gesellschaft. Wer das aktiv bekämpft, sich eine Scharia oder ein Kalifat herbeiwünscht, der hat die freie westliche Welt nicht verstanden und sollte sich vielleicht einen Ort zum Leben suchen.

Wir müssen aufhören, gegen die Intoleranten Meter um Meter an Boden aufzugeben aus falsch verstandener Toleranz. Intolerante Fundamentalisten werden jeden Meter feiern, den sie uns abgetrotzt haben, aber keinerlei Zugeständnisse machen. Wir müssen uns der Werte der Aufklärung wieder bewusst werden und klare Grenzen ziehen. Die Erniedrigung von Frauen v.a. in muslimischen Haushalten ist nicht nur zutiefst menschenverachtend sondern auch anti-aufklärerisch. Das hat nichts mit "Islamophobie" oder "Religionsfreiheit" zu tun, denn es verstößt ganz offensichtlich gegen das Grundgesetz. Wir haben uns im Rahmen der Aufklärung darauf verständigt, dass jeder Mensch ein Individuum ist, das mit persönlichen Rechten ausgestattet ist, die es zu schützen gilt. Tribalistische Bewegungen, zu denen man auch fraglos Religionen zählen kann, müssen sich hier anpassen (wie es die christlichen Kirchen getan haben) oder haben hier prinzipiell nichts verloren (wie der fundamentalistische Islam). Keiner will in Deutschland einen Gottesstaat, weder einen christlichen, noch einen muslimischen. Das ist nicht islamophob, das ist common sense!


 

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