Donnerstag, September 28, 2006

Neulich in Fulda...

Man kann dieses apologetische Geschwätz ja eigentlich gar nicht mehr hören bzw. lesen, aber hier ist mal wieder ein schönes Beispiel, wie sich die Catholica ihre Welt zurechtlügt:
Alle philosophischen, ideologischen und politischen Entwürfe eines Humanismus ohne Gott seit dem 18. Jahrhundert in Europa sind gescheitet. Der hochgemute Aufbruch in eine Zeit, in nur der menschliche Wille zur Macht regiert und allein die menschliche Vernunft das Haus des Menschen erbaut, sind kläglich und unter größten Verlusten gescheitert. Das Projekt einer Welterklärung und einer Bewältigung der menschlichen Existenz mit einer Vernunft ohne Tiefenbeziehung zum personalen und liebenden Gott ist abgestürzt wie uns die atheistischen Diktaturen des 20. Jahrhundert demonstriert haben.

Aaalso, zum ersten war die Kirche, vor allem die katholische, maßgeblich daran beteiligt, dass Philosopie und Humanismus erst im 18. Jahrhundert wieder eine Chance bekamen und das unter schwersten Verlusten unter den "Ungläubigen" Philosophen und/oder Humanisten. Wer hat denn 1500 Jahre alles unterdrückt was nicht "richtig" christlich war?

Zum zweiten war gerade die "Politik" der katholische Kirche (dass das Christentum eine Ideologie ist, muss ich hier wohl nicht extra erwähnen) zum allergrößten Teil vom "menschliche[n] Wille[n] zur Macht" bestimmt - man werfe nur mal einen Blick auf die Politik der Päpste durch alle Jahrhunderte...

Zum dritten waren die einzigen "atheistischen Diktaturen" (und die Betonung sollte hier auf Diktaturen und nicht auf atheistisch liegen, wie es uns der fromme Schwätzer glauben machen will!) diejenigen des Kommunismus. Alle übrigen - vor allem Hilter! - wurde von beiden Großkirchen massiv unterstützt und getragen, so ungerne die Pfaffen von heute dies wahr haben wollen.

Hier noch ein schönes Beispiel, wie friedliebend, integrierend und verständnisvoll die Christen doch waren, so sagte Papst Innozenz III. (1161-1216):
"Ihr sollt danach trachten, den ketzerischen Unglauben auf jede Art und Weise und mit allen Mitteln, die Gott euch offenbaren wird, zu vernichten. Und ihre Anhänger sollt ihr mit kraftvoller Hand und mit starkem Arm und auch mit noch größerer Unbesorgtheit bekämpfen als die Sarazenen, denn sie sind noch schlimmer als die Sarazenen."

So typisch christlich und wahrlich kaum an Nächstenliebe zu übertreffen und erinnert auch überhaupt nicht an George Dabbelju...
Wer das jetzt wieder mit "Mittelalter" vom Tisch fegen will, dem möchte ich noch die liebevollen Worte Kardinal Bertrams ans Herz legen, die dieser 1940(!) unserem Adolf zu dessen 51. Geburtstag schrieb:
"Der Rückblick auf die unvergleichlich großen Erfolge und Ereignisse der letzten Jahre und der tiefe Ernst der über uns gekommenen Kriegszeit gibt mir als Vorsitzendem der Fuldaer Bischofskonferenz besonderen Anlaß, namens der Oberhirten aller Diözesen Deutschlands Ihnen zum Geburtstag die herzlichsten Glückwünsche darzubringen. Es geschieht das im Verein mit den heißen Gebeten, die die Katholiken Deutschlands am 20. April an den Altären für Volk, Heer und Vaterland, für Staat und Führer zum Himmel senden. Es geschieht in tiefem Bewußtsein der ebenso vaterländischen wie religiösen Pflicht der Treue zum jetzigen Staate und seiner regierenden Obrigkeit im Vollsinne des göttlichen Gebotes, das der Heiland selbst und in seinem Namen der Völkerapostel verkündet hat. Es geschieht unter Protest gegen die von christentumsfeindlichen Kreisen und versteckt verbreitete Verdächtigung, als sei unser Treuebekenntnis nicht voll zuverlässig....
Ich bitte daran erinnern zu dürfen, daß dieses unser Streben nicht im Widerspruch steht mit dem Programm der Nationalsozialistischen Partei, und daß es lautes Echo findet in dem von Ihnen selbst in den programmatischen Worten vom 23. März 1933 und vom 30. Januar 1934 gegebenen Bekenntnis, sowie in dem mir gesandten Handschreiben vom 28. April 1933. ... in ehrerbietigsten Gehorsam Cardinal Adolf Bertram, Erzbischof von Breslau."

Ein einfaches "Herzlichen Glückstrumpf" hätte es auch getan, aber wenn man in den Arsch kriechen will, dann halt richtig...

Und um den Kreis zu schließen, eine Organisation wie die Catholica, die ihre Fahne immer in den Wind hängte, der am stärksten wehte, die allezeit mit den Machthabern packtierte, die am stärksten waren, stets die eigenen Interessen im Vordergrund, dieser Organisation kann man wahrlich nicht vorwerfen, dass ihr Konzept gescheitert ist. Nein, dieser Organisation kann man aber zumindest vorwerfen, dass ihr Geschwafel scheinheilig ist!

Mittwoch, September 27, 2006

Berlin 2020...

Aufgeführt wurde heute Abend, nicht wie angekündigt Idomeneo, sondern die Oper seria "Mit dem Mettbrötchen nach Mekka" "Einmal Mekka und zurück" von Mohammed Üsmürwürscht. Bevor sich der Vorhang hob zogen zwei Komparsen mit einem Transparent vorbei auf dem stand: "Diese Oper ist geeignet für alle Glaubensrichtungen und Kinder ab 3 Jahren."

Auszug aus dem Libretto (naja.. es ist offengestanden das ganze Libretto):

1. Akt
Gemischter Chor von Kopfwindelträgern orientalisch gekleideten Männern und in Burkas gekleideten Frauen tritt auf
Chor: "Allah hu akbar" (repetierend)
ca. 45 Min. später, Auftritt Kaiser Manuel II.
Manuel: "Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat..."
Köl'scher Bäckerbub unterbricht Manuel: "Versündige Dich nicht! Knie nieder vor dem einzig wahren Glauben!"
Manuel II. kniet nieder, Vorhang

(Pause)

2. Akt
Manuel kniet immer noch, neigt sich ge'n Mekka, Bäckerbub steht daneben und bietet ein Rezitativ in schlechtem Arabisch dar
Chor: "Allah hu akbar" (repetierend)
ca. 60 Min. später, Vorhang

War das ein wundervoller Abend... und so friedlich

Dienstag, September 26, 2006

Wir basteln uns eine Sekte

Als erstes fotografieren wir uns in einem seltsamen Zustand (z.B. auf Drogen oder nach dem Aufstehen), so wie links abgebildet (zu dem dann die Jünger meditieren müssen).


Anschließend überlegen wir uns eine blöde Story, woher wir so viel mehr von der Welt wissen als andere (z.B. auf Grund der Ausbildung bei einem anderen verrückten Yogi in Indien).

Jetzt kommt der schwierigere Teil der Geschichte, wie finden wir Anhänger - z.B. ginge das so.

Man lässt sich von einer durchgeknallten Esoterikbraut mit in die USA nehmen (bekanntlich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten - [Fakten darüber fehlen, was nicht verwunderlich ist, da Chinmoy bis dato ein gänzlich unbekannter Sekretär aus Indien war. Im indischen Konsulat in New York bekam er einen Job als Assistent in der Abteilung für Reisepässe.]), nistet mietet sich dort im UN-Gebäude in New York ein und behauptet frech man leite das UN-Meditationszentrum als "Director of the United Nation Meditation Group".

Dann erfindet man alle möglichen und unmöglichen Beziehungen zu Prominenten und bezeichnet diese sofort als Unterstützer, falls sie einen nicht von ihrem Grundstück verjagt oder eine Unterlassungsklage angestrengt haben.

Danach sollte man noch so ein paar merkbefreite weise Sätze wie diese hier loslassen:


"Auf Sri Chinmoys Pfad ist der Seelenduft des kompletten Gurugehorsams unerlässlich." (Sri Chinmoy)

"Du wirst niemals eine goldene Gelegenheit bekommen wie in dieser Inkarnation. Du wirst es sehen, wenn du keinen Meister meines Kalibers hast." (Sri Chinmoy)

"Kein Schüler in Gottes Schöpfung seit Anbeginn der Welt kann sich mit euch auf eine Stufe stellen. Wenn ihr auf mich hört, mir gehorcht und nur an mich denkt, nur mich zufrieden zu stellen versucht, nur mich liebt, nur mich braucht und nur mich erfüllt, dann werdet ihr zum absoluten unvergleichlichen Sucher-Instrument des Höchsten seit Anbeginn seiner spirituellen Schöpfung." (Sri Chinmoy)
Um die Schafe Jünger bei der Stange zu halten ist es immer notwendig den Gehorsam und die Liebe zu seinem Pseudo-Gott herauszustellen. Das haben andere Sekten (wie z.B. die Christen) auch ganz vorzüglich hinbekommen.

Nachdem man nun seinen Anspruch der Göttlichkeit unsterstrichen hat und bei jeder Gelegenheit raushängen lässt, dass man Avatar (=Gottes Abbild hier auf Erden) ist, sich von seinen Disciples (Achtung, spricht sich - entgegen den englischen Ausspracheregeln - Dissaipels!) = Schülern nur noch mit Guru titulieren und diese dann in den frisch gegründeten Firmen für einen Apfel und ein Ei zwischen den Meditationen arbeiten lässt, dann sollte man nicht den Fehler machen und Sprüche wie diese absondern:


"Wenn du ein Junge bist, dann sieh einem Mädchen nicht direkt in die Augen – schau zu Seite, auf die Schulter, auf die Stirn oder irgendwo anders hin. Schau nie einem Mädchen unmittelbar in die Augen. Ebenso sollten die Mädchen nie den Jungen direkt in die Augen sehen. Schaut auf die Schulter, zur Seite, auf die Füße oder auf den Boden. Lasst die Leute ruhig über euch lachen, aber niemand von ihnen wird euch retten, letztlich müsst ihr euch selbst retten." (Sri Chinmoy)

und sich gleichzeitig an den eigenen Dissaipeln vergreifen. Das ist unglaubwürdig!
(Irgendwie passt es da auch ins Bild, dass man sich von seinen Möchtegern-Dissaipeln ein Bild zuschicken lässt. Danach wählt man aus, wer in den erlauchten Kreis der Schwachsinnigen darf und wer nicht.)

Ebensowenig bekommt man durch solche hingerotzten Statements irgendwann den Friedensnobelpreis:


Wie Eltern ihre Kinder für deren erschreckend schlechtes Verhalten bestrafen, genauso bestraft die Seele den unfolgsamen Verstand, das Vitale und den Körper. Natürlich sehen wir die Bestrafung im physischen Körper, aber der Verstand, das Vitale und der Körper sind alle gleichermaßen beteiligt, wenn sie etwas erschreckend Schlechtes tun. Die Seele besitzt und nutzt die Fähigkeit, einzelne Körperteile erheblich zu schädigen. Es können eure Augen sein, es kann euer Kopf sein, es kann eure Brust sein, es können eure Beine sein oder eure Ohren. So bestraft die Seele den Körper. (Sri Chinmoy)
Aber das ist alles nicht so wichtig, wenn man doch durch "Friedensläufe" und grottenschlechte Konzerte neue schwerhörige Mitglieder bekommen kann. Alles in allem kann man dann am Ende evtl. auf folgende Biographie zurückblicken:


"Seit 1970 leitete Sri Chinmoy eine private Meditationsgruppe im Gebäudekomplex der UNO und arbeitete mit großem Marketing-Geschick an seinem Image als "UNO-Guro“ und Kämpfer für den Weltfrieden. Bekannt wurde er auch für seine Weltfriedensläufe (peace runs) in verschiedenen Städten, die auch der Werbung neuer Mitglieder dienten. Sri Chinmoys Ashrams sind durch ein strenges Regelwerk, das Gebot sexueller Enthaltsamkeit und unbedingten Guru-Gehorsam geprägt. Seine Anhänger legen Wert darauf, ihren Meister als Sportler und Künstler von geradezu übermenschlichen Kräften darzustellen. 1.300 Bücher, 150.000 Bilder und Zeichnungen, 16.000 Lieder, die Teilnahme an 21 Marathonläufen und der Weltrekord im Hantelstemmen (3.000 kg einarmig, nicht offiziell anerkannt) u.a. werden ihm zugeschrieben."

Aussteigern sollte man - wie z.B. schon von Scientology bekannt - auch gleich einen ordentlichen Drohbrief verpassen. Denn wenn man schon den wahren Weg der Erleuchtung gefunden hat, dann soll das nicht so ein verirrter Aussteiger madig machen und evtl. neue Schäfchen vom Eintritt abschrecken


PS: Das Ganze wäre nur halb so bitter, wenn nicht jemand, der mir wirklich am Herzen liegt, in die Fänge der Gehirnamputierten Sekte geraten wäre. (Abgesehen davon ist auch Carlos Santana betroffen, was wieder mal zeigt, dass auch noch so gutes Gitarrenspiel nicht vor geistigem Dünnschiss schützt.)

Montag, September 25, 2006

Neulich mit "der Frau"...

Wieso denken sich Leute so komplizierte Namen aus, wie "Fahrzeugnavigationssystem" o.ä., wenn ein 2,5 Jahre alter Knirps zeigt, wie es einfacher und zugleich lustiger geht.

Für ihn ist das Navi-System einfach nur "die Frau" - wohl ob der weiblichen Stimme, die immer nett ans Abbiegen (oder ans Weden, falls man sich mal verfahren hat) erinnert. Folglich heißt es dann im Auto:
"Papa, mach mal die Frau an!"

Nicht zu vergessen übrigens, die Sätze, die bei einem mobilen Navigationssystem unvermeidlich sind: "Papa, pack mal die Frau aus!", "Papa, die Frau hat keinen Saft mehr..." etc.

Ich habe beschlossen meinen nächsten Mietwagen auch "mit Frau" zu bestellen...

Freitag, September 22, 2006

Neulich in der freien Marktwirtschaft...

Da kann man mal sehen, wie gut Angebot und Nachfrage funktionieren und sich gegenseitig bedingen. Wer's noch nicht hat, kann sich hier einen muslimischen Mob bestellen - einfach übers Internet. Und das beste ist, es ist gar nicht mal so teuer ;-):



PS: Am besten gleich zwei bestellen, denn der Trend geht zum Zweitmob

Donnerstag, September 21, 2006

Neulich bei Larry King...

Mit einiger Zeitverzögerung (die USA sind schließlich mindestens 6 Stunden hinten dran), haben sich auch der aktuelle und der ehemalige Präsident zu Benedettos Rede in Regensburg (wahrscheinlich mussten sie erst mal nachschauen wo Regensburg so genau liegt) geäußert. Wie zu erwarten hat der eine Extremist, dem anderen die Stange gehalten. Doch schauen wir zuerst mal auf die Worte Clintons:
"Jeder von uns, der solche Bemerkungen macht, vor allem jemand in einer so erhabenen Position wie der Papst", erschwere die Aufgabe der Moderaten in der muslimischen Welt[...]. Die moderaten muslimischen Geistlichen würden versuchen, ihre Religion von fanatischen Islamisten "zurückzuerobern".

Interessant, dass die friedlichen muslimischen Moderaten etwas "zurückerobern" wollen, tststs. Weiters, wie soll man etwas zurückerobern, was vorher gar nicht erobert wurde? Eine monotheistische Religion ist per se intolerant, da bedarf es keiner Islamisten dazu!

Naja, und was bekommt man von GWB zu hören?
Er wisse es zu schätzen, "dass er versucht hat zu erklären, was er meinte"

Klar, das macht Bush ja auch schon seit fast zwei Legislaturperioden (thank God there're only two)
"Dieser Kampf dreht sich nicht um Religionen", sagte er. "Dies ist ein Kampf zwischen Menschen, die Religion benutzen, um zu töten, und denjenigen unter uns, die für Frieden sind."

Hä? Hab ich da was verpasst? Den Irak-Krieg evtl.? Außerdem wieder schön friedlich und nächstenliebend den "Kampf" und den "Frieden" in einem Satz genannt - wie schon immer in der Religionsgeschichte. Denn schafft man durch friedliches Herumbeten nicht, die anderen zu seinem Glauben zu bewegen, dann muss ein heiliger Krieg herhalten. Doch Beten und Kampf, Segen und Krieg gingen schon immer Hand in Hand (die Militärseelsorger - welch ein Hohn - können ein Lied davon singen!).
Es gehe nicht um einen Kampf der Kulturen, sondern um "einen Kampf um Kultur". Der Papst habe dies deutlich gemacht. "Ich denke, das hilft denjenigen von uns, die besonders der muslimischen Welt klar zu machen versuchen: Wir kämpfen nicht gegen den Islam"

Wieso kämpft eigentlich niemand für die Vernunft? Lohnt sich das nicht? Wieso werfen Bush & Co. nicht mal ihren bescheuerten Kreationismus über Bord? *sigh*

Naja.. ich halte mich da an Voltaire, der gesagt hat (und dem ich nur voll zustimmen kann):
Doch dass ein Kamelhändler in seinem Nest Aufruhr entfacht, dass er seine Mitbürger glauben machen will, dass er sich mit dem Erzengel Gabriel unterhielte, dass er sich damit brüstet, in den Himmel entrückt worden zu sein und dort einen Teil jenes unverdaulichen Buches empfangen zu haben, das bei jeder Seite den gesunden Menschenverstand erbeben lässt, dass er, um diesem Werk Respekt zu verschaffen, sein Vaterland mit Feuer und Eisen überzieht, dass er Väter erwürgt, Töchter fortschleift, dass er den Geschlagenen die freie Wahl zwischen Tod und seinem Glauben lässt: Das ist nun mit Sicherheit etwas, dass kein Mensch entschuldigen kann, es sei denn, er ist als Türke auf die Welt gekommen, es sei denn, der Aberglaube hat bei ihm jedes natürliche Licht erstickt.

Dienstag, September 19, 2006

Neulich in Coin...

Die Gläubigen der GNM (siehe auch hier) haben sich am Arsch der Welt in Coin eingefunden um ihrem Meister zu huldigen bzw. dessen schwachsinnige u.v.a. unbestätigte Theorie um die Entstehung von Krebs schon etlichen Menschen das Leben gekostet hat, zu lobpreisen. Sie nannten den Ringelpietz mit anfassen "Wissenschafts-Thing" und viel mehr als irgendsoein unwissenschaftliches Dings ist dabei auch nicht rausgekommen:

In seinem Rundschreiben (verbreitet duch seinen Propheten Pilhar1) heißt es da wie folgt:

Alle Anwesenden waren zutiefst beeindruckt und glücklich. Immer wieder bedankten sich Patienten für das „Göttergeschenk der Germanischen Neuen Medizin“ la medicina sagrada (=heilige Medizin) und versicherten, dass sie jetzt keine Angst mehr hätten.
Super. Ein paar Gehirnamputierte GNM-Jünger haben keine Angst mehr. Genausogut könnte man in die nächste Nervenklinik fahren und ein paar Insassen fragen, wie viel Angst sie vor dem Verrücktwerden haben.

Das Denkmodell von Hamer, übrigens ein überzeugter Antisemit, ist ein geschlossenes (deswegen ja auch die Nähe zur geschlossenen Anstalt - sowohl physisch, also auch psychisch), umso mehr ist es ein Schlag ins Gesicht für jede Wissenschaft, dass sich diese Scharlatane ständig das Mäntelchen eines Wissenschaftlers anziehen, bis jetzt aber noch nichts brauchbares zustande gebracht haben (außer heiße Luft und seltsame Bücher).

Was in dem Rundbrief unerwähnt bleibt, die GNM hat vor einem deutschen Gericht mal wieder eine schwere Schlappe einstecken müssen. D.h. die Hoffnungen auf einen "Prof. Hamer" schwinden immer mehr (zum Glück), zumal ja auch der Habilitationsausschuss dargelegt hat, dass der Prüfling für die erforderlichen Nachweise zu sorgen hat (was Hamer in 25 Jahren noch nicht einmal gelungen ist - aber alle anderen sind ja soooo böse!).

Wer Geisteskranke Hamer-Jünger unter sich erleben will, der kann ja mal hier reinschauen (aber auf eigene Gefahr!) ;-)

1: Das ist der Vater des (damals) krebskranken Mädchens, das mit einem kiloschweren Tumor durch halb Europa gefahren wurde und die trotz anfänglicher Hamer-Behandlung überlebt hat. Seitdem leidet er unter Wahrnehmungsstörungen und ist Hamers Prophet. Da Prophet von Profit kommt, verdient er an der ganzen Scheiße auch ganz gut...

Montag, September 18, 2006

Neulich in Absurdistan...

Tja, allzulang war er nicht, der Besuch unseres (schein)heiligen Vaters, aber er hat zumindest ausgereicht um die unzivilisierte Welt in Wallungen zu versetzen. Auslöser war seine wissenschaftliche theologische Abhandlung über Vernunft im Glauben (eigentlich eine contradictio in adiecto - ein Widerspruch in sich). Dabei zitierte er so ungeschickt, dass wenn er Jenninger hieße und eine Rede zum Jahrestag der Reichskristallnacht hielte, seinen Hut nehmen könnte. Und zwar folgendes:

Ohne sich auf Einzelheiten [...] einzulassen, wendet er sich [...] mit der zentralen Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt überhaupt an seinen Gesprächspartner. Er sagt: „Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, daß er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten“.
Abgesehen davon, dass man genau dasselbe Zitat über die katholische Kirche bringen könnte, genügte es um die mimosenhaften Muslime, genauer, die fanatischen Islamisten auf den Plan zu rufen, jene religiösen Einbahnstraßendenker, die darin das "letzte Glied eines Komplotts für einen Kreuzzug" sehen.

[Exkurs:
Bernhard von Clairvaux (1090-1153), Heiliger und Kirchenlehrer hat folgendes gesagt:
"Für Christus den Tod erleiden oder geben ist nie Verbrechen, sondern Ruhm. Der Kämpfer Christi kann ruhigen Gewissens töten und im Frieden sterben. Stirbt er, so arbeitet er für sich; tötet er, so arbeitet er für Christus. Er trögt daher das Schwert mit gutem Grunde. Er ist der Beauftragte Gottes zur Bestrafung der Bösen und zur Erhöhung des Guten. Wenn er einen Übeltäter tötet, ist er kein Menschentöter, sondern ein Töter des Bösen, und man soll in ihm den Rächer im Dienste Christi, den Verteidiger des Christenvolkes sehen."]
Gut, ganz unbegründet ist die Furcht vor einem neuen Kreuzzug nicht, waren doch die alten grausam genug und diverse christliche Protagonisten sind auch heute fanatisch genug - wenn da mal nix im Busch ist. Nur stellt gerade dieses Verhalten keinen schlagenden Beweis für die Friedfertigkeit des Islam dar (die Verwüstung und die Morde bzgl. der Mohammed-Karrikaturen übrigens auch nicht, liebe Gläubige!).

Im Übrigen verläuft die Diskussion gerade mit diesen Gläubigen meist nach diesem Schema1:

  1. Verkneife Dir jede kritische Äußerung zum Islam
  2. Akzeptiere den Islam als friedfertig
  3. Akzeptiere den Islam als einzig wahre Religion
  4. Akzeptiere, dass Dein Glauben/ Deine Werte höchstens geduldet werden, aber prinzipiell weniger Wert sind
  5. als Folge dieser Akzeptanz: Akzeptiere, dass Du auch als Nicht-Moslem den Vorgaben des Islams zumindest in der Öffentlichkeit folgst.

Doch schauen wir uns mal ein Zitat aus diesem friedfertigen Buch an:


Manche Ungläubige sollten durch euren Sieg vernichtet oder erniedrigt werden, damit sie sich geschlagen zurückziehen. (Sure 3, 127)
Nachdem ich weder an den christlichen, noch den islamischen Schwurbel glauben kann, weil es einfach unglaublich ist, muss ich vernichtet oder erniedrigt (oder am besten beides) werden. Ein Buch in dem so etwas steht, kann kein heiliges Buch sein - das sagt einem die Vernunft. Nicht so den Gläubigen, da kommt dann mindestens eines der folgenden "Gebote" ins Spiel2:

Die 10 Gebote moslemischen Diskussionsverhaltens

  1. Du hast den Koran gar nicht gelesen!
  2. Du hast den Koran nicht richtig gelesen!
  3. Du hattest die falsche Übersetzung!
  4. Den Koran kann man gar nicht übersetzen, denn er ist Gottes Wort!
  5. Wenn du ihn (den Koran) gelesen hast, hast du ihn falsch verstanden!
  6. Wenn du vielleicht Teile verstanden hast, hast du eben nicht alles verstanden!
  7. Auch wenn man den Koran sein ganzes Laben lang studiert, kann man ihn nie ganz verstehen!
  8. Du musst alles im Kontext sehen!
  9. Du hast den Kontext nicht berücksichtigt!
  10. Du bist ein intoleranter Rassist ohne Respekt!
Weder der Islam, noch das Judentum, noch das Christentum sind per se friedvolle Religionen. Dass nicht noch mehr Leute abgeschlachtet werden liegt zum großen Teil daran, dass es viele vernünftige und wenig fanatische Gläubige gibt. Die Übergänge sind leider fließend und in Extremsituationen (s. z.B. Baby-Caust), kann man nicht vorhersagen ob sich ein Gläubiger für die Humanität oder für seinen Glauben entscheidet - das ist der Unsicherheitsfaktor.

Einen Außenstehenden erinnert das (Glaubens)Schauspiel teilweise an zwei Kleinkinder, die im Sandkasten sitzen.
"Mein Gott/Hund/Papi/Sandhaufen/etc. ist viel besser als deiner!" - "Stimmt ja gar nich, meiner is besser und auch viel größer!" - "Neein, meiner is der größte!" - "Nein, meiner!"
Der Unterschied ist nur, dass Kleinkinder lernfähig sind.

So, und morgen schicke ich aus Protest ein Mettbrötchen nach Mekka...

1: hier geklaut
2: hier geklaut

Samstag, September 16, 2006

Neulich in Boston...

Es gibt Gelegenheiten, die sollte man nicht ungenutzt verstreichen lassen. So z.B. die zufällige Begegnung mit einer Person aus einer "Consulting-Butze" deren Namen ich aus rechtlichen Gründen hier nicht nennen will ;-)

Nachdem die Berater ja eigentlich immer einen Tick schlauer sein sollten als der Rest (sonst wäre eine Beratung sinnlos), habe ich mir natürlich erhofft hier den einen oder anderen klugen Gedanken mitzunehmen.

Folgende Consultant-Klischees wurden allerdings prompt erfüllt:
  • Neoliberaler Kapitalismus is beste was gibt
  • Arbeitslose wollen nicht arbeiten
  • Wir haben kein anderes System (Kapitalismus) also machen wir das beste draus (abzocken)
  • Bevor man irgendjemanden ethisch in Frage stellen darf (Ackermann) muss man selbst erst mal auf Hartz IV sein
Nachdem mir dann noch gesagt wurde, wenn's mir hier (in .de) nicht passt, dann kann ich ja gehen, bin ich auch gegangen und habe mich von einer Flasche Becks bzgl. meines Alkoholpegels beraten lassen - das war um Klassen besser.

Mittwoch, September 13, 2006

Neulich bei Markus...

"Lasset die Kindlein zu mir kommen..."
(Mk 10, 14)
Hmmm...... Nein!

Dienstag, September 12, 2006

Neulich beim Karstadt...

Es gibt Situationen, da ärgert man sich einfach. Da kauft man etwas, steht an der Kasse, bezahlt 4,35 € mit einem 10-Euro-Schein und 5 cent und erhält nur 70 cent retour.

Dummerweise ist man sich nicht sicher, dass man der Dame an der Kasse einen 10er gegeben hat, denn diese ist davon überzeugt, dass es nur ein 5-Euro-Schein war.

Nach ein bisschen hin und her, verabschiedet man sich, hinterlässt die Telefonnummer, falls die Differenz bei der abendlichen Abrechnung noch auftauchen sollte und... ärgert sich eben, dass man nicht besser aufgepasst hat.

Und dann gibt es Situationen, da fängt man wieder an, an das Gute im Menschen zu glauben, wenn man 15 Minuten später unter der angegebenen Telefonnummer zurückgerufen wird, sich die (nette) Dame an der Kasse (die inzwischen einen außerordentlichen Kassensturz gemacht hat) entschuldigt und meint, man könne die 5€ jederzeit bei ihr abholen und es tue ihr wirklich Leid für die Umstände.

Man muss sogar sagen, dass diese Dame mehr menschliche Größe gezeigt hat, als es die meisten "Eliten" tun, die uns lediglich das Geld aus der Tasche ziehen, sich aber dafür nicht im geringsten entschuldigen, geschweige denn einen Fehler eingestehen.

Montag, September 11, 2006

Neulich in München (II) ...

Ding, Dong die Hex ist tot Hurra! Der Papst ist da!
Was für eine Freude und was für ein wunderbares Erbrechen meinerseits, wenn man nach einem erholsamen Wochenende nach Hause kommt und folgendes von Benedetto lesen muss:

"Bitte, geht mit Euren Kindern in die Kirche zur sonntäglichen Eucharistiefeier. Ihr werdet sehen, das ist keine verlorene Zeit, das hält die Familie richtig zusammen und gibt ihr ihren Mittelpunkt."
Wenn man bedenkt, dass man (falls man das 80. Lebensjahr erreicht) ca. 30.000 Tage zur Verfügung hat, so kommen darauf ca. 4.300 Sonntage. Ziehen wir mal 300 ab, damit das Rechnen leichter fällt und nehmen nun noch ca. 2 Std. für Gottesdienst + Vorbereitung an. Dann folgt daraus, dass man 8.000 Stunden seines Lebens für den Gottesdienst "opfert". In Tagen ergibt das ca. 330, und das ist schon fast ein Jahr. Wer also der Meinung ist, dass es sich lohnt ein Jahr seines Lebens dafür wegzuschmeißen, von einem Zauberer während eines kanibalistischen Rituals einen Keks in den Mund zu bekommen, naja.. dem kann ich auch nicht helfen, aber er sollte sich wenigstens bewusst sein, warum er das macht.

"Ich weiß, dass es schwer ist, in unserer pluralistischen Welt den Glauben in der Schule zur Sprache zu bringen. Aber es reicht eben nicht, wenn die Kinder und jungen Menschen in der Schule nur Kenntnisse und technisches Können, aber keine Maßstäbe erlernen, die der Kenntnis und dem Können Richtung und Sinn geben"
Tja, und dass der Forschung jahrhundertelang Richtung und Sinn gegeben wurde resultierte letztendlich im Mittelalter, der Ermordung von Giordano Bruno, der Anklage von Galiliei uvm.. Kinder sollten möglichst unvoreingenommen Wissen vermittelt bekommen. Kinder sollten möglichst ergebnisoffen ihre "Forschungen" betreiben können. Kinder sollten in der Schule kritisches Denken lernen anstatt ihre Zeit mit dogmatisierten Konfessionsunterreicht zu verplempern!

"Es gibt eine Schwerhörigkeit Gott gegenüber, an der wir gerade in dieser Zeit leiden"
Wir sind schwerhörig gegenüber Gott? Habe ich da was verpasst? Wird nicht ständig Gottes Wort in jeder Fußgängerzone, auf diversen Webseiten und unzähligen Gotteshäusern gepredigt? Bekomme ich nicht ständig irgendwelche lustigen Zitate aus dem alten Buch um die Ohren, ohne mich wesentlich dafür anzustrengen?
Gesetzt den Fall - und das ist der bei weitem wahrscheinlichere - es gibt den alten Herrn gar nicht, so würde sich sowohl unsere als auch seine Schwerhörigkeit uns gegenüber auflösen und wir könnten endlich anfangen das Leid der Welt zu bekämpfen als es von Gott gegeben hinzunehmen.

"Das Soziale und das Evangelium sind einfach nicht zu trennen"
Naja.. so schamlos hat schon lange niemand mehr gelogen. Wenn er gesagt hätte "das Schwert und das Evangelium sind einfach nicht zu trennen" oder "Tod und das Evangelium" oder "weltlicher Reichtum und das Evangelium sind einfach nicht zu trennen" so hätte ich ihm uneingeschränkt zugestimmt.

"Die Welt braucht Gott. Wir brauchen Gott."
Braucht die Welt wirklich eine Clique von apologetischen Predigern, die darauf aus ist, den Leuten durch die Beseitigung der Probleme, die sie ohne diese Gang gar nicht hätten, das Geld aus der Nase zu ziehen? Dass Paparatzi für sich und die Catholica spricht und dafür natürlich Gott braucht, ist wiederum einleuchtend (und wahrscheinlich der einzig ehrlich gemeinte Satz, den er in .de ablassen wird).

Mittwoch, September 06, 2006

Neulich in meinem Briefkasten...

...fand ich doch das da:

Schade irgendwie, dass ich die Zeugen Jehovas nicht leibhaftig angetroffen habe, hätte ich doch gerne mit ihnen eine erfrischende Diskussion über den Weltuntergang, die Blutspende, die Evolutionstheorie und folgende Bibelstelle geführt (nachdem sich die ZJ im Englischen die "Bible Students" nennen):
Samaria wird wüst werden; denn es ist seinem Gott ungehorsam. Sie sollen durchs Schwert fallen und ihre kleinen Kinder zerschmettert und ihre Schwangeren aufgeschlitzt werden. (Hos 14,1)
Mal sehen wie sich deren Gott da rausredet...

Btw, sieht die Broschüre billig und wie ein Pamphlet aus dem Ostblock (mit 50er Jahremotiv) aus, als der Kommunismus in seinen letzten Zügen lag und kein Geld für anständige Flyer da war. Wer will schon so einen Intershop-Glauben annehmen, wenn es doch Paparatzi gibt?