Sonntag, August 12, 2007

Neulich beim Telefonterror... (Teil 1)

Neben Funk und Fernsehen hat jetzt die Catholica ein neues massentaugliches Medium entdeckt: das Mobiltelefon. So wird auf kath.net ein besonderer Service anlässlich des Papstbesuches in Österreich (ob der wohl auch wieder 100 Mio. € für den Steuerzahler kostet wie der Besuch in Deutschland?), bei dem 40 Tage lang schwachsinnige Sätzchen Glaubensbotschaften aus den Schriften des Ratzinger-Papstes unter die Leute gebracht werden:
Ab Sonntag, 29. Juli, gibt es die Möglichkeit, sich mit dem SMS-Zitate-Service 40 Tage lang auf den Besuch Benedikts XVI. in Österreich vorzubereiten. Nach dem Motto "Gedanken zum Tag" bekommt jeder Interessierte täglich ein wichtiges Zitat aus den Reden und Schriften von Papst Benedikt XVI. bzw. des Theologen Joseph Ratzinger per SMS zugesandt.
Nunja, nachdem ich ja immer so interessiert bin, was für Weisheiten dem tumben Atheisten bis jetzt vorenthalten wurden, habe ich mich mal um den Service bemüht. Hier die Resultate:
Gott ist nicht irgendein fernes höchstes Wesen, an das man nie herankommt. Er ist ganz nah, in Rufweite, immer zu erreichen. (SMS, 30.07.07)
Wenn Gott schon so ein toller Kumpel ist, der gleich um die Ecke wohnt, wieso erlässt er dann so seltsame Vorschriften zum Sex? Hatte er noch keinen? Ach ja, Maria blieb ja Jungfrau, somit konnte das Zeus schon bessser ;-)

Die höchste Macht erweist sich darin, dass sie mächtig ist nicht durch Gewalt, sondern allein durch die Freiheit der Liebe. (SMS, 31.07.07)
Wie Steve's Blog (kein Deppenapostroph, ich betrachte das als englischen Ausdruck!) hier zeigt, hat Gott direkt und indirekt an der Ermordung von mehr als 2 Millionen Menschen lt. seinem eigenen Buch mitgewirkt. Dann noch Gewaltlosigkeit zu behaupten, zeigt entweder, dass der Ratzinger Papst sein Buch nicht kennt, oder dass er frech fromm lügt.

Auch "nach Auschwitz", nach den tragischsten Katastrophen der Geschichte, bleibt Gott Gott; bleibt er gut mit einer unzerstörbaren Güte. (SMS, 01.08.07)
"Nach Auschwitz" fragten sich sehr viele Gläubige, wie denn ein Gott auch nur annähernd gut geheißen werden kann, der solch menschenverachtenden Gräueltaten tatenlos zusieht. Dass sich ein Papst sowas nicht fragt, verwundert nicht wirklich, betreibt die Catholica doch schon seit fast 2000 Jahren die Verfolgung von Juden und Andersgläubigen. Btw, Luther war da kein Stück besser!

Der christliche Glaube ist kein System. Er ist ein Weg, und dem Weg ist es eigen, dass er nur durch das Gehen darauf erkennbar wird. (SMS, 02.08.07)
Der christliche Glaube ist ein System, das nur aus Dogmen und Regeln besteht. Diese Regeln wurden und werden vom Ratzinger-Papst höchstpersönlich festgelegt. Hierin wird er aber z.B. noch vom Islam übertroffen.

Vor der Frage nach Gott ist dem Menschen Neutralität nicht eingeräumt. (SMS, 03.08.07)
Stimmt. "Der Gott des Alten Testaments ist wohl der unsympathischste Charakter in der gesamten Belletristik: Eifersüchtig - und auch noch stolz darauf, ein kleinlicher, ungerechter, nachtragender, von der Idee, alles kontrollieren zu müssen Besessener ("control-freak"), ein rachsüchtiger, blutdürstiger Massenmörder, ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer, kindermordender, völkermordender, sohnmordender, verpesteter, größenwahnsinniger, sadomasochistischer, launenhaft übel wollender tyrannischer Rüpel."1 Wer hier noch neutral bleiben kann, dem ist wahrlich nicht zu helfen.

Ich habe noch ein paar übrig, jedoch möchte ich die Geduld meiner werten Leserschaft nicht überstrapazieren. Die anderen gibt es dann in Teil 2.

1: Übersetzung von Richard Dawkins "The God Delusion"

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