Montag, Juni 25, 2007

Po8's Worx #1

Nachdem in diesem Blog die Poesie etwas zu kurz kommt und man den Eindruck bekommen könnte ich wäre zu negativ, ein Miesmacher, sehe nur das Haar in der Suppe, aber die gute Suppe nicht usw. habe ich beschlossen am Wochenanfang (in unregelmäßigen Abständen!) das eine oder andere Stück von dem zum Besten zu geben, was mir so einfiel, nachdem sich die Muse mal herabließ mich zu küssen. Weiters werde ich auch versuchen diese Po8try mit einem Kommentar zu versehen, woher ich den Einfall dazu hatte oder was mir sonst so durch den Kopf ging. Ich hoffe, es gefällt...


Raum und Zeit

Sekunden, Stunden, Tage, Jahre
Verschmelzen zur Unendlichkeit.
Dort bilden Parallelen klare
Schnittpunkte der Vollkommenheit.

Die grenzenlosen Räume treiben
Im Meer aus Schatten und aus Licht.
So gerne möchte ich noch bleiben,
Doch Raum und Zeit erlauben 's nicht.

Ich weiß, ich kann erst Frieden finden,
Bin ich zum Äußersten bereit.
Bereit das Ird’sche zu verwinden -
Befreit von Raum, befreit von Zeit.




Background:
Die Idee dazu hatte ich nach dem Film "
Groundhogday" (bzw. "Täglich grüßt das Murmeltier", wie der deutsche Titel lautet), in dem es darum geht, dass Bill Murray alias Phil Connors, ein Wettermann beim Fernsehen, der nichts so hasst wie den Murmeltiertag, in einer Art Zeitschleife gefangen ist und diesen besagten Tag des kleinen Nagers immer wieder und wieder erleben muss.


Eine Szene schwirrte mir dabei besonders im Kopf herum, als Phil Rita, gespielt von Andie MacDowell, als Eisskulptur schnitzt (nach unzähligen vorherigen Fehlversuchen sie für sich zu gewinnen). Danach fragt sie ihn, wie er denn das getan hätte und er antwortet nur "I know your face so well, I could have done it with my eyes closed". Doch nur der Zuschauer kann erahnen, wie gut er ihr Gesicht wirklich kennt und welch große Qual es sein muss, sich in eine Frau verliebt zu haben, die einen an einem jeden neuen Tag kaum zu kennen scheint, denn alle außer Phil erleben den Tag zum ersten mal. Auf der anderen Seite aber auch die hinreißende Vorstellung, dass man eine Person, vornehmlich seine große Liebe, so gut kennt, dass man mit geschlossenen Augen das Gesicht nachzeichnen kann. Und eben diese Ambivalenz versuchte ich - mutatis mutandis - po8isch nachzubilden.

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