Donnerstag, Oktober 25, 2007

Neulich im Kindergarten...

Nichts ist für die Catholica so schlimm wie der Sex. An zig Stellen des Katechismus wird darauf hingewiesen, dass dieser - sofern er überhaupt erfolgt um die Menschheit nicht aussterben zu lassen - nur unter Gottes bzw. priesterlichem Segen zu erfolgen hat und auch dann nur, wenn die prinzipielle Möglichkeit auf ein Kind besteht.

Seit dem Mittelalter mit dessen inhumaner und schon fast pathogener Sexualmoral erheben die Röckchenträger Prälaten immer wieder den Anspruch genau zu wissen welche Stellung gottgefällig und welche Technik bzw. Partnerkombination geradewegs in die Hölle führt.

So verwundert es freilich wenig, dass Bischof Algermissen ein Kindertheater, das sich der Sexualaufklärung verschrieben hat kritisiert und zu dessen Boykott aufruft (wie man hier oder hier lesen kann). Dabei fallen ihm so schlaue Sätze ein wie:

Nach Auffassung der Kirche hat Sexualaufklärung der Kinder ihren originären Platz im Elternhaus und kann nicht Aufgabe einer Theatergruppe sein. Sexualaufklärung und ethische Wertevermittlung gehören nach katholischem Selbstverständnis untrennbar zusammen.
Was ja auch Sinn ergibt, so nämlich die Eltern nur die Missionarsstellung kennen, vorehelichen Geschlechtsverkehr gem. kirchlicher Doktrin verdammen und Homosexuelle (zumindest mental) zur Steinigung freigeben, so bekommen Kinder genau diese sexualfeindlichen Werte der katholischen Kirche weitervermittelt, der Kreis schließt sich und die Machtausübung seitens der Kuttenträger über die körperliche Zuwendung ist gesichert.

Doch die pure Hetze und Boykottierung einer vom Staat autorisierten Aufklärungsveranstaltung (die bestimmt auch von vielen Eltern begrüßt wird, die sich mit den Bienchen und den Blümchen schwer tun) reicht dem Lila-Launebär noch nicht und so ventiliert er noch folgendes in die Öffentlichkeit:

Eltern, die ihre Kinder unseren katholischen Kindertagesstätten anvertrauen, können sicher sein, dass diese Form der Sexualaufklärung als Kinderspiel nicht Gegenstand der pädagogischen Arbeit mit den Kleinsten ist.
Zum einen sind diese "katholischen Kindertagesstätten" nicht seine bzw. die der Catholica, denn diese tragen zur Finanzierung durchschnittlich 7-8% bei. Und zum zweiten können Eltern sicher sein, dass sie in diesen Tendenzbetrieben, in denen Mitarbeiter systematisch diskriminiert werden, ihre Kleinsten noch mit einem viel größeren Schund vollgepumpt werden, nämlich der Wahnidee, dass auch sie schon eine Erbsünde auf sich hätten, Sünder für ewige Zeiten in die Hölle kämen und irgendein arbeitsloser Zimmermann, der zugleich Gottes Klon gewesen sein soll, sich dafür hat barbarisch abschlachten lassen.

Nicht die Sexualkunde verdirbt die Minderjährigen - der Religionsunterricht!
(Karl-Heinz Deschner)

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