Was sollen wir von Genealogien halten?
Wie schon im Wort zum Sonntag #2 dargestellt, beginnt das Matthäusevangelium mit einem Stammbaum Jesu, einer Genealogie also, die zu der anderen von Lukas inkonsistent ist. Aber es geht noch weiter. Schreibt doch Paulus im 1. Timotheusbrief Kapitel 1,4:
"...auch nicht Acht haben auf die Fabeln und Geschlechtsregister, die kein Ende haben und eher Fragen aufbringen, als dass sie dem Ratschluss Gottes im Glauben dienen."Wem das noch nicht eindeutig genug ist, der möge sich noch mal den Titusbrief 3,9 anschauen, in dem es heißt:
"Von törichten Fragen aber, von Geschlechtsregistern, von Zank und Streit über das Gesetz halte dich fern; denn sie sind unnütz und nichtig."Geschlechterregister sind nichtig, Matthäus benutzt ein Geschlechterregister, folglich ist (zumindest dieser Teil von) Matthäus nichtig. q.e.d.
Es ist einleuchtend, dass man anhand dieser Widersprüchlichkeiten ein Dogma, also lt. Feuerbach das "ausdrückliche Verbot zu denken", ausgeben muss, das den Wahrheitsgehalt ein für alle mal festzementiert, denn von selbst erschließt sich dieser nicht ;-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen