Sonntag, September 13, 2020

Etwas ist faul im Staate Dänemarks...

 Von deutschen Medien vollständig ignoriert, v.a. auch durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (Regierungsnähe lässt grüßen), ist in Dänemark die Beschneidungsdebatte wieder aufgelebt, die in Deutschland vor acht Jahren auch geführt wurde. Und wie sich die Szenen gleichen, krakeelten in Dänemark v.a. wieder die jüdische und muslimische Mischpoke am lautesten, dass sie ja wohl ein Recht hätten, sich an ihren kleinen männlichen Babys zu vergehen.

Wie man hier lesen kann, sprach sich die Premierministerin von Dänemark, Mette Frederiksen, gegen ein Beschneidungsverbot aus, mit der selten dämlichen Begründung: 

„Viele Juden finden es nicht vereinbar, in einem Land zu leben, in dem die Beschneidung verboten ist, und ich glaube einfach nicht, dass wir eine Entscheidung treffen können, mit der wir unser Versprechen nicht einhalten - dass die Juden ein Teil von Dänemark bleiben werden"

Man könnte auch die umgekehrte Frage stellen, ob vielleicht viele Dänen nicht ihr Land mit Leuten teilen wollen, die überhaupt kein Problem haben, Babys und kleine Kinder genital zu verstümmeln und das eben nicht als Teil von Dänemark haben wollen. Schon mal darüber nachgedacht, Mette?


Natürlich war man sich nicht zu blöd, sowohl von jüdischer als auch von dänisch-politischer Seite, wieder den Holocaust und den zweiten Weltkrieg ins Spiel zu bringen. Naja... dann bringen wir es ins Spiel.

Die Nazis haben Menschen eingeteilt, diskriminiert, und sie objektifiziert. Die Einteilung an Rampen in "Arbeitsmaterial" und "Verbrennungsmaterial" könnte diese historischen Fakten besser nicht verdeutlichen. So der Mensch seines Menschseins beraubt, zum Objekt, zum Arbeitssklaven degradiert ist, sind dann auch allen anderen Barbareien Tür und Tor geöffnet, wie man z.B. aus den Menschenversuchen in den Konzentrationslagern ersehen kann. Kein Mitgefühl, keine Reue.

Doch was passiert bei der Beschneidung von Kleinkindern? Gedanklich schließe ich die weibliche Beschneidung mit ein, jedoch ist diese in Dänemark seit 2000 gesetzlich verboten und auch Beschneidungen im Ausland werden strafrechtlich verfolgt. Das Kind wird objektifiziert, zum Besitz, zum Aushängeschild der Eltern degradiert. Obwohl (in Deutschland) das Baby ab dem Zeitpunkt der Geburt als Person gilt, also im vollen Schutz der von Deutschland anerkannten Menschenrechte stehen sollte, wird bei männlichen Babys eine Ausnahme gemacht und diese dürfen an ihren Genitalien verstümmelt werden, weil das den Eltern oder ihrem imaginierten Gott besser gefällt. Es werden Babys in "schützenswert" (Mädchen) und "verstümmelbar" (Jungen) eingeteilt - die Rampe kann man sich dazu denken - ihre Interessen werden missachtet und der religiösen Wahnvorstellung ihrer Eltern untergeordnet, gerade so - man ahnt es - wie die Interessen der Juden, Sinti, Roma, Homosexuellen, Kommunisten usw. in Nazideutschland den völkischen Wahnvorstellungen der Nazi-Kaste untergeordnet wurden. Der Mensch, die Person wird zum Objekt - kein Mitgefühl, keine Reue.

Frau Frederiksen (und auch die jüdischen Medien) haben sich somit mit der Bezugnahme auf das Dritte Reich selbst den Wind aus den Segeln genommen - das Argument verfängt nicht und ist realiter das komplette Gegenteil eines Freifahrtscheins für Beschneidung. Sie hätte die historische Chance gehabt, Geschichte zu schreiben und mit Dänemark als erstem Land voranzugehen, dass die genitale Verstümmelung von allen Babys verbietet. Leider hat sie diese vertan und ist vor dem religiösen Mob eingeknickt, was, wie hier zu lesen, in der jüdischen Community wohlwollen aufgenommen wurde. Man merkt die Erleichterung, wieder einmal ist man mit seiner Barbarei, seiner spätsteinzeitlichen Scheußlichkeit durchgekommen und kann sich weiter an wehrlosen und nicht zustimmungsfähigen kleinen Jungs vergreifen.

Gerade die ungeheuerlichen Verbrechen Nazideutschlands im zweiten Weltkrieg haben dazu geführt, 1948 die Charta der Menschenrechte aufzustellen, damit so etwas nie wieder vorkommt. Doch diese Charta schützt nicht nur alle Gläubigen vor übergriffigen nationalsozialistischen Spinnern (zumindest auf dem Papier), sondern eben auch und vor allem kleine Babys vor übergriffigen religiös-verblendeten Eltern (zumindest sollte sie das).

Wenn wir uns zu Menschenrechten bekennen, dann können wir nicht für jeden religiösen Firlefanz wieder eine Ausnahme machen. Entweder Menschenrechte gelten für alle Menschen weltweit zu jeder Zeit oder die Charta ist nur Makulatur, ein Fähnchen, dass sich nach jedem religiösen Lüftchen dreht.

Wir haben die Entscheidung in der Hand. Wir können wählen, was wir wollen, Menschenrechte oder Beliebigkeit, Schutz von Schutzbedürftigen oder die Befriedigung religiöser Wahnvorstellungen von Erwachsenen durch die Verstümmelung von Dritten. 

Ich habe meine Wahl getroffen - Menschenrechte sind nicht verhandelbar! 😑


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