Sonntag, September 30, 2007

Das Wort zum Sonntag #32

Thema heute:
Warum funktioniert Gott als "erste Ursache" nicht?

In vielen Religionen, so auch im Christentum oder dem Islam, hört man immer wieder die gleiche Leier. Die Wissenschaft kann nicht erklären woher wir kommen, was sozusagen der erste Grund für das menschliche Leben, das Leben überhaupt, die Erde oder das Universum wäre, da es aber einen solchen Grund bzw. Ursache geben müsse, weil schließlich alles eine Ursache habe, so müsste eben letztendlich das Universum auch einen solchen besitzen und dieser sei nun eben Gott.

Mal abgesehen davon, dass man, selbst wenn man eine "erste Ursache" für das Universum unterstellte, nicht zwangsläufig auf einen Gott, geschweige denn auf einen bestimmten Gott schließen kann, so ist die weit wichtigere Frage, die sich sofort anschließen muss, diejenige, was denn dann die Ursache für Gott wäre. Denn wenn nichts ohne Ursache existieren kann (infinite Regression), so kann dann per definitionem auch Gott nicht ohne Ursache, also unverursacht existieren, da man ansonsten eine Ausnahme für die zuvor aufgestellte Regel definiert hätte.

Dies wird aber alle Nase lang gerne gemacht. Diverse Kleingeister sprechen dann gern vom "unbewegten Beweger" oder vom "unverursachten Verursacher" (einer der Fehler Aristoteles, die aber dann bereitwillig von Thomas von Aquin, dem Kirchenlehrer, auf den sich noch der Wojtyla-Papst stützte, aufgenommen und zu einem seiner "fünf Gottesbeweise" verwurstet wurde), was aber letztendlich nichts anderes ist, als die zuvor eingeführte unendliche Kausalkette an einer Stelle willkürlich abzubrechen.

Als weitere Folge, nämlich wenn Gott unverursacht existieren könnte, so liegt der Verdacht nahe, dass es evtl. noch mehr Dinge gibt, die "unverursacht" existieren und somit könnte man mit derselben Gültigkeit behaupten, dass z.B. das Universum ohne Ursache zu existieren begann.

D.h. gerade wenn die Gottheit der Gläubigen dafür herhalten muss, den Anfang (noch dazu ohne jeglichen empirischen Beleg!) zu erklären, kommt nichts weiter als Geschwurbel dabei heraus, denn der Scheinerklärer steckt in einem Dilemma (bzw. genauer im Münchhausen-Trilemma, das z.B. Hans Albert in seinem "Traktat der kritischen Vernunft" darstellt). Entweder er landet bei einer infiniten Regression, also alles hat eine Ursache, somit hätte auch Gott eine Ursache z.B. den Ur-Gott und dieser wiederum eine Ursache, nämlich den Ur-Ur-Gott usw., oder er bricht die Kausalkette willkürlich an einem bestimmten Punkt ab ("Gott sei die erste Ursache"), widerlegt aber damit zugleich seine Ausgangsbasis ("nichts geschieht unverursacht") und hat somit hauptsächlich heiße Luft produziert.
Wenn die meisten sich schon armseliger Kleider und Möbel schämen, wieviel mehr sollten wir uns da erst armseliger Ideen und Weltanschauungen schämen.
(Albert Einstein)

Samstag, September 29, 2007

Neulich bei der Heuchelei...

In seiner Stellungnahme (bei kath.net im vollen Wortlaut) zum Missbrauchsfall in der Gemeinde Riekhofen, die zum Bistum Regensburg gehört, ventilierte Röckchenträger Bischof Müller u.a. folgendes in die Kamera:

Wenn Jesus auch den schlimmsten Sündern verziehen hat und nach menschlichem Ermessen bei Peter Kramer wie bei jedem anderen Menschen, der auch mit Jugendlichen zusammenkommt, kein Übergriff auf Kinder mehr zu erwarten war, wie konnte man ihm eine zweite Chance versagen? Können wir in der Kirche die Strafe eines lebenslänglichen Ausschlusses aus der Seelsorge verhängen ohne verantwortbaren Grund, wenn unser modernes Rechtsempfinden von der Verhältnismäßigkeit der Strafe zur Tat und von einer Resozialisierung ausgeht?
Doch jetzt wird die Luft um den Regensburger Bischofssitz allmählich dünner und die Beine der bischöflichen Lügen Wahrheiten immer kürzer. Wie man auf spiegel-online lesen kann, hat das Bistum bei Gericht angefragt, "ob der Einsatz in der Pfarrseelsorge auf Bedenken stoße".

Das sei zwar denkbar, habe die Antwort gelautet, doch nur unter der Bedingung, dass Peter K. keinen Kontakt zu Kindern mehr habe und beaufsichtigt werde, sagte der Sprecher der Zeitung. Dennoch wurde Peter K. im September 2004 von Bischof Müller zum Pfarradministrator von Riekofen und Schönach ernannt. In der Schule des Nachbardorfes Schönach erteilte er daraufhin Religionsunterricht.
Nicht nur, dass die Strafen für geistliche Kinderficker Sexualstraftäter in der Regel niedriger ausfallen als bei den profanen Pädophilen, die Kirche tut meist auch alles um den Skandal möglichst klein zu halten oder ganz totzuschweigen. Gelingt das nicht mehr (wie im vorliegenden Fall), tritt man die Flucht nach vorne an und schiebt alle Verantwortung auf den Pfarrer, wobei er auch vor Trivialitäten nicht zurückschreckt:

"Die Verantwortung für die Tat trägt der Täter." (Bischof Müller)
Dabei wäre doch angesichts der himmelschreienden Heuchelei eine schonungslose Aufklärung angesagt. Doch hier möchte sich wohl der Prälat von Regensburg nicht mehr an das erinnert wissen, was er selbst noch im März herauskrakeelte:

Menschenfurcht und ängstliche Sorge um die Stimmung an der sogenannten Basis, das Buhlen um den Beifall der Meinungsmacher sind mit der Würde des Bischofsamtes unvereinbar.

Wenn ich nur immer so viel essen könnte, wie ich kotzen möchte...

Neulich beim Problem...

Die nichtgehaltene Rede des Publizisten Ralph Giordano zur Protestveranstaltung gegen den Bau der Moschee in Köln, in der er den Islam als das Problem identifiziert, wird ihm bestimmt wieder eine Menge Kritik einbringen. Prinzipiell kann man natürlich schlecht den Muselmännern den Moscheenbau versagen, so man den Anhängern des einfältigen dreifältigen Gottes weiterhin erlaubt ihre phallischen Gebetshäuser zu errichten.

Was jedoch in manch einer muslimischen Versammlungsstätte vor sich geht, das zeigt eindrücklich diese britische Dokumentation, die es in sechs Teilen auf youtube gibt:
Undercover Mosque (Teil 1)
Undercover Mosque (Teil 2)
Undercover Mosque (Teil 3)
Undercover Mosque (Teil 4)
Undercover Mosque (Teil 5)
Undercover Mosque (Teil 6)

Insofern kann man eigentlich nur noch ein Zitat des türkischen Lyrikers Zafer Senocak bringen, der da sagte, und das - mutatis mutandis - für (fast) alle Religionen gilt:
Kaum ein islamischer Geistlicher, geschweige denn ein frommer Laie ist willens und in der Lage, das Kernproblem in der Denkstruktur des eigenen Glaubens zu sehen. Sie sind nicht bereit zur kritischen Analyse der eigenen Tradition, zu einer schonungslosen Gegenüberstellung ihres Glaubens mit der Lebenswirklichkeit in modernen Gesellschaften.

Freitag, September 28, 2007

Das po8ische Bilderrätsel #50

Und auch diesmal wieder ein Bilderrätsel der neueren Generation. Neu auch, dass diesmal der Bezug zur "Literatur" nur noch indirekt gegeben ist und es diesmal eher in Richtung Performance geht. Das letzte Rätsel wurde ja gelöst, insofern spare ich mir diesmal wieder die Auflösung.
po8-50

Sonntag, September 23, 2007

Das Wort zum Sonntag #31

Thema heute:
Warum werden Ungläubige so stark verfolgt?

Jede Religion kennt Leute die nicht glauben, sei es, weil sie nicht glauben wollen oder weil sie die abgedrehten und hanebüchenen Geschicht(ch)en nicht glauben können. So liest man z.B. in der Bibel:

Wenn dich dein Bruder, deiner Mutter Sohn, oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Frau in deinen Armen oder dein Freund, der dir so lieb ist wie dein Leben, heimlich überreden würde und sagen: Lass uns hingehen und andern Göttern dienen, die du nicht kennst noch deine Väter, von den Göttern der Völker, die um euch her sind, sie seien dir nah oder fern, von einem Ende der Erde bis ans andere, so willige nicht ein und gehorche ihm nicht. Auch soll dein Auge ihn nicht schonen, und du sollst dich seiner nicht erbarmen und seine Schuld nicht verheimlichen, sondern sollst ihn zum Tode bringen. (5. Mose 13, 7ff)
Doch auch im Neuen Testament ist es nicht besser:

Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. (Mk 16,16)
Also ewige Höllenqualen, für alle die, die nicht glauben. Weiter geht es im Koran, der ebenfalls voll von Grausamkeiten gegenüber Ungläubigen ist:

Und wenn ihr es aber nicht tut - und ihr werdet es bestimmt nicht tun - so fürchtet das Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind; es ist für die Ungläubigen vorbereitet. (Sure 2,2)

D.h. die ganzen Wahrheitsverkünder scheinen ein irrsinniges Problem damit zu haben, dass jemand anderes etwas anderes glaubt. Doch warum ist das so?

Der Glaube kommt immer dann ins Spiel, wenn kein Wissen vorliegt. So kann ich z.B. im Kino sitzen und glauben, dass ich den Herd eingeschaltet ließ (und mir deswegen Sorgen machen), jedoch kann ich nicht mehr glauben, dass der Herd eingeschaltet ist, wenn ich vor diesem in meiner Küche stehe. Insofern wimmelt es in allen Religionen nur so vor Dingen die man nicht weiß, nicht wissen kann oder auch prinzipiell nie wissen können wird - denn diese müssen eben geglaubt werden. Somit steht aber auch dieser Glauben auf sehr tönernen Füßen, denn er kann durch einen Gegenglauben außer Gefecht gesetzt werden.

Wenn ich an ein unsichtbares rosa Einhorn glaube und jemand anderer nicht an ein solches glaubt, so sind unsere beiden Positionen zunächst gleichwertig, zumindest solange bis Ockhams Rasiermesser zuschlägt und mein rosa Einhorn als zusätzliche aber unnütze Entität abrasiert.

D.h. der Glaube an Götter, Geister und Dämonen muss zusätzlich etwas verwenden um sich gegen derartige Rasiermesser zu schützen. Hier gibt es mehrere Mittel, die in Kombination angewendet werden:
  • Heilige Bücher (fast jede Religion kennt eines)
  • Indoktrination der Kinder (fast alle Religionen machen das)
  • Verfolgung von Andersdenkenden (wenn alle das gleiche denken, gibt es keine Kritik)
Somit ist die Ausrottung der Ungläubigen (der meist Missionierungsverbote vorangehen) die logische Konsequenz aus einem Glauben, der nicht mit der Realität übereinstimmt aber trotzdem überlebensfähig sein will.
Es bedarf nichts als Geschwätz, um beim Volke Eindruck zu machen. Je weniger es begreift, desto mehr bewundert es. Unsere Väter und Lehrer haben oft nicht das gesagt, was sie dachten, sondern was ihnen die Umstände und das Bedürfnis in den Mund legten.
(Gregor von Nazianz, Kirchenlehrer * um 390)

Neulich beim Lektionenlernen...

Der Film "Hamburger Lektionen" läuft seit dem 20. September in einigen Programmkinos in einigen deutschen Großstädten. Ich hatte heute das Bedürfnis mir diese Geschichte mal näher anzusehen.

Die "Handlung" ist eigentlich recht flott wiedergegeben, denn der Film basiert auf einem Videomitschnitt zweier Predigten, die der Prediger Mohammed Fazazi in der hamburger Al-Quds-Moschee gehalten hat. Wer jetzt (wie ich und wie in wikipedia angekündigt) Hasspredigten erwartet à la "Tod den Ungläubigen", der wird zwangsläufig etwas enttäuscht werden (den die einfältigen Bannerschwinger findet man eher auf der Straße), wer es jedoch als einen Versucht betrachtet, einen tieferen Einblick in die kleingeistige Gedankenwelt des Islams zu bekommen, der kommt auf seine Kosten.

Fast schon klaustrophobisch mutet die Szene im Studio an, in der der Zuschauer mit der Leinwand und dem darauf "vorlesenden" Manfred Zapatka alleingelassen wird. Nicht offen, aber versteckt, paraphrasiert oder in Parabeln versteckt drängt sich so über zwei Stunden lang das inhumane Gedankengut islamischer bzw. islamistischer (wobei ich hier nicht wirklich unterscheiden will) Prediger dem Zuschauer auf. Ein Film v.a. auch, vor dessen Hintergund man die Appeasementpolitik der Bundesregierung mit diversen muslimischen Verbindungen in Frage stellen muss.

Ein Film aber auch, der einen kirchenkritischen Menschen nicht wirklich überrascht, so es doch (zumindest mit englischen Untertiteln) zahlreiche Hassvideos auf youtube.com gibt und das verschrobene Gedankengut verbunden mit zirkulärer Logik über alle Religionen relativ ähnlich ist. Allein die misantrope Einstellung des Islams ist faszinierend, denn so wie der Eskimo 25 verschiedene Worte für Schnee kennt, der Hamburger 25 verschiedene Worte für Regen, so hat der Islam anscheinend 25 verschiedene Klassen von Ungläubigen, denen er aber so gut wie allen die Pest und den Tod an den Hals wünscht. Zu guter letzt sollte man auch noch in der richtigen Stimmung für den Film sein - zwei Stunden lang eine Predigt anhören ist nicht jedermanns Sache.


6 von 8 möglichen Punkten
Hier gibts noch ein paar Pressestimmen und unten den (sehr spartanischen) Trailer:




Freitag, September 21, 2007

Neulich beim Polittisieren...

Es kann so nicht weitergehen, deswegen dachte ich mir, ich gehe einfach ins Polittbüro und sage denen mal meine Meinung. Leider lief es etwas anders und Lisa Politt sagte heute in eben diesem wenn schon nicht ihre, so zumindest doch eine Meinung.

Wer jetzt aber auf Grund des Plakats der Meinung ist, er bekomme 2 Stunden Religionskritik serviert, der liegt genauso falsch wie der, der in derselben Zeit billige Zoten à la Tom Gerhard erwartet.

Geboten wird von Politt zwar ein breites Spektrum, erwartet wird allerdings auch eine hohe Aufmerksamkeit sowie eine gewisse Bildung um ihrem pointierten Humor auch immer folgen zu können. Das Programm selbst wird eigentlich am besten durch den Untertitel beschrieben, der da lautet: "von der Überlegenheit der westlichen Zivilisation" und diese wird auch ausgiebig durch den Kakao gezogen. Deswegen gibt es auch einen kleinen Punktabzug von meiner Seite (wegen leichter Irreführung):
7 von 8 möglichen Punkten
Gegen Ende ihrer Kleinkunst meinte sie, so es uns gefallen habe, mögen wir es doch unseren Freunden weitersagen, so es uns nicht gefallen habe, so mögen wir doch unsere Verwandten auf ihr Programm aufmerksam machen....
Po8 hat seine Schuldigkeit getan ;-)

Das po8ische Bilderrätsel #49

Nachdem die letzten Rätsel ja nicht so toll gelöst wurden habe ich mir eine Verbesserung überlegt. Jetzt gibt es kleine Flaggensymbole, die selbst nicht erraten werden müssen, aber mit dem Bild etwas zu tun haben. Sei es, dass sie anzeigen wo sich das Gezeigte befindet oder z.B. welche Sprache zum Einsatz kommen sollte. Et voilà:
po8-49


Und hier die Lösung des letzten Rätsels:

Fort + DinA4 - D - A4 + brass ~ Fortinbras

Donnerstag, September 20, 2007

Gerade im Bundestag...

Man kommt der Trennung von Kirche und Staat in kleinen Schritten näher. So wurde nun eine Petition im Bundestag eingereicht, die darum bittet §7 Abs. 3 GG ersatzlos zu streichen. Dieser lautet wie folgt:

"Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnis-freien Schulen ordentliches Lehrfach. Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religions-gemeinschaften erteilt. Kein Lehrer darf gegen seinen Willen verpflichtet werden, Reli-gionsunterricht zu erteilen."
Die Begründung ist ebenfalls so gut formuliert, dass ich sie nicht vorenthalten möchte:

In der Praxis führt der Artikel 7(3) zur Aufspaltung der Klassenverbände nach Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen. Dies widerspricht der Offenheit für eine Vielfalt der Mei-nungen und Auffassungen, die konstitutive Voraussetzung einer öffentlichen Schule in einem freiheitlich-demokratischen Gemeinwesen sind. Er behindert die auf Toleranz und Nicht-Diskriminierung beruhende Integrationsaufgabe des Staates in einer pluralistischen Gesellschaft bis hin zur Gefährdung des inneren Friedens.
Insofern möchte ich auch dazu aufrufen, diese Petition zu unterstützen.

Sonntag, September 16, 2007

Neulich zur falschen Zeit...

Spiegel-online schreibt:

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble warnt vor einem nuklearen Terroranschlag. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis ein solcher Angriff erfolge. Der Rat des Ministers: Man solle sich die restliche Zeit nicht mit Untergangsstimmung verderben.
Dabei ist das doch alles längst Geschichte...


© by God's own terrorists

Das Wort zum Sonntag #30

Thema heute:
Warum ist der Schutzengel ein falsches Konzept?

Lt. wikipedia vertrauen ca. zwei Drittel aller Deutschen auf die Intervention von Schutzengeln. Mit viel exegetischer Mühe soll man dieses Konzept auch aus Matthäus 18,10 herauslesen können:
Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.
Doch bei Leuten, die sich von einem Schutzengel besessen wähnen, bestehen eigentlich nur drei Möglichkeiten:
  1. es passiert nichts
  2. man entgeht knapp etwas Schlimmem
  3. es passiert etwas Schlimmes
Fall a) können wir mal außen vor lassen, denn hier passiert ja nichts, zumindest nichts besonderes, so dass der Schutzengel nicht aktiviert werden muss.

Fall b) ist schon interessanter. Hier wird natürlich in steter Regelmäßigkeit darauf verwiesen, dass allein auf Grund des Schutzengels die Katastrophe verhindert wurde. Also der Frontalzusammenstoß vermieden, der Wasserrohrbruch noch ohne nennenswerte Schäden entdeckt, das Gasleck gefunden oder die Pfanne noch schnell vom Herd genommen, bevor selbiges Feuer fing. Die Frage, die man sich aber in dem Fall stellen sollte lautet: Erstens, warum kam es zu dieser brenzligen Situation und zweitens, welche Aktion hat es wirklich verhindert. Bei genauer Analyse wird man immer eine natürliche Erklärung finden, warum die Katastrophe nicht eingetreten ist.

Die intellektuelle Banktrotterklärung ist allerdings Fall c). Denn hier beginnen (wie beim Beten auch) die Rationalisierungsstrategien. Ist etwas Schlimmes passiert, so ist es eben nicht der Fehler des Schutzengels sondern eine der folgenden Erklärungen wird ins Spiel gebracht:
  • Ich war böse und das ist jetzt die Strafe
  • Der Schutzengel hat noch das Allerschlimmste verhindert (also z.B. Personenschaden beim Verkehrsunfall)
  • Es war mein Fehler, da konnte der Schutzengel auch nichts mehr daran ändern
  • etc.etc.
Egal was auch passiert, das Konzept des Schutzengels wird, sofern man dieses "angenommen" hat nicht mehr kritisch hinterfragt. Das Eingreifen des Schutzengels lässt sich von einer statistischen Zufallsverteilung nicht unterscheiden, d.h. es gibt bislang nicht den geringsten Hinweis darauf, dass ein solches Wesen überhaupt existiert, geschweige denn, dass es in brenzligen Situationen eingreift (so es doch in der übrigen Zeit unsichtbar und transzendent sein soll). Weiters ist auch nicht geklärt, wie dieses "Eingreifen" von statten gehen soll. Materialisiert sich der Schutzengel, schickt er Energiestrahlen oder sitzt er vielleicht nur als Einbildung, als Wahnvorstellung im Kopf des Betroffenen und löst dort irgendwelche Glücksgefühle aus?

Eine weitere Dummheit des Schutzengelglaubens ist, dass dieser unter wissenschaftlicher Beobachtung nicht mehr funktioniert. Stellen wir uns einmal einen einfachen Versuch vor: ein Rouletttisch, bei dem der Probant sein gesamtes Hab und Gut verspielt, wenn die Zahl nicht kommt, auf die er gesetzt hat. Ein hinreichend trainierter Schutzengel sollte eine solche okonomische Katastrophe doch verhindern können, oder? Und tatsächlich, er tut dies auch aber mit der Wahrscheinlichkeit von 1:37, die dem Rouletttisch zu eigen ist. Um auch jeden Zweifel auszuräumen, nehme man 37 Schutzengelgläubige und lasse diese jeweils auf eine andere Zahl setzen. Welchen Ausgang dieses Experiments erwartet jemand mit gesundem Menschenverstand?
Einen Wahn verlieren macht weiser als eine Wahrheit finden.
(Ludwig Börne)

Samstag, September 15, 2007

Neulich in Skandinavien...

Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich andere skandinavische Staaten zu Dänemark solidarisch bekennen und so hat nun eine schwedische Zeitung eine Mohammedkarikatur herausgegeben, die natürlich prompt zu Unruhen führte. Die Reaktionszeit von islamischen Fundamentalisten oder fundamentalen Islamisten (wer weiß das schon genau?) ist auch wesentlich kürzer geworden und beträgt nun nicht mehr ein halbes Jahr wie bei den Dänen.

Dabei gilt dieses sinnfreie Gebot ohnehin nur für Muslime. Wer kein Muslim ist und somit auch nicht in diesem System von Ge- und Verboten, Paradies- und Höllendrohungen mental gefangen ist, kann sich so viele Bilder von Mohammed malen wie er will. Das fällt unter die Freiheit der Kunst!

Diese künstlerische Freiheit lasse ich mir natürlich auch nicht nehmen und solidarisiere mich damit auch mit all jenen, denen die islamische Nächstenliebe auch schon auf den Zeiger geht.

Freitag, September 14, 2007

Das po8ische Bilderrätsel #48

Es ist wieder kurz vorm Wochenende und somit die beste Gelegenheit seine kleinen grauen Zellen ein wenig zu trainieren. Diesmal handelt es sich um eine literarische Figur.
po8-48


Das letzte Rätsel wurde ja, trotz eines guten Starts aus Ahaus, leider nicht gelöst. Deswegen hier für alle Neugierigen die Musterlösung:

Nacht - (Mr.) T + Schlag + Gehweg + rk ~ Nachschlagewerk

Mittwoch, September 12, 2007

Unterschrift gesucht!

Was könnte unter diesem Bild stehen (weitere Vorschläge erwünscht):



  1. Wo geht's hier zur Großmutter?
  2. Das mit der Burka habe ich mir einfacher vorgestellt.
  3. Rot macht mich doch glatt 20 Tage jünger!
  4. Ich bin Popeman und das ist mein unzerstörbares Cape.
  5. Brille? Fielmann!
  6. An mein Toupet lasse ich nur Weihwasser und JC!
  7. Grml.. hätte Martin seinen Mantel nicht vorher teilen können?

Neulich beim Schönrechnen...

Die katholische Witzseite titelt verheißungsvoll "Benedikt Quotenhit" und behauptet rotzfrech
Papst Benedikt XVI. war offensichtlich ein Quotenhit bei den österreichischen Fernsehsendern ORF und A-TV. Im ORF verfolgten von Freitag bis Sonntag insgesamt 2,807 Millionen Papst Benedikt XVI. Das entspricht 40 Prozent der TV-Bevölkerung
Die Wahrheit über den Österreichbesuch des Ratzinger-Papstes sieht allerdings etwas anders aus. Denn das kath.net hat hier sinnfrei die Zuschauerzahlen kumuliert, d.h. ein und denselben Zuschauer mehrmals gezählt um diese sagenhaften 40% zu fabrizieren. Man könnte schon fast von gezielter Falschinformation sprechen.

Denn werfen wir mal einen Blick auf die tatsächlichen Quoten (exemplarisch greife ich den Sonntag heraus, die anderen Tage gibt es hier, hier und hier):

Ein Schelm könnte ja nun behaupten, dass den Österreichern der Abflug des Papstes am wichtigsten gewesen sein muss, gleich einer schlimmen Krankheit oder eines großen Übels, das man lieber von hinten und von sich fortbewegen sieht, jedoch können die österreichischen Freidenker (und wahrscheinlich auch jeder Lottospieler) erklären, wie es zu dieser hohen Quote kommt. Der hpd schreibt dazu:
Die beste Frequenz des ORFlichen Papsthuldigungsprogramms hatte die Sendung am Sonntag um 19:17. Da ist normalerweise die Lotto-Ziehung. Viele der 781.000 ZuschauerInnen hatten den Fernseher wohl in gewohnter Ziehungserwartung aufgedreht.
Doch dem nicht genug, die Superlative auf der katholischen Fundamentalistenseite gehen noch weiter:

Den Festgottesdienst in Mariazell sahen am Samstag (8. September) bis zu 468.000 Zuseherinnen und Zuseher. Mit 53 Prozent Marktanteil erreichte der Gottesdienst vor mehr als 30.000 Gläubigen, die sich vor der Basilika versammelt hatten, den höchsten Marktanteil im Rahmen der ORF-TV-Papstberichterstattung - mehr als die Hälfte aller Österreicherinnen und Österreicher, die zur Sendezeit das Fernsehgerät eingeschaltet hatten, sahen die ORF-Übertragung des Festgottesdienstes.
Doch schauen wir uns dazu die offiziellen Quoten des ORF an:

D.h. der Marktanteil ist zwar richtig wiedergegeben, jedoch würde mich schon interessieren wie die Leute vom kath.net die zusätzlichen 73.000 Zuschauer dazugeschummelt haben, denn tatsächlich haben nur 6% der österreichischen Fernsehzuschauer die Einheit mit dem Herrn über die Television gesucht. Noch dazu ist ein päpstlicher Gottesdienst mit ~400.000 Fernsehzuschauern bei mehr als 5,5 Millionen Katholiken doch eher der spirituelle Offenbarungseid als ein Hit, geschweige denn ein Quotenhit.

Aber anscheinend haben diese Leute den Römerbrief des Paulus verinnerlicht, denn dort steht in Kapitel 3 Vers 7:
Wenn aber die Wahrheit Gottes durch meine Lüge herrlicher wird zu seiner Ehre, warum sollte ich dann noch als ein Sünder gerichtet werden?
Der Zweck heiligt die Mittel und den Papstbesuch darf man sich schönlügen - armes Österreich.

Sonntag, September 09, 2007

Das Wort zum Sonntag #29

Thema heute:
Welche Konsequenz hat das Mitleid Gottes?

Wie oft hört man, so man die Frage nach dem Leid (z.B. im Rahmen der Theodizee) stellt, dass ja Gott, speziell seit er seinen Sohn (also sich selbst als sein Sohn) auf die Erde schickte, immer auch mit uns mitleide, somit jegliches Leid, so schwer es auch sei, mit uns teile.

Nun, das ist so ziemlich die hanebüchenste Erklärung, die man sich vorstellen kann. Doch an dieser Stelle möchte ich Prof. Hubertus Mynarek zu Wort kommen lassen, der dies viel eloquenter und eindringlicher darstellt als ich es könnte1:
Angesichts der logisch nicht zu widerlegenden Vollursächlichkeit und Vollverantwortung eines persönlichen Gottes für das Leid in der Welt wird die These vieler heutiger Theologen von seinem Mitleiden mit den Geschöpfen zum so ziemlich Makabersten, das man sich denken kann: Der christliche Gott als der Universale Sado-Masochist, als ein sadomasochistisches Monstrum! Denn dieser Gott entwirft in seinem Universalgehirn den Plan einer Welt, in der das Leid, der Schmerz an allen Ecken und Enden eine fatale dominierende Rolle spielen. Genau diese Welt gefällt ihm, also schreitet er zur Tat und erschafft sie. Denn nur wenn die Menschen und alle von ihm geschaffenen Wesen so richtig leiden, kann er mit ihnen mitleiden, kann er sein Mitleid mit den furchtbar vom Schmerz Gezeichneten zeigen und offenbaren. Sadistisch erschafft er die Welt, masochistisch erleidet er sie! Das alles wäre noch halb so makaber und furchtbar, wenn der göttliche Supermann das allein mit sich selbst machte. Aber die Leidtragenden bei der ganzen Geschichte (die auch die tödlichen Viren, Bakterien, die durch keine menschliche Schuld erklärbaren tödlichen Krankheiten einschließt) sind doch wir! Und wir wurden nicht gefragt, ob wir damit einverstanden seien. Wenn schon der himmlische Leidensverursacher leiden wollte, dann bitteschön ohne uns, ohne unsere Vermittlung für seinen Weltschmerz. Denn nur ein masochistischer Psychapath gäbe ihm die Erlaubnis, selber mit verschiedenen Übeln überhäuft zu werden, damit Gott so richtig mitleiden kann.
1: aus "Denkverbot" von Hubertus Mynarek

Samstag, September 08, 2007

Neulich bei den Flaschen...

Der Ratzinger-Papst kommt ja bekanntlich aus dem verschlafenen niederbayerischen Nest Marktl. Insofern eilte die dort gut vertretene Weideneder Brauerei in gut katholischem Gehorsam voraus und produziert ein "Papst-Bier". Ob es dabei mehr um den Kommerz als um das Seelenheil geht, kann man als Außenstehender nicht wirklich beurteilen, doch als Begründung haben die Weideneders auf ihrer Homepage das folgende angegeben:
Schon das schöne Sprichwort "Hopfen und Malz - Gott erhalt's" macht deutlich: Die katholische Kirche und Bier sind Teil einer Lebensphilosophie und bilden schon seit Jahrhunderten eine fromme und lebensfrohe Allianz, denn:
"Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen."
Ich hatte nun auch die Gelegenheit dieses Bierchen zu probieren und es ist, wie auch in der Werbung beschrieben, zwar nicht eine weltumspannende Geschmacksoffenbarung aber im Vergleich zu diversen 0815-Bieren, die man aus der Werbung kennt, eine willkommene Abwechslung. Jedoch würde ich den säkularen Biertrinkern eher zum Weideneder Festbier raten, denn da wird der Biergenuss nicht durch Ratzingers Konterfei getrübt.

Aber zumindest kann man bei diesem Bier davon ausgehen, dass diesmal das Etikett zum Behältnis passt, die Flasche auf der Flasche sozusagen...

Freitag, September 07, 2007

Neulich auf der Terrasse...

In Hamburg, genauer in der Hafencity, werden seit heute die "Marco-Polo-Terrassen" eröffnet. Das ist natürlich Anlass für die Betreibergesellschaft sich mit einem erklecklichen Bohei der Presse zu präsentieren. Soweit dürfte es ja keine Einwände geben.

Jedoch springt einem humanistischen Beobachter auf der vor Ort aufgestellten Programmtafel der folgende Punkt sofort ins Auge:

burka-tragen1

Bietet die Hafencity Hamburg GmbH doch ganz unverblümt im Nebenprogramm "Burka-Tragen" an. Es ist davon auszugehen, dass damit das Anziehen selbigen Kleidungsstücks gemeint ist und nicht das Durch-die-Gegend-Transportieren. Doch was soll das sein? Die Verbeugung vor alten Bräuchen? Das Erinnern an 1400 Jahre Unterdrückung der Frau im Islam? Das frühe Gewöhnen an die Haute Couture der Frau im Jahr 2020?

Wieso haben sie nicht andere nette Sachen aus dem Koran bzw. der islamischen Weltanschauung übernommen um sie auf dem Feschtl zu präsentieren? Hier hätte ich ein paar Vorschläge:
  • Hand- oder Fußabhacken (auf Wunsch auch in Kombination und über Kreuz)
  • Beschneidung von Kindern (auf Wunsch auch beide Geschlechter)
  • Steinigung (jeder Teilnehmer bekommt eine Tüte Kies)
Ich würde mir hier von einer "freien" und Hansestadt doch ein klein wenig mehr erwarten, als ein Anschleimen an Fundamentalismen.
"Die Frau muß das Haupt verhüllen, weil sie nicht das Ebenbild Gottes ist."
(hl. Ambrosius, Kirchenlehrer)

Das po8ische Bilderrätsel #47

Bitter, bitter, dabei war das letzte Rätsel nun wirklich nicht sooo schwer. Naja.. neuer Freitag, neues Glück, hier ist das nächste:
po8-47


Die Auflösung des letzten Rätsels:
Anis(mit Heiligenschein) + laugh + Lehm = St.Anis + laugh + Lehm ~
Stanisław Lem

Graf Zahl IV:
die richtige Antwort ist immer b)

Dienstag, September 04, 2007

Neulich beim Nichtwissenwollen...

Es gibt Blogartikel, da wünschte man sich hinterher fast, man hätte ihn nicht gelesen - tja, aber dann ist es auch schon zu spät.
>> click me if you dare <<
Wenigstens sind sie harmlos und mir kann keiner vorwerfen ich hätte nicht vorgewarnt ;-)

Sonntag, September 02, 2007

Das Wort zum Sonntag #28

Thema heute:
Warum werden kleine Kinder getauft?

Ein Blick in den kath. Katechismus hilft hier schon mal weiter:

258. Warum tauft die Kirche Kinder?
Weil die Kinder, die mit der Erbsünde geboren werden, der Taufe bedürfen, um von der Macht des Bösen befreit und in das Reich der Freiheit der Kinder Gottes versetzt zu werden.
Ok, mal abgesehen davon, dass sich dieser Satz nicht wesentlich von irgendwelchen anderen Sekten untscheidet ("Macht des Bösen"), so kann man doch klar ersehen, dass selbst ein Neugeborenes schon als Sünder auf die Welt kommt und das nur, weil es die "Erbsünde" gibt.

D.h. wir müssen auch noch betrachten, was denn diese ominöse Erbsünde denn nun wieder ist. Doch auch hier kann der Katechismus helfen:

76. Was ist die Erbsünde?
Die Erbsünde, in der alle Menschen geboren werden, ist der Zustand des Mangels an der ursprünglichen Heiligkeit und Gerechtigkeit. Sie ist eine Sünde, die wir „miterhalten“, nicht aber „begangen“ haben. Sie ist ein Zustand von Geburt an, nicht eine persönliche Tat. Wegen der Einheit des Ursprungs aller Menschen überträgt sie sich auf die Nachkommen Adams mit der menschlichen Natur, „nicht durch Nachahmung, sondern durch Fortpflanzung“. Diese Weitergabe ist ein Geheimnis, das wir nicht völlig verstehen können.

77. Welche weiteren Folgen verursacht die Erbsünde?
Infolge der Erbsünde ist die menschliche Natur zwar nicht durch und durch verdorben, aber in ihren natürlichen Kräften verletzt, der Unwissenheit, dem Leiden und der Herrschaft des Todes unterworfen und zur Sünde geneigt. Diese Neigung heißt Konkupiszenz.
D.h. Gott hat alle Menschen mit einer Sünde belegt, die diese "nicht ... begangen" haben? Und nachdem man dies wiederum schwerlich mit einem Allgütigen Gott in Einklang bringen kann spricht hier der Vatikan von einem "Geheimnis, das wir nicht völlig verstehen können".

Wie weithin bekannt sein sollte, ist der Sündenfall für das alles verantwortlich. Somit haben nach biblischer Vorstellung zwei Leute von einem verbotenen Baum genascht, woraufhin Gott sie und alle ihre Nachkommen wie folgt verfluchte:

Adam: "verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.
Eva: "Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein."
Super Sache. Ich meine Gott hätte ja seinen Drecksbaum auch irgendwo anders hinstellen können, als den beiden direkt vor die Nase, oder er hätte ein unüberwindbares Kraftfeld (wieso kommt solch technischer Schnickschnack eigentlich im hl.Buch nicht vor?) installieren können - kurz, er hätte zig Präventivmaßnahmen ergreifen können. Doch er tat dies nicht obwohl jedes kleine Kind weiß, dass wenn etwas verboten ist, dieses Verbot mit Sicherheit irgendwann übertreten werden wird. Und selbst nach der Übertretung hätte er sich redlicherweise selbst die Schuld geben müssen, denn wer hat die beiden eigentlich so mangelhaft geschöpft?

So, aber damit war die Erbsünde geboren. (Anzumerken sei noch, dass das frühe Christentum keineswegs die kleinen Kinder taufte. Selbst Konstantin, der diesen Wahn als Staatsreligion im römischen Reich manifestierte, ließ sich erst auf seinem Sterbebett taufen, galt doch damals die Taufe als die Möglichkeit sich ohne Probleme von allen Sünden reinzuwaschen - also ein Akt, den man so spät wie möglich vornehmen sollte. Erst etliche Jahrhunderte später ging man dazu über den Babies die Taufe zu spenden.)

Und aus dieser Diskrepanz zwischen einem (angeblich) gerechten Gott, der aber so etwas ungerechtes wie eine vererbbare Strafe verhängt und der Tatsache, dass das frühe Christentum (und auch heute noch einige kleinere christliche Gruppen, z.B. Baptisten) nie Kinder taufte, bleibt eigentlich nur folgender Schluss übrig. Die Erbsünde war ein willkommener Einfall dem Menschen von Geburt an ein schlechtes Gewissen einzureden, von klein auf ihm mit der Hölle drohen zu können (wohlgemerkt, für ein Vergehen das er gar nicht begangen hat!) und von klein auf diesen mit frommen Sprüchen und klerikalen Gängelungen bei der Stange halten zu können.

Insofern bliebe nur mein Wunsch, dass Eltern ihre Kinder nicht dann in ein Glaubenssystem hineintaufen, wenn diese noch keine vernünftige Willenserklärung abgeben können (eigentlich tun sie das ja, denn sie schreien meist ganz fürchterlich - nur das beachtet keiner), sondern damit solange warten, bis der Kleine so groß ist, um sich selbst ein Bild machen zu können. Bis dahin können sich diese Eltern ja mal die folgenden Worte von Ludwig Feuerbach verinnerlichen:
Wahre Religion ist gebaut auf das Wahre, das Gute in der Menschennatur, nicht auf der Sünde Morast.

Neulich bei Graf Zahl... IV

Wieviele Frauen befanden sich im 50köpfigen Vorbereitungskomitee des heiligen Jahres 2000 unter Papst JP2?
a) keine
b) 3
c) 25
d) 50
Wieviel Dollar spendete der Vatikan bis Ende 1996 der UNICEF jährlich?1
a) nichts
b) 2.000
c) 200.000
d) 20.000.000

Auf welche Summe wird das Vermögen der beiden Großsekten Großkirchen in Deutschland geschätzt?
a) 500.000.000 €
b) 500.000.000.000 €
c) 500.000.000.000.000 €
d) 500.000.000.000.000.000 €


1: Danach stellte er seine Spenden ein, da UNICEF über Familienplanung, Geburtenkontrolle, Verhinderung von AIDS durch Kondome usw. aufklärte.