Donnerstag, Juli 31, 2008

Neulich beim GynekoScientologen...

Der hpd berichtet in einem mehrteiligen Artikel (wovon erst ein Teil erschienen ist - den zweiten reiche ich dann auch noch nach) über Scientology. Das angenehm überraschende ist, dass hier nicht wie üblich wahllos auf eine Glaubensgemeinschaft eingedroschen wird, sondern differenziert Ross und Reiter bzw. Hase und Igel beim Namen genannt werden:
Wer Scientologen einmal persönlich kennen gelernt hat, kann das nicht bestätigen. Es sind schlicht normale Leute und über Religion hat jeder der Befragten seine eigene Auffassung. Von außen gesehen ist der Glaube der Scientologen ebenso absurd wie christliche, muslimische, jüdische, buddhistische oder andere Religionsmythen. Es handelt sich zudem um eine kleinere Religionsgemeinschaft, die in der Übersicht des Religionswissenschaftlichen Medien- und Informationsdienstes (REMID) unter „Verschiedene Gemeinschaften / neuere religiöse Bewegungen" aufgelistet wird und nicht zu den größten zählt.



Zu Teil 2 bitte hier klicken

Mittwoch, Juli 30, 2008

Neulich bei der gewagten Hypothese...

Der Fischblog hat vor kurzem eine interessante Geschichte gebracht, dass die meiste Biomasse auf Parasiten entfällt - zumindest verglichen mit anderen Tiergruppen. Das verleitet mich nun zu folgender Annahme:

Gesetzt den Fall man hat es wirklich mit einem Schöpfer des Lebens auf der Erde zu tun, so favorisiert er mit dieser Biomasseverteilung ja klar das Parasitentum. Das geht sogar so weit, dass manch ein Parasit eine Geschlechtsumwandlung am Wirt vornimmt und diesen rücksichtslos zu seinen Zwecken ausbeutet.

Nun stellt in diesem Zusammenhang die Priesterkaste die logische Fortsetzung dieses Parasitentums dar. Sie beuten die Wirte bzw. Gläubigen in Form von Opfertieren oder Kirchensteuer aus, gaukeln diesen etwas vor (was sie ohne die Priester gar nicht nötig hätten) und halten sie in permanenter Abhängigkeit (Beichte, Buße, Zeremonien & eine Heilslehre). Somit wäre dieses Vorgehen zumindest einmal ein Hinweis darauf, dass vielleicht doch was an der Schöpfungsgeschichte dran sein könnte... ;-)

Neulich in der Bullenscheiße...

Auch wenn der Titel anderes vermuten lässt, um Bullenscheiße handelt es sich wirklich nicht was Penn & Teller auf youtube.com zu bieten haben. Dort sind eine ganze Reihe ihrer "Bullshit" Videos vertreten, die ich an dieser Stelle dem geneigten Leser etwas näherbringen möchte. Anzumerken sei noch, dass diese (wie zu erwarten war) auf englisch und für den amerikanischen Zuschauer bestimmt sind, was einen bestimmten Stil nach sich zieht. Nichtsdestotrotz sind diese fast immer sehr unterhaltsam und lehrreich.

Penn & Teller über die Bibel:


Teil 2 / Teil 3

Penn & Teller über Kreationismus:
Teil 1 / Teil 2 / Teil 3

Penn & Teller über Mutter Teresa & andere (Schein)Heilige:
Teil 1 / Teil 2 / Teil 3

Montag, Juli 28, 2008

Neulich im Kinderzimmer...

Kinderspielzeug wird auch immer bescheuerter.... der Transreformator:

Oder Öko-Computerspiele...


Hier kommts her.

Sonntag, Juli 27, 2008

Das Wort zum Sonntag #50

Thema heute:
Ist Atheismus (auch nur) ein Glaube?

Zur Beantwortung der Frage sollte man sich zunächst auf eine Definition von "Glaube" einigen. Glaube im Sinne von vermuten oder Vermutung kann hier nicht gemeint sein. Eine sinnvolle Definition von Glaube im Zusammenhang mit einer Weltanschauung könnte lauten:

Ich halte meine Weltanschauung für wahr und richte mein Leben danach aus.
Nun beinhaltet "Glaube" aber eben auch, dass gewisse geglaubte Parameter erfüllt sind und nicht, dass diese Parameter nicht erfüllt sind. Man kann z.B. einen Ufo-Glauben entwickeln, d.h. man glaubt dass eine Entität "UFO" existiert und diese UFOs irgendetwas machen (z.B. die Welt beobachten, Leute entführen und vergewaltigen, die Weltherrschaft an sich reißen1 etc.) .

Auf der anderen Seite käme aber kein Mensch auf die Idee einen Nicht-UFO Glauben ins Leben zu rufen. Rein semantisch, wäre nämlich ein Nicht-UFO alles außer einem UFO und somit all das, worauf wir uns ohnehin einigen können, denn ein Fernseher ist sicher ebensowenig ein UFO, wie ein Auto oder ein Wäschetrockner.

Eine Definition über "nicht" funktioniert einfach nicht:
"Was gab es heute zu Mittag?"
"Nicht-Schweinsbraten!"
"Ok, aber was gab es denn dann?"
"Nicht-Chickencurry!"
"Hmpf..."

Weiters ist es völlig unmöglich aus der Nicht-Existenz irgendeine Handlungsprämisse dieser abzuleiten. D.h. man kann nicht sagen, wie Nicht-Chickencurry schmeckt (einzig, dass es nicht wie Chickencurry schmeckt), genausowenig, wie man das Aussehen eines Nicht-UFOs beschreiben kann (abgesehen davon, dass man das Aussehen eines UFOs auch nicht beschreiben kann, denn sonst wäre es kein solches mehr). D.h. diese ganze "Nicht-Geschichte" führt nirgendwo hin und es lässt sich auch keine vermittelbare Weltanschauung oder irgendwelche Handlungsprämissen daraus ableiten ("Soll ich Nicht-Chickencurry oder Nicht-Schweinsbraten essen?").

Warum aber wird seitens unser theistischen Mitbürger so oft der Vorwurf erhoben Atheismus sei "auch nur ein Glaube", ein Glaube eben daran, dass es Gott nicht gäbe. Dies resultiert imho zum einen nur aus der äußerst begrenzten bzw. beschränkten Sicht, dass es eben genau nur diesen Gott (Allah, Jahwe, Fitzliputzli, Zeus etc.) gäbe, an den der Theist gerade zu glauben beliebt, d.h. es wird unterschwellig ein Dualismus ähnlich der Pascal'schen Wette ins Leben gerufen, entweder man glaubt an z.B. Jesus oder eben nicht. Zum anderen sähe sich der Theist aber auch gerne als pares inter pares, also als Gleicher unter Gleichen, denn damit könnte man jedes Argument gegen den Theismus in ein Argument gegen den Atheismus umdrehen.

Dass das nicht so funktioniert, lässt sich leicht verdeutlichen:
"Muslime sollten erst einmal einen nachprüfbaren Beleg bringen, dass deren Gott so existiert, wie sie sich das vorstellen."
Und jetzt mit Atheismus:
"Atheisten sollten erst einmal einen nachprüfbaren Beleg bringen, dass deren Nicht-Gott so existiert, wie sie sich das vorstellen."

Abgesehen davon, dass derartige Aussagen sinnlos sind, haben wir uns darauf geeinigt, dass Nicht-Existenzen niemals nachgewiesen werden müssen, sondern immer nur Existenzen. Die Nicht-Existenz ist der Normalfall. Wenn man z.B. die Existenz eines negativen Effekts von Handys behauptet, so ist man für dessen Nachweis zuständig und nicht alle anderen für den Nachweis der Nicht-Existenz eines solchen Effekts (mal ganz abgesehen davon, dass dies für die meisten Dinge ohnehin unmöglich ist). Wer Behauptungen aufstellt ist in der Beweispflicht und nicht derjenige, der Behauptungen ablehnt in der Gegenbeweispflicht.

Somit kann man Atheismus unter der Rubrik "Sammelbegriff zur Ablehnung unbelegter Behauptungen" ablegen, aber eben nicht unter einer Glaubensrichtung.
Alle von Menschen verursachten Katastrophen in der Weltgeschichte und in der Gegenwart, vom Holocaust bis zum Völkermord, haben ihre Ursache in der Abkehr der Völker von Gott.
(Ingo Friedrich, CSU-Politiker)

1: Dieses ganze Weltherrschaftsgedöhns finde ich sehr lustig, da es immer impliziert, man risse diese von jemandem weg und dieser Jemand sei der Mensch. Die übliche Selbstüberschätzung des Homo Sapiens...

Freitag, Juli 25, 2008

Neulich bei den Kaninchenzüchtern...

Das katholische Onlineblättchen stellt doch tatsächlich folgende sinnfreie Argumentation ins Netz:
"Das Neutralitätsgebot bedeutet, dass sich der Staat mit keiner Religionsgemeinschaft identifizieren darf", sagt Schwester Cornelia Bührle, Beauftragte der Erzbischöfe von Hamburg und Berlin in Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag in Schwerin. "Ebenso wenig wie schulischer Sportunterricht aus unserem Staat eine Sportrepublik macht, macht Religionsunterricht aus unserer Republik einen Gottesstaat." Die Forderung des Humanistischen Vereins verkenne das Wesen dieses Neutralitätsgebotes, sagt die Juristin.

Somit würde ein Homöopathieunterricht auch nicht gegen das Neutralitätsgebot verstoßen, denn es entstünde dann sicher auch keine Homöopathenrepublik, wenn der Staat an staatlichen Schulen den kleinsten der Kleinen die "Vorteile" der Homöopathie nahelegte. "Schülerinnen und Schüler würden auf autoritäre Weise von wesentlichen Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung und Bildung abgeschnitten. 'Selbst Physikunterricht kommt nicht an der Homöopathiefrage vorbei...'" (oder so ähnlich). Als nächstes stünden dann wohl die Kaninchenzüchter mit einer Forderung nach eigenem Unterricht auf der Matte...

Manche schrecken auch vor nichts zurück...

Unterschätzte Risiken: Sandhügel1

Rettungsversuche durch einen Betriebsmitarbeiter und anschließend durch die alarmierte Feuerwehr blieben erfolglos. Weil für die Helfer akute Lebensgefahr durch nachrutschenden Sand bestand, musste die Bergung zunächst eingestellt werden.
Der Sand wurde schließlich mit einem Radlader abgetragen. Erst rund zwei Stunden nach dem Unfall wurde der Junge tot geborgen. Die Ermittler gehen davon aus, dass er erstickt ist.

(
15-Jähriger erstickt in Kieswerk - Spiegel online)

Unterschätzte Risiken: Haustiere
Eine 76-jährige Rentnerin aus Laim ist beim Spazierengehen über ihren Hund gestolpert und wenig später an den Folgen des Sturzes gestorben.
(Rentnerin stürzt über Hund und stirbt - Süddeutsche)

Wer mehr über unterschätzte Risiken wissen will, sollte sich mal Erichs Sammlung anschauen.

1: Ok, der Titel ist geklaut, aber ich konnte einfach nicht widerstehen

Mittwoch, Juli 23, 2008

Dienstag, Juli 22, 2008

Neulich beim Niederknien...

Die katholische Realsatireseite titelt
Weltjugendtag: Papst Benedikt wünscht Mundkommunion

Hmm... ob das wohl etwas mit diesen Vorfällen zu tun hat? Da soll noch einer sagen, dass die Catholica nicht zu Veränderungen bereit sei - honi soit qui mal y pense ;-)

Neulich beim Runterzählen...

Countdowns haben schon etwas Bestechendes. Man kann abschätzen und zusehen, wann etwas vorbei ist. Meist begleiten sie ein signifikantes Ereignis und nicht selten - wie an Silvester - zählt man im Chor die letzten Sekunden gemeinsam mit. Insofern wenig verwunderlich, dass es nun auch einen Herunterzähler gibt, der die letzten Tage des SPAZ1 visualisiert.


Ein Silberstreif am Horizont, denn eigentlich kann es nur besser werden. Obwohl, dasselbe habe ich bei Schilly auch gesagt und dann kam Schäuble.

1: Schlechtester Präsident aller Zeiten

Sonntag, Juli 20, 2008

Das Wort zum Sonntag #49

Thema heute:
Wieso sind natürliche Ursachen für Gläubige so schwer zu akzeptieren?

Inspiriert von meiner lieblings Transplantationsimmunulogin, die sich gerade ihrer masochistischen (oder vielleicht doch humoristischen?) Ader hingibt und ein Buch über "Intelligent Design" liest (und dabei gleichzeitig verbloggt), bin ich dort über folgende Frage gestolpert, die Anlass für das heutige WzS ist:

Wieso ist eigentlich die gleiche Wirklichkeit (z. B. die Existenz von Krankheiten), wenn sie auf natürliche Ursachen zurückgeführt wird, immer viel, viel, VIEL schlimmer, als mit der Annahme betrachtet, die Ursache wäre "das Böse" und "die Sünde"?
An vielen Stellen beobachtet man bei Leuten, die in religiösen Zwangsjacken stecken, dass ein Lauf der Dinge, der sich aus natürliche Ursachen herleitet wesentlich schwerer zu akzeptieren ist, wie einer, der sich aus einem "göttlichen Plan™" ergibt. Warum ist mein Kind im Kindbett gestorben? Gott will dich prüfen! Warum sind Hunderttausende beim Tsunami ums leben gekommen? Gott wollte den Sündenpfuhl reinigen! etc.pp.

Speziell unsere muslimischen Freunde reden ad nauseam von einem "Allerbarmer", rechtfertigen dann aber Massenabschlachtungen desselben (wie beim Tsunami 2004) mit dessen einzigartigen und unverständlichem Willen. Selbst der Buddhismus besitzt ein ähnliches Konstrukt in welchem er mittels der Karma-Behauptung (d.h. nach der Reinkarnation™ machen sich die negativen bzw. positiven Energien aus früheren Leben bemerkbar) auch alle Widrigkeiten rechtfertigen bzw. rationalisieren kann.

Nun, ich denke die größere Akzeptanz der theologischen Schwurbelei gegenüber einem naturalistischen Erklärungsansatz ist, dass wir in unserer maßlosen Selbstüberschätzung und unserem maßlosen Egozentrismus lieber glauben wollen, dass wir über "außerweltliche Mächte" einen Einfluss auf die Welt und unser Schicksal haben bzw. diese mit unserem Verhalten beeinflussen können. D.h. üble Dinge passieren nicht einfach so oder auf Grund einer gewissen Wahrscheinlichkeit oder auf Grund von natürlichen Kausalketten (Kontinentalplattenverschiebung -> Erdbeben), sondern deswegen, weil man der Lehrerin unter den Rock geschaut, die Frau des Nachbarn (einvernehmlich!) genagelt oder, als beschnittener Kopfwindelträger, ein halbes Schwein auf Toast gegessen hat.

Somit schafft der gegenüber der Natur ohnmächtige Mensch (unter Zuhilfenahme des theologischen Doppeldenk) wieder - wenn auch indirekt - Gewalt über selbige zu erlangen - oder falls dies misslingt zumindest eine Erklärung zu haben. Dies zeigt sich u.a. auch darin, dass permanent und mit Vehemenz von (fast) allen Glaubenssystemen ein "Mehr" hinter der erkenn- und erfahrbaren Welt postuliert wird, denn nur mit diesem "Mehr" ist die Aufrechterhaltung der indirekten Steuerung über das eigene Verhalten überhaupt möglich. Allzu oft soll es sich dabei natürlich um ein göttliches Wesen handeln, welches indirekt nach der Pfeife der Pfaffen und Gläubigen zu tanzen habe. Was für ein Hohn!

Was mir dabei aber nicht klar ist - und was JLTs Frage noch extrapoliert - warum geben sich Menschen nicht damit zufrieden, dass sie innerhalb ihres kleinen Wirkungsbereichs, ihres Mikrokosmos, sehr wohl etwas bewegen, durch ihre Handlungen ihre nächste Umwelt positiv beeinflussen und gestalten können? Warum für hungernde Kinder in Afrika beten, wenn man doch auch mal auf die Kinder der alleinerziehenden Nachbarin aufpassen könnte? Warum Gebete für den Frieden im Nahen Osten, wohingegen man doch vor der eigenen Haustüre anfangen kann, ein bisschen freundlicher zu seinen Mitmenschen zu sein?

Vielleicht ist die ganze Menschheitsgeschichte aber auch nur darauf begründet, dass wir Kontroll-freaks sind. Was in der positiven Ausprägung dazu führt, dass wir immer mehr und mehr wissen wollen - denn Wissen ist in gewisser Weise eben auch Macht - in seiner negativen Ausprägung aber dazu, dass wir uns mit vorschnellen Pseudozusammenhängen zufrieden geben, nur weil sie uns den Glauben lassen, wir hätten irgendeine Art von Kontrolle. Weiters würde dieser Kontrollfetischismus auch in gewisser Weise die feuchten Träume Ideen von omnipotenten Wesen besser erläutern.
Der Mensch ist als ein vernünftiges Wesen definiert worden; ich bezeichne ihn als ein leichtgläubiges Wesen. Was kann man ihn nicht alles glauben machen?
(Claude Adrien Helvetius)

Samstag, Juli 19, 2008

Neulich im Tümpel...

Der hpd berichtet über die seltsamen Blüten, die ein ans Kreuz genagelter Frosch in einem südtiroler Museum treibt. Christen, die ansonsten meist keine Gelegenheit verstreichen lassen, um hervorzuheben, wie tolerant man doch christlicherseits in Westeuropa ist, zeigen bei dieser Gelegenheit (mal wieder) die hässliche Fundamentalistenfratze und es geht - wie schon beim Schwein - (mal wieder) um Freiheit der Kunst vs. religiöses Beleidgtsein.

Nachdem dies aber alles schon im hpd-Artikel zu lesen ist, wollte ich noch einen speziellen Aspekt herausgreifen:

Eine Gruppe von Senioren veranstaltet nun an jedem Samstagabend ein Protestgebet vor dem Museum. In Leserbriefen wird die Bevölkerung aufgerufen, sich von zu Hause aus den Gebeten anzuschließen. Die Anrufung Gottes solle bis zur vollkommenen Entfernung des Frosches weitergehen.
D.h. nicht nur, dass man Hassbriefe an das Museum schreibt, politisch und mit einem Hungerstreik Druck macht, nein, es werden auch die transzendenten Mächte via Gebet angerufen, auf dass man den phösen Frosch doch entfernen möge. Doch wie wird die Fangemeinde des arbeitslosen Zimmermanns auf den Ausgang der "Affäre" reagieren? Angenommen man hängte den Frosch ab, so gäbe es bestimmt etliche Gläubige, die herausventilieren, dass ihre Gebete von Erfolg gekrönt worden seien, dass Beten funktioniert (obwohl man in Wirklichkeit nur das Museum erpresste, ihm die Mittel zu streichen o.ä.). Sollte aber der Frosch weiterhin Fliegen Staub fangen dürfen, so käme wohl kein einziger Gläubiger auf die Idee, dass die ganze Beterei damit falsifiziert wäre und Beten nichts weiter als dummer Aberglaube ist.

Dienstag, Juli 15, 2008

Neulich ..öhm... offline

Tja, der rosa Riese mit einem im Tee hat sich anscheinend dazu entschieden mich mittlerweile schon den 5. Tag ohne Verbindung zum Wörldweidweb zu lassen. Das ist nicht nur grausam und inhuman, ich bin somit auch bzgl. meines Blogs Schachmatt gesetzt. Vielleicht handelt es sich ja dabei um eine Weltverschwörung aller Religionen die mich mundtot machen wollen... wer weiß.

Auf jeden Fall bin ich auf Entzug!

Mittwoch, Juli 09, 2008

Neulich im Schweinestall...

Ich bin zufällig auf folgendes Urteil gestoßen, das 1997 im Namen des Volkes ergangen ist. Hier ein kleiner Auszug:
Das Kreuz gehört zu den spezifischen Glaubenssymbolen des Christentums. Es ist geradezu sein Glaubenssymbol schlechthin. Es versinnbildlicht, wie das Bundesverfassungsgericht im Beschluß vom 16.05.1995 (NJW 95, 2477 f.) ausgeführt hat, die im Opfertod Christi vollzogene Erlösung des Menschen von der Erbschuld, zugleich aber auch den Sieg Christi über Satan und Tod und seine Herrschaft über die Welt, Leiden und Triumph in einem. Für den gläubigen Christen ist es deswegen in vielfacher Weise Gegenstand der Verehrung und Frömmigkeitsausübung.

Bei dem auf dem T-Shirt abgebildeten "Schwein am Kreuz" handelt es sich offenkundig um eine beabsichtigte, geschmacklose und bösartige Profanierung (Entweihung) der seit fast 2000 Jahren für den christlichen Glauben zentralen Darstellung des gekreuzigten Christus (Kruzifixus). Das ergibt sich schon daraus, daß sich die Verbindung Schwein und Kreuz in dieser Form auf andere Weise gar nicht sinnvoll erklären läßt. Das Schwein wird, weil es als unrein gilt, üblicherweise als Symbol verwendet, wenn es darum geht, andere zu verunglimpfen und herabzusetzen. Die Profanierungsabsicht wird noch dadurch unterstrichen, daß dort, wo sich bei der christlichen Darstellung Jesu am Kreuz regelmäßig die Aufschrift "INRI" (lateinisch: Jesus von Nazareth, König der Juden) befindet, bei dem Schweine-T-Shirt die Aufschrift "W." angebracht ist. Im übrigen belegt die weitere Veröffentlichung der Firma XY im Internet vom 09.12.1997 deren feindselige Einstellung gegenüber der Katholischen Kirche und die Absicht der Beschimpfung mit hinreichender Deutlichkeit. Das Glaubenssymbol wird auf diese Weise besudelt und in den Schmutz gezogen (OLG Düsseldorf NStZ 82, 290).
Die Worte eines deutschen Gerichts kurz vor Beginn des neuen Jahrtausends. Dass ein deutsches Gericht mit "Erbsünde" & "Satan" argumentiert, ist schon mal sehr abenteuerlich. Dass aber jetzt den Christen noch zusätzlich 300 Jahre Kreuzverehrung angedichtet werden (die nachweislich erst im 3. Jh. unserer Zeitrechnung angefangen hat), ist schon fast Geschichtsfälschung.

Weiters kann sich das Gericht Kreuz und Schwein nicht sinnvoll erklären. Ich kann mir die Verbingung von Christus und Kreuz auch nicht sinnvoll erklären. Gut, die Story im Buch der Bücher, aber warum musste ein allmächtiger, liebender Vater seinen einzigen Sohn ans Kreuz nageln um uns von etwas zu befreien, was wir ohne ihn gar nicht hätten? Hätte er nicht einfach mit seinem Sohn irgendwohin gehen können, wo der Pfeffer wächst, und uns einfach in Ruhe lassen? Deswegen ist für mich das Kreuz komplett sinnlos - egal wen man da drangenagelt hat - und zudem eine ständige Darstellung von Folter & Gewalt in der Öffentlichkeit.

Auch die Inschrift "INRI" ist äußerst fragwürdig, gaben sich doch die Evangelisten die größte Mühe (mit einer fingierten Volkszählung) Jesus nach Nazareth zu schreiben, damit (im Nachhinein!) die Prophezeiung erfüllt wurde. König der Juden heißt er u.a. deswegen weil er aus dem "Geschlecht Davids" gewesen sein soll. Auch hier haben sich wieder die Evangelisten in Ahnentafeln ergangen (und diese nicht mal untereinander abgestimmt!) um Josef als einen Urur..enkel von David erscheinen zu lassen. Wer erkennt den Denkfehler? Lt. Christentum hat Josef mit der Geburt Christi gar nichts am Hut! Maria war diejenige welche mit dem hl.Geist usw.. Aber bei Maria (wie übrigens bei allen Frauen der damaligen Zeit) ist kein einziger Beleg - nicht mal in der Bibel - vorhanden, dass sie aus dem Geschlecht Davids stammt.

D.h. wir haben auf der einen Seite ein Schwein am Kreuz und auf der anderen Seite... auch. Alles relativ irgendwie...

Dienstag, Juli 08, 2008

Lord Helmchen reloaded...

Letztens bemerkte ich ja die Auffälligkeiten zwischen religiösen und cyclistischen Dogmen, deswegen hier noch mal eine Geschichte über die ich zufällig gestolpert bin - und zwar hier.
Samstag abend wollte ich bei jemandem auf der Fahhradstange mitfahren und hatte beide Beine links von der Stange hängen. Wir sind dann aus dem Stand nach rechts umgekippt und da meine Beine links hingen, konnte ich mich so gut wie gar nicht abfangen... Ich bin dann so richtig mit vollem Schwung mit dem Kopf auf die Teerstrasse gedonnert und kann mich an diese paar Sekunden auch gar nicht mehr erinnern (Ohnmacht?)... Jedenfalls habe ich jetzt eine dicke Beule am unteren Hinterkopf und seitdem Kopfweh. Was meint ihr dazu, muss man das röntgen?

Jetzt lässt man sich das mal auf der Zunge zergehen: Die Schreiberin (das mit dem Geschlecht ist eine Annahme von mir, sry wg. Chauvinismus) setzt sich auf die Stange (vermutlich zwischen Sattel und Lenker) eines Fahrrades, dieses kippt dann um und die Genannte schlägt mit dem Kopf auf - also eine "Standardsituation" beim Fahrradfahren!

Es dauert es nicht lange und die ersten Helmverfechter treten auf den Plan:
es ist erstaunlich wie viele Menschen jeden Tag mit dem Fahrrad verunglücken und mitunter schwere Schädeltraumata davontragen. Durch das Tragen eines leichten Fahrradhelms könnte man viele dieser schlimmen Verletzungen vermeiden. Ich fahre seit ca. 4 Jahren nur noch mit Helm Fahrrad. [...]
Deshalb noch einmal die Bitte an alle: fahrt niemals ohne Helm Fahrrad ! Der Helm ist Eure Lebensversicherung beim Fahrradfahren !

Hat der Typ mit den guten Ratschlägen den Unfallhergang nicht begriffen? Die Dame ist gar nicht Fahrradgefahren, sondern Fahrradmitgefahren und das auf der Querstange. Und schließlich schreibt noch ein letzter Teilnehmer:
Insgesamt sollte aber dieser Vorfall schon ein Beispiel dafür sein, wie wichtig doch so ein Fahrradhelm ist - oder?

Ich denke dieser Vorfall ist vor allem ein gutes Beispiel dafür, dass man zwar alt genug sein kann um in einem Forum zu schreiben, aber noch jung genug, seltsame Akrobatiknummern auf Fahrrädern abzuziehen. Ein Helm mag bei solchen Fahrradstunts vor den schlimmsten Kopfverletzungen schützen, klüger macht er einen aber nicht...

Neulich beim Detonieren...

Der Humanismus macht selbst vor dem Pentagon nicht halt. Wie man hier lesen kann, hat Bush angeordnet, dass bei Streubomben jetzt endlich mal 99% explodieren sollen und nicht nur 60-90%. Weiters steht in dem Artikel, dass "nicht explodierte Sprengsätze ... danach eine tödliche Gefahr dar[stellen]".

Also ich war immer der Meinung - die aber offensichtlich nicht von allen Kriegstreibern geteilt wird - dass Sprengsätze an sich schon einen tödliche Gefahr darstellen. Auf die Idee (auf die übrigens mittlerweile 111 Staaten kamen), die Produktion dieser "kleinen Massenvernichtungswaffen" ganz einzustellen kamen die großen Kriegsferkel der Welt, nämlich "USA, Russland, China, Indien, Pakistan und Israel", anscheinend nicht. Schade eigentlich, aber wenig überraschend.

Der Po8 erklärt wie's geht

Nachdem mir heute gerade in der Zigarettenpause beim grünen Tee trinken die Idee gekommen ist, wie man die grundlegenden Prinzipien der Homöopathie einfach und für alle verständlich erklären kann, wollte ich damit natürlich nicht hinterm Berg halten:

1. Prinzip: ganzheitliche Betrachtung
Die Homöopathie geht davon aus, dass man den Patienten ganzheitlich betrachten müsse und dass alle Menschen so verschieden seien, dass man so ein einfaches Prinzip wie "Kopfweh wegen Kater -> Aspirin" nicht anwenden könne.

Also wie muss man sich das dann z.B. in einer Kneipe vorstellen?
Der Barkeeper fragt jeden Gast (denn jeder Gast ist ja von Grund auf verschieden zu jedem anderen Gast) 30-60 Minuten über dessen Leben aus, wie es ihm als Kind erging, welche Beziehung er zu seinen Eltern hat etc.etc.. Nach dieser "Anamnese" schenkt er ihm dann gem. einem alten Getränkebuch einen Drink aus. Nun soll nur einer behaupten, ihm wäre das noch nicht passiert...

2. Prinzip: similis similibus curentur
Darunter versteht der gemeine Homöopath, dass Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen sei. Und zwar testet man das folgendermaßen: ein Gesunder nimmt eine Substanz zu sich und beobachtet, welche Symptome auftreten. Beobachtet man diese Symptome an einem Kranken, so soll das gleiche Mittel diese zum Verschwinden bringen.

Also wie muss man sich das dann in einer Kneipe vorstellen?
Ein gesunder Mann kommt in die Kneipe und trinkt Schnaps. In kurzer Zeit stellen sich folgende Symptome ein: Verwirrtheit, Gleichgewichtsstörungen, undeutliche Aussprache, erhöhte Gewaltbereitschaft, verringerte Hemmschwelle und Reduktion des Denkvermögens.
Jetzt kommt aus einer anderen Kneipe ein Mann herein, der alle diese Symptrome schon aufweist und an die Theke schwankt. Die homöopathische Lösung lautet, dass man diesem zweiten Mann nun Alkohol zuführen müsse, damit die Symptome verschwinden. Absolut logisch, oder?


3. Prinzip: Potenzierung
Unter Potenzierung versteht der gemeine Homöopath, dass ein Mittelchen nicht etwa mit sich selbst malgenommen wird, nein, es wird "einfach" verdünnt. Dabei soll die Mixtur immer wirksamer werden, je mehr sie verdünnt wird.

Wie muss man sich das wieder in einer Kneipe vorstellen?
Der Barkeeper nimmt 5 Schnapsgläser Whiskey und vermischt diese durch spezielles Schütteln mit 0,9 Liter Cola und hat somit eine D1-Mischung Whiskey-Cola hergestellt. Anschließend nimmt er 0,1 Liter dieser Mischung und gießt sie erneut mit 0,9 Litern Cola zusammen, welche dann gut durchgeschüttelt (nicht gerührt!) wird. Jetzt hat er eine D2-Mischung produziert. Von dieser werden wiederum flugs 5 Schnapsgläser abgezweigt und diese wiederum mit fast einem Liter Coke aufgegossen usw.usf. Nach der sechsten Prozedur liegt der Whiskey im Verhältnis 1:1.000.000 vor, was in etwa einem Schnapsglas Whiskey verdünnt in einem solchen Swimmingpool entspricht (hier sei noch angemerkt, dass man aber nicht einfach den Whiskey direkt in einem solchen Pool verdünnen dürfe, sondern das schrittweise Verdünnen sei enorm wichtig - bislang weiß aber niemand warum). Doch hier hört der Barkeeper noch lange nicht auf und verdünnt weiter bis D30, was etwa einem Schnapsglas auf 20.000.000.000.000.000.000.000 km³ Cola (das ist fast 25 Millionen mal das Volumen der Erde) entspricht. In dieser Mischung ist gem. der Avogadro-Konstanten kein Alkoholmolekül mehr vorhanden - aber wen interessiert's? Anschließend schenkt er das den Leuten aus, verlangt dafür 7,50 € und behauptet sie würden davon noch besoffener als von handelsüblichen Whiskey-Cola-Mischungen. Ergibt absolut Sinn, oder?

Sonntag, Juli 06, 2008

Neulich beim stillen Wasser...

Dem AlmÖhi Johann Grander erschien einst "bei vollem Bewusstsein" Jesus (lt. eigener Aussage selbstverständlich) und hat ihm befohlen aus Scheiße Geld aus Wasser Gold zu machen - das Granderwasser. Das war irgendwelchen Deppen in irgenwelchen Ausschüssen so wichtig, dass sie ihm 2001 "das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst" verliehen (wahrscheinlich mehr für die Kunst aus Scheiße Geld aus Wasser Gold zu machen, denn für Wissenschaft, nehme ich an) - wie man sich auch in diesem Video ansehen kann:

1

Doch wo sind jetzt die Träger dieses Kreuzes, die es zu recht bekommen haben und die selbiges scharenweise zurückgeben? Wenn ich z.B. das Bundesverdienstkreuz bekommen hätte und anschließend hätte man dies auch noch Klaus Zumwinkel auf Grund seiner kreativen Steuererklärung und seines vorbildlichen Umgangs mit Informationen (T hört mit) verpasst, so würde ich meines wieder abgeben. Denn eine Ehrung die jeder tiroler Scharlatan bekommen kann, ist das Material nicht wert und konterkariert den Ehrenakt zu einer Farce, einem schlechten Witz.

Doch ist wahrscheinlich in Österreich die Ordens- und Titelgeilheit, die ja bei jedem Opernball wieder schön zur Schau getragen wird, einfach größer als die Zivilcourage - schade eigentlich.

"Tu misera Austria, fraude!"2

1: Vielen Dank für den Hinweis an die GdK und GWUP
2: Du armseliges Österreich, betrüge

Das Wort zum Sonntag #48

Thema heute:
Das Dogma der "bösen" Schulmedizin.

Wer kennt ihn nicht, den berühmten Infantizid, die Tötung der Erstgeborenen, durch Herodes, wie er von der Bibel kolportiert wurde. Zum Glück ist diese Geschichte ein Märchen, denn es gibt zwar jede Menge Belege dafür, dass Herodes kein Vorbildherrscher war, aber speziell zu dieser Grausamkeit, die ja einiges Aufsehen erregen musste, schweigen sämtliche zeitnahen Quellen. Trotzdem glauben Menschen (ich ja auch, als ich noch jung und unschuldig war), dass dies so stattgefunden hat. Die häufige Wiederholung dieser Geschichte in Religionsunterrichten und Bibelstunden weltweit, trägt nicht dazu bei, dass dieser Irrtum aufgeklärt wird. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Quelle ja göttlichen, also unfehlbaren Ursprung hat.

Ähnlich verhält es sich mit der "Schulmedizin". Der Begriff wird schon seit einigen Jahrhunderten in abwertender Weise für die Ärzteschaft gebraucht, die ein Hochschulstudium absolvierten und sich der wissenschaftlichen Medizin verschrieben haben. Gerade die Homöopathen des ausgehenden 19. Jh. bedienten sich dieses Begriffs, aber auch die Nazis, die ihn gegen jüdische Ärzte verwendeten.


Jedoch ist in letzter Zeit eine immer größere Spaltung zwischen der (Hoch)schulmedizin und der sog. "Alternativmedizin" zu beobachten. Während erstere sich weiterhin der wissenschaftlichen Methode bedient und immer in der Nachweispflicht der Wirksamkeit ist (dass hier leider auch marktwirtschaftliche bzw. kapitalistische Einflüsse spürbar werden soll heute mal als Thema nicht angefasst werden), so hat die "Alternative" anscheinend komplette Narrenfreiheit. Weder müssen hier zu Zulassung der (Placebo)Präparate irgendwelche Studien vorgelegt werden, noch müssen die Heilpraktiker, Homöopathen, Lichttherapeuten, Reikitherapeuten, Bachblütenschwurbler, Anthroposophen und was es sonst noch so an Scharlatanen in diesem Bereich gibt, irgendeine Art humanmedizinischer Qualifikation vorlegen, die nur Annähernd mit der eines Arztes im praktischen Jahr vergleichbar wäre. Auf Grund von andauernder Propaganda und gefälschten Statistiken wird in der Öffentlichkeit der Eindruck erweckt, man könnte mit diesem Scheiß auch wirklich etwas bewegen (zumindest etwas über den Placeboeffekt hinaus).

Miteinhergehend mit den meisten dieser Pseudoalternativen geht auch eine Negativpropaganda über die Hochschulmedizin. Die Hochschulmedizin sei böse, die Ärzte nur auf ihren Gewinn aus, statt auf das Wohl der Patienten und die pharmazeutische Industrie eine Mafia. So berechtigt eine Kritik am bestehenden System auch sein mag (und hier nicht weiter erörtert werden soll), so unhaltbar ist doch eine Pauschalverurteilung, wie sie von Homöopathen, Impfgegnern u.a. vorgebracht wird. Schlimmer noch, das permanente Ärtze-Bashing hat meiner bescheidenenen Meinung nach schon pathogene bzw. dogmatische Züge angenommen. Denn obwohl im Falle schwerer Erkrankungen sehr wohl auf das Wissen und die Erfahrung der Medizin zurückgegriffen wird, so wird doch dort, wo es nichts kostet und nicht akut lebensgefährlich ist (Kopfschmerzen, Bluthochdruck usw.) weiterhin an der Hetze festgehalten.

Dabei müsste man, so man nur in irgeneiner Art und Weise glaubwürdig bleiben wollte, ein einziges positives Beispiel gelten lassen um dieses Dogma der "bösen Schulmedizin" aufzugeben. D.h. eine erfolgreich transplantierte Niere, eine Erfolgreiche Insulinbehandlung eines Diabetikers müssten die Alternativheuchler Lügen strafen und sie müssten eingestehen, dass hier zum einen die Ursache-Wirkung erforscht und auf dieser Basis Maßnahmen gefunden wurden. Doch das Gegenteil ist der Fall. Erfolge der Medizin werden so ausgelegt, dass der Patient nicht wegen, sondern trotz des Einschreitens eines Hochschulmediziners überlebt hat, und dass der gemeine Arzt ja überhaupt keine Ahnung habe, was es denn sonst noch so alles zwischen Himmel und Erde gäbe und deswegen überhaupt nie so "qualifiziert" derherschwätzen könne, wie ein Homöopath, Anthroposoph, Bachblütler oder sonstiger Wunderheiler. Somit muss der normale Arzt genau das aushalten, was der Wunderheiler selbst bei sich nicht zulässt, nämlich Kritik.

Die einzige Möglichkeit der Alternativmedizinseuche Herr zu werden ist das entschlossene Vorgehen auch der unentschlossenen Patienten. Wer einen niedergelassenen Kassenarzt besucht, der, weil es so "in" ist, auch einen Homöopathiekurs gemacht hat und sich jetzt als solcher schimpft, der Fördert diesen Schwachsinn, ist also passiver Unterstützer. Wer von seiner Krankenkasse fordert, dass sie die homöopathischen Wässerchen bezahlt, der unterstützt den Blödsinn auch noch aktiv. Wir sollten in der heutigen Zeit Dogmen keine Chance mehr geben und v.a. nicht auf die Propaganda von einigen Pseudomedizinsekten hereinfallen, obwohl uns unser Hausarzt fast täglich das Gegenteil beweist und diese als Lügner entlarvt.
Die Erforschung der Krankheiten hat so große Fortschritte gemacht, das es immer schwerer wird, einen Menschen zu finden, der völlig gesund ist.
(Aldous Huxley)

Donnerstag, Juli 03, 2008

Neulich beim Spenden...

JLT hat die Werbetrommel gerührt und ich bin natürlich voll drauf reingefallen. Naja, aber wer würde nicht schwach werden, wenn eine so faszinierende und hochintelligente Transplantations-immunulogin mit einem Organspendeausweis wedelt, der mir zumindest den Hauch einer Chance eröffnet, nach meinem Ableben, so noch das eine oder andere recyclebar sein sollte, in ihrer Petrischale zu landen - sex sells sach ich nur... ;-)


Folglich bin ich nun sein heute stolzer Besitzer eines (selbstausgedruckten, zusammengeklebten und unterschriebenen) Organspendeausweises, eine Sache die ich eigentlich schon lange vorhatte und zu der ich dank JLT den richtigen Schubs bekommen habe. Ich kann es nur empfehlen, denn es hat überhaupt nicht wehgetan und er hat nicht mal gebohrt!


Wer also mein Jünger sein will und mir nachfolgen, der klicke hier, und fertige sich einen selbigen selber an.

Mittwoch, Juli 02, 2008

Neulich ohne Argument...

Der spiegel-online titelt groß "Merkel spricht sich kategorisch gegen Sterbehilfe aus" und dabei müsste es richtig heißen "Merkel spricht sich dogmatisch gegen Stebehilfe aus", denn von unserer Quotenkanzlerin kam kein einziges brauchbares Argument, warum man Sterbewilligen nicht helfen dürfe. Stattdessen will sie noch die aktuelle Gesetzeslage prüfen und "ganz hart bei der Position bleiben".

Über so viel Unmenschlichkeit, noch dazu unbegründete, kann man eigentlich nur den Kopf schütteln und hoffen, dass die Kandesbunzlerin dafür den Dodo des Monats erhält. Zu einem selbstbestimmten Leben (wie man es uns an allen Ecken und Enden verspricht) gehört schließlich auch ein selbstbestimmtes Sterben. Doch anscheinend kommt hier wieder mal die theologische Seite des Bundesmerkels hervor, die besagt, dass Menschen nicht über den Tod entscheiden dürfen (denn das dürfe nur Gott allein). Insoweit ist es ja auch richtig, dass Menschen nicht darüber entscheiden sollen, wann und wie jemand den Löffel abzugeben hat oder nicht. Aber der unmittelbar betroffene Mensch sollte dies sehr wohl dürfen und seinen Freunden und Angehörigen sollte es erlaubt sein ihn dabei so gut wie möglich zu unterstützen um ihm eine Euthanasie (= leichter Tod), und vor allem einen menschenwürdigen, zu ermöglichen.
Wie ein gut verbrachter Tag einen glücklichen Schlaf beschert, so beschert ein gut verbrachtes Leben einen glücklichen Tod.
(Leonardo da Vinci)

Neulich im Zivilprozess...

Manchmal hat man in .de das Gefühl es sei vielleicht doch nicht wirklich alles geregelt, irgendwo existiere noch die eine oder andere kleine Gesetzeslücke, der eine oder andere Freiraum, der mal zur Abwechslung mit gesundem Menschenverstand gefüllt werden könnte... naja.. und dann schaut man z.B. in die Zivilprozessordnung (ZPO) und wird eines besseren belehrt:
§ 811 Unpfändbare Sachen
...
12. künstliche Gliedmaßen, Brillen und andere wegen körperlicher Gebrechen notwendige Hilfsmittel, soweit diese Gegenstände zum Gebrauch des Schuldners und seiner Familie bestimmt sind;

Ich meine, wie muss ich mir das vorstellen? Gab es wirklich Gerichtsvollzieher, die dem kriegsversehrten Schuldner die Beinprothese abgeschraubt haben, oder der Omma die Brille wegnahmen? Lässt das Erlassen eines solchen Gesetzes auf eine Tendenz in der Gesellschaft schließen, dass sowas prinzipiell vorkommen könnte? Und vor allem - möchte ich mich in so einer Gesellschaft aufhalten?