Die Jugend habe spätestens in der Corona-Krise gezeigt, welche Verantwortung sie zu übernehmen bereit sei. "Diese politische Reife müssen wir anerkennen. Ich finde, das Wahlalter sollte auf 16 Jahre gesenkt werden, und zwar schon für die nächste Bundestagswahl"
Ich bin der Meinung, dass Demokratie auch nichts anderes, als die Diktatur der Masse ist. Weder kann man empirisch belegen, dass dieses System die Besten der Besten nach oben spült - eher das Gegenteil - noch, dass die Entscheidungen Qualitativ besser sind als in anderen Systemen. Verdächtig scheint bei dieser Forderung jedoch, dass speziell die Grünen von einer derartigen Änderung am meisten profitieren würden, da sie mit der (pseudo)umweltorientierten Politik eher die jüngeren Generationen ansprechen.
Ich bin nur der Meinung, wenn man das Wahlrecht ändern will, dann sollte man das auch in der vollen Konsequenz tun. Ab der Geburt ist jeder Mensch eine Person und jede Person sollte dann auch in Deutschland eine Stimme bei der Wahl haben. Zu kleine Personen werden halt von ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten vertreten. D.h. eine 5-köpfige Familie hat dann eben 5 Stimmen, die der Eltern selbstredend und die 3 der Kinder bei denen sich die Eltern auf ein Kreuz einigen müssen (oder man löst das mit halben Stimmen 😉).
Doch ich würde noch darüber hinaus gehen, jeder, der ein anerkanntes Bleiberecht in Deutschland hat, sollte an der Wahl teilnehmen dürfen. Denn das wäre die einzige Möglichkeit nicht irgendwelche Diskriminierungsvorwürfe zu erzeugen. Alle, alle dürfen wählen, ohne Rücksicht auf das Alter, Geschlecht, Religionszugehörigkeit, Staatsangehörigkeit usw..
Das bedeutete dann ca. 82 Mio. Stimmen. Wenn man von einer Wahlbeteiligung von 76,2% (wie bei der letzten Wahl) ausgeht, heißt das, das 62,5 Mio. Stimmen eingingen. Die CDU/CSU bräuchte dann für ihr letztes Ergebnis von 32,9% 20,6 Mio Stimmen. Faktisch waren aber bei der letzten Bundestagswahl nur 61,7 Mio. wahlberechtigt. D.h. fast 20 Mio. Personen (oder ein Viertel der Bevölkerung) wurden ignoriert. Es gingen 46,4 Mio Stimmen ein, die Unionsparteien erhielten 17,3 Mio stimmen und stellten die Kandesbunzlerin. D.h. 21% der "wahlberechtigten" Stimmen genügen um in Deutschland zu regieren. Gerechtigkeit ist etwas anderes.
Auch könnte man argumentieren, dass nur diejenigen ein Stimmrecht erhalten, die einen positiven Beitrag zum deutschen Haushalt leistet - wer zahlt, schafft an bzw. wählt. Aus einer gewissen Perspektive wäre das auch gerecht, denn so könnten Politiker, Beamte oder Angestellte im öffentlichen Dienst nicht mehr wählen. Auch Hartz IV Empfänger wären dann nicht mehr dabei, Rentner hingegen schon, da diese ja ihre Rente versteuern müssen und vermutlich mehr einzahlen, als sie bekommen. Das nur, um auch einmal eine andere Sicht als Habekcks Standpunkt aufzuzeigen.
Abschließend denke ich jedoch, dass wenn wir noch einmal mit dem Wahlalter rumspielen (das letzte mal hat man das Alter von 21 Jahren auf 18 gesenkt), dann sollten wir konsequent sein, nach dem Motto:
Eine Person - eine Stimme!
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