Donnerstag, November 30, 2006

Neulich in Perth...

Wer nicht weiß, wo Perth ist, auch nicht schlimm, scheint es doch - wenn man dem Interview auf meiner lieblings Fundamentalistenseite glauben darf - ein steter Hort reaktionären Gedankenguts zu sein. So gibt doch ein gewisser Barry Hickey, seines Zeichens Erzbischof der gerade genannten Stadt, folgendes von sich:
"Es ist Tatsache, dass die Bescheidenheit der Kleidung mit der Würde der Frauen zu tun hat, und vielleicht wachsen junge Menschen heute ohne dieses Verständnis auf. Die Kleidung hat damit zu tun, wie man sich der Welt zeigt, und diese frauliche Würde sollte Teil des Lebens sein, nicht nur sexuelle Verlockung."

"Die Sexualität hat ihre Rolle in der menschlichen Beziehung, aber junge Menschen, die sexuell aktiv sind, werden ausgenutzt. Sie werden die Verbindung zwischen der Sexualität und dem Familienleben verlieren, werden sich durch diese Aktivitäten verletzt finden und Probleme mit ihrem eigenen Selbstwert bekommen."

"Wir sollten uns also für die Keuschheit vor- und die Treue in der Ehe einsetzen, das ist eine Botschaft, die für jeden hilfreich sein wird."

Was muss der katholische für ein voyeuristischer Gott sein? Mich als kleinen Blogschreiber interessiert es nicht die Bohne, was meine Nachbarn treiben, wie sie es treiben oder wie oft. Aber ein allmächtiges, allwissendes Wesen zerbricht sich - repräsentiert durch seine Stellvertreter auf Erden - ständig den Kopf was die Frauen wir anziehen dürfen, wie oft wir es miteinander treiben dürfen, ob wir dazu verheiratet sein müssen oder nicht, ob man einen Phallrückzieher machen darf oder nicht, ob man eine Frau mit der Hand stimulieren darf, wenn er unter Ejaculatio praecox leidet etc.etc.etc.etc. ?

Wie krank müssen die keuschen Pfaffenhirne sein, um sich solche Sauereien auszudenken und als göttliche Weisheit zu verkaufen?

Dienstag, November 28, 2006

Der alpinistische Gottesbeweis

Wenn man hier oben auf dem Berg steht und diese Aussicht genießen darf, dann stellt man sich unweigerlich die Frage wer auf die tolle Idee mit den Bergen gekommen ist. Aus purem Zufall kann sowas schließlich nicht entstanden sein! Noch dazu die Einzigartigkeit von Wasser so nette Schneekristalle zu bilden, dass man auf ihnen mit Holzbrettern runterrutschen kann. Was haben sich die Menschen früher abgequält, als es keinen Schnee und keine Berge gab. Das alpine Schifahren passt so unheimlich gut zu uns, das muss einen intelligenten Schidesigner, Bergdesigner und Schneedesigner gehabt haben.

Noch dazu prophezeit die Bibel das Schifahren:
Zu derselben Zeit sprach der HERR zu mir: Haue dir zwei steinerne Tafeln zu wie die ersten und komm zu mir auf den Berg und mache dir eine hölzerne Lade
(5Mos 10,1)

Noch klarer kann man den göttlichen Befehl zur Herstellung von zwei Schiern und einem Snowboard wohl nicht formulieren! Und selbst den Bau der Apres-Ski-Hütte nimmt die heilige Schrift voraus:
Geht hin auf das Gebirge und holt Holz und baut das Haus! Das soll mir angenehm sein, und ich will meine Herrlichkeit erweisen, spricht der HERR.
(Hag 1,8)

Also wenn das Schifahren in den Alpen kein Beweis für den barmherzigen und gütigen Schöpfergott ist, dann weiß ich auch nicht...

Freitag, November 24, 2006

Gelee Royal...

Gerade durfte ich Daniel Düsentrieb Craig im neuen James Bond bewundern. Obwohl ich den Film nicht unbedingt schlecht fand, so drängen sich bei mir doch irgendwie gemischte Gefühle auf. Die Story war nicht so richtig schlüssig, die Mädels waren nicht so richtig klasse (oder ich muss mich erst ein bisschen an Eva Green gewöhnen), der Böse war nicht nur Böser sondern auch Opfer und Bond war nicht immer Master of the House und bekommt auch oft eine eingeschenkt (v.a. sein Gusto bzgl. Getränken ist recht.. äh.. gewöhnungsbedürftig, was sich auch noch bitter rächt - aber ich will nicht zu viel spoilern).

So kann ich für mich vielleicht folgendes festhalten:
  1. Connery ist immer noch der beste Bond (war ja klar, dass das jetzt kommt)
  2. Craig fängt schwach an, gewinnt aber mit jeder Minute dazu und ist (spätestens) zum Schluss der neue Bond
  3. Eva Green ist mal auf meiner Liste der anzugewöhnenden Frauen gelandet
  4. Wie kann man nur mit dem Aston Martin... hmpf.. ich will ja nicht spoilern
  5. Wenigstens einen Spruch habe ich mir gemerkt:
Wieso nehmen immer diejenigen, die gute Ratschläge verteilen, selbst keine an?

Das po8ische Bilderrätsel #6

Diesmal einen Tick früher als sonst, aber immerhin noch rechtzeitig für den freitäglichen Rätselspaß:
po8-6
(Draufklicken zum Vergrößern)



Und hier die Auflösung von letzter Woche:
Mary + (Rauhreif)^-1 + phono - (Marquise von) O. + Eber + Aschenbecher ~

Marie + Reifrauh + phon + Eber + Aschenbecher ~
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach
Ich geb's zu, diesmal war's sehr schwer...

Montag, November 20, 2006

Neulich beim Amoklaufen...

Tja.. es war alles perfekt geplant, die Titelstory gut recherchiert, alle wichtigen Fotos geschossen, alles fertig gedruckt und so landet es dann auch im Briefkasten bzw. am Kiosk:


Jawoll, ab morgen wird zurückgeschossen! Polen Afghanistan ist schließlich in Not und der deutsche Landser Soldat in der Pflicht das arische deutsche Volk & Vaterland zu verteidigen!

Tja, und blöderweise läuft dann (wieder mal) ein Ex-Schüler Amok und schafft es doch glatt nicht einen Menschen zu töten und jagt sich zum Schluss - evlt. aus Versagensängsten - selbst eine Kugel in den Kopf.

Ist das jetzt eine selbsterfüllende Prophezeiung oder lernen Deutsche wirklich nicht mehr das redliche Kriegshandwerk? Wieso trifft verletzt ein Realschulabgänger von 11 30 Leuten nicht einen tödlich? Lernt man in der Realschule nicht mehr anständig zielen? Muss man dafür jetzt aufs Gymnasium? Was ist mit den Hauptschülern, können die überhaupt noch eine Waffe halten?

Im Deutschen schlagen sich sogar die Gedanken nieder. Oder sie schießen durch den Kopf.
(Karlheinz Deschner)

Edit: Bodycount aktualisiert...

Sonntag, November 19, 2006

Neulich im Karstadt...

Kunde: "Kann man diese Pfanne auch im Backofen verwenden?"
Verkäuferin A: "Ja, aber man kann kein Fleisch darin braten."
Kunde: "Wieso?"
Verkäuferin A: "Wegen der Beschichtung. Andere Pfannen finden sie da hinten."
Kunde trabt nach hinten.
Kunde: "Ich suche eine Pfanne mit Glasdeckel in dem man auch Fleisch braten kann."
Verkäuferin B: "Diese hier?"
Kunde: "Ja, aber bei diesem Modell meinte ihre Kollegin, dass es für Fleisch ungeeignet ist."
Verkäuferin B: "Wer hat das gesagt?"
Kunde: "Verkäuferin A, aber vielleicht habe ich das auch nur falsch verstanden?"
Verkäuferin B: "Nein, nein. Bin gleich wieder da. Ich werde sie gleich mal umbringen zurechtweisen, wenn sie unsere Kunden falsch informiert, nur weil sie die teureren Pfannen verkaufen will..."

Es gibt Situationen, da möchte man gar nicht König sein, oder?

Freitag, November 17, 2006

Das po8ische Bilderrätsel #5

Freitag - Rätseltag. Und wieder einmal wartet ein Bilderrätsel (durch klicken vergrößern) auf seine Lösung:
po8-5
(Bild 4 ist etwas schwierig zu erkennen, es handelt sich hierbei um einen Film/Roman aus der S/M-Szene bzw. die Hauptdarstellerin - extra für Wolfi ;-) )



Und hier wieder die Auflösung des letzten Rätsels:
Mr. Ed - 1/2*(Mr. Mister) + Garnelen + Po = Ed + Garnelen + Po ~ Edgar Allan Poe

Mittwoch, November 15, 2006

Neulich in Wien...

In Wien wird so ziemlich alles gemacht. Kaffee getrunken, die Türken zurückgeschlagen, Haider gewählt und für den Frieden gerockt. Bemerkenswert auch, dass jetzt endlich der Gottesbeweis erbracht wurde, wie man in diesem kath.net Interview lesen kann. Das YOU! Magazin hat nämlich den Gittaristen "Stu" von "Delirious" interviewt mit folgendem Ergebnis:

YOU!: Welche Bedeutung hat der Glaube für dein Leben? In wie fern ist es für dich vernünftig an Gott zu glauben?

Stu: Im Hebräerbrief, Kapitel 11, steht, dass der Glaube die feste Gewissheit für unsere Hoffnung ist, und dass die unsichtbare Welt Gottes Wirklichkeit ist, auch wenn wir sie noch nicht sehen können. Daher glaube ich an Jesus Christus, auch wenn ich ihn in Fleisch und Blut noch nicht gesehen habe. In anderen Worten, ich glaube daran, dass er wahrhaft existiert. Wenn ich daran wirklich glaube, dann muss ich auch das ernst nehmen, was er gesagt und getan hat, und als Konsequenz mein Leben danach richten.
Also wenn sein Glaube nicht der Beweis für Gottes Existenz ist, weiß ich auch nicht. Selbst Stu, der aussieht wie ein geficktes zu heiß gewaschenes Eichhörnchen, glaubt daran, dass er wahrhaftig existiert!

Dumm nur, dass "Delirious" auf englisch "irreredend", "außer sich" oder "im Delirium" heißt - ich denke das kratzt so ein klein wenig an der Glaubwürdigkeit, oder?

Montag, November 13, 2006

Lasset die Kindlein zu mir kommen... II

Und nun, der mit Spannung erwartete zweite Teil der Geschichte. Die Anmerkungen sind mal wieder von mir (und Teil I. - Grundschule - gibt es hier):

Gymnasium (6. Klasse) - Die Schülerinnen und Schüler

  • wissen, dass das Bekenntnis zum Schöpfergott eine Antwort auf die Frage ist, woher alles kommt und wohin alles geht;
    (jo, aber eine Scheinantwort, die mehr Fragen aufwirft als sie beantwortet; z.B. wo kam der Schöpfergott her, wo geht der Schöpfergott hin, warum hat der Vollkommene so mangelhaft geschöpft?; das Problem um eine Ebene nach hinten zu verschieben heißt nicht es zu lösen!)
  • wissen, dass Religionen von Gott in Bildern und Symbolen sprechen, und können ein biblisches Bild für Gott erläutern;
    (wieso wird hier nicht gelehrt, dass Religionen komplett widersprüchliche Aussagen über ihren Gott treffen und dann Kindern dermaßen das Gehirn verdrehen bis diese diesen Blödsinn glauben - Beispiel: Theodizee)
  • kennen Lebensgeschichten von Menschen, die mit Gott ihren Weg gegangen sind.
    (wenn diese Menschen schon mit Gott gegangen sind (was geschichtlich so gut wie nie etwas Gutes bedeutete), warum haben sie dann nicht einen Schnappschuss gemacht oder einen seiner Fußabdrücke mitgenommen?)
Gymnasium (8. Klasse) - Die Schülerinnen und Schüler

  • das besondere Gottesbild in den Gleichnissen Jesu herausarbeiten;
    (ein wahrer Gott, der keine Zwietracht sähen will und keine Missverständnisse schüren, der drückt sich wahrlich in nichtssagenden Gleichnissen aus...)
  • einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Gottesvorstellungen im Islam und im Christentum benennen;
    (hmm.. Gemeinsam: Wahnvorstellung - Unterschied: der Islam ist bis jetzt für die Abschlachtung nicht ganz so viele Leute verantwortlich, wie das Christentum)
  • erklären, warum der Glaube der Muslime an Allah dem biblischen Gottesglauben sehr nahe steht.
    (beide Religionen haben ein menschenverachtendes Weltbild - zumindest was Menschen außerhalb dieser geistigen Zwangsjacke betrifft - deswegen auch das große Verständnis füreinander)
Gymnasium (10. Klasse) - Die Schülerinnen und Schüler

  • können an einem Beispiel Möglichkeiten des Redens von Gott erläutern und seine Grenzen aufzeigen;
    (wahrscheinlich wird hier der pawlowsche Reflex eingeübt: unser Gott ist ein Gott der Liiiiebe und hasst alle, die ihn nicht auch liiiieben)
  • können an biblischen Texten zeigen, wie Geschichte als Weg Gottes mit den Menschen gedeutet wird und wie Nähe und Abwesenheit Gottes erfahren werden;
    (können zeigen, dass es heute noch Menschen gibt, die dumm genug sind, auf Texte von Ziegenhirten mehr zu geben als auf das Leid ihres nächsten Mitmenschen (sofern dieser kein Christ ist))
  • verstehen, dass nach christlichem Verständnis Gott sich den Menschen bedingungslos zuwendet und dass dieses Angebot ernst zu nehmende Konsequenzen hat (unter anderem Weisungen und Normen)
    (häää? "bedingungslos" heißt ohne jede Bedingung, aber noch ist der Satz nicht zu Ende, ist schon wieder von "Weisungen und Normen" zu hören - wie ich dieses scheinheilige Geschwätz verabscheue...)
Gymnasium (Kursstufe 2/4-Stunden) - Die Schülerinnen und Schüler

  • verschiedene Zugänge zum Gottesglauben reflektieren;
    (Kirchenvordertür, Kindergarten, Grundschule, Gymnasium, Bild-Zeitung, Um-die-Wette-wichsen mit dem Dorfpfarrer... hab ich noch was vergessen?)
  • ausgehend von biblischer Tradition und menschlicher Erfahrung zentrale Aspekte des christlichen Gottesglaubens erläutern, zum Beispiel Schöpfer, Befreier, Retter und Vollender;
    (ok, das ist einfach: bei der Erbschleicherei haben sie aus dem Vollen geschöpft, die Seelen der Ketzer wurden durch den Scheiterhaufen befreit, durch Zwangstaufen wurden die verirrten Schafe gerettet und mit den Diktaturen des 20. Jh. haben sie die Ausrottung der Juden (zu der Paulus schon aufrief!) fast vollendet)
  • darlegen, dass Gott im jüdisch-christlichen Verständnis der ganz Andere ist und darum grundsätzlich unverfügbar bleibt;
    (aha... hier lernt man also den Trick, wenn einem die Argumente ausgehen, zu sagen "Gott ist unergründlich")
  • sich mit anderen Vorstellungen auseinandersetzen, zum Beispiel Atheismus, Agnostizismus, nicht-christliche Religionen.
    (das ist wohl der Abschlusstest. Werden nach 13 Jahren christlicher Indoktrination, zu den Häresien und Ketzereien die richtigen Antworten gegeben? Wer's nicht schafft bleibt sitzen...)
Nicht nur, dass die obigen Punkte von einem umfassenden Bild der Religion weit, weit entfernt sind, ich wage zu behaupten, dass folgender, für diese Vaterreligion typischer, Spruch aus dem heiligen Märchenbuch gerade nicht behandelt werden wird:
»Harret aus in der strengen Zucht, denn als Söhnen begegnet euch Gott! Wo wäre der Sohn, den der Vater nicht in seine Zucht nähme? Würdet ihr ohne Strafe bleiben, wie sie doch alle kosten müssen, so wäret ihr unechte Kinder, keine Söhne. Und wenn wir unsere irdischen Väter zu strengen Erziehern hatten und ihnen Ehrfurcht erwiesen, sollen wir uns da nicht gehorsam unterordnen dem Vater unserer Seelen, um das ewige Leben zu sichern?«
(Heb 12, 7-9)

Ich will niemandem Vorschriften machen, aber sollte unser Nachwuchs nicht erst dann mit einem mythischen Zauberkult (aka Religion) in Berührung kommen, wenn er diesen einigermaßen kritsch beurteilen kann?
Weil Wissen das Glauben übersteigt, deswegen ist Gottlosigkeit immer noch die höchste Kulturstufe.
(Dieter Nuhr)

Samstag, November 11, 2006

Letztens in Tours...

Tja, es ist wieder soweit und der 11. November ist da, der Todestag des hl. Martin von Tours. Wer kennt ihn nicht? Die Legende vom Mantelteilen wird ja schon im Kindergarten erzählt und man bastelt Laternen, zieht durch die Gegend und singt Lieder. Hier noch mal eine kleine Essenz aus Deschners Kriminalgeschichte1 zu eben diesem Heiligen:

Selbst der berühmte hl. Martin von Tours, Schutzpatron Frankreichs und Patron der Gänsezucht, der noch als Soldat, wer wüßte es nicht, einem nackten Bettler am Stadttor von Amiens seinen halben Mantel schenkte (warum nicht den ganzen?), hat als Bischof, der er u.a. durch seine Totenerweckungen (!) wurde, dann 20000 Sklaven gehalten – wer wüßte es! Die Legende kennt jeder! (Übrigens wurde eine weitere Legende, wonach eine Gans, die »Martinsgans«, Martins Versteck verraten haben soll, als er sich, wie üblich in seinen ehrgeizlosen Kreisen, der Bischofswahl entziehen wollte, zum Vorwand entsprechender Tributablieferungen am »Martinstag«!)
Das wäre ja auch ein Fest für Graf Zahl gewesen...

1: Band 3, Die alte Kirche

Freitag, November 10, 2006

Das po8ische Bilderrätsel #4

Freitag ist's und somit Zeit die Gehirnzellen aufs neue durchzukneten. Am besten geht das mit dem po8ischen Bilderrätsel (draufklicken, dann wird's groß):
po8-4




Und hier noch die Auflösung von Rätsel #3:
Terra - Ra + Tau + Cher ~ Der Taucher

Donnerstag, November 09, 2006

Schwulsein ist heilbar!

Auf diese Nachricht haben wohl schon alle von der gleichgeschlechtlichen Liebe Geplagten gewartet. Wenn man sich diese Seite durchliest, ist es nicht viel schwieriger mit dem Rauchen aufzuhören als mit dem Rumschwulen. Hat doch ein gewisser C. Reumerman da ein ganz, ganz dolles 10 6-Punkte-Programm aufgestellt:

Wie kann Homosexuellen geholfen werden?


  1. Das allerwichtigste ist, dass das Urteil Gottes über diese Sünde anerkannt und die homosexuelle Praxis sofort unterbunden wird. Wer sich dazu nicht bereit erklärt und nicht tatsächlich alle bestehenden homosexuellen Kontakte unterbindet und dies mit des Herrn Hilfe einhält, dem kann m.E. unmöglich geholfen werden! Schon hier scheitern nach meiner Erfahrung die meisten!
  2. Zweitens muss mit ihm/ihr in Gesprächen nach den Faktoren gesucht werden, die möglicherweise bei der Entstehung der Homosexualität eine Rolle gespielt haben.
  3. Drittens ist eine einfühlsame und verständnisvolle Begleitung bei jedem weiteren Schritt nötig.
  4. Viertens braucht er/sie Unterstützung beim Entwickeln einer gesunden Einstellung zu Sexualität und Ehe.
  5. Fünftens muss ein wirksames Programm für die geistliche Entwicklung angeboten werden. Wer noch nicht bekehrt ist, braucht zunächst Hilfe, um zur Buße zu kommen. Das ist eine Voraussetzung für jeden weiteren Fortschritt.
  6. Sechstens ist eine positive christliche Umgebung notwendig und Freund(e)/(-innen), die ihnen bei der Entwicklung einer neuen, biblisch-orientierten Einstellung helfen und sie unterstützen.
Also zusammengefasst ergibt das folgendes:
1. Schwulsein aufgeben (was dann jemanden per definitionem nicht mehr zu einem Schwulen macht)
2. Laienpsychoanalyse (mit Gottes Gnade)
3. Totale Kontrolle
4. Christlich = gesund -> alles andere krank (und das wird eingebleut)
5. Bekehrung, Missionierung, Zwangstaufe, so wie im Mittelalter
6. Am besten ins Kloster gehen

Was der gute Reumann nicht erklärt, wieso der Anteil der Homosexuellen unter den Priestern ca. 50%, in der Normalbevölkerung weniger als 10% beträgt.

Dafür weiß er aber ganz genau, was die Bibel dazu sagt und schreibt:
Ebenso werden in 3. Mose 20,10-21 alle möglichen sexuellen Sünden und Perversionen erwähnt, wie Ehebruch in verschiedenen Variationen, sexueller Kontakt mit Tieren, sexueller Kontakt mit einer Frau während ihrer Menstruation, Blutschande. Bei der Aufzählung diese Sünden heißt es dann in Vers 13: „Und wenn ein Mann bei einem Manne liegt, wie man bei einem Weibe liegt, so haben beide einen Greuel verübt; sie sollen gewisslich getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen." Daraus können wir eindeutig entnehmen, wie schlimm Gott diese Sünde findet!

Und aus diesem Statement können wir auch eindeutig entnehmen, wie wenig schlimm C. Reuman die Hinrichtung wegen lächerlicher Vergehen findet. Nicht die göttliche Imprimatur der Todesstrafe ist das Inhumane, nein, weit gefehlt, das alte rein-raus-Spielchen zwischen Menschen gleichen Geschlechts!

Und btw, wenn man sich den biblischen Katalog sexueller Vergehen (Sodomie, Homosexualität, Sex mit Mutter & Tochter, Geschwisterliebe etc.) ansieht, dann muss man sich doch fragen, von welchem Schlag dieses "auserwählte Volk Gottes" war. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kamen all diese "Vergehen" vor und mussten somit verboten werden. Eine schöne Schweinebande hatte Gott sich da auserwählt. Wieso hat er nicht die Griechen genommen, die waren sowohl philosophisch als auch menschlich wesentlich weiter.

Dienstag, November 07, 2006

Neulich in Colorado Springs...

Eigentlich möchte ich ja nicht viel Fernsehprediger-Bashing machen, aber bei einem ignoranten wiedergeborenen Christen wie Ted Haggard geht es einfach ein bisschen mit mir durch. Wer sich noch an die Videos "The Root of All Evil - The God Delusion" und "The Root of All Evil - The Virus of Faith" erinnert, Haggard war da der arrogante christliche Vertreter, der Dawkins Arroganz vorwarf (hier der kurze Ausschnitt) und der die lächerliche und widerlegte Behauptung aufstelle, dass die Bibel widerspruchsfrei(!) sei.

Naja.. und eben dieser lupenreine Christ, dieser Prediger von Gottes Gnaden, dieser Vorzeigekleriker, der eine der zentralen Schnittstellen zwischen dem Verbrecher Wahlbetrüger Präsidenten im Weißen Haus und der christlichen fundamentalistischen Basis war, gerade dieser gottgesandte Mann wird, wie hier zu lesen ist, mit einem Callboy und Drogen erwischt, obwohl er u.a. auch maßlos gegen die Schwulen wetterte. Denn blöderweise steht im heiligen Pamphlet, dass Gott zwar alle ganz unglaublich lieb hat, nur leider nicht Männer die sich gegenseitig ihre Genitalien in irgendwelche Körperöffnungen stecken (wobei man aber auch mal anmerken sollte, dass, steckten sich mehr Männer nur ihre Genitalien gegenseitig irgendwo rein, anstatt sich gegenseitig neue Öffnungen mit Mordwerkzeugen zu bohren, es auf diesem Planeten weit friedlicher zuginge). Insofern war das Verhalten von Teddy pfui-pfui und als gerechte Strafe dafür wird er - sofern die Bibellogik (ups.. ein Oxymoron) stimmt - ewig in der Hölle schmoren.

Dass sich einfach nur zwei Männer (natürlich auch zwei Frauen - diese nicht zu vergessen) einfach nur so liebhaben und evtl. auch nicht öfter Sex miteinander haben als heterosexuelle Paare, das will partout nicht in die zölibatären Hirne vieler Kleriker hinein. Da das Keuschheitsgeheuchel dieser Moralapostel so schon kaum zu ertragen ist, fällt mir bei Gelegenheiten wie dieser immer das Lied von Reinhard Mey ein:
Auch für dich mit dem stolzesten Schritt im Saale
liegt irgendwo schon eine Bananenschale
und wenn du drauftrittst und auf deine Nase fällst
dann um so härter je mehr du dich für was Besseres hälst.
Denn je majestätischer du einherschreitest
desto komischer sieht's auswenn du ausgleitest
du erspar dirwenn du gegen einen Lichtmast rennst
die Enttäuschungwenn du vorher schon erkennst:
Du bist doch auch nur ein armeskleines Würstchen

Und wo Teds Würstchen war, weiß man ja jetzt...

Montag, November 06, 2006

Nur fürs Protokoll...

Ein Cohen kommt selten allein (weiß man schon von den Coen-Brüdern) und so treibt sich nun Sasha Baron Cohen aktuell im Kino rum und zwar mit seiner Figur eines fiktiven kasachischen TV-Journalisten namens Borat. So weit so gut.

Interessant aber, dass anscheinend die Gestalter des Filmposters nicht allzuviel Ahnung von Kyrillisch haben, geschweige denn von kasachischem Kyrillisch. Denn das, was da auf dem Poster steht heißt Bordt. Das kyrillische "A" sieht nämlich dummerweise so aus, wie das lateinische "A" - shit happens - und das Zeichen (Д), was auf dem Poster zu sehen ist, ist ein D.

Wollten sie es wirklich in Kyrillisch schreiben, dann hätte das ganze so aussehen müssen:
БOPAT

Lustig noch bei der ganzen Geschichte:
Kasachische Studenten fühlten sich verunglimpft, haben aber anscheinend die Idee dahinter nicht verstanden, sich nämlich ein Land auszusuchen, dass fast keiner kennt und sich dann hinter dieser "Maske" z.B. über Briten und Amis lustig zu machen... vielleicht macht ja Kasachstan nicht nur einen Schritt Richtung Zivilisation sondern steht dann auch nicht mehr auf seinem Humor ;-)

Sonntag, November 05, 2006

Lasset die Kindlein zu mir kommen... I

Da man mit mythologischen Geschichtchen einen aufgeklärten Menschen nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken kann, schon gar nicht, wenn dieser ein bisschen kritisch denkt, haben sich Klerus in trauter Einigkeit mit der Regierung ein perfides System einfallen lassen, die kleinsten der Kleinen einzufangen und geistige sowie geistliche Umweltverschmutzung zu betreiben.

Exemplarisch sei das mal an den deutschen Lehrplänen für Grundschule und Gymnasium (Gymnasium gibt's dann in Teil II) im Fach katholischer Konfessionsunterricht Religionsunterricht dargestellt. Unter der Rubrik "Gott" steht da folgendes (Anmerkungen von mir):

Grundschule (2. Klasse) - Die Schülerinnen und Schüler


  • wissen: Jesus nennt Gott Vater;
    (was ein deutlicher Hinweis auf die Manifestierung des Patriachats ist - (fast) alle Religionen wurden von Männern erfunden!)
  • können eigene Gottesvorstellungen zum Ausdruck bringen;
  • wissen, dass sich Menschen im Gebet an Gott wenden;
    (wissen aber nicht, dass Gebete Aberglaube sind!)
  • haben anhand zentraler biblischer Gestalten sowie Menschen ihrer Zeit gelernt: Wir können im Vertrauen auf Gott unseren Weg gehen.
    (man kann auch im Vertrauen auf den Weihnachtsmann seinen Weg gehen, beides ist gleich richtig - so what?)
Grundschule (4. Klasse) - Die Schülerinnen und Schüler


  • haben an einer biblischen Schöpfungsgeschichte gelernt: Gott hat die Welt erschaffen und liebt sie vorbehaltlos und können dies in Bildern, Liedern und Geschichten darstellen;
    (toll, Bilder, Lieder und Geschichten über ein Märchen von der Erschaffung der Welt und der Liebe eines unsichtbaren Freundes - ein Fall für den Psychiater?)
  • wissen, dass Christen an Gott den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist glauben;
    ("wissen" in diesem Zusammenhang ist eine Vergewaltigung des Wortes - die einfältige Dreifaltigkeit ist reine Spekulation!)
  • können in eigenen Worten von Menschen erzählen, in deren Leben deutlich wurde, dass Gottes Geist Leben schafft, Mut macht, Gemeinschaft stiftet und Veränderungen bewirkt.
    (müsste richtig heißen: können erzählen, dass es Menschen gab, die sich auch Gott eingebildet haben)
Die Kirche ist eine ausgeflippte Braut, die mitten auf dem Marktplplatz mit Bankiers und Diplomaten hurt und kleinen onanierenden Kindern das Leben sauer macht.
(W. Senakowsky)
...und das leider auch bzw. gerade in der Schule!

Samstag, November 04, 2006

Neulich bei Graf Zahl...

Die Zahlen des Tages:

"Sie [Anm.: die Päpste] verschacherten jede Bulle, jede Dispens, jeden Ablaß, jedes Urteil. Sie haben die heiligsten Schätze vermittelt und verklopft, haben jeden »frommen Betrug« im Reliquienhandel gedeckt. Von 19 überprüften Heiligen existieren noch heute in Kirchen und Kapellen 121 Köpfe, 136
Leiber und eine stupende Fülle anderer Glieder. [...]
Ergo kostet der päpstliche Segen, auf einer eigenen Urkunde ausge fertigt, 5000 DM. Orden werden verhökert (je nach Höhe bis zu 120000 DM), Adelstitel desgleichen. Der Preis für einen päpstlichen Freiherrn-Titel liegt bei 300000 DM. Wer mehr sein will als ein bloßer Baron, muß mehr anlegen: Fürstentitel liegen bei 2,5 Millionen DM. Nach einer gewissen Wartezeit (Schamfrist) wird die Erhebung im Petersdom gefeiert. Die Nebenkosten für eine solche Prozedur, etwa anläßlich der Ostermesse dort, belaufen sich auf weitere 50000 DM."
(Deschner/Herrmann - Der Anti-Katechismus)

Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, damit ihr durch seine Armut reich würdet.
(2. Korither 8,9)
Religion ist schon was tolles, oder?

Freitag, November 03, 2006

Das po8ische Bilderrätsel #3

Wieder mal ist poets-day (piss off early tomorrow's Saturday) und somit Zeit für ein neues Bilderrätsel. Auch diesmal wieder durch draufklicken zu vergrößern:
po8-3


Und hier noch die Auflösungen der letzten Woche:
Das po8ische Bilderrätsel #2:
Wald + Teer + (Jane) Fonda + Vogel + Weide ~ Walther von der Vogelweide

Heiteres Zitateraten II:
Die richtige Antwort ist immer c)