Freitag, November 27, 2009

Neulich ein bisschen rosa...

Die Sau mit der "rosa Salbe" wurde ja schon durchs Dorf getrieben, hier noch mal eine kurze Zusammenfassung (beim Eso Blog geklaut):

Mittwoch, November 25, 2009

Neulich, vom Menschen gemacht...

"Stellen Sie sich nun einen Frühzeitmenschen vor, der sich nach einem Tag fröhlicher Werkzeugarbeit in seiner Umwelt umsieht. Er schaut sich um und sieht eine Welt, die ihm wahnsinnig gut gefällt: Hinter ihm liegen Berge mit Höhlen darin - Berge sind toll, weil man sich in den Höhlen verstecken kann und nicht im Regen herumlaufen muß, und die Bären kriegen einen nicht; vor ihm liegt der Wald - darin gibt's Nüsse und Beeren und andere Leckereien; ein Bach fließt vorbei, gefüllt mit Wasser - köstlich zu trinken, man kann die Boote darin zum Schwimmen bringen und überhaupt alles mögliche damit anstellen. Und da ist ja auch Vetter Ug, der hat gerade ein Mammut gefangen -Mammuts sind toll, man kann sie essen, man kann ihre Felle tragen, man kann aus ihren Knochen Waffen herstellen, um andere Mammuts zu fangen. Echt, diese Welt ist großartig, sie ist phantastisch.

Aber unser Mensch hat einen Augenblick Zeit nachzudenken, und er denkt sich: »Also, das ist wirklich eine interessante Welt, in der ich lebe«, und dann stellt er sich eine sehr tückische Frage, eine Frage, die völlig bedeutungslos und trügerisch ist, sich aber nur aufgrund des Wesens seiner Per­sönlichkeit stellt, der Persönlichkeit, zu der er sich entwickelt hat und die erfolgreich ist, weil er so denkt. Der Mensch als Macher betrachtet seine Welt und sagt: »Wer hat das alles gemacht?« Wer hat das gemacht? - Sie merken, warum das eine tückische Frage ist. Der Frühzeitmensch denkt: »Weil es nur ein Lebewesen gibt, das ich kenne, das Dinge herstellt, muß derjenige, egal wer es ist, der all dies gemacht hat, viel größer, viel mächtiger und zwangsläufig unsichtbar sein; einer wie ich, und weil ich meist der Starke bin, der alles macht, ist er wahrscheinlich ein Mann.« So sind wir zur Gottesidee gelangt. Weil wir aber, wenn wir Dinge herstellen, auch vorhaben, etwas mit ihnen anzustellen, fragt sich der Mensch der Frühzeit: »Wenn er es gemacht hat, wozu hat er es gemacht?« Und jetzt schlägt die Falle zu, denn der Frühzeitmensch denkt: »Diese Welt paßt sehr gut zu mir. Es gibt all diese Dinge, die mir helfen, mich ernähren und auf mich aufpassen; ja, diese Welt ist wie für mich geschaffen«, und er kommt zur unausweichlichen Schlußfolgerung, daß, wer auch immer die Welt gemacht hat, sie für ihn geschaffen hat."
(Douglas Adams)

Und stellen Sie sich nun einen Menschen im 21. Jh. vor. Dieser stellt sich, als Macher, eine sehr tücksiche Frage "Wer hat das Klima so warm gemacht?" und weil er der einzige ist, der sich einen Schinken-Käse-Toast auf dem Herd warmmachen kann und die Idee vom unsichtbaren Warmmacher nicht wirklich wissenschaftlich ist, ist er zur Idee gelangt, dass er es wohl selbst sein muss, der mit seinem Herd oder irgendeinem anderen Ding, welches er oder seine Vorfahren erfunden haben, das Klima wärmer macht. Mit dieser Idee im Kopf beginnt er zu messen und zu zählen, bohrt tiefe Löcher in den Boden, pinkelt tiefe Löcher in den Schnee und findet Daten, die seine Theorie weiter stützen. Angetrieben von diesem Erfolg sucht er immer weiter und weiter und findet immer mehr, was prima zu seiner Idee passt. Wenn er etwas findet, was nicht passt, dann wird es ignoriert oder umgedeutet, verharmlost oder in eine Verschwörungstheorie gepackt, denn es kann ja nicht sein, dass ein wärmeres Klima von jemandem anderes gemacht worden sein soll, als vom einzigen Macher hier auf Erden.

Da eine Idee nicht dumm genug sein kann, um sie nicht seinem Nachbarn zu erzählen, posaunt der Mensch seine Erkenntnisse in die Welt hinaus. Und da fast alle anderen auch so denken wie er, dass es einen Warmmacher geben muss und dass dieser Warmmacher nur der Mensch sein kann, laufen sie alle in einer Stadt zusammen, die Kaufmannshafen (oder so ähnlich) heißt, um dort den Kaltmacher zu bestimmen. Denn wenn der Mensch die Welt warm gemacht hat, dann kann er sie natürlich auch wieder kalt machen - logisch, oder?

Samstag, November 21, 2009

Neulich reichlich undifferenziert...

Spiegel-online, genauer der Journalist Wolfgang Kaden, spricht ein wichtiges Thema an, nämlich Deutschland verfällt dem Schuldenrausch. Doch wäre es ein Spiegelartikel, wenn er klar Ross und Reiter nennen würde? Stattdessen wird undifferenziert moralisiert:
Wir alle sind es, die diese Blase mit produzieren

Vielleicht wäre es ganz angebracht, wenn wir mal bei uns selbst anfangen würden, statt immer nur die da oben verantwortlich zu machen. Ja, wir alle sind es, die diese Blase mit produzieren - als Teile einer Gesellschaft, die keine Phasen des Innehaltens und der Neuorientierung mehr zulässt. Die ohne ständig steigendes Sozialprodukt aus den Fugen gerät. Einer Gesellschaft, in der das Wort "Wachstum" zur meist gebrauchten Metapher in den Reden der Politiker und Manager aufgestiegen, zu einer Art Religionsersatz geworden ist.

Gierig sind eben nicht allein die Banker, maßlos nicht allein die Politiker. Gierig und maßlos sind wir alle. Das sieht man schon daran, dass wir uns von der neuen Regierung ein "Wachstumsbeschleunigungsgesetz" verpassen lassen. Welch eine großartige Wortschöpfung! Das vielsilbige Ungetüm steht für eine Politik, die sich bedingungslos dem "Immer mehr!" verschrieben hat. Wachstum wird mit neuen Schulden erzeugt, wir können nicht mehr ohne die Schuldendroge. Wohlstand auf Kosten der Zukunft.


Klar ist jeder Mensch gierig, diese Erkenntnis ist so trivial, dass man darüber eigentlich kein Wort verlieren muss - gemeinhin nennt man dies übrigens ökonomisches Verhalten. Nur wer so argumentiert verkennt, wo Entscheidungen gefällt werden und wer das Gewaltmonopol besitzt, diese durchzudrücken. Nicht das Gros der Unternehmer oder Angestellten war maßlos, sondern Politiker konnten ihre Gier nach Macht nicht zügeln und klügelten mit den Großunternehmen (vornehmlich Banken) auf Kosten der Normalsterblichen, welche sich nicht ein Stück dagagen wehren konnten. Denn dass alle Macht vom Volke ausginge, ist schon lange Makulatur.

Wenn in guten Zeiten die Politik alles richtig gemacht haben will und sich anschickt dafür die Meriten einzustreichen, dann muss sie auch in schlechten Zeiten alles falsch gemacht haben. Somit betreibt der Spiegel moralisch gesehen genau das, was die Politiker finanzpolitisch betreiben, nämlich die (Zwangs)Sozialisierung der Schuld: alle sollen quasi haften und alle sollen ein schlechtes Gewissen haben. Sry, Herr Kaden, aber diese Predigt des Maßhaltens ist zu albern um ernst genommen zu werden.

Dienstag, November 10, 2009

Neulich im europäischen Irrenhaus...

Die europäische Zwangsjacke wird wieder mal ein bisschen fester gezogen, denn man muss lesen, "die EU-Finanzminister beschlossen am Dienstag in Brüssel, den Mindeststeuersatz für Tabak in der EU ab 2014 von derzeit 64 auf dann 90 Euro pro 1000 Zigaretten anzuheben".

Besonders zynisch wird es dann zum Schluss des Berichts:
Nach Angaben der EU-Kommission sterben europaweit jedes Jahr 650.000 Bürger an den Folgen des Rauchens. Mit den höheren Steuern will die Behörde Bürger systematisch vom weißen Qualm entwöhnen.

Also jedes Jahr sterben über eine halbe Million Menschen an den Folgen des Rauchens, aber nicht ohne zuvor vom Staat noch mal über Gebühr geschröpft worden zu sein. Vielleicht wären diese Leute noch am Leben, wenn sie sich nur bessere Nahrungsmittel kaufen hätten können oder eine private Krankenversicherung abgeschlossen hätten oder auch nur öfter in den Urlaub gefahren wären oder aufs Land hätten ziehen können. Doch leider mussten sie viermal so viel Geld für ein Produkt aufwenden, als dessen tatsächlicher Tauschwert beträgt - was ja nur zu ihrem Besten geschah. Daran erkennt man den wahren Menschenfreund, der am Leid der anderen noch kräftig mitverdienen kann. Auf verbeamtete scheinheilige Lebensretter können wir in Zukunft gerne verzichten...

Montag, November 09, 2009

Neulich beim Durchgehenlassen...

Seltsam, wie selektiv doch die Wahrnehmung ist. So wird um die Äußerungen eines Herrn Sarrazin, welche zwar polemisch daherkamen aber doch durch Fakten gestützt waren, so ein Bohei gemacht, dass sich jemand sogar genötigt sah Anzeige wegen Volksverhetzung zu stellen, wohingegen man den alten Volksverhetzer aus Köln auch dieses Jahr wieder ungeschoren ließ. Die Medien waren vornehmlich zurückhaltend und seitens der Politik, die ansonsten jede Killerspielesau durch Winnenden zu treiben vermag, vernahm man.. öhm... gar nichts. Vielleicht genießt man mit dem Titel "Kardinal" doch Immunität, wer weiß?

Anlässlich der jüngsten Entgleisung, welche von den Medien kaum, von der Politik sogar unbeachtet blieb, hat der hpd einen längeren Artikel bereitgestellt, welcher anschaulich zeigt wo und wann wer wen verhetzte:
  • 1991 warf er im Soldatengottesdienst (!) allen Nichtchristen „menschenverachtenden Kannibalismus“ vor, nur ein gläubiger Mensch sei „auf Dauer ein friedfertiger Zeitgenosse“.
  • 1992 geht er weiter: „Unter den Nichtgläubigen säßen wirklich die Verantwortlichen für die gegenwärtige Ausländerfeindlichkeit.“
  • 2005 behauptet er, wenn Eltern ihre Kinder nicht religiös erzögen, machten sie diese zu „geistigen Krüppeln“ und
  • 2007 verkommt „Menschlichkeit ohne Gottesglauben [ ... ] in Brutalität“.
Und wie so oft verhält es sich realiter genau umgekehrt, oder um es mit den (leicht modifizierten) Worten Meisners auszudürcken:
Das System des Christentums und des Katholiszismus im vergangenen Jahrhundert hat uns gezeigt, wohin das führt: Nicht zu mehr Glück und Freiheit des Menschen, sondern an den Rand des Abgrunds, in letzter Konsequenz zur Abschaffung des Menschen.

Freitag, November 06, 2009

Amoklaufen reloaded...

Ein US-Major hat auf dem US-Truppenstützpunkt Fort Hood in Texas zwölf Soldaten getötet und 31 teils schwer verletzt. (spon)

Gemäß der Politikerdenke müssen jetzt zwei Konsequenzen folgen:
  1. Verbot von Schusswaffen auf Militärstützpunkten
  2. Verbot von Killerspielen (also auch von Krieg) für Soldaten
Ich bin mal gespannt...

Montag, November 02, 2009

Neulich beim Strandurlaubsverbot...

Wie spiegel-online berichtet sind auf den Kanaren zwei Menschen beim Strandurlaub ums Leben gekommen, da sie von Felsbrocken erschlagen wurden:
Drama im Ferienparadies auf Teneriffa: Felsbrocken sind auf der spanischen Ferieninsel auf einen beliebten Badestrand gestürzt und haben zwei Frauen getötet.

Da es sich hierbei um ein vergleichbares Risiko handelt (nämlich ein sehr geringes), wie bei einem Amoklauf ums Leben zu kommen, fordere ich hier auch jede Menge Zwangsmaßnahmen:
  • Komplettes Strandulraubsverbot für Frauen, Kinder und Jugendliche
  • Abtragen sämtlicher Steilküsten innerhalb der nächsten 5 Jahre
  • Generelle Helmpflicht an Stränden
  • Notrufsäulen an Stränden weltweit in einem Abstand von 50 Metern
  • Aufbau einer Global Beach Force (GBF), einer Strandpolizei, die Risiken früh erkennt und Verstöße ahndet
Falls jetzt jemand diese Vorschläge überzogen findet, so verweise ich auf die vielen Menschenleben, die dadurch (wie übrigens auch bei der Amok- oder Terrorismusprävention) gerettet werden! Blinder Aktionismus hat noch keinem geschadet, das ist empirisch erwiesen...