Sonntag, August 12, 2007

Das Wort zum Sonntag #26

Thema heute:
Wer will schon Mitglied einer Sekte sein?

Wer kennt es nicht, die mediale Geißelung von Weltanschauungsgemeinschaften deren Mitgliederzahlen nur einige Tausend, vielleicht einige Zehntausend beträgt? Jedoch wird dabei übersehen, dass die beiden Großkirchen sog. "Sektenbeauftragten" stellen - vergleichbar dem Heroindealer, der dem Koksdealer unlauteren Wettbewerb vorwirft - die dieses propagandistische Trommelfeuer beständig loslassn. Wie sicher fühlt man sich doch, wenn man einer "Kirche" angehört, um wie viel besser ist es doch Kirchenmitglied, als Sektenmitglied zu sein. Das liegt u.a. an der beständigen Wiederholung der Sektenbeauftragten, die somit das Wort "Sekte" mit einer negativen Konnotation versehen.

Doch was prinzipiell übersehen wird ist, dass es sich beim Christentum auch um nichts anderes als eine jüdische Sekte handelt, eine jüdische Sekte, die zu Beginn auch nur ein wirrer Haufen war und genau wie viele heutige Weltuntergangssekten an das baldige Ende, das Jesus ihnen versprochen hatte, glaubten. Es dauerte über 300 Jahre, bis das Christentum römische Staatsreligion wurde. Davor predigte man - weil in der Minderheit - Toleranz, danach wurde alles verfolgt, vernichtet und zwangsgetauft was nicht christlich, genauer nicht katholisch war.

Dies verlief (mit einigen Schismen) so bis ins 16. Jahrhundert, als ein katholischer Mönch, also Mitglied einer Untersekte der katholischen Sekte, namens Luther mit gewissen Gepflogenheiten nicht einverstanden war, andere (z.B. Frauenhass, Judenhass) aber sehr wohl unterstützte und in anderen Dingen (z.B. Kampf gegen die Bauern) die Catholica noch übertraf, ein neues Schisma begann und somit die Sekte der Sekte gründete. D.h. alles was sich heute Protestant nennt ist eigentlich ein Sektenmitglied hoch zwei.

Insofern sollte sich jeder, auf dessen Lohnsteuerkarte "ev." oder "kath." steht, bewußt sein, dass er auch (aktiv oder passiv) ein Mitglied einer Sekte ist.

Evtl. werde ich in einem der nächsten Sonntagsworte einen Vergleich zwischen der katholischen Sekte und einer anderen aufgreifen. Inzwischen möchte ich noch auf diesen Link verweisen, in dem Michael Schmidt-Salomon den Vergleich zwischen dem katholischen "Opus Dei" und Scientology vornimmt.
Es gehört zu den größten Häresien, zu glauben, das Ziel der Christen sei die Selbstverwirklichung ... Der Selbstverlust ist unsere Berufung.
(Kardinal Meisner)

1 Kommentar:

Andi hat gesagt…

Einige Ideen um diesen Vergleich etwas würziger zu machen:
In Deutschland verdient ein einfacher Priester/Pastor so viel wie ein Studienrat am Gymnasium und ein Bischof 10.500 Euro/Monat, beide stehen in einem unkündbaren öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis.

- Mitgliedschaft von Minderjährigen in den Kirchen.

- Kirchenaustritte (ca. 300 000 Austritte pro Jahr, Austrittsgebühr 5 bis 50 Euro und die damit verbunden Folgen.)

- Die Kirchen sind undemokratisch, weil die Gemeinden die Pfarrer und die Pfarrer wiederum die Bischöfe nicht wählen können. Das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes gilt. Frauen diskriminiert werden, da sie nicht zum Priesteramt zugelassen sind.

- Es gilt das Zölibat für Priester. Die katholische Kirche hat ein Problem mit sexuellem Missbrauch von Geistlichen an Kindern und anderen Schutzbefohlenen.

- Die Großkirchen haben sich als intolerant und gewalttätig erwiesen, was sich durch Verfolgung von Heiden, Juden und Ketzern geschichtlich zeigt.
Siehe Kriminalgeschichte des Christentums von Karlheinz Deschner

- JEDER in Deutschland finanziert die Kirchen direkt oder indirekt ob er will oder nicht. Dies aufgrund von teilweise 200 Jahre alten "Rechststiteln" der Kirchen.
Dieser Artikel zeigt einige interessante Apekte die der Allgemeinheit nicht wirklich bewusst sind:
http://scientology-mythos-versus-fakten.blogspot.com/search/label/Ursula%20Caberta