Sonntag, Mai 06, 2007

Das Wort zum Sonntag #13

Heute leider etwas verspätet, da gewisse organisatorische und kulinarische Maßnahmen den größten Teil meiner Zeit gefressen haben.

Weiters habe ich beschlossen den Blickwinkel des "Wort zum Sonntag" etwas zu erweitern. Betrachtete ich doch bislang nur Widersprüche innerhalb des hl.Märchenbuchs, so werde ich mich nun allen möglichen Absurditäten dieses Buches widmen. Dies liegt nicht daran, dass mir die Widersprüche ausgehen, sondern daran, dass es mir etwas zu einseitig ist und evtl. Langeweile bei meiner kleinen aber feinen Leserschaft hervorruft.

Thema heute:
Warum mag Gott keine Esel?

In Exodus, also dem 2. Buch Mose, steht in Kapitel 34 Vers 19f folgendes:
Alle Erstgeburt ist mein, alle männliche Erstgeburt von deinem Vieh, es sei Stier oder Schaf. Aber den Erstling des Esels sollst du mit einem Schaf auslösen. Wenn du ihn aber nicht auslöst, so brich ihm das Genick. Alle Erstgeburt unter deinen Söhnen sollst du auslösen. Und dass niemand vor mir mit leeren Händen erscheine!
D.h. Gott ist höchst selektiv, was seine Opfer betrifft (wobei sich jeder normale Mensch sofort fragen müsste, warum er überhaupt Ofer nötig hat) . Er nimmt so ziemlich alles, hauptsache es ist das Erstgeborene und kein Esel! Warum aber hat er dann den Esel überhaupt geschaffen, wenn er ihn nicht mag? Und wenn er ihn schon nicht leiden kann, wieso kann er seine spezielle Form der Equinophobie, der Angst vor Pferden, nicht selbst in den Griff bekommen, sondern macht dann Menschen zu seinen Handlangern und lässt sie unschuldigen kleinen Eseln das Genick brechen?

Noch seltsamer mutet dieses Verhalten an, so doch Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem einen Esel (Joh 12,14) benutzt haben soll (wobei sich die Evangelisten darüber uneinig sind ob es ein (Hengst)Fohlen oder ein Esel war).

Aber egal, von der Religion der Ziegenhirten habe ich nicht wirklich etwas anderes erwartet. Nett finde ich noch den folgenden Spruch von Arno Holz, der auch irgendwie zu der Thematik passt (und auch den po8ischen Grundtenor hochhält):
Das Volk hat lange graue Ohren,
und seine Treiber nennen sich
Rabbiner, Pfarrer und Pastoren.

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