„Der Atheismus trennt, der Glaube führt zusammen.“
Ich war mir zuerst nicht sicher, ob er vielleicht meinte, dass der Atheismus wahre von falschen Aussagen trenne, der Glaube es jedoch schaffe Unvernunft mit Unbelehrbarkeit zusammenzuführen. Doch er präzisierte dies dann noch weiter:
„Der Gottesglaube führt zusammen und baut auf, der Atheismus dagegen trennt die Menschen und führt in den Abgrund“. [...] Wie die atheistischen Ideologien im 20. Jahrhundert, Kommunismus und Nationalsozialismus, zeigten, führe die Leugnung Gottes zu Hass, Unfrieden, Streit und Zerstörung[...].
Man sieht, der Bischof reist mit schwerem Gepäck und hat sowohl die Nazi- als auch die Stalinkeule eingepackt. Warum er diese beiden stecken lassen kann, zeigt eindrucksvoll dieses Dokument (pdf). Denn obwohl 1933 94% (in Worten: vierundneuzig Prozent) der Deutschen Christen waren, in der Sovietunion ca. 75% der Bevölkerung ihren Glauben (russisch orthodox) nicht ablegte, müssen immer die paar Prozent Atheisten für das Übel der Welt verantwortlich gemacht werden.
Aber schauen wir doch mal auf das Positive, darauf, wie das Christentum die Völker zusammengeführt hat. Im ersten Weltkrieg, als man die christlichen Deutschen und die christlichen Franzosen z.B. bei Verdun zusammenführte, oder auch im zweiten Weltkrieg, als die christlichen Kroaten unter Pavelic sich mit den (etwas widerwilligen) Serben "vereinten", was 750.000 Serben das Leben kostete. Weiters fruchtet diese Zusammenführung ja auch vortrefflich in Nordirland, Ruanda, Äthiopien sowie Liberia, wo der Präsident Charles Taylor - seines Zeichens auch Baptistenprediger - seine Gegner dazu überredete sich mit sich selbst zusammenzuführen und ihre eigenen Körperteile zu verspeisen.
Bei so vielen positiven Beispielen gibt es nur eine logische Konsequenz, die Müller dann so formuliert:
„Wir gehen auf ein neues Europa zu. Wir als katholische Kirche verbinden viele Völker und geben in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel.“
Wer die Catholica zum Freund hat, kann auf weitere Feinde getrost verzichten, denn diese frömmelnde Schleimscheißerei hört sich zu anderen Zeiten auch anders an, nämlich so:
Dem Soldaten ist das kalte Eisen in die Faust gegeben und er soll es führen ohne Schwächlichkeit und Weichlichkeit. Der Soldat soll totschießen, soll dem Feind das Bajonett in die Rippen bohren, soll die sausende Klinge auf den Gegner schmettern, das ist seine heilige Pflicht, ja, das ist sein Gottesdienst.
(Divisionspfarrer Schettler)
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