Aktuell sind wieder viele selbsternannte Weltenretter, Klimaretter und andere Arten von Straftätern Aktivisten unterwegs, die uns erzählen, wie böse doch wir Menschen sind und wie gut es dem Planeten (von dem es keinen Planeten B gibt) ginge, gäbe es uns Menschen nicht.
Hierbei übersieht man leicht, dass es sich um eine strukturelle Menschenfeindlichkeit handelt, die sich hinter den (vermeintlich guten) Forderungen verbirgt. Und das sieht so aus...
Die zugrunde liegende Annahme (ähnlich dem "edlen Wilden") ist die, dass der Planet an sich gut ist und für seine Bewohner sorgt und (wären wir wie andere Tiere) alles im Gleichgewicht wäre. Doch nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Natürlich sind wir "Leben das Leben will inmitten von Leben das Leben will" (Albert Schweizer), nur ist für das Lebenkönnen einiger Aufwand erforderlich.
Für unsere karnivor lebenden Mitsäugetiere bedeutet dies, dass sie nach menschlichem Ermessen i.d.R. einmal am Tag ein anderes Leben auslöschen müssen. Für die meisten unserer Mittiere bedeutet das, dass sie sich permanent vor Gefahren schützen müssen, im kleinen (Viren, Bakterien), wie im großen.
Wir haben es geschafft, diesen Planeten im Rahmen unserer Möglichkeiten und unserer Vorstellungen so zu gestalten, dass er uns besser passt. Wir können uns schneller von einem Ort zum anderen bewegen, weil wir Autos, Flugzeuge und Schiffe (und die notwendige Infrastruktur) erfunden haben. Wir können an einem sicheren Ort übernachten, der i.d.R. frei von Parasiten wie Flöhen oder Läusen ist, der geschützt ist vor den Launen des Wetters und der mittlerweile so viel Komfort bietet, dass das Erreichen der sanitären Einrichtungen oder trinkbares Wasser aus dem Wasserhahn zu bekommen, nur ein paar Schritte entfernt sind. Wir haben Geräte, die uns lästige Arbeiten abnehmen, wie z.B. Geschirrspülen oder Wäschewaschen (der "Waschtag", der vor 100 Jahren Usus war ist heute unbekannt). Wir haben spezielle Schränke, die eingelagerte Gegenstände auf eine bestimmte Temperatur kühlen - landläufig auch Kühlschrank oder Gefriertruhe genannt. Kurz, wir haben unseren Lebensraum, unsere Umgebung so gestaltet, dass sie für uns am gehaltvollsten, am lebenswertesten sind. Und selbstverständlich ist all das eine kontinuierlichen Verbesserung unterworfen.
All das haben wir v.a. dadurch geschafft, dass wir fossile Energien nutzbar gemacht haben. Wir haben in den letzten 200 Jahren erreicht, dass menschliche Kraft immer unbedeutender, und dass "Brain" immer bedeutender wurde. Wir erfinden Maschinen, die in einer Stunde so viel leisten, wie 100 Männer an einem Tag (z.B. Bagger). Wir erfinden Maschinen, die unseren Allerwertesten innerhalb von Stunden um den halben Erdball transportieren oder eine Person auf den Mond schießen können, was wir auch dann nicht hinbekämen, wenn wir die Muskelkraft von 1 Mio. Menschen einsetzten.
Wir schaffen es heute ca. >90% der Menschen so zu ernähren, dass sie nicht hungern müssen. Vor 50 Jahren waren es etwa 75% und das, obwohl wir heute mehr als 20% mehr Menschen sind. Heute haben Milliarden Menschen einen Computer, auch in den ärmeren Ländern, in Form eines Smartphones und können somit an der Errungenschaft des Internets teilhaben, was noch vor 30 Jahren lediglich den Wohlhabendsten vorenthalten war.
Das allermeiste der Dinge, die wir erfunden oder gemacht haben, war dazu gedacht unser Leben zu verbessern. Und wir konnten diese Dinge nur erfinden, weil wir uns kulturell aus dem Überlebenskampf auf dem Planeten ausgeklinkt haben. Wir müssen zwar immer noch Nahrung produzieren, aber durch mechanisierte Landwirtschaft in Verbindung mit Düngern und Pesti-, Fungi- und Insektiziden, schaffen heute eine einstellige Prozentzahl an Personen die Nahrung für die >90% der Bevölkerung herzustellen, die nicht mehr in der Landwirtschaft arbeiten. Vor 200 Jahren war das quasi umgekehrt und ca. 90% der Bevölkerung war mit Nahrungsmittelproduktion beschäftigt.
Wenn nun die "Rettung des Klimas" als wichtigste Menschheitsaufgabe deklariert wird (zumindest von manchen Personen und auch nur in manchen Ländern), dann haben diese entweder nicht richtig über die Auswirkungen ihrer Forderungen nachgedacht oder - noch schlimmer - sie nehmen diese billigend in Kauf. Fossile Energien befinden sich nämlich nicht nur in Privatjets oder Luxusyachten, sondern durchdringen unser Leben heute in unvergleichlicher Weise.
Von vielen Aktivisten und Umweltschützern wird ja gerne die Krebs-Analogie von Erde und Mensch verwendet, dass wir den Planeten ausbeuten, quasi sein Krebsgeschwür wären und es der Natur besser ginge, wenn wir nicht da wären oder wenn unser Einfluss auf die Natur gleich Null wäre. Ich möchte das Beispiel etwas umdrehen und wie folgt darstellen: die Natur ist der Krebs, der uns zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit aus dem Leben katapultiert, sei es durch Naturkatastrophen, kleine Parasiten, große Raubtiere oder diverse Krankheiten. Mit den fossilen Energien haben wir eine Art Chemotherapie gefunden, um diesen lebensherausfordernden Ort für uns lebenswerter zu machen. Als Nebenwirkung dieser Chemo fallen uns die Haare aus (bzw. erhöht sich der CO2 Gehalt der Atmosphäre). Sollte man bei einer Chemotherapie auf seinen Friseur hören oder auf seinen Onkologen? Sollten wir jetzt mit der Therapie aufhören, weil uns eine Nebenwirkung nicht gefällt? Oder wäre der Stopp der Therapie nicht in Wirklichkeit um ein Vielfaches schlimmer als die Nebenwirkung?
Der Stopp der Therapie würde nämlich bedeuten, dass mehr Menschen hungern müssen, die medizinische Versorgung schlechter wird, der Wohlstand für alle zurückgeht. Somit ist das der menschenfeindliche Ansatz an diesem Konzept der Zero-Covid-CO2-Strategie. Alle positiven Effekte werden nicht genannt, heruntergespielt oder klein geredet, wohingegen CO2 als der ultimative, menschgemachte Schurke dasteht. Durch die Klimaerwärmung können Menschen sterben, durch das abschalten fossiler Energien werden definitiv Menschen sterben. Dass Organisationen wie Fridays for Future oder die UNO das billigend in Kauf nehmen, ist an Menschenverachtung kaum zu überbieten. 😑
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