Mittwoch, Februar 28, 2007

Neulich beim Gleichbehandeln...

Ausgehend von den Vorgaben der EU ließ sich Deutschladn letztes Jahr breitschlagen und hat das AGG, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (pdf) herausgebracht. Wie man sieht, formuliert man Gesetze lieber positiv, denn es hätte auch Anti-Diskriminierungsgesetz heißen können. Lobenswerterweise heißt es da:
AGG § 1 Ziel des Gesetzes
Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.


Doch ein deutsches Gesetz wäre keines, wenn man nicht zu dieser durchaus positiv formulierten Passage eine Ausnahme geschaffen hätte, und zwar wieder genau nur eine Ausnahme, die übliche Ausnahme aller Ausnahmen, die vielen Arbeitnehmern schon vor dem AGG und jetzt auch leider danach das Leben schwer machen wird, nämlich:
AGG § 9 Zulässige unterschiedliche Behandlung wegen der Religion oder Weltanschauung
(1) Ungeachtet des § 8 [Anm.: Unterschieldiche Behandlung wg. beruflicher Anforderungen] ist eine unterschiedliche Behandlung wegen der Religion oder der Weltanschauung bei der Beschäftigung durch Religionsgemeinschaften, die ihnen zugeordneten Einrichtungen ohne Rücksicht auf ihre Rechtsform oder durch Vereinigungen, die sich die gemeinschaftliche Pflege einer Religion oder Weltanschauung zur Aufgabe machen, auch zulässig, wenn eine bestimmte Religion oder Weltanschauung unter Beachtung des Selbstverständnisses der jeweiligen Religionsgemeinschaft oder Vereinigung im Hinblick auf ihr Selbstbestimmungsrecht oder nach der Art der Tätigkeit eine gerechtfertigte berufliche Anforderung darstellt.

D.h. die Kirchen haben sich wieder durchgesetzt und ihren Status als Tendenzbetriebe behalten. Das bedeutet, dass man als Kindergärtnerin ohne Bekenntnis nie in einem katholischen Kindergarten arbeiten kann, da das Bekenntnis (übrigens auf der Lohnsteuerkarte vermerkt) ein Einstellungs-K.O. bedeutet. Es ist vollkommen gleichgültig wie gut die Kindergartentante die kleinen behandelt, wie viel sie ihnen beibringt, wie intelligent sie ist oder wie pazifistisch in ihrer Einstellung, kurz, weil sie nicht an Gott glaubt, kann sie abgelehnt werden.

Man muss nur die Parameter ein bisschen veränder, um zu sehen wie schwachsinnig diese Bestimmung ist:
  • Nur weil sie nicht an den Urknall glaubt, kann sie vom Kindergarten der Astrophysiker abgelehnt werden
  • Nur weil sie nicht an Chakren glaubt, kann sie vom Kindergarten der Akkupunkteure abgelehnt werden
  • Nur weil sie nicht an den Jing-Jang Ausgleich glaubt, kann sie vom Kindergarten der Humanenergethiker abgelehnt werden
  • Nur weil sie nicht an Astrologie und Horoskope glaubt, kann sie vom Kindergarten der Astrologen abgelehnt werden
  • Nur weil sie nicht an das Sandmännchen glaubt, kann sie vom Kindergarten der ARD abgelehnt werden
Vielen Dank, liebe Kirchenlobbyisten (btw, Lobbyismus wäre das erste, was ich verbieten würde, wenn ich König von Deutschland wär'), das habt ihr fein hinbekommen. Ihr habt euch euer Biotop der Verdummung erhalten und seid gesetzlich in eurer Diskriminierung abgesichert. Ich denke nur, dass ein derartiger Scheiß in einer säkularen Gesellschaft nichts, aber auch gar nichts zu suchen hat.

Dienstag, Februar 27, 2007

Neulich beim Stöckchenweitwurf...

Hmm.. Roland klaut ein Stöckchen und ich soll dabei mitmachen? Ist das dann Hehlerei?

Naja.. ich lasse mich mal breitschlagen. Also die Anforderung heißt:
Nenne 6 kuriose Dinge an Dir...

1. Ich habe die Anforderung verstanden und das stellt in der heutigen Zeit schon ein Kuriosum dar

2. Ich kann (fast) immer nur 6 Stunden schlafen und wache dann ohne Wecker auf.

3. Ich habe eine Türklingel- und Post-Phobie, d.h. ich hasse es, wenn man unangemeldet klingelt und ich bekomme ungern Post. Diese Phobien sind historisch bedingt.

4. Ich habe eine Sekretärinnenprüfung bestanden - wenn das nicht ein leuchtendes Beispiel für Gleichberechtigung & ein Kuriosum ist. :-)

5. Viele Leute können nicht schlafen wenn sie Kaffee trinken. Bei mir ist es umgekehrt, ich kann nicht kaffeetrinken wenn ich schlafe.

...und das beste habe ich mir natürlich für den Schluss aufgehoben:

6. Ich war mal bayrischer Meister im Friesenkampf! (also wenn das nicht kurios ist, dann weiß ich auch nicht)

PS: Aber ein geklautes Stöckchen werde ich nicht weiterwerfen... mh.. obwohl ich glaube ich schmeiße es mal zum Miketionary, mal sehen was bei rumkommt ;-)

Sonntag, Februar 25, 2007

Neulich beim Lästern...

Aber nicht bei irgendeinem Lästern, nein, beim Gotteslästern. Wir haben es weisen Gesetzgebern zu verdanken, dass seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts (also noch keine 50 Jahre her), Blasphemie nicht mehr ein Straftatbestand ist. D.h. man kann jetzt ganz offen - z.B. hier in diesem Blog - sagen, dass Gott ein Arschloch ist und muss dafür nicht mehr in den Knast.

In Amerika läuft gerade die "Blasphemy-Challenge" (also die blasphemische Herausforderung) in der man sich auf Markus 3,29 beruft. Dort heißt es:
"wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig."
Und landet somit auch mit Sicherheit in der Hölle (sofern man dem christlichen Glaubenskonzept folgt). Folglich werden alle, die daran teilnehmen wollen aufgefordert, in einem Kurzen Video den HeiGei zu lästern und dieses in youtube.com hochzuladen.
Es sind so viele Videos, dass ich hier nur die Suche verlinke (beispielhaft sei nur dieses Video herausgegriffen). Wenig verwunderlich, dafür umso aufschlussreicher darüber, wer die Sender lenkt ist dieser Fox-Bericht mit Interview. Der Nachrichtensprecher schafft es nicht, eine einigermaßen neutrale Position zu beziehen und macht das, was man in the USofA immer wieder gerne macht: Atheistenbashing... widerlich.

Natürlich ließen auch die christlichen Antworten darauf aus Deutschland nicht lange auf sich warten und man bekennt sich hier, hier und hier ganz offen zum heiligen Schwurbel. In einem Video haben sie sogar (wie rechts zu sehen ist) Gott selbst als Protagonisten gewinnen können...

Anzumerken wäre noch, dass, da man sich den HeiGei immer als weiße Taube vorstellte und lange Zeit dessen Federn und sogar dessen Eier (also Taubeneier!) als heilige Reliquien in der kath. Kirche (u.a. Bistum Mainz) verehrt wurden.

Dabei ist der HeiGei ein Hirngespinst in frommen Köpfen, ein Konstrukt von Kirchenlehrern aus den Anfängen des Christentums. Er ist genauso wahr wie der Osterhase oder der Klabautermann, genauer, es gibt ihn nicht.
So, und jetzt cu in hell ;-)

Samstag, Februar 24, 2007

Das Wort zum Sonntag #3

Thema heute:
Wie viele Leute hat der Anführer Davids erschlagen?

Ich bin mir fast sicher, dass jeder meiner Leser sagen kann, wieviele Leute er bis heute erschlagen hat (und bei der Mehrzahl wird die Antwort "keinen" lauten). Natürlich kann man im Blutrausch oder im Dschungelkrieg schon mal die Übersicht verlieren, aber ich bin mir ebenso sicher, dass die meisten Soldaten im Krieg auch - zumindest so ca. - wissen, wieviele Gegner sie erledigt haben. Im Zeitalter der Massenvernichtungswaffen ist das zwar nicht mehr ganz so einfach, aber selbst bei 9/11 wurde die Zahl der Opfer sehr genau bestimmt.

Umso verwunderlicher, wenn man die folgenden beiden Stellen vergleicht:
Das sind die Namen der Helden Davids: Jischbaal, der Hachmoniter, das Haupt der Drei; er schwang seine Streitaxt über achthundert Männer und erschlug sie alle auf einmal.
(2 Samuel 23,8)

Das ist das Verzeichnis der Helden Davids: Jaschobam, der Sohn Hachmonis, war das Haupt der Drei; er schwang seine Lanze über dreihundert Männer und erschlug sie alle auf einmal.
(1 Chroniken 11,11)

D.h. es gibt zwei Stellen, die sich offensichtlich auf dieselbe Person beziehen, nämlich die "Helden Davids" und das "Haupt der Drei". Das eine mal heißt er Jischbaal, das andere Mal Jaschobam. Das eine mal mit Axt, das andere mal mit Lanze, das eine mal 800 Leute, das andere mal 300.

Man kann über den Namen natürlich streiten und manche Axt mag einer Lanze ähneln, manche Lanze einer Axt, jedoch kann er nicht 300 erschlagen haben, wenn er 800 erschlagen hat und umgekehrt. Hier liegt ein logischer Fehler vor.

Es lässt sich hier natürlich wieder jede Art von Ausrede finden, warum es genau so geschrieben steht, aber wie ich schon im ersten Teil dargelegt habe, soll dieses Buch göttlich inspiriert sein und zwar göttlich inspiriert von einer allwissenden Gottheit. Aber anscheinend hatte der hl. Geist noch nicht genügend Mathestunden oder 500 erschlagene Menschen mehr oder weniger machen ihm nix aus (nach der Massenvernichtung der Sintflut ja kein Wunder ;-)).

Und noch zum Schluss: was für ein moralisches Vorbild gibt so eine Stelle der Jugend, die zwar keine Killerspiele mehr spielen soll, aber in einem hl.Pamphlet liest, dass einer, der hunderte von Menschen ermordet hat, ein Held ist? Das Wort, das mir zuerst in den Sinn kommt ist Massenmörder...

Freitag, Februar 23, 2007

Häppy Börsdei tu mi!

Mein Blog wird 1!
(Hier ist der Beweis)

Vielen Dank an alle, die sich durch Lesen und Kommentieren mit eingebracht haben.

Das po8ische Bilderrätsel #19

Diesmal ein etwas längeres Rätsel zum Wochenende und wahrscheinlich auch ein etwas schwereres (klicken zum Vergrößern). Als kleine Starthilfe das Folgende:
1. Bild 2. Reihe: eine bestimmte Art von Dolch
1. Bild 3. Reihe: der berühmte grml-Smiley
po8-19

Das letzte Rätsel wurde leider nicht gelöst, deswegen (wie immer) hier die Auflösung:

KEP + Ruder + Krim ~ Gebrüder Grimm

Mittwoch, Februar 21, 2007

Neulich beim Täuschen...

...und zwar beim optischen. Ein alter Link ist mir wieder mal untergekommen. Auf der dahinterliegenden Seite werden 69 optische Täuschungen abgehandelt. Der Klassiker mit dem grünen Zylinder ist natürlich auch dabei. Die Täuschungen sind teilweise sehr verblüffend und i.d.R. interaktiv verstellbar - erfordern daher das Browser Flash-plugin. Leider ist die Beschreibung in Englisch gehalten, aber die Bilder sind wenigstens auf Deutsch...
Welches Feld ist dunkler?

Montag, Februar 19, 2007

Das po8ische Grammatikrätsel

Wie lautet die richtige Pluralform?

Der Status, die ....

a) Statusen
b) Statusse
c) Stati
d) Staten
e) Stata
f) Stateen
g) Statiker
h) Statui
i) Status

Wer sich jetzt nicht sicher ist, dem empfehle ich in der Pluralform immer "Statusinformationen" zu verwenden, da kann man weniger falsch machen...

Sonntag, Februar 18, 2007

Das Wort zum Sonntag #2

Wie letzte Woche angedroht, will ich mich - wie jetzt jedes Wochenende - einer Bibelstelle widmen, die, würden wir sie in einem anderen Buch lesen, Zweifel am geistigen Zustand des Verfassers bzw. Inspirators aufwürfe.

Thema heute:
Welche Vorfahren hatte Jesus?

Zu dieser Fragestellung gibt es zwei Stellen bei unterschiedlichen Evangelisten.

Der eine Evangelist ist Lukas (3, 23ff). Dieser zeigt auf, dass Jesus direkt von Gott abstammt indem er alle Väter zwischen Josef und Gott aufzählt. Das hört sich dann auszugsweise so an:
Und Jesus war, als er auftrat, etwa dreißig Jahre alt und wurde gehalten für einen Sohn Josefs, der war ein Sohn Elis, der war ein Sohn Mattats, der war ein Sohn Levis, der war ein Sohn Melchis ... [etc. blablubb] ... der war ein Sohn Adams, der war Gottes.
Der zweite Evangelist ist Matthäus (1, 1ff). Er trägt zwar nicht ganz so dick auf wie Lukas und verfolgt die Ahnenreihe "nur" bis Abraham, jedoch hat er diese zur Einleitung seines Evangeliums erkoren und das lautet so:

Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob. Jakob zeugte Juda und seine Brüder. Juda zeugte Perez ... [etc. blablubb] ... Jakob zeugte Josef, den Mann der Maria, von der geboren ist Jesus, der da heißt Christus. Alle Glieder von Abraham bis zu David sind vierzehn Glieder. Von David bis zur babylonischen Gefangenschaft sind vierzehn Glieder. Von der babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus sind vierzehn Glieder.

Nun, wie man schon sieht haben die Beiden Schreiber sich vom heiligen Geist in unterschiedlicher Sortierung inspirieren lassen, d.h. Lukas geht von Jesus aus zurück, währen Matthäus bei Abraham beginnt. Folglich habe ich die Namen mal tabellarisch gegeneinander gestellt, was man hier bewundern kann (oder auf das Bild klicken). Zur besseren Übersichtlichkeit habe ich Übereinstimmungen grün, und Kontradiktionen rot markiert.

Lediglich 18 Namen stimmen überein. Lukas bringt mehr und vor allem auch ganz andere Namen zu Tage als Mattäus. Weiters kann Matthäus noch nicht einmal richtig zählen, denn wie er selbst schreibt, sind es 3 x 14 Generationen bzw. "Glieder", was dem Kopfrechenfreak ein erstauntes 42 entlockt (und ganz nebenbei die Antwort auf das Leben, das Universum und überhaupt alles ist ;-) ). Ein paar Sätze zuvor hat aber Matthäus nur 41 "Glieder" aufgezählt und sich somit im ersten Absatz seines ersten Kapitels selbst widersprochen.

D.h. für einen unbefangenen Leser ergeben sich nun folgende Erklärungsmöglichkeiten:
1. Die Bibel hat recht, spricht die Wahrheit und wir müssen all das, was wir über Biologie, Vaterschaft und Vererbung wissen über Bord werfen oder
2. Hier wurde fromm geflunkert (oder absichtlich gelogen) um einen bestimmten Effekt zu erzielen und die Bibel sagt an mindestens einer Stelle nicht die Wahrheit.

Die kritische Theologie (die übrigens vom Wahrheitsanspruch der Bibel schon lange abgerückt ist) erklärt sich die beiden Genealogien so, dass es für die Schreiber wichtig war, Jesus im Geschlechte Davids zu wissen, da sich nur daraus ein Anspruch als König der Juden ableiten ließe.

Was aber selbst jedem Gläubigen sauer aufstoßen müsste, dass Jesus lt. gängiger Meinung ja vom heiligen Geist selbst gezeugt wurde und zwar derart, dass der Hymen Mariens nicht verletzt wurde, sie also noch Jungfrau war. Was interessieren in diesem Zusammenhang die Vorfahren Josefs? War er vielleicht doch nicht ganz unbeteiligt?

Zusammenfassung
Wir haben hier zwei Texte, die sich in ihrer Aussage - und hier werden nur Namen aufgezählt - logisch widersprechen (der eine sogar in sich selbst) und auch für die gängige Glaubensmeinung (Jungfrau Maria) vollkommen irrelevant sind, diese sogar konterkarieren! Die These, dass die Bibel die absolute Wahrheit ist bzw. sagt ist hiermit unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten widerlegt, denn schließlich genügt ein Gegenbeispiel um eine These zu kippen.
Diese Evangelien kann man gar nicht behutsam genug lesen.
(Friedrich Nietzsche)

Freitag, Februar 16, 2007

Neulich irgendwo in Deutschland...

A: "Warum haben die USA eigentlich eine 1 als Vorwahl?"
Po8: "God's one country? Oder, weil sie nicht bis 3 zählen können..?"

Das po8ische Bilderrätsel #18

Und wieder wartet ein Bilderrätsel darauf gelöst zu werden. Diesmal ist das erste Bild wohl etwas schwieriger, gesucht ist hier die Abkürzung für diese Art von Dienstleistung (3 Buchstaben). Ansonsten einfach klicken zum vergrößern:
po8-18a



Nachdem das letzte Rätsel wieder zu viele Fragen aufwarf, hier die Lösung:

Ger (altes Wort für Speer) + 1/2*(Hart to Hart) + Hauptmann ~
Gerhart Hauptmann

Mittwoch, Februar 14, 2007

Neulich in Handschellen...

"Beckstein, Beckstein, alles muss versteckt sein!" so oder ähnlich könnte ein Kinderreim in naher Zukunft lauten, wenn der bayerische Scharfmacher Innenminister mit seiner schwachsinnigen wahnwitzigen nicht gut durchdachten Forderung nach dem "Verbot der Killerspiele" durchkommt. Weltweit spielen Millionen Menschen aller Alterstufen Computerspiele. Im Vergleich zu den angeblichen Todesopfern durch anschließendes Amoklaufen (mit diesem Formular jetzt besonders einfach!) stellt sich der deutsch Haushalt mit über 5.900 Todesopfern per annum geradezu als Mördergrube heraus. Wann werden endlich die ganzen Leitern und scharfen Gegenstände im Haushalt unter Strafe gestellt? Wann, Herr Beckstein?

Unsere Vorzeigemutter der Nation, Frau v.d.Leyen, griff das becksteinsche Geschwurbel sofort auf, versprach noch eine Änderung vor der Sommerpause und ventilierte noch folgendes in die Welt:
"Dies ist ein klares Signal für Hersteller und Händler", sagte die Ministerin. "Diese Medien gehören nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen." Ein Händler, der solche Spiele an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre verkauft, mache sich daher strafbar.
Dabei hat die Familienministerin offensichtlich in ihrem Übereifer ihre eigenen Gesetze nicht gelesen, denn im Jugenschutzgesetz steht schon das Folgende:
§ 27 Strafvorschriften
Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer entgegen § 15 Abs. 1 Nr. 1 bis 5 oder 6, jeweils auch in Verbindung mit Abs. 2, ein Trägermedium anbietet, überlässt, zugänglich macht, ausstellt, anschlägt, vorführt, einführt, ankündigt oder anpreist[...]
D.h. für all das existieren bereits Gesetze. Es besteht eine Kennzeichnungspflicht. Allein an der Überwachung mangelt es gewaltig. Somit bestätigt sich wieder der Grundsatz, dass nicht die Höhe der Strafe oder die Strenge des Gesetzes, sondern nur dessen Unausweichlichkeit die Einhaltung garantieren. Frau Leyen, sechs, setzen.

Ihrer eigenen Fraktion geht das wohl alles noch nicht weit genug, so will die CDU/CSU alles erst mal generell verbieten, also Herstellung, Vertrieb, Verkauf. Wortführer ist ein gewisser Johannes Singhammer, der münchner Scharfmacher unter dem Herrn.

Natürlich hat man bei der übereilten Gesetzesnovelle den Verleih von Pornofilmen vergessen, den man damit gleich mit wegrationalisiert hat. Vielleich ist die Lobby der anonymen Pornocineasten ja groß genug um den christlich-sozialen bzw. christlich-demokratischen Schwachsinn in Berlin zu stoppen... wer weiß.

Und ja, ich bin betroffen, metzle ich doch z.Zt. ganz wüst schuldige wie unschuldige Gegner mit folgendem Spiel nieder:

Dienstag, Februar 13, 2007

Neulich am Kiosk...

Wieso hört man eigentlich immer denselben Spruch, wenn man 2 Schachteln Fluppen mit 'nem 100er bezahlt (der Geldautomat war so freundlich mir die 50er zu verweigern.. grml)?

Haben Sie's nicht kleiner?

Bei solchen Gelegenheiten könnte ich schon mal die Contenance verlieren und sagen:
  • Halten sie mich für so blöd, große von kleinen Scheinen nicht unterscheiden zu können?
  • Kleinere Geldscheine als 100er kommen gar nicht in mein Portemonnaie!
  • Behalten sie den Rest.
  • Wie hätten sie ihn gern? Geschnitten oder gerissen?
  • Ist der Schein zu groß bist du zu schwach!
  • Mit Kleinigkeiten gebe ich mich nicht ab.
  • Eigentlich besteht der Schein zu 2/3 aus Nullen...
Wer hat noch 'ne gute Idee für eine schlagkräftigefertige Antwort?

Sonntag, Februar 11, 2007

Das Wort zum Sonntag #1

Nachdem im (auch von allen nichtgläubigen Zuschauern finanzierten) Fernsehen jeden Samstag ein Pfaffe freie Sendezeit bekommt um seinen Müll abzuladen, sehe ich mich dazu genötigt, sofern es Muße und/oder Zeit erlauben auch ein paar Worte zum Sonntag zu verlieren und zwar über deren heiliges Pamphlet, umgangsprachlich auch die Bibel genannt.

Nachdem viel zu wenige (leider oder zum Glück?) diese gelesen haben und somit auch deren Fehler nicht kennen, möchte ich jetzt einmal pro Woche so einen Fehler herausarbeiten, was - wie wir sehen werden - eine längere Serie garantiert ;-)

Ich halte mich dabei an die Stelle des katholischen Kathechismus der über den Wahrheitsgehalt der Bibel folgendes zu sagen weiß:
18. Warum lehrt die Heilige Schrift die Wahrheit?
Weil Gott selbst ihr Urheber ist: Die Heilige Schrift wird darum als inspiriert bezeichnet und lehrt ohne Irrtum jene Wahrheiten, die zu unserem Heil notwendig sind. Der Heilige Geist inspirierte nämlich die menschlichen Verfasser, die das aufgezeichnet haben, was er uns lehren wollte. Der christliche Glaube ist jedoch nicht eine „Buchreligion“, sondern die Religion des Wortes Gottes, „nicht eines schriftlichen, stummen Wortes, sondern des Mensch gewordenen, lebendigen Wortes“ (hl. Bernhard von Clairvaux).

Duch die Formulierung "ohne Irrtum jene Wahrheiten, die zu unserem Heil notwendig sind" hat man sich natürlich das Hintertürchen offen gehalten, dass man unliebsame Bibelstellen als nicht notwendig für das Heil deuten kann, aber darum soll es jetzt nicht gehen. Festzuhalten ist, der Urheber der Bibel ist Gott. Folglich muss, wenn sich die Bibel irrt, auch ihr Urheber geirrt haben.

Der Weg aus diesem Dilemma (denn die Bibel irrt oft) ist immer eines der folgenden Manöver:
  1. Exegese, d.h. Interpretation
  2. Berufung auf falsche Übersetzung (es gibt überhaupt kein "Originalmanuskript" mehr!)
  3. Fehlerhafte Deutung der Inspiration
  4. alle anderen Ausreden
Nachdem Gott aber nicht Gottes Gedichtband I+II, sondern zwei "Testamente" inspiriert hat, kommt hier nur die wörtliche Auslegung zum tragen um wenigstens einigermaßen objektiv sein zu können. Exegetisch könnte man auch an Hitlers "Mein Kampf" herangehen und würde bestimmt die eine oder andere gute Stelle "herausinterpretieren" können.

Damit möchte ich es auch für heute gut sein lassen, in medias res gehe ich dann nächste Woche. Nur bzgl. des hl. Bernhard von Clairvaux (den der Kathechismus zitierte) sei auch noch an dieses Zitat von ihm erinnert, an jemanden der damals Maßgeblich für die Kreuzzugsschlachterei verantwortlich und auch daran beteiligt war:
Der Kämpfer Christi kann ruhigen Gewissens töten und im Frieden sterben. Stirbt er, so arbeitet er für sich; tötet er, so arbeitet er für Christus. [...] Wenn er einen Übeltäter tötet, ist er kein Menschentöter, sondern ein Töter des Bösen, und man soll in ihm den Rächer im Dienste Christi, den Verteidiger des Christenvolkes sehen.

Samstag, Februar 10, 2007

Neulich bei der Überbevölkerung...

Es gibt anscheinend noch nicht genug Katholiken auf der Welt, denn wie man hier und hier lesen kann ist Abtreibung wohl das Schlimmste was es überhaupt geben tut (natürlich wieder im Zusammenhang mit unserem wiener Bauunternehmer).

"Der Mensch ist Mensch von Anfang an. Mit der Verschmelzung von Samen- und Eizelle entsteht neues Leben, das Gott gewollt hat und das unserer besonderen Liebe und Fürsorge anvertraut ist." Deswegen sei Abtreibung immer auch Tötung eines Menschen;
Was an dieser Stelle immer bewusst ausgeblendet oder unterschlagen wird ist, dass entweder alles was wir hier treiben (inkl. Abtreibung) Gott so gewollt hat oder der alte Herr nicht allmächtig ist. Speziell Christen verdrehen ihren Verstand und vereinen beide Positionen, weil sie der Meinung sind, der "freie Wille des Menschen" rettet Gott aus dem Dilemma. Wenn wir uns aber mit unserem freien Willen über Gottes Willen hinwegsetzen können und er dies nicht verhindern kann, so ist er entweder nicht allmächtig oder er will es nicht wirklich, somit war sein Wille nicht vorhanden (weiters leiten sich die radikaleren Elemente eine Legitimation zu handeln aus Gottes Untätigkeit ab und nehmen, wie z.B. Paul Hill, Gottes Willen selbst in die Hand).

Weiters steckt in diesem verachtenswerten Zitat auch, dass speziell der Mensch etwas sei, das es besonders zu schützen gilt. Nun stellt sich aber die Frage, was denn den Menschen z.B. von einem Affen unterscheidet und was hier so einer besonderen Konservierung bedarf. Egal welche Eigenschaft jetzt angeführt wird (Intelligenz, Körperbehaarung, Seele etc.), die gleiche Eigenschaft kann gegen andere Menschen verwendet werden und wurde im Lauf der Geschichte v.a. auch von Christen verwendet - bis heute (Rassismus, Hetze gegen Schwule etc.).

Erst wenn man den Theozentrismus und anschließend den Anthropozentrismus, d.h. der Mensch ist das Maß aller Dinge, zugunsten eines Holismus, der alles als wertvoll erachtet, über Bord geworfen hat, wird man verstehen, dass es kein besser oder schlechter, kein minderwertig oder höherwertig sondern nur ein "anders" gibt. Insofern ist die Tötung eines erwachsenen Wiederkäuers - vom Standpunkt des Leids aus betrachtet - qualitativ schwerwiegender, als die Abtreibung eines Zellklumpens, der noch nicht einmal ein Nervensystem gebildet hat. Wo sind all die religiösen, gottgesandten Heerscharen, die die Schlachthöfe besetzen, die Supermarktketten boykottieren und auf ihr Frühstücksei (das ja auch eine befruchtete Eizelle ist) verzichten? Die Antwort ist einfach: sie stehen vor der Lugner-City und demonstrieren gegen legale medizinische Eingriffe, die von ihnen als "Kindsmord" bezeichnet werden, was sie aber per definitionem nicht sind!

Nichtsdestotrotz ist sich die Kirche (sowohl ev. als auch kath.) nicht zu blöd ein Heer von Militärpfaffen zu unterhalten, die im Kriegsfall dann die Seelsorge betreiben, wenn der Soldat gottgewollt den Feind niedermetzeln soll. Nichtsdestotrotz sind vor weniger als 100 Jahren Christen "mit Gott" in die beiden größten Kriege der Geschichte gezogen, angefeuert von eben dieser Art von Pfaffen, Bischöfen und Päpsten, die ja jetzt vom Saulus zum Paulus migrierten und sich auf ekelhafte Art und Weise in das Leben von Christen und Nicht-Christen einmischen. Sie schützen den Fötus, bis man ihn Taufen kann (Moraltheologen diskutieren darüber, wie mit Früh-, Tot- und Missgeburten tauftechnisch zu verfahren ist!), danach soll er möglichst flott für das profane Wohl der Schafshirten sorgen und für diese, und vor allem für ihren Gott!, im Notfall auch sein Leben wieder lassen. Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen.
Und weil der Soldat nach Verwesung stinkt
Drum hinkt ein Pfaffe voran
Der über ihn ein Weihrauchfaß schwingt
Daß er nicht stinken kann.
(aus Bert Brechts Legende vom toten Soldaten)

Freitag, Februar 09, 2007

Das po8ische Bilderrätsel #17

Freitach isses wieder und ein neues Rätsel ist angesagt...
po8-17
Kleiner Tip: beim 2. Bild hilft es, wenn man den englischen Titel nimmt


Auflösung gibt's diesmal wieder keine, denn SirLegolas hat beim letzten Rätsel schwer abgeräumt ;-)

Donnerstag, Februar 08, 2007

Neulich an der Grenze...

Es gibt Erfahrungen, die kann man durchaus als grenzwertig bezeichnen, z.B. den Fall der Mauer, die rektale Drogendurchsuchung am türkischen Grenzübergang oder auch den Besuch eines Konzerts von ensemble infernale intégrales, die heute Abend moderne Kammermusik gepaart mit Texten zum besten gaben. Teilweise war es für mich hart an, teilweise über der Schmerzgrenze, aber manche Stücke haben mir sogar gefallen (sollte mir das jetzt noch mehr Sorgen machen?).

So durfte ich miterleben, wie Hans-Joachim Hespos "IKAS" die "theatrale Selbstentäußerung des Interpreten", in diesem Fall eines Saxophonisten, herausforderte, ebenso wie György Kurtág aus Kafkas Fragmenten "deren inherente Dramen" herauszuarbeiten suchte, wie mich das Programmheft recht aufschlussreich belehrte. Ansonsten könnte man als Normalsterblicher das Gezirpe, Gestampfe, 12ton-Gesinge auch für eine Fingerübung der Musiker oder für einen Scherz à la Kerkelings Hurz halten, an den ich unfreiwillig ein paar mal erinnert wurde.

Dabei wurden auch so "transzendente" Texte abgearbeitet wie der folgende:
jetzt treten auch die zähne auf. euch schenke ich die flasche schrecken. euch gelüstet es nach allem, meiner mütze kastanien haar und asche meines bartes. ich bin eine tochter der armut. geier gra.
auf dem fußboden liege ich nur der schönheit halber.

Naja.. wenigstens war das folgende Kafka-Fragment für den Abend nicht ganz unbedeutend:
"Von einem gewissen Punkt an gibt es keine Rückkehr mehr. Dieser Punkt ist zu erreichen." (Franz Kafka)

"Und wurde erreicht!" (Po8, der vielleicht zu sehr Kunstbanause ist, als er dieser Art der Unterhaltung langfristig etwas abgewinnen könnte)

Montag, Februar 05, 2007

Neulich beim Ermahnen...

Letzte Woche hat der Papst mal wieder gemahnt. Gemahnt, so wie es seine Vorgänger auch taten, gemahnt vor allem nicht wieder das Unglaubwürdige hinter dem Glaubwürdigen zu vergessen, die Fiktion hinter der Realität. Im Wortlaut dieses Welt-Artikels hört sich das so an:
Papst mahnt Forscher
Papst Benedikt XVI. hat die Wissenschaften vor gefährlicher Einseitigkeit gewarnt. Derzeit gebe es eine Tendenz, nur das als wahr anzuerkennen, was experimentell überprüfbar sei, sagte der Papst am Sonntag. Dies beschränke die menschliche Vernunft und führe zu einer "schrecklichen Schizophrenie", in der sich Rationalismus und Materialismus, übersteigerte Technologie und ungebremstes Instinktdenken vereinten. Es sei nötig, eine Rationalität wieder zu entdecken, die auf die göttliche Vernunft hin offen sei. Glaube und Vernunft brauchten "keine Angst voreinander zu haben".


Wenn mehr Wissenschaftler, wie z.B. Richard Dawkins, Eier in der Hose hätten, dann müsste die Reaktion darauf sofort so aussehen:
Forscher mahnt Papst
Der Präsident der Royal Society hat die Vertreter der Weltreligionen, speziell den Papst, vor gefährlicher Einseitigkeit gewarnt. Allzeit gebe es eine Tendenz, das als absolut wahr zu postulieren, was exegetisch "aus alten Büchern herauszuholen sei - also alles", sagte der Präsident am Montag. Dies beschränke die menschliche Vernunft und führe zu einer "schrecklichen Schizophrenie", in der sich Irrationalismus und Mystifizierung, übersteigerte Theologie und ungebremster Glauben vereinten. Es sei nötig, eine Rationalität wieder zu entdecken, die für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sei. Religiöser Glaube und Vernunft hätten miteinander nichts zu tun.

Wer jetzt noch nicht erkannt hat, was unser rationaler Ratzi da für einen Quatsch erzählt hat, dem sein noch dieses Beispiel gegönnt (das ich hier geklaut habe):
Astrologen mahnen Astronomen
Der Vorsitzende des europäischen Astrologenverbandes D. Schaden hat die Astronomen vor gefährlicher Einseitigkeit gewarnt. Derzeit gebe es eine Tendenz, nur das als wahr anzuerkennen, was empirisch nachweisbar sei, sagte Schaden am Sonntag. Dies beschränke die menschliche Vernunft und führe zu einer "schrecklichen Schizophrenie", in der sich Rationalismus und Materialismus, übersteigerter Berechnungswahn und ungebremstes Teleskopvertrauen vereinten. Es sei nötig, eine Rationalität wieder zu entdecken, die für Aszendenten und Deszendenten offen sei. Sterndeuterei und Sternguckerei brauchten "keine Angst voreinander zu haben".

Deswegen mein Rat an Papa Ratzi (den ich mir von Dieter Nuhr geklaut habe):
"Wenn man keine Ahnung hat: einfach mal Fresse halten!"

Sonntag, Februar 04, 2007

Neulich in Austrien...

Zur Zeit der Merowinger hieß das östliche Gebiet Austrien (auf dem u.a. das heutige Österreich liegt), weiters gab es noch Neustrien im Westen und Burgund. Und in diese barbarische Zeit, eine Zeit des christlichen Schlächters Chlodwig, eine Zeit des (zeitweise heiligen) christlichen Schlächters Karl des Großen fühlt man sich wieder zurückversetzt, wenn man so etwas im spon lesen muss.

Bischof exkommuniziert "Mörtel" Lugner
[...]
Weihbischof Laun sieht das jedoch anders: Ein Katholik, der Abtreibungen in irgendeiner Form unterstütze, schließe sich selbst aus der Kirche aus, sagte er. Dies betreffe jeden, der "vorsätzlich einen Menschen getötet oder eine vollendete Abtreibung vorgenommen hat, sowie alle, die positiv daran mitgewirkt haben."

Vielleicht sollte man an dieser Stelle erwähnen, dass die meisten Abgänge auf natürlichem Weg stattfinden.

Die Zahl der vorzeitig endenden Schwangerschaften liegt viel höher (bei 70%), nur werden sie nicht von den Frauen wahrgenommen, da sie mit der pünktlich eintretenden Regelblutung abgehen.

Somit ist der christliche Gott selbst - in dem klerikalschwangeren Jargon ausgedrückt - der Welt größter Kindermörder überhaupt! Somit wäre der Christengott der erste, den sie aus ihrer Kirche schmeißen müssten (sofern er bei diesen Mitgliedern nicht eh schon freiwillig ausgetreten ist)! Nachdem man aber weder den Plan des göttlichen Kinderschlächters versteht, noch seiner Habhaft werden oder sein Einkaufszentrum boykottieren kann, hält man sich lieber an den Herrn Lugner, der ja schon alleine wegen seiner freizügigen Opernballbegleitungen (2 Frauen!, seine und ein Gast) ein Dorn im frommen Auge ist und exkommuniziert diesen.

Die katholische Kirche hat den Massenmörder Hitler bis heute nicht aus ihrem Verein geschmissen, das mit Hitler geschlossene Reichskonkordat gilt 60 Jahre nach dem 2. Weltkrieg immer noch, genauso wie die Lüge vom Widerstand der Kirchen im 3. Reich weiter verbreitet wird, aber bei Herrn Lugner kann man ja mal ein Exempel statuieren, welch hohe Werte der scheinheilige Verein vertritt. Widerlich Herr Laun, ganz widerlich.

Samstag, Februar 03, 2007

Graf Zahl reloaded

Gerade mein letzter Eintrag (Graf Zahl II, warum eigentlich nicht Graf Zahl I?) hat mir eine (wahrscheinlich nur vorübergehende) höhere Zahl von Lesern eingebracht. So wurde mein Beitrag im Freigeisterhaus erwähnt (was ich recht schmeichelhaft fand, obwohl die Früchte der Arbeit Steve Wells mit seinem Blog gehören) aber auch in diesem Forum, das sich u.a. so interessanten Sachen widmet wie einem Gebetwochenende o.ä., fand ich Aufmerksamkeit.

Dieses Beispiel eignet sich aber sehr gut, das herauszustellen, was mir bei dem ganzen christlichen Geschwurbel Angst macht. Ich gehe stark davon aus, dass der Schreiber in seinem "normalen" Leben der nette Junge/Mann, das nette Mädchen/Frau von nebenan ist, der keiner Fliege etwas zuleide tut (im Gegenteil, sich wahrscheinlich noch gegen Abtreibung einsetzt). Wird aber sein Gott angegriffen oder kritisiert, lässt sich der Schreiber zu solchen Äußerungen hinreißen, die teilweise zutiefst menschenverachtend sind - somit aber wiederum sehr gut zu dessen Gott passen:

Ungenaue Statistik, interessanter wäre:
1. Wer hat die von Gott angeblich getöteten Menschen zur Sünde verführt? Sie selbst? Oder vielleicht doch wieder der Satan?

Interessante Sichtweise. Das Prinzip der Sünde kam ja erst durch Gott in die Welt. Hätte sich Gott seine schwachsinnigen Regeln gespart, wäre für Satan der Verführungsgrund weggefallen. Aber es geht noch weiter...
2. Wieviele der 2300010 Menschen wären eh gestorben? Richtig, 2300010! Die Sterblichkeitsrate unter Menschen ist nahezu 100%. Aus Gottes Perspektive ist dann auch egal, wann die von der Erde verschwinden. Die hatten alle die Chance zur Umkehr, teilweise wurden sie Jahrelang X mal ermahnt. Wenn sie dann nicht wollen, sind die paar Jahre Leben auch egal.
Mit so einem inhumanen Scheiß steht der Schreiber in bester kirchlicher Tradition, meinte doch Augustinus, Heiliger und Kirchenlehrer, schon im 5. Jh. nachdem man den arbeitslosen Zimmermann angeblich ans Kreuz genagelt hatte: "Was hat man denn gegen den Krieg? Etwa daß Menschen, die doch einmal sterben müssen, dabei umkommen?". Hier zeigt sich die wahre christliche Nächstenliebe... Aber es geht noch weiter:
3. Wieviele Menschen wurden durch die Vernichtung der 2300010 gerettet? Das Volk Israel auf jeden Fall und das waren nicht wenige!

Ein geretteter Gläubiger ist also "mehr wert" als ein getöteter Ungläubiger? Ich liebe diese klerikale Arithmetik.
4. Wieviele Menschen sind indirekt an den Folgen ihrer eigenen Sünden gestorben?
Alle! Wieviele wurden durch Jesus gerettet? Einige.

Lieber eine starke Behauptung als ein schwaches Argument, denn wenn man sich Steves Statistik (die sich mittlerweile inkl. Schätzungen auf 32,9 Mio befindet) anschaut, so sind etliche Kleinkinder umgebracht worden (durch Gott direkt oder durch dessen Schergen, z.B. David), die noch gar keine Möglichkeit hatten zu sündigen (außer natürlich man folgt der christlichen Argumentation, dass alle Menschen Sünder sind, weil zwei Leute in einem Fantasiegarten gegen ein unerklärtes Gesetz des Chefbotanikers verstoßen haben, was aber noch nicht erklärt, warum Gott z.B. bei der Sintflut so viele unschuldige Tiere umbrachte). Weiters ist das, was christen als Sünde auffassen (z.B. Masturbation, Homosexualität) in anderen Weltanschauungen akzeptierte Verhaltensweisen. D.h. das Leid wird mit dem Nichteinhalten der eigenen intoleranten Weltanschauung gerechtfertigt. Widerlich.
Naja, so Pseudokritiken selbsternannte Freigeister gibt es immer wieder. Die meisten wissen nicht, was sie eigentlich kritisieren, daher wirds dann schnell lächerlich.

Naja, so Pseudorepliken selbsternannter Christen gibt es immer wieder. Die meisten wissen leider nicht, was sie eigentlich für einen Scheiß glauben, daher sind die Rationalisierungsversuche auch immer schnell lächerlich und von einem humanistischen Standpunkt aus untragbar. Um nochmal an Steven Weinberg zu erinnern, der meinte, damit "gute Menschen böse Dinge tun, dafür braucht es Religion". Der Ansatz dazu ist beim Schreiber des zitierten posts klar zu erkennen. Zum Schluss kommt aber noch ein bisschen unfreiwillige Selbstkritik:
Stücke der Bibel aus dem Zusammenhang reissen und dann seltsam finden ist nun wirlich keine Kunst.

Was machen denn die Pfaffen in ihren Predigten anderes, als cherry picking, d.h. sich die guten Stellen rauszusuchen und alles umzuinterpretieren, was nicht mehr in unsere Zeit passt? Macht dies, mutatis mutandis, der Atheist, so ist's ein Frevel und keine Kunst.

Teilt man die Ansicht, dass unsere Sterblichkeit auf Gottes Willen zurückzuführen ist, so kann man ohne Bescheidenheit sagen, dass es sich bei Jahwe (übrigens war er früher mal der Gewittergott der Kanaaniter) um den größten Massenmörder der Geschichte handelt.

Freitag, Februar 02, 2007

Das po8ische Bilderrätsel #16

Same procedure as every Friday, James. Hier das aktuelle Bilderrätsel, das man wieder durch klicken großmachen kann:
po8-16


Das letzte Rätsel war ja anscheinden wieder etwas härter, deswegen hier die Auflösung:
Hugo + Chiffon - Schiff + Hoffmanns (Erzählungen) + Stahl ~
Hugo von Hofmannsthal

Donnerstag, Februar 01, 2007

Neulich beim Hanks-Arsch-Küssen...

Es ist ja eigentlich ein Klassiker, die Geschichte mit Hank. Nachdem ich diese aber noch nicht in meinem Blog vorgestellt habe, hier die englische und hier die deutsche Version.

1. Küsse Hanks Arsch und er gibt dir eine Million Euro, wenn du die Stadt verlässt.
2. Trinke Alkohol in Maßen.
3. Prügle die Scheiße aus den Leuten heraus, die nicht sind wie du.
4. Iß das Richtige.
5. Hank hat diese Liste selbst diktiert.
6. Der Mond ist aus grünem Käse.
7. Alles was Hank sagt, ist wahr.
8. Wasche stets deine Hände, bevor du das Badezimmer verlässt.
9. Trinke keinen Alkohol.
10. Iß Wiener auf süßem Brötchen, aber keine Gewürze.
11. Küsse Hanks Arsch oder er prügelt die Scheiße aus dir heraus.
Parallelen zu bestehenden Glaubensvorstellungen und Weltanschauungen sind beabsichtigt und liegen in der Intention des Verfassers...