Dienstag, Juli 21, 2009

Neulich auf der Zigarettenschachtel...

Die Schweizer haben mit einer Unart angefangen, die mir bislang nur aus Canada bekannt war, nämlich dämliche Sprüche mit Horrorbildchen auf Zigarettenschachteln abzudrucken. Das sieht dann ungefähr so aus:

Seltsam nur, dass wir derartige Erziehungsmaßnahmen nicht auch auf anderen Dingen finden...



Oder wie wäre es mit diesem leckeren Bildchen, permanent auf jeder Motorhaube eingraviert?


Dienstag, Juli 14, 2009

Das Wort zum Sonntag #63

Thema heute:
Die Farce der "sozialen Gerechtigkeit".

Nachdem man dieses Wort speziell aus der politischen (aber auch aus der religiösen!) Ecke alle Nase lang zu hören bekommt, speziell jetzt, wenn es mit Riesenschritten auf die Wählerverarschung Wahlen zugeht, sollte man sich mal etwas genauer damit beschäftigen, was damit genau gemeint sein soll bzw. wie "sozial gerecht" es wirklich zugeht.

Offensichtlich geht es auf dieser Welt nicht allzu "gerecht" zu. Viele Menschen leben in Gebieten, die kaum in der Lage sind, sie zu ernähren und wenn, dann nur unter hartem körperlichem Einsatz. Tausende verhungern jedes Jahr, viele Kinder sterben, andere wiederum kaufen sich ein Auto nach dem anderen oder befinden sich im Stadium Adipositas III. Ich denke ich muss das nicht weiter ausführen um aufzuzeigen, dass diese Welt alles ist, nur nicht gerecht.


Doch mittlerweile haben wir eine Möglichkeit gefunden, diese Welt ein bisschen gerechter zu machen durch - die Nierenspende. Tausende Menschen weltweit sind von der Dialyse abhängig. Auf der anderen Seite gibt es Millionen von Menschen, die nicht nur eine funktionierende Niere, sondern sogar zwei davon haben. Das ist - sozial gesehen - höchst ungerecht. Insofern wäre es doch recht chic, wenn der Staat all diejenigen mit zwei Nieren zwingen würde, eine davon einem Dialysepatienten abzugeben. Natürlich sollte das nicht alles willkürlich geschehen, sondern vorher wird die Bevölkerung biopsiert und eine staatliche Spenderdatenbank erstellt. Anschließend wird - sofern mehrere Spender vorhanden sind - per Zufall einer ausgewählt. Eine Entschädigung gibt es natürlich nicht, sondern nur das Recht eines jeden auf eine funktionieren (Spender)Niere.

Ließe sich für so einen Vorschlag eine Mehrheit finden?

Und wenn nicht, dann frage ich mich, wieso mein Geld, welches genauso mir gehört, wie meine Niere, an Bedürftige zwangsumverteilt werden darf, so mich doch die Erlangung desselben meine Lebenszeit und meine Gesundheit kostet.

Eine Nierenspende, so sie freiwillig geschieht, ist ein höchst sozialer Vorgang, einer Selbstaufopferung nahekommend. Eine Zwangsnierenspende ist nichts weiter als Barbarei. Leute zu motivieren, sich freiwillig sozial zu engagieren ist eine beachtenswerte Leistung und zu befürworten. Leuten jedoch Geld abzupressen unter dem Deckmantel etwas Gutes zu tun (denn das Gegenteil von Gut ist gut gemeint) und dabei selbst noch gut zu leben, ist nichts weiter als heuchlerische Erpressung und bigotte Wegelagerei.

Bezogen auf das o.a. Thema heißt das, dass ein erzwungenes Sozialverhalten näher an der Erpressung ist, denn an einer freiwilligen Mitmenschlichkeit. "Gerecht" hieße, alle gleich zu behandeln, also dem mittellosen HartzIV-Empfänger das Geld des Steuerzahlers zukommen zu lassen und dem dialysierten Steuerzahler die Niere des HartzIV-Empfängers. Insofern ist die praktizierte Gerechtigkeit ein höchst subjektives, der jeweiligen Situation angepasstes Vorgehen, was wiederum nicht wirklich etwas mit dem Wortsinn zu tun hat.
Demokratie, das ist die Kunst, sich an die Stelle des Volkes zu setzen und ihm feierlich in seinem Namen, aber zum Vorteil einiger guter Hirten die Wolle abzuscheren.
(Romain Rolland, frz. Dichter, 1866-1944)

Freitag, Juli 10, 2009

Neulich beim sozialen Zyklus...

Päpste menstruieren mental. So sie dies tun, befinden sie sich im Zyklus und Ergebnis dessen ist eine Enzyklika. Anscheinend sind sie dabei immer auch auf geistigem Entzug, dafür vom hl.Geist beseelt (wahrscheinlich nicht nur diesem...). 141 Seiten hat der aktuelle Papst noch zu Stande gebracht, Horst Herrmann benötigt ungefähr so viele Zeilen in diesem Artikel um den schwachen Glanz des Pamphlets völlig zum Erlöschen zu bringen:
Über die päpstlichen Vorstellungen von einer Weltinstanz können viele nur lachen. Dieser Papst hat nicht einmal die Pius-Brüder im Griff. Katholiken können sich nicht darüber einigen, wie die Hostie empfangen werden soll: Mund- oder Handkommunion? Und da schwebt Benedikt XVI. eine Art ständiger Krisengipfel vor, „um die Weltwirtschaft zu steuern“, die Ökonomien zu sanieren, „den Umweltschutz zu gewährleisten und die Migrationsströme zu regulieren“. Ein solches von allen anerkanntes Gremium, schreibt Ratzinger, müsse befugt sein, „gegenüber den Parteien, den eigenen Entscheidungen wie auch den in den verschiedenen internationalen Foren getroffenen abgestimmten Maßnahmen Beachtung zu verschaffen.“ Die Ackermänner dieser Welt hören es und kommen aus dem Lachen nicht heraus. Auf wie vielen Wirtschafts-konferenzen wird in den nächsten Tagen wohl über Ratzinger gespottet werden?