Viele Personen der Geschichte werden häufig zu undifferenziert gesehen, wie z.B. Martin von Tours, von dem man zwar die Martinsgans und das Mantelteilen kennt (wieso gab er nicht den ganzen Mantel?), dessen Kirchensklaven werden aber immer hübsch ausgeblendet, passen sie doch so gar nicht zu dem verehrten Heiligen.
Gleiches gilt auch für Martin Luther, denn in ihm sieht man immer nur den innerkirchlichen Aufklärer, der so richtig in der katholischen Kirche der frühen Neuzeit aufräumte, der als einziger dem Papst Paroli bieten konnte etc.etc.. Auch hier wird, v.a. von Theologen, wider besseres Wissen die Schattenseiten Luthers geflissentlich ausgeblendet. So räumte er zwar mit der Heiligenverehrung und dem Ablasshandel auf, beließ aber alles andere beim alten. Auch resümierte seine Opposition zur Catholica weniger aus einer humanitären oder gar humanistischen Sichtweise, sondern schlicht aus der Tatsache, dass er selbst die strengen Auflagen, die sein monastischer Lebensstil ihm aufzwang, nicht erfüllen konnte und deshalb auf eine Erlösungslehre verfiel, die ihm persönlich gut zu Passe kam.
Ein weiteres Thema, das in Bezug zu Luther gerne ausgeblendet wird ist sein Judenhass, der mit steigendem Alter mehr und mehr zunahm. Der hpd hat, passend zu Luthers Geburtstag, einen interessanten Artikel zu Luthers Antisemitismus veröffentlicht, den ich nur empfehlen kann:
Gleiches gilt auch für Martin Luther, denn in ihm sieht man immer nur den innerkirchlichen Aufklärer, der so richtig in der katholischen Kirche der frühen Neuzeit aufräumte, der als einziger dem Papst Paroli bieten konnte etc.etc.. Auch hier wird, v.a. von Theologen, wider besseres Wissen die Schattenseiten Luthers geflissentlich ausgeblendet. So räumte er zwar mit der Heiligenverehrung und dem Ablasshandel auf, beließ aber alles andere beim alten. Auch resümierte seine Opposition zur Catholica weniger aus einer humanitären oder gar humanistischen Sichtweise, sondern schlicht aus der Tatsache, dass er selbst die strengen Auflagen, die sein monastischer Lebensstil ihm aufzwang, nicht erfüllen konnte und deshalb auf eine Erlösungslehre verfiel, die ihm persönlich gut zu Passe kam.
Ein weiteres Thema, das in Bezug zu Luther gerne ausgeblendet wird ist sein Judenhass, der mit steigendem Alter mehr und mehr zunahm. Der hpd hat, passend zu Luthers Geburtstag, einen interessanten Artikel zu Luthers Antisemitismus veröffentlicht, den ich nur empfehlen kann:
Dieser Reformator hat „unserem Herren und der Christenheit zu Ehren" als Schluss einer 170seitigen Tirade zur Verteufelung der Juden eine Anleitung für die Judenverfolgung entwickelt. Eine Agenda der Unmenschlichkeit, die von den Nationalsozialisten gleichsam Punkt für Punkt „abgearbeitet" wurde.DerAntisemitismus von Martin LutherMartin Luther fragt: „Was sollen wir Christen nun mit diesem verworfenen, verdammten Volk der Juden tun? (...)" und gibt sieben Empfehlungen:
- „Erstlich, dass man ihre Synagoga oder Schule mit Feuer anstecke und, was nicht brennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, dass kein Mensch einen Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich. Und solches soll man tun, unserm Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen seien und solch öffentlich Lügen, Fluchen und Lästern seines Sohnes und seiner Christen wissentlich nicht geduldet noch gewilliget haben.
3 Kommentare:
Da staunder der Laie.
Ich finde Du recherchierst wirklich gut.
Danke, danke, aber in dem Fall gebührt das Lob nicht mir, sondern dem hpd.
Eine recht ausführliche und v.a. kritische Analyse Luthers kann man auch bei Mynareks "Die neue Inquisition" nachlesen.
Da kann man Papst Benedikt nur zustimmen. Die evangelische Kirche ist nur eine Sekte, denn der Luther wollte keine neue Kirche gründen. Bis auf das bißchen Ablass hat er alles belassen; auch den Judenhass.
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