Tür an Tür
So lange leben wir im selben Haus schon Tür an Tür,
Getrennt nur durch ein bisschen Holz und Stein.
Doch könnte zwischen uns, so scheint es mir,
Auch ebenso mehr als ein ganzes Weltmeer sein.
Denn uns trennt mehr noch, als nur diese Wand.
Viel zu verschieden uns're Herkunft, unser Kreis,
Und auch zu unterschiedlich unser Stand,
Gerade so als wäre schwarz ich und du weiß.
Obwohl, ich bin der Letzte, der dies fokussiert.
Der dich am heißesten, doch heimlich nur begehrt,
Vor Furcht, ob Wort und Geste dich kompromittiert,
Aus Angst, dass dich der Augen Blick entehrt.
Mein Mund kann schweigen für sehr lange Zeit,
Nur nicht mein Herz, das in der Stille schreit.
Background:
Zur Technik:
Diese ist, mit ihrer typischen vierzeiligen Strophen- und Kreuzreimform, eine Hommage an die shakespearschen Sonette.
Zum Inhalt:
Cherchez la femme...
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