Freitag, August 31, 2007

Das po8ische Bilderrätsel #46

Das letzte mal hat ja Ahaus wieder stark zugeschlagen, weshalb auch diese mal die Lösung entfallen kann. Ebenso sollte das heutige Rätsel die Profis nicht vor unüberwindbare Hindernisse stellen...
po8-46

Donnerstag, August 30, 2007

Neulich beim Telefonterror... (Teil 2)

Und hier kommt er, der langerwartete zweite Teil der kommentierten pontifikalen Simserei (Teil 1 gibt's hier):
Der Glaube führt zur Liebe. Darin zeigt sich, ob er überhaupt Glaube ist. Ein finsterer, mürrischer, egoistischer Glaube ist Fehlglaube. (SMS, 04.08.07)
Dumm nur, dass B16 hier übersieht, dass jeglichem christlichen Glauben der fade Beigeschmack des Egoismus anhängt. Jegliche Glaubenshandlung wird immer unter dem Gesichtspunkt betrachtet, ob es "gottgefällig" ist und somit den Protagonisten näher zum Paradies bringt. Nicht Altruismus, selbstloses Handeln, sondern das eigene Seelenheil scheint gem. der Lehre im Vordergrund zu stehen. Insofern wäre der christliche Glaube schlicht Fehlglaube.
Das Programm Jesu ist das "sehende Herz". Dieses Herz sieht, wo Liebe not tut und handelt danach. (SMS, 05.08.07)
So, und das "Programm Jesu" kann von jedem eindeutig verstanden werden oder bedarf es dazu der Interpretation von Klerikern, die sich dieses Programm immer so zurechtbiegen wie es gerade passt? Die Geschichte lehrt bis jetzt Zweiteres.

Habt keine Angst vor Christus! Er nimmt nichts, und er gibt alles. (SMS, 06.08.07)
Vor einem Gott, der in Personalunion mit dem Vater lt. seines eigenen Buches über 2 Mio. Menschen auf dem Gewissen hat, sollte man sehr wohl Angst haben. Und richtiger wäre: er gibt nichts und nimmt eine Menge. V.a. nehmen Liturgie und Beterei jede Menge von dem in Anspruch, was dem Menschen am kostbarsten sein sollte, nämlich Lebenszeit (von den finanziellen Zuwendungen, die irgendwer erarbeiten muss, mal ganz zu schweigen).

Wenn alle von Gott her denken und leben, dann werden wir gleich und dann werden wir frei und dann entsteht wahre Geschwisterlichkeit. (SMS, 07.08.07)
Jup, und dann ist der Papst der König der Welt, eine große katholische Theokratie mit einem absolutistischen Despoten an der Spitze, der schon in einer Zeit zu der er noch nicht die absolute Macht besitzt (nämlich als Großinquisitor) zeigte, dass diese auch absolut korrumpiert (man betrachte hier die Befreiungstheologie in Südamerika).

Je besser du Jesus kennst, umso mehr zieht dich sein Geheimnis an; je tiefer du ihm begegnest, umso mehr drängt es dich ihn zu suchen. (SMS, 08.08.07)
Welches Geheimnis? Seit fast 2000 Jahren ventilieren Pfaffen an allen Ecken und Enden dieses "Geheimnis" in die Welt hinaus. Das wirkliche Geheimnis ist aber, dass man, so man in diesem Gedankenkonstrukt gefangen ist, immer weiter sucht, weil alles so wenig mit der Realität und mit dem gesunden Menschenverstand übereinstimmt.

Im Geringsten begegnen wir Jesus selbst, und in Jesus begegnen wir Gott. (SMS, 09.08.07)
Dazu passt auch sehr gut, dass B16 immer nur der Hautevolee Privataudienzen angedeihen lässt, den Pöbel die Geringsten aber in Massenabspeisungen abfertigt. Somit kann man sagen, dass er wohl schon lange Zeit weder Jesus noch dessem dreieinigen Vater begegnet sein kann.

Das Geheimnis der Heiligkeit ist die Freundschaft mit Christus und die treue Zustimmung zu seinem Willen. (SMS, 10.08.07)

Nicht nur, dass hier eine "Freundschaft" mit einem offensichtlich unsichtbaren Freund behauptet wird (bei kleinen Kindern mag das ja noch niedlich sein, Erwachsene gehören mit solchen Wahnvorstellungen in psychische Behandlung), nein, sein Wille ist ja auch bekannt! Wunder über Wunder...

Wer Gott liebt, weiß, dass es nur eine wirkliche Bedrohung für den Menschen gibt: die Gefahr Gott zu verlieren. (SMS, 11.08.07)
Übersetzt: wer sich in seinem Weltbild wohlfühlt, fürchtet nichts mehr, als dieses zu verlieren.

Mittwoch, August 29, 2007

Neulich ziemlich hasserfüllt...

"Die hasserfüllten Augen des Herrn Deschner", so lautet eine TV-Dokumentation, die der SkepTicker (mittels google-video) online gestellt hat. Eine Doku, die ich nur wärmstens empfehlen kann...

Montag, August 27, 2007

Neulich unter Feinden...

Auf Grund massiver Reisetätigkeit kam u.a. meine sonntägliche Rubrik des tagesbezogenen Wortes zu kurz. Nichtsdestotrotz werde ich mich bemühen, meinen kleinen aber feinen Leserkreis nicht weiter zu vergraulen.

Um die Feinde, genauer um die Feinde der Vernunft geht es in Richard Dawkins neuer Dokumentation, die es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wieder nicht ins deutsche Fernsehen schaffen wird. Dabei behandelt er v.a. "Parawissenschaften" wie Astrologie, Kartenlesen oder Wünschelrutengehen, also all den Krams, deren Funktionieren bis zum Erbrechen (oder wie der Lateiner sagt "ad nauseam") behauptet wird, deren Wirksamkeitsnachweis aber bis heute komplett fehlt. Wer sich also des Englischen mächtig fühlt, dem seien folgende beiden dreiviertelstündigen Dokumentationen ans Herz gelegt:

Freitag, August 24, 2007

Das po8ische Bilderrätsel #45

Nachdem das letzte Rätsel gelöst wurde (und doch nicht ganz einfach war), sollte das heutige eigentlich keine Probleme darstellen:
po8-45

Mittwoch, August 22, 2007

Neulich beim Abschalten...

Immer wieder nett, wenn man zufällig auf eine Seite stößt, die es mit der Kritik ernst meint - so auch fernsehkritik.tv. Dort gibt es (bis jetzt leider nur) drei halbstündige Sendungen zum Herunterladen, in denen diverse Abzockshows à la Scheiße^9 aufs Korn genommen werden, die 10 schrecklichsten Fernsehdamen Deutschlands werden präsentiert und noch vieles mehr.

Ein paar Kostproben gibt es auch bei youtube, wie z.B. die folgende Betrachtung der Astro-Shows:




Meine Sorge ist allerdings, dass es evtl. nur bei diesen drei Folgen bleiben wird - wäre schade drum.

Was ich nicht alles bin...

George Carlin hat dies für mich in aller Kürze formuliert:

I'm a modern man, digital and smoke-free; a man for the millennium.
A diversified, multi-cultural, post-modern deconstructionist; politically, anatomically and ecologically incorrect.
I've been uplinked and downloaded, I've been inputted and outsourced. I know the upside of downsizing, I know the downside of upgrading.
I'm a high-tech low-life. A cutting-edge, state-of-the-art, bi-coastal multi-tasker, and I can give you a gigabyte in a nanosecond.
I'm new-wave, but I'm old-school; and my inner child is outward-bound.
I'm a hot-wired, heat-seeking, warm-hearted cool customer; voice-activated and bio-degradable.
I interface with my database; my database is in cyberspace; so I'm interactive, I'm hyperactive, and from time to time I'm radioactive.
Behind the eight ball, ahead of the curve, ridin' the wave, dodgin' the bullet, pushin' the envelope.
I'm on point, on task, on message, and off drugs.
I've got no need for coke and speed; I've got no urge to binge and purge.
I'm in the moment, on the edge, over the top, but under the radar.
A high-concept, low-profile, medium-range ballistic missionary.
A street-wise smart bomb. A top-gun bottom-feeder.
I wear power ties, I tell power lies, I take power naps, I run victory laps.
I'm a totally ongoing, big-foot, slam-dunk rainmaker with a pro-active outreach.
A raging workaholic, a working rageaholic; out of rehab and in denial.
I've got a personal trainer, a personal shopper, a personal assistant, and a personal agenda.
You can't shut me up; you can't dumb me down. 'Cause I'm tireless, and I'm wireless. I'm an alpha-male on beta-blockers.
I'm a non-believer, I'm an over-achiever; Laid-back and fashion-forward. Up-front, down-home; low-rent, high-maintenance.
I'm super-sized, long-lasting, high-definition, fast-acting, oven-ready and built to last.
A hands-on, footloose, knee-jerk head case; prematurely post-traumatic, and I have a love child who sends me hate-mail.
But I'm feeling, I'm caring, I'm healing, I'm sharing. A supportive, bonding, nurturing primary-care giver.
My output is down, but my income is up. I take a short position on the long bond, and my revenue stream has its own cash flow.
I read junk mail, I eat junk food, I buy junk bonds, I watch trash sports.
I'm gender-specific, capital-intensive, user-friendly and lactose-intolerant.
I like rough sex; I like tough love. I use the F-word in my e-mail. And the software on my hard drive is hard-core—no soft porn.
I bought a microwave at a mini-mall. I bought a mini-van at a mega-store. I eat fast food in the slow lane. I'm toll-free, bite-size, ready-to-wear, and I come in all sizes.
A fully equipped, factory-authorized, hospital-tested, clinically-proven, scientifically-formulated medical miracle.
I've been pre-washed, pre-cooked, pre-heated, pre-screened, pre-approved, pre-packaged, post-dated, freeze-dried, double-wrapped and vacuum-packed.
And . . . I have unlimited broadband capacity.
I'm a rude dude, but I'm the real deal. Lean and mean. Cocked, locked and ready to rock; rough, tough and hard to bluff.
I take it slow, I go with the flow; I ride with the tide, I've got glide in my stride.
Drivin' and movin', sailin' and spinnin'; jivin' and groovin', wailin' and winnin'.
I don't snooze, so I don't lose. I keep the pedal to the metal and the rubber on the road. I party hearty, and lunchtime is crunch time.
I'm hangin' in, there ain't no doubt; and I'm hangin' tough.
Over and out.

Dienstag, August 21, 2007

Neulich in Westfalen...

Speziell für meine Leserschaft aus dieser Ecke Deutschlands, habe ich folgendes Bild hier ausgegraben:

Wer noch nicht so richtig lachen kann, bitte hier klicken.

Sonntag, August 19, 2007

Das Wort zum Sonntag #27

Thema heute:
Warum eigentlich 10 Gebote?

Viele (darunter auch führende Politiker wie v.d.Leyen oder Beckstein, Beckstein, alles muss versteckt sein) meinen ja, mit den 10 Geboten wäre schon so ziemlich das höchste an Ethik und Moral erreicht, was die Menschheit so hervorgebracht hat. Dies liegt meines Erachtens an der Unkenntnis darüber, was in diesen Geboten wirklich drinsteht und wie dürftig diese eigentlich gestrickt sind. Im Übrigen gibt es im Alten Testament weit mehr als diese 10 Gebote (über 600 wenn ich mich richtig erinnere), die Bücher Leviticus oder Deuteronomium sind voll davon (wer des Englischen mächtig ist, und das ganze bebildert sehen will, sollte diesbezüglich mal bei "The Brick Testament" reinschauen, es lohnt sich!), denn nicht umsonst "liest" man heute noch "die Leviten".

Aber zum besseren Verständnis will ich diese noch mal auflisten (Exodus 20,3ff):

  1. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
  2. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen
  3. Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest.
  4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren
  5. Du sollst nicht töten.
  6. Du sollst nicht ehebrechen.
  7. Du sollst nicht stehlen.
  8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
  9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
  10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.
Nachdem das geklärt ist, schauen wir doch mal, ob es in Gottes Wort noch Optimierungspotential gibt. Gebote 1-3 wären unnötig, so Gottes Existenz eindeutig wäre. In einer pluralistischen Gesellschaft mit mehr als einer Weltanschauung haben diese schon gar nichts zu suchen und einen freien Tag (nämlich den Sonntag) hatten auch die Heiden (deswegen wurde er ja vom Christentum geklaut).

Somit bleiben noch sieben für eine ernsthaftere ethische Betrachtungsweise übrig. Aus Gebot 4 wird erst umgekehrt ein Schuh, denn Vater&Mutter sind nicht bedingungslos zu ehren, sondern haben sich diesen Respekt (wie jeder andere Mensch) zu verdienen. Ansonsten führt dieses Gebot zu nichts anderem als die Kleinsten der Kleinen schon von anfang an zu unterdrücken - unter ethisch-moralischen Gesichtspunkten also mangelhaft -> weg damit!

Gebot 7 und 8 lassen sich ebenfalls prima zusammenfassen unter dem Begriff "sei nicht unredlich" oder positiv formuliert: "sei aufrichtig".

Gebot 6 und 9 haben ebenfalls ein solches Potential. Zum einen wird hier ein Gedankenverbrechen postuliert (wer kann denn ernsthaft etwas gegen eine Pamela Anderson oder Brad Pitt Fantasie haben?), zum anderen ist das Verbot des Ehebruchs u.U. doch etwas, was zum sozialen Frieden beitragen kann. Doch wiederum können wir das positiv formulieren und in der Aussage zusammenfassen "sei treu".

Somit ließen sich die gerade genannten vier Gebote in "sei aufrichtig und treu" zusammenfassen und es verbleiben noch zwei.

Gebot 10 ließe sich auch mit dem Ausdruck "du sollst nicht streben" zusammenfassen, denn das Begehren einer Sache heißt ja noch nicht, dass man diese mit Gewalt zu nehmen bereit ist (ok, im AT heißt es das meist - aber das waren ja auch Gottes auserwählte Barbaren). Gerade dieses Streben ist es ja, was uns als Menschheit weitergebracht hat und weiter bringt. Ugluk hat einen tollen Faustkeil geschnitzt, also will Kuglug auch so einen haben und übt Faustkeilschnitzen. Wie oft hat uns schon ein schönes Gedicht, ein Lied, ein Bild usw. zu der Aussage genötigt, "so möchte ich auch schreiben/komponieren/malen/etc. können"? Das Streben zu verbieten bedeutet sozialen und wissenschaftlichen Stillstand (und ist noch dazu ein "Gedankenverbrechen"), insofern -> weg damit.

Bleibt noch das 5. Gebot, dass man nicht töten soll. Naja, eigentlich eine gute Sache, jedoch zeigt die Religionsgeschichte, dass nichts so relativ war, wie dieses Gebot. Die eigenen Leute sollte man nicht töten (außer der Sohn ist ungehorsam, dann darf gesteinigt werden - 5.Mos 21,21 - oder man kommt gerade vom Berg mit den Gesetzestafeln zurück und die Zurückgebliebenen tanzen ums goldene Kalb, dann darf man gleich 3000 niedermetzeln - Ex 32,28) aber bei Fremden wird dieses Gebot noch lascher gehandhabt und ist allezeit Verhandlungssache (meist zwischen dem fanatischen Gläubigen und seinem Gott - also für Außenstehende nicht nachvollziehbar). Nichtsdestotrotz ist die Herangehensweise möglichst wenig zu töten während man seine Zeit auf der Erde verbringt eine gute Sache, doch auch das ließe sich positiv und allgemeiner formulieren mit: "vermeide unnötiges Leid" oder "verursache so wenig wie möglich Leid".

Resüme:
Ohne großen Aufwand gelingt es die berühmten 10 Gebote mit ein bisschen gesundem Menschenverstand auf zwei Aussagen zu reduzieren:

  • sei aufrichtig und treu
  • verursache so wenig wie möglich Leid
Viel witziger hat das natürlich George Carlin rübergebracht, den ich an dieser Stelle mit dem dazugehörigen Video zitieren will:

Freitag, August 17, 2007

Das po8ische Bilderrätsel #44

Neues Spiel, neues Glück. Beim letzten mal hat ja der "Think Tank" aus Ahaus abgeräumt, doch jetzt sind wieder alle Chancen offen...
po8-44

Mittwoch, August 15, 2007

Neulich beim Verpassen...

Da bringt das Auf-dem-zweiten-Auge-sieht-man-besser-Programm mal eine tolle Sendung, und prompt hat man diese z.B. Mangels Fernsehers verpasst. Wie gut, dass es Leute gibt, die solche satirischen Schätzchen in youtube archivieren (auf Grund der 10 Minutenbeschränkung wurden die 45 Minuten in 5 Teile geteilt):

Nuhr wer's glaubt wird selig (Teil 1)
http://youtube.com/watch?v=NtVt5G8OuKk (1/5)
http://youtube.com/watch?v=_RT3ur58V30 (2/5)
http://youtube.com/watch?v=P5T9twfjrzM (3/5)
http://youtube.com/watch?v=frphYTutwy4 (4/5)
http://youtube.com/watch?v=kkP61EYv2bs (5/5)

Nuhr wer's glaubt wird selig (Teil 2)
http://youtube.com/watch?v=1vnJPt7MLko (1/5)
http://youtube.com/watch?v=SVhuhwF04tE (2/5)
http://youtube.com/watch?v=kRZWdXhpXcU (3/5)
http://youtube.com/watch?v=XSBctWcdMX0 (4/5)
http://youtube.com/watch?v=eM6kOA0yy08 (5/5)

Have fun!

Dienstag, August 14, 2007

Neulich beim Dogma...

Schön, dass uns das kath.net dran erinnert. Vor ca. 57 Jahren hat Pius XII., der Nazi-Papst, die leibliche Auferstehung Marias zum katholischen Dogma erhoben und das hört sich so an:

In der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und auch kraft unserer eigenen verkündigen, erklären und definieren wir: Es ist ein von Gott geoffenbartes Dogma, dass die immerwährende Jungfrau Maria, die makellose Gottesgebärerin, als sie den Lauf des irdischen Lebens vollendete, mit Leib und Seele zur himmlischen Glorie aufgenommen wurde.

Davor durfte man es glauben oder auch nicht, seit dem 1. November 1950 ist der Glaube daran, dass Maria komplett also Knochen, Haut, Muskeln und Fett - eben alles was nach dem Tod noch so von uns in der Gegend herumliegt - auferstanden, in den "Himmel" aufgefahren ist, wie angeblich ihr Sohn zuvor, heilige Christen- bzw. Katholiken-Pflicht! D.h. es kann keine Erlösung geben, kein ewiges Leben im Himmel bzw. Paradies, wenn man nicht glaubt, dass Marias Leiche in den Himmel gelangt ist (wie auch immer das passiert sein soll - diese unwesentliche Nebensächlichkeit wird nämlich nicht erklärt). Alle Katholiken, die sich um dieses und ähnlich Dogmen (z.B. dass Maria vor, während und nach der Geburt und bis zu ihrem Lebensende Jungfrau war) herummogeln möchten, sei nochmal eingebläut, dass dies alles heilsnotwendig ist. Also falls einer deswegen in der Hölle landet, weil er diesen hanebüchenen Blödsinn nicht glauben konnte, dann beschwere er sich nicht bei mir. Ich habe schließlich davor gewarnt!

Sonntag, August 12, 2007

Das Wort zum Sonntag #26

Thema heute:
Wer will schon Mitglied einer Sekte sein?

Wer kennt es nicht, die mediale Geißelung von Weltanschauungsgemeinschaften deren Mitgliederzahlen nur einige Tausend, vielleicht einige Zehntausend beträgt? Jedoch wird dabei übersehen, dass die beiden Großkirchen sog. "Sektenbeauftragten" stellen - vergleichbar dem Heroindealer, der dem Koksdealer unlauteren Wettbewerb vorwirft - die dieses propagandistische Trommelfeuer beständig loslassn. Wie sicher fühlt man sich doch, wenn man einer "Kirche" angehört, um wie viel besser ist es doch Kirchenmitglied, als Sektenmitglied zu sein. Das liegt u.a. an der beständigen Wiederholung der Sektenbeauftragten, die somit das Wort "Sekte" mit einer negativen Konnotation versehen.

Doch was prinzipiell übersehen wird ist, dass es sich beim Christentum auch um nichts anderes als eine jüdische Sekte handelt, eine jüdische Sekte, die zu Beginn auch nur ein wirrer Haufen war und genau wie viele heutige Weltuntergangssekten an das baldige Ende, das Jesus ihnen versprochen hatte, glaubten. Es dauerte über 300 Jahre, bis das Christentum römische Staatsreligion wurde. Davor predigte man - weil in der Minderheit - Toleranz, danach wurde alles verfolgt, vernichtet und zwangsgetauft was nicht christlich, genauer nicht katholisch war.

Dies verlief (mit einigen Schismen) so bis ins 16. Jahrhundert, als ein katholischer Mönch, also Mitglied einer Untersekte der katholischen Sekte, namens Luther mit gewissen Gepflogenheiten nicht einverstanden war, andere (z.B. Frauenhass, Judenhass) aber sehr wohl unterstützte und in anderen Dingen (z.B. Kampf gegen die Bauern) die Catholica noch übertraf, ein neues Schisma begann und somit die Sekte der Sekte gründete. D.h. alles was sich heute Protestant nennt ist eigentlich ein Sektenmitglied hoch zwei.

Insofern sollte sich jeder, auf dessen Lohnsteuerkarte "ev." oder "kath." steht, bewußt sein, dass er auch (aktiv oder passiv) ein Mitglied einer Sekte ist.

Evtl. werde ich in einem der nächsten Sonntagsworte einen Vergleich zwischen der katholischen Sekte und einer anderen aufgreifen. Inzwischen möchte ich noch auf diesen Link verweisen, in dem Michael Schmidt-Salomon den Vergleich zwischen dem katholischen "Opus Dei" und Scientology vornimmt.
Es gehört zu den größten Häresien, zu glauben, das Ziel der Christen sei die Selbstverwirklichung ... Der Selbstverlust ist unsere Berufung.
(Kardinal Meisner)

Neulich beim Telefonterror... (Teil 1)

Neben Funk und Fernsehen hat jetzt die Catholica ein neues massentaugliches Medium entdeckt: das Mobiltelefon. So wird auf kath.net ein besonderer Service anlässlich des Papstbesuches in Österreich (ob der wohl auch wieder 100 Mio. € für den Steuerzahler kostet wie der Besuch in Deutschland?), bei dem 40 Tage lang schwachsinnige Sätzchen Glaubensbotschaften aus den Schriften des Ratzinger-Papstes unter die Leute gebracht werden:
Ab Sonntag, 29. Juli, gibt es die Möglichkeit, sich mit dem SMS-Zitate-Service 40 Tage lang auf den Besuch Benedikts XVI. in Österreich vorzubereiten. Nach dem Motto "Gedanken zum Tag" bekommt jeder Interessierte täglich ein wichtiges Zitat aus den Reden und Schriften von Papst Benedikt XVI. bzw. des Theologen Joseph Ratzinger per SMS zugesandt.
Nunja, nachdem ich ja immer so interessiert bin, was für Weisheiten dem tumben Atheisten bis jetzt vorenthalten wurden, habe ich mich mal um den Service bemüht. Hier die Resultate:
Gott ist nicht irgendein fernes höchstes Wesen, an das man nie herankommt. Er ist ganz nah, in Rufweite, immer zu erreichen. (SMS, 30.07.07)
Wenn Gott schon so ein toller Kumpel ist, der gleich um die Ecke wohnt, wieso erlässt er dann so seltsame Vorschriften zum Sex? Hatte er noch keinen? Ach ja, Maria blieb ja Jungfrau, somit konnte das Zeus schon bessser ;-)

Die höchste Macht erweist sich darin, dass sie mächtig ist nicht durch Gewalt, sondern allein durch die Freiheit der Liebe. (SMS, 31.07.07)
Wie Steve's Blog (kein Deppenapostroph, ich betrachte das als englischen Ausdruck!) hier zeigt, hat Gott direkt und indirekt an der Ermordung von mehr als 2 Millionen Menschen lt. seinem eigenen Buch mitgewirkt. Dann noch Gewaltlosigkeit zu behaupten, zeigt entweder, dass der Ratzinger Papst sein Buch nicht kennt, oder dass er frech fromm lügt.

Auch "nach Auschwitz", nach den tragischsten Katastrophen der Geschichte, bleibt Gott Gott; bleibt er gut mit einer unzerstörbaren Güte. (SMS, 01.08.07)
"Nach Auschwitz" fragten sich sehr viele Gläubige, wie denn ein Gott auch nur annähernd gut geheißen werden kann, der solch menschenverachtenden Gräueltaten tatenlos zusieht. Dass sich ein Papst sowas nicht fragt, verwundert nicht wirklich, betreibt die Catholica doch schon seit fast 2000 Jahren die Verfolgung von Juden und Andersgläubigen. Btw, Luther war da kein Stück besser!

Der christliche Glaube ist kein System. Er ist ein Weg, und dem Weg ist es eigen, dass er nur durch das Gehen darauf erkennbar wird. (SMS, 02.08.07)
Der christliche Glaube ist ein System, das nur aus Dogmen und Regeln besteht. Diese Regeln wurden und werden vom Ratzinger-Papst höchstpersönlich festgelegt. Hierin wird er aber z.B. noch vom Islam übertroffen.

Vor der Frage nach Gott ist dem Menschen Neutralität nicht eingeräumt. (SMS, 03.08.07)
Stimmt. "Der Gott des Alten Testaments ist wohl der unsympathischste Charakter in der gesamten Belletristik: Eifersüchtig - und auch noch stolz darauf, ein kleinlicher, ungerechter, nachtragender, von der Idee, alles kontrollieren zu müssen Besessener ("control-freak"), ein rachsüchtiger, blutdürstiger Massenmörder, ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer, kindermordender, völkermordender, sohnmordender, verpesteter, größenwahnsinniger, sadomasochistischer, launenhaft übel wollender tyrannischer Rüpel."1 Wer hier noch neutral bleiben kann, dem ist wahrlich nicht zu helfen.

Ich habe noch ein paar übrig, jedoch möchte ich die Geduld meiner werten Leserschaft nicht überstrapazieren. Die anderen gibt es dann in Teil 2.

1: Übersetzung von Richard Dawkins "The God Delusion"

Freitag, August 10, 2007

Das po8ische Bilderrätsel #43

Nachdem das letzte Rätsel mal wieder unaufgelöst blieb, hoffe ich ja doch stark, dass jemand bei diesem seine grauen Zellen anspannen wird...
po8-43


Die Auflösung des letzten Rätsels:
Car + LM + Mars + K ~ CarL MarKs ~ Karl Marx

Donnerstag, August 09, 2007

So sicher wie das Google in der Kirche...

Jede Zeit hat ihren Glauben, also höchste Zeit die wahre Religion des 21. Jahrhunderts zu finden. Und wo (und v.a. womit) wäre dieser leichter zu finden als im Internet:
Doch nun das Beste. Es gibt 9 triftige Belege, warum es sich lohnt Google anzubeten:
  1. Google kommt einer allwissenden Entität am nähesten.
  2. Google ist überall auf der Welt allgegenwärtig.
  3. Google beantwortet Gebete.
  4. Google ist potentiell unsterblich.
  5. Google ist unendlich.
  6. Google erinnert sich an alles.
  7. Google ist allgütig bzgl. der Geschäftsphilosophie.
  8. Google als Suchbegriff kommt im Internet häufiger vor als Gott, Jesus, Buddha usw. zusammen.
  9. Beweise für die Existenz von Google sind reichlich vorhanden, mehr als bei jedem anderen Gott.
Be smart, join Googleism!

Mittwoch, August 08, 2007

Neulich bei der Solidarität...

Da meint man immer, die Kirche wäre nicht reformfähig - weit gefehlt! Wie untenstehendes Bild beweist, solidarisieren sich selbst die Priester mit der Schwulenbewegung. Zur Unterstreichung dieses unzweideutigen Bekenntnisses haben sich die Protagonisten in Frauenkleider gehüllt und drücken mit der innigen Umarmung und den dabei ausgetauschten Zärtlichkeiten ihre unverrückbare Solidarität zu homoerotischen Beziehungen aus.

Dienstag, August 07, 2007

Po8's Worx #5

Wie Weiden am Ufer

Verschlungen sind die Wege die wir gehen.
Zu früh sie sich getrennt, und doch mir scheint
Es wie zwei Weiden, die auf and’ren Ufern stehen:
Vom Fluß getrennt, vom Abendwind vereint.

Ich zähl die Zeit bis wir uns wiederfinden,
Die Hindernisse, die sich in den Weg gestellt.
Gefühle nur alleine überwinden
die Grenzen dieser Zeit und dieser Welt.


As Willows On The Shore

Tortuous are the paths we wand’ring for.
They split a part too early but it seemed
To me as willows standing vis-à-vis ashore
Divorced by stream, joined by the evening-wind.

I count the time since we have said „So long!“
Count the impediments that blocked our path.
‘Cause only feelings really overcome
The frontiers of this time and of this earth.


Background:
Mein erster Versuch die deutsche Originalversion ins Englische zu übertragen. Dies auch nur aus der Not heraus geboren, denn die (damals) Angebetete verstand nicht genügend Deutsch.

Besonders hinweisen möchte ich noch auf die 2. Zeile 2. Strophe. Die Durchbrechung des Metrums ist hier volle Absicht, um auch den Leser an eben diesen Hindernissen teilhaben zu lassen.

Montag, August 06, 2007

Damals im Paradies...

Zugegeben, ich war ja immer ein strenger Verfechter der Evolutionstheorie. Jedoch ist nun neues Bildmaterial aufgetaucht, das die Vereinigung der biblischen Schöpfungslehre und Darwins Ansatz ermöglicht. Ich werde wohl umdenken müssen...


(Eva beim Sündenfall)

Sonntag, August 05, 2007

Das Wort zum Sonntag #25

Thema heute:
Wie lange dauerte die Sintflut?

Im 1. Buch Mose, der Genesis, lesen wir in Kapitel 7,17:
Und die Sintflut war vierzig Tage auf Erden, und die Wasser wuchsen und hoben die Arche auf und trugen sie empor über die Erde.

7 Verse weiter, in 7,24 steht dann:
Und die Wasser wuchsen gewaltig auf Erden hundertundfünfzig Tage.

und letztlich im nächsten Kapitel, Gen 8,3, steht:
Da verliefen sich die Wasser von der Erde und nahmen ab nach hundertundfünfzig Tagen.

Nunja, was wollte uns der HeiGei damit sagen? Ehrlichgesagt, ich weiß es nicht. Ich sehe nur, dass speziell im Hinblick auf Zahlen sich das "Buch der Bücher" reichlich abmüht und jede Menge Blödsinn produziert. Dies verwundert nicht, wenn die Urheber einer solchen Schrift ein Volk von Ziegenhirten waren, die mit Zahlen, die über der Anzahl der vorhandenen Finger lagen, Probleme hatten. Dies verwundert aber umso mehr, so es sich beim Verfasser um einen allwissenden Gott gehandelt haben soll!

Noch dazu bleibt die Feststellung aus dem 1. Wort zum Sonntag, dass ein "höheres Wesen", so es von uns unmissverständlich verstanden werden will, sich zwangsläufig auf unser Niveau herablassen muss und um eine möglichst klare und widerspruchsfreie Darstellung bemüht sein sollte. Jemand, der diesen äußerst simplen und logischen Ratschlag nicht befolgt, kann nicht wirklich göttlich genannt werden.
Es bedarf nichts als Geschwätz, um beim Volke Eindruck zu machen. Je weniger es begreift, desto mehr bewundert es. Unsere Väter und Lehrer haben oft nicht das gesagt, was sie dachten, sondern was ihnen die Umstände und das Bedürfnis in den Mund legten.
(hl. Gregor von Nazianz, Kirchenlehrer ca. 390 nuZ)

Samstag, August 04, 2007

Neulich in Dänemark...

Nachdem sich die Dänen mit den Mohammedkarrikaturen schön ins Fettnämpfchen gesetzt haben, hat jetzt ein bekannter Spielwarenhersteller ein Wiedergutmachungspaket auf den Markt gebracht, das durchaus als dänische Appeasementpolitik gelten könnte:


2007 am Sinai (oder Horeb?)

Auf meiner Lieblingsseite für inquisitorischen Humor musste ich doch folgendes Lesen:
US-Spielfilm zieht die Zehn Gebote durch den Kakao

Also dafür hätte man wirklich nicht Hollywood bemühen müssen, ein simpler Aushang derselben hätte komplett genügt - oder ein einfacher Blick in die Bibel.

Doch kath.net schreibt dazu:
Ted Baehr (Los Angeles), Präsident der christlichen Film- und Fernsehkommission der USA und Herausgeber des Magazins Movieguide (Filmführer), wertet den Film als Angriff auf den Glauben und christliche Werte.
Dem traditionellen Verhaltenskodex der Filmindustrie zufolge sollte man den Glauben nicht verunglimpfen. Baehr gibt dem Film aber keine großen Chancen.
Aha.. ein "Verhaltenskodex"? D.h. über Neger, Schwule und Behinderte darf Hollywood Witze machen, aber nicht über den Glauben? Zeigt sich doch hier (mal wieder) die christliche Zensur in ihrem hässlichen Gewand - wozu auch prima der Kommentar von Baehr passt.

Dagegen sind die profanen Filmkritiken gar nicht mal so schlecht, wie man hier in einem Überblick sehen kann:
“The Ten is as sacrilegious as 1979’s The Life of Brian….” [filmstew.com]
Also ich werde alleine schon deswegen ins Kino gehen (sofern er es überhaupt auf die deutsche Leinwand schafft), um Projekte dieser Art finanziell zu unterstützen.

Bezeichnend auch wieder, was der eingeschnappte Bill Donohue, Vorsitzender der "Catholic League" von sich gibt (übersetzt):
"Wenn Hollywood Jesus mit Mohammed ersetzt hätte, würden die Kritiker es mit Sicherheit nicht lustig finden. Vielmehr würden wir alle den radioaktiven Niederschlag, den so ein Film auslösen würde, in den Abendnachrichten bewundern."
Btw, hier gibt es einen Trailer (Quicktime) und hier die offizielle Homepage.

Freitag, August 03, 2007

Das po8ische Bilderrätsel #42

Same procedure as every Friday - das neue Bilderrätsel. Das letzte wurde erfolgreich gelöst, aber mal sehen was mit diesem passiert...
po8-42

Mittwoch, August 01, 2007

Die po8ische Rezension #5

Papst-Entzauberung - Hubertus Mynarek
(ISBN: 978-3-8334-8033-1 - über BoD oder Buchhandlung)

Gezaubert wird in der katholischen Kirche ja viel, obwohl man Magie und Magier wie z.B. den fiktiven Harry Potter strikt ablehnt. So wird z.B. bei der Taufe ein "unauslöschliches" Mal auf die Seele des Täuflings gezaubert, in der Eucharistie wird Wein in Blut und Kekse in Menschenfleisch verzaubert und beim Exorzismus wird angeblich mittels der stärkeren Magie die schwächere aus dem Körper des bemittleidenswerten und psychisch kranken Individuums ausgetrieben. Höchste Zeit also, dass der Ratio-Ratzinger, der scheinbar bedeutendste Theologe unserer Zeit, über den vatikantreue Medien wie z.B. BILD nihil nisi bene (nichts, wenn nicht gutes) berichten, mal ein bisschen in puncto Rationalität abgeklopft wird.

Dies übernimmt Hubertus Mynarek mit Bravour, kennt er doch den Ratzinger-Papst persönlich und ist seines Zeichens Theologe, dem man allerdings nach seinem Kirchenaustritt 1972 die Lehrerlaubnis entzog und ihn noch mit allerlei anderen profanen Methoden gängelte, wie z.B. mit etlichen Prozessen überzog, die Mynarek nach zähem Ringen gewann oder sein Fahrzeug sabotierte.

Dezidiert zeigt er an Ratzingers Enzyklika "deus caritas est" (Gott ist die Liebe), dass sich der alte Dogmatiker und Großinquisitor Vorsitzende der "Kongregation der Römischen und universalen Inquisition für die Glaubenslehre" eigentlich viel weniger geändert hat, als das an allen Ecken und Enden behauptet wird. Er zeigt auf, dass mit Ratzinger nicht eine neue "Ratio", also eine neue Vernunft, im Vatikan einzieht, sondern dass dieser reziprok zu seinen Wurzeln zurückkehrt, d.h. fundamentaler und radikalisierter wird als zuvor. Wer mir an dieser Stelle schon nicht "glaubt", der betrachte die Ereignisse der letzten Wochen in denen der Ratzinger-Papst allen anderen christlichen Vereinigungen die Berechtigung eine "Kirche" zu sein absprach oder die Wiedereinführung der lateinischen Messe und damit eine Abkehr vom 2. Vat. Konzil, welches ja als sooo fortschrittlich gepriesen wurde.

Bewundernswert ist nicht nur Mynareks Eloquenz, die jedoch so "volksnah" ist, dass es auch einen Normalsterblichen nicht abschrecken sollte, sondern auch sein gezieltes Abschweifen vom Hauptthema, das den Leser mit dem nötigen Hintergrund ausstattet, ohne jedoch zu langweilen oder den roten Faden zu verlieren. Ebenso bemerkenswert ist Mynareks theologisches Wissen und seine Insiderkenntnisse von denen der aufgeschlossene Leser an vielen Stellen profitiert.

Leseprobe:

Sind die überaus positiven Benotungen der ersten Enzyklika [Anm.: "deus caritas est"] des neuen Papstes berechtigt? Lassen wir uns zur Beantwortung dieser Frage auf eine nüchternere Betrachtung ein. Eigentlich musste es so kommen, dass das erste große Rundschreiben des neuen Papstes eine Predigt über die Liebe wurde. Leute, die Ratzinger kennen, wissen: Der Mann ist unter dem Mantel einer demutsvollen Bescheidenheit außerordentlich ehrgeizig und nach Anerkennung strebend, zugleich äußerst empfindlich. Jahrelang litt er darunter, dass ihn die kritischere Presse nur als ultrakonservativ und erzreaktionär, als Großinquisitor und gestrengen Glaubenskontrolleur, als Bestrafer abweichlerischer Theologen und Verfasser vatikanischer Schreiben gegen die Befreiungstheologie, gegen die Gleichberechtigung der Frauen, gegen die Kirchenvolksbegehren etc.pp. einstufte. Daher wollte er es jetzt - als Papst - wissen! Mit einem Schlag sollte dieses negative Image weggewischt werden: Der in Glaubensdingen unnachgiebige, eiskalte Inquisitor präsentierte sich mit seiner ersten Enzyklika als Liebender und als Künder eines liebenden Gottes. Die Wandlung vom Saulus zum Paulus in puncto Liebe war perfekt inszeniert! Und große Teile der Presse nahmen ihm das auch kritiklos ab. Ein modernes Märchen schien wahr geworden zu sein. "Aus dem Glaubenswächter ist endgültig ein Hirte geworden", jubelte ein Provinzblatt.

Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. Der neue Papst ist der alte Glaubenswächter geblieben! Was er uns über dieLiebe auftischt, ist die übliche scholastisch-dogmatische Lehre über sie, ein langweiliger Katechismus, "in einfacher Sprache katechetischer Sprache" abgefasst. Die Eleganz, die den Stil manch anderer seiner theologischen Schriften auszeichnet, fehlt in seiner ersten Enzyklika fast gänzlich. Aber das ist ja auch nicht so wichtig. Viel wichtiger sind die inhaltlichen Mängel, die wir im Folgenden zur Sprache bringen wollen.
Auf Grund des Mutes Mynareks, sich fast als einziger gegen die neu ausgebrochene Papsthysterie zu stellen, der Tatsache, dass 30 Verlage dieses Buch ablehnten, obwohl diese auch sonst nicht davor zurückschrecken wesentlich weniger fundierte, und teilweise unwissenschaftliche "Werke" herauszugeben, und letztendlich auch Mynareks Art über die volle Länge des Sachbuches den Leser trotzdem gut unterhalten zu können, gibt es die volle Punktzahl.

Bewertung: 8 von 8 möglichen Punkten

Ich möchte ausdrücklich sagen, dass ich gerade auch aus den kritischen Rezensionen viel gelernt habe. Am meisten bereichert und belehrt fühle ich mich durch die Ausführungen von Hubertus Mynarek.
(Joseph Ratzinger)

PS: Wer Mynarek erleben möchte, dem sei Tide 96.0 empfohlen, dort wird am Samstag, den 06. August um 14 Uhr, sowie am Montag, den 08. August um 22 Uhr ein einstündiges (aufgezeichnetes) Gespräch mit ihm über sein Buch ausgestrahlt. Weiters sollte die Sendung auch über den angebotenen Live-stream weltweit empfangen werden können.