Samstag, Juli 19, 2008

Neulich im Tümpel...

Der hpd berichtet über die seltsamen Blüten, die ein ans Kreuz genagelter Frosch in einem südtiroler Museum treibt. Christen, die ansonsten meist keine Gelegenheit verstreichen lassen, um hervorzuheben, wie tolerant man doch christlicherseits in Westeuropa ist, zeigen bei dieser Gelegenheit (mal wieder) die hässliche Fundamentalistenfratze und es geht - wie schon beim Schwein - (mal wieder) um Freiheit der Kunst vs. religiöses Beleidgtsein.

Nachdem dies aber alles schon im hpd-Artikel zu lesen ist, wollte ich noch einen speziellen Aspekt herausgreifen:

Eine Gruppe von Senioren veranstaltet nun an jedem Samstagabend ein Protestgebet vor dem Museum. In Leserbriefen wird die Bevölkerung aufgerufen, sich von zu Hause aus den Gebeten anzuschließen. Die Anrufung Gottes solle bis zur vollkommenen Entfernung des Frosches weitergehen.
D.h. nicht nur, dass man Hassbriefe an das Museum schreibt, politisch und mit einem Hungerstreik Druck macht, nein, es werden auch die transzendenten Mächte via Gebet angerufen, auf dass man den phösen Frosch doch entfernen möge. Doch wie wird die Fangemeinde des arbeitslosen Zimmermanns auf den Ausgang der "Affäre" reagieren? Angenommen man hängte den Frosch ab, so gäbe es bestimmt etliche Gläubige, die herausventilieren, dass ihre Gebete von Erfolg gekrönt worden seien, dass Beten funktioniert (obwohl man in Wirklichkeit nur das Museum erpresste, ihm die Mittel zu streichen o.ä.). Sollte aber der Frosch weiterhin Fliegen Staub fangen dürfen, so käme wohl kein einziger Gläubiger auf die Idee, dass die ganze Beterei damit falsifiziert wäre und Beten nichts weiter als dummer Aberglaube ist.

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