Mittwoch, Dezember 26, 2007

Neulich beim Monsieur de Pompadour...

Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme.
(Mk 10,25)

Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir nach!
(Mk 10,21)

Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen.
(Mt 6,19f)

Ich habe mir erlaubt den arbeitslosen Zimmermann etwas hervorzuheben. Unter all dem Pomp konnte man ihn fast nicht mehr erkennen. Also ich sehe schwarz für Ratzinger...

Dienstag, Dezember 25, 2007

Neulich nach dem Dornröschenschlaf...

Der "Krauserblog" ist aufgewacht und hat (rechtzeitig zu den Feiertagen) ein paar neue Geschichten ins Netz gestellt. Viel Spaß beim Lesen...

Montag, Dezember 24, 2007

Po8's Worx #7

ein bißchen...

Es ist als sieht man Sonne und das Meer,
Wenn man in Deine Augen blickt -
Der bitt’ren Welt ein Stück entrückt.
All das ist Dir bei mir geglückt.
Ich wünschte nur, es wär’ ein kleines bisschen mehr.

Es schweigt die Zeit, die Uhren bleiben stehen,
Wenn man mit Dir sich unterhält
Ist Sonne, wo sonst Regen fällt.
Du bist all das, was für mich zählt.
Ich wünscht’ nur, Dich ein bisschen mehr zu sehen.

Dein Sein scheint alle Orte zu verzieren
Als ob sich dichte Nebel heben,
Was leblos war, füllst Du mit Leben
Und lässt mein Herz so schlagen, beben,
Ich wünscht’ nur, Dich ein bisschen mehr zu spüren.

Und so entsetzlich leer ist alles, wenn Du gehst -
Wie ein Bezug ohne sein Kissen.
Als hätte man - ohne Gewissen -
Ein Stück aus mir herausgerissen.

Ich hoff’ nur, dass ein bisschen Du verstehst.

Letztens auf der Weihnachtsfeier...

Es christelt an allen Ecken und Enden, die Anhänger des arbeitslosen Zimmermanns und Gottesklons nutzen jede Gelegenheit um noch vor dem 24. Dezember ihre Nachricht - weithin bekannt als Drohbotschaft - unters Volk zu werfen. Da kann natürlich auch der römische Vorbeter nicht fehlen, der gestern folgendes hinausventilierte:
„Es gibt nichts Schöneres, Dringenderes und Wichtigeres, als den Menschen unentgeltlich das weiterzugeben, was wir unentgeltlich von Gott empfangen haben“
Es ist wirklich faszinierend, dass B16 einmal voll und ganz die Wahrheit sagt! Sie (also Benedikt und Konsorten) haben von Gott nämlich nichts empfangen, und nichts geben sie auch an die Menschen unentgeltlich weiter. Und mag auch dies das Schönste, Dringendste und Wichtigste sein, so ist doch das Zweitwichtigste das Geld und der Gehorsam. Das hat er aber wohlweißlich nicht mehr vor dem Fest gesagt...

Freitag, Dezember 21, 2007

Das po8ische Bilderrätsel reloaded...

Eine gute Idee entwickelt sich irgendwann einmal weiter, erlebt sozusagen eine Evolution. Ebenso ergeht es meinen Bilderrätseln, die nun endlich von der Plattform gekapert wurden, die sie verdient - dem hpd.

Dort sind mittlerweile zwei Rätsel (dieses & jenes) erschienen, die für diejenigen Rätselfüchse, die hier schon etliche Punkte abstaubten (ich denke hier an Hendrik, Wolfi, paradoxa, Fischer und all die, die mir jetzt spontan nicht einfallen), keine wirklich große Herausforderung darstellen sollten.

Auf Grund dessen werde ich diese "po8ischen Bilderrätsel" nur noch in unregelmäßigen Abständen fortsetzen, denn jeden Freitag ist nun Ratezeit beim humanistischen Pressedienst...

Dienstag, Dezember 18, 2007

Neulich beim Aufblasen...

Lt. der katholischen Realsatireseite soll Karol Woityla jetzt den Beinamen "der Große" bekommen. Die Begründung hört sich so an:
In der katholischen Tageszeitung „Avvenire“ meinte Sodano jetzt wörtlich: „Ich war Zeuge der Mühe, die er sich bei internationalen Kontakten gegeben hat, um überall in der Welt die Religionsfreiheit und die Freiheit der Kirche zu fördern.“

Ich bin der Meinung, das ist noch nicht spezifisch genug. Man sollte auch hervorheben, worin denn JP2 nun so "groß" war. Deshalb hier meine Vorschläge:
  • JP2 der große Reaktionär
  • JP2 der große Heiligsprecher
  • JP2 der große Verhütungsgegner
  • JP2 der große CIA-Kollaborateur
  • JP2 der große Selbstdarsteller
  • JP2 der große Landebahnküsser
Hier noch eine kleine Auswahl jener Worte, mit der JP2 die Welt beglückte - zurecht kann man das "groß" nennen, nämlich "große Scheiße":
Eine Frau soll still zuhören und sich ganz unterordnen. Ich gestatte es keiner Frau zu Lehren und sich über den Mann zu erheben. Zuerst wurde ja Adam erschaffen, und dann erst Eva.

Ein Krieg gegen Kriege ist ein gerechter und berechtigter Krieg.
Bestimmte sexuelle Verhaltensweisen können Krebs hervorrufen.

Sonntag, Dezember 16, 2007

Neulich beim Treffen...

"Treffen" hat ja auch immer so einen militanten Unterton, umso mehr, wenn die Veranstaltung "Naumann trifft" heißt. Wen will Naumann treffen? Hat er seine "Munition" schon präpariert? Wo will er treffen? Und v.a. wozu will er jemanden treffen (und sei es nur mit Worten)?

Insofern hätte die heutige Veranstaltung "Der Bürgermeister in spe, Michael Naumann, lädt sich einen Gast ein. Heute: Harry Rowohlt" heißen müssen, doch auch ich muss zugeben, dass "Naumann trifft Rowohlt" doch der kürzere und knackigere Titel für eine solche Veranstaltung ist.

Doch sei an dieser Stelle auch angemerkt, dass Rowohlt (seines Zeichens passionierter Lindenstraßenpenner und begnadeter Englischübersetzer und Hörbuchstimmengeber) mit seinen großteils zynischen aber auch sarkastischen Bemerkungen und Anekdoten, die in einen Rahmen einiger bilingual vorgetragener Gedichte und auf Deutsch vorgetragener Essays eingebettet waren, weit besser "traf", als Naumann selbst. Ob dies Absicht war, sei dahingestellt, Wahlkampf sollte es auf jeden Fall sein, obwohl es für ein solches Event erfreulich unpolitisch (trotz der roten Socken Rowohlts, die unter seiner Hose hervorstachen) zuging.

Für diese kurzweilige, sehens- und hörenswerte Sonntagsmatinee, Herr Naumann, ein dickes Dankeschön von mir. Sollten Sie das Rennen um den Bürgermeisterposten gewinnen, dann lasse ich mich überraschen, ob sie dieses hohe Niveau halten können...

Freitag, Dezember 14, 2007

Das po8ische Bilderrätsel #61

Diesmal sollte es nicht allzu schwierig sein...
po8-61

Mittwoch, Dezember 12, 2007

Neulich, kurz vorm Aussterben...

Österreich echauffiert sich gerade darüber, dass das erzkatholische Land (73,6% Katholiken) jetzt (geschätzt) mehr Muslime als Protestanten hat. Da geht natürlich das Interview mit dem salzburger Prälaten Laun - geführt von der Zeitung "Österreich" - etwas unter, in dem er wieder einmal unter Beweis stellt, dass es mit seiner Zurechnungsfähigkeit nicht gut bestellt ist:
ÖSTERREICH: Die Muslime haben die Evangelischen schon überholt. Warum ist das Ihrer Ansicht nach so?
Andreas Laun: Man darf den Muslimen aber keinen Vorwurf daraus machen. Es ist unsere Schuld. Die Österreicher müssen sich einfach überlegen, ob sie aussterben wollen oder nicht. Derzeit sind sie offenbar entschlossen auszusterben.
ÖSTERREICH: Woraus schließen sie das?
Laun: Weil die entscheidenden Punkte nicht diskutiert werden: die Fristenlösung und eine bessere finanzielle Förderung für unsere Mütter. Dann gäbe es auch mehr Kinder.
ÖSTERREICH: Die Fristenlösung ist schuld, dass die Österreicher aussterben?
Laun: Ja, die Abtreibungen sind das Hauptproblem.
ÖSTERREICH: Also sind Sie für ein Verbot von Abtreibungen?
Laun: Natürlich. Dauernd wird über Abtreibung und Verhütung geredet. Das führt zu einem kinderfeindlichen Klima.
ÖSTERREICH: Was wollen Sie gegen Verhütung tun?
Laun: Wir müssen bei der Erziehung ansetzen: Junge müssen besser zur Ehe hingeführt werden.

So so, man kann also der Salzburger Vorbeter werden, ohne einen vernünftigen Satz artikulieren zu können - und Millionen von Österreichern zahlen u.a. für diesen Deppen den Kirchenzehnten. Hier die Kritik im Einzelnen:

Die Österreicher sterben nicht aus. Die Demographische Datenlage lt. wikipedia gibt diesen Schluss nicht her, eher das Gegenteil ist der Fall, die österreichische Bevölkerung wächst.

Und weiter geht es mit folgendem Argument: Es gäbe mehr Kinder, wenn die Fristenlösung abgeschafft und die Mütter finanziell mehr gefördert würden. Was der Zölibatsapostel nicht sieht ist, dass es nur mehr Kinder gibt, wenn mehr unverhüteter Sex praktiziert wird. Sex, Sex und nochmal Sex ist das richtige Programm für mehr Kinder, alles andere sind höchstens günstige Rahmenbedingungen.

Als nächstes kommt die Behauptung, dass die Abtreibung das "Hauptproblem" (für das Aussterben der Österreicher) wäre. Nachdem aber die Österreicher nicht aussterben, hat sich somit das vom Pfaffen beschworene Hauptproblem in Luft aufgelöst.

Das Reden von Abtreibung und Verhütung führe zu einem kinderfeindlichen Klima. Selten wurde größerer Blödsinn in die Welt gesetzt. Wie sieht ein "kinderfeinliches Klima" aus? Oder meinte er damit den ehemaligen Budeskanzler? Kleriker, die sich an Minderjährigen vergreifen, sind imho kinderfeindlich, eine rational geführte Diskussion um Abtreibung und Verhütung hingegen nicht!
"Junge müssen besser zur Ehe hingeführt werden". Im Klartext heißt das: Kindern muss schon von Klein auf eingebleut werden, dass Sex etwas ganz schmutziges und sündhaftes ist und das man das nur machen darf wenn man verheiratet ist. Als Verheiratete/r darf man aber nur dann Sex haben, wenn man nicht verhütet - alles andere ist wiederum Sünde.

Bischof Laun, mit der Exkommunikation von Hr. Lugner haben Sie schon anklingen lassen, wes Geistes Kind sie sind. Dieses Interview aber zeigt jedem Leser, dass die Diözese Salzburg von einem Mann geführt wird, der nicht davor zurückschreckt in einer Tageszeigung frech zu lügen, um seine Propaganda unters Volk bringen zu können. Insofern mein po8ischer Rat: geben Sie ihr Amt auf und suchen Sie sich so schnell wie möglich psychiatrische Hilfe - vielleicht ist noch was zu retten...

Dienstag, Dezember 11, 2007

Neulich bei der Not...

Alle sind irgendwie in Not. Vor Weihnachten ganz besonders, denn es fehlt meist noch das passende Geschenk. Wie gut, wenn man sich schon Monate vorher Gedanken dazu gemacht hat. Für alle diejenigen, die noch nicht so richtig wissen, was sie ihren Lieben antun sollen, hat Kirche in Not ein Glaubenspaket entwickeln, das auf kleinstem Raum all das unterbringt, was das Herz eines wahren Schotten Gläubigen höher schlagen lässt:
    • Neues Testament
    • Kleiner Katholischer Katechismus
    • Kreuz
    • Papst-Rosenkranz (!)
    • Betrachtungen
    • Grundgebete
    • Tipps für den
    • Glaubensalltag
    • und vieles mehr...
Es befindet sich auch u.a. auch ein wiederbefüllbares Weihwassergefäß darunter, somit gibt es für die christliche Missionierung kein Halten mehr...

Kirche in Not wurde gem. wikipedia das Spendensiegel verliehen, doch wie bei den meisten Organisationen dieser Art, meinen die Leute Notleidenden etwas Gutes zu tun, in Wirklichkeit wird mit dem Geld vorrangig missioniert. Denn wenn man sich den im Internet veröffentlichten Jahresbericht einmal ansieht, erkennt man, dass von den beachtlichen fast 75 Mio. € nur ein Bruchteil (nämlich 4,6% oder knapp 3 Mio. €) in etwas fließt, was man als "Not" bezeichnen könnte. Weitere 24,8% oder etwas über 15 Mio. € fließen in "Bauhilfe" und so wie ich die Catholica kenne, ist damit wahrscheinlich Hilfe zum Bau von Gotteshäusern gemeint (falls jemand andere Informationen hat, bitte ich um Unterstützung).

Der Löwenanteil der Spenden (nämlich 70,6% oder mehr als 43 Mio. €) fließt jedoch in Dinge wie "Theologische Ausbildung", "Spezielle Pastorale Hilfe" und "Mess-Stipendien". Nachdem es sich dabei um die höchst fragwürdige Aufrechterhaltung (und Erweiterung!) der eigenen Weltanschauungsverbreitung handelt, hat man es hier mit einer Missionierungsorganisation zu tun, die von einer echten Hilfsorganisation nach dem 2. Weltkrieg zu einer Missionierungsorganisation mutiert ist (ähnlich wie die Mutter Teresa Geschichte). Hauptanliegen ist es, den christlichen Glauben zu verbreiten und nicht die Not, also allgemeine Not oder womöglich Not von Anders- oder Ungläubigen zu mindern - schließlich ist die Kirche in Not und nicht die Menschen.


Gott hätte alle Menschen reich erschaffen können, aber er wollte, daß es auf dieser Welt Arme gibt, damit die Reichen Gelegenheit erhalten, sich von ihren Sünden freizukaufen.
(Hl. Eligius, Bischof von Noyon)

Freitag, Dezember 07, 2007

Der Bundesgesundheitsminister rät...

Bloglesen gefährdet ihr Seelenheil!


Wer sich auch so ein nettes Schildchen basteln möchte, kann ja mal hier klicken...

Das po8ische Bilderrätsel #60

Und hier isses:
po8-60

Dienstag, Dezember 04, 2007

Neulich bei den Merkbefreiten...

Tja, das kath.net, die katholische Realsatireseite, titelt (mal wieder) "US-Amerikaner zweifeln eher an Darwin als an der Existenz des Teufels" und beziehen sich dabei auf diese Umfrage und das hört sich ungefähr so an:
Die US-Amerikaner zweifeln eher an der Glaubwürdigkeit Darwins als an der Existenz des Teufels. Rund 62 Prozent der Erwachsenen glauben an die Existenz Satans und der Hölle, aber nur 42 Prozent glauben, dass die Welt durch Evolution entstanden ist.
Mal ganz abgesehen davon, dass der Teufel kein Stückchen mehr real würde, selbst wenn 100% der Amerikaner an ihn glaubten, wohl aber, so das erste Fitzelchen eines Beweises für ihn auftaucht, so gibt mir die Umfrage doch zu denken und zwar v.a. wegen der Zahlen, die kath.net nicht nennt.

So glauben zwar 92% der Katholiken an Gott, bei der Jungfrauengeburt sind es aber nur noch 72% - lt. katholischem Dogma (und meinem Katholikentest) kann man somit 28% nicht mehr zu dieser Glaubensgemeischaft zählen. Bei Geistern sieht es noch schlechter aus, lediglich 47% der Anhänger der Catholica glauben an so etwas, wo doch der Gottesklon selbst diverse Geister und Dämonen vertrieben haben soll! Den Höhepunkt (bzw. Tiefpunkt der kath. Glaubensstatistik) bildet aber der Glauben an Hexen. Nur 32% der katholischen Betbrüder & Schwestern glauben an diese, wo doch im 2. Buch Mose 22,17 steht "Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen." - womit (da es ja das Wort Gottes sein soll), der Allmächtige selbst die Existenz jener Zauberfrauen bestätigt.

Fazit (und das wäre eine viel größere Schlagzeile):
Nur 32% der amerikanischen Katholiken sind wirklich katholisch!

Aber schauen wir auch noch mal auf die Zahlen, die die Umfrage nicht nennt (denn die Agnostiker und Atheisten wurden bei der Glaubensbetrachtung nach Konfession (absichtlich?) außen vor gelassen - Hervorhebungen von mir):
So halten fast 80% der Agnostiker&Atheisten (A&A) die darwinsche Theorie für richtig. Lediglich 2% (in Worten: zwei) können mit dem Kreationismus (also das was Dschordsch-Dabbeljuh und Frau Wolf im Biounterricht einführen wollen) etwas anfangen. An die Horrormärchen von Teufel und Hölle glauben lediglich 3 bzw. 4% und die Auferstehung des Gottesklons halten 8% der A&A für wahr (im Gegensatz zu 96% der wiedergeborenen Christen).

Aber auch hier gilt, selbst wenn 100% der Atheisten glauben, dass Darwin Recht hat, so macht es diese nicht mehr oder weniger wahr. Aber die überwältigenden Indizien für die Evolution (wie z.B. die Erbinformation, die Ähnlichkeiten der Spezies, Resistenzen von Bakterien etc.etc.) machen diese um so vieles plausibler, als alles was uns von klerikaler Seite aufgetischt wurde, dass schon verdammt gute Gegenbeweise vorgebracht werden müssen um hier einen Paradigmenwechsel zu vollziehen.
Mit Statistiken kann man alles beweisen - auch das Gegenteil davon.
(James Callaghan, Baron of Cardiff)

Sonntag, Dezember 02, 2007

Das Wort zum Sonntag #34

Da ist ja mal wieder jede Menge passiert in der letzten Woche. Der Papst hat seine neue Enzyklika herausgegeben, die nur so vor Anachronismen und frömmelnder Sinnfreiheit strotzt und in der er - wie sollte es anders sein - die Vernunft, also die "ratio", sowie die Freiheit unter die Obhut eines Glaubens bzw. seines Glaubens stellen will. Das so eine Vorgehensweise schon prinzipiell mit "Freiheit" nichts zu tun hat, muss hier eigentlich nicht extra erwähnt werden. Somit muss ich weiterhin auf ein intellektuelles Fortkommen Benedikts warten.

Tja, und dann war da noch die Bärengeschichte im Sudan, die sich mehr und mehr zu einem Politikum ausweitet. Lt. Zeitungsberichten sollen Tausende für eine härtere Bestrafung der Lehrerin demonstriert haben, 15 Tag sudanesischer Knast für einen Teddybären namens Mohammed sind offensichtlich für einige gläubige Muslime noch nicht genug. Ich persönlich finde den Namen Mohammed sowohl für Bären als auch für Kinder eine Beleidigung, denn wer wollte schon gern nach einem Kinderficker und Kriegstreiber benannt werden?

Im umgekehrten Fall, wenn man z.B. anmerkt, dass die fortwährenden Rezitationen aus inhumanen Schriften wie der Bibel oder dem Koran, die ad nauseam stilisiert vorgeführte Foltermethode der Römer oder das gesetzlich abgesegnete Kirchenglockengebimmel einem gehörig auf die Nerven gehen und man sich davon persönlich betroffen, gar (und sei's auch nur im guten Geschmack) beleidigt fühlt, so bekommt man vorgehalten, dass man doch gefälligst Respekt vor dem Glauben anderer Leute haben soll.

Respekt kann man nicht befehlen oder staatlich verornden, Respekt muss i.d.R. verdient werden. Ich kann bei keiner religiösen Weltanschauung, so ich mich mit ihr etwas näher beschäftligt habe, auch nur den geringsten Ansatzpunkt erkennen, warum ich diese a priori respektieren sollte. Dieses Ehrfurchts- und Respektsgeschwurbel soll nur darüber hinwegtäuschen, dass man es hier mit einer (bestenfalls) Wusch- bzw. (schlechtestenfalls) Wahnvorstellung zu tun hat, die in keinster Weise durch die Realität gedeckt wird und der "Respekt" soll diesem Konstrukt die Autorität verleihen, die es beim nüchternen Betrachten niemals erlangen würde. Wir haben trotz intensiver Beobachtungen noch keinen einzigen Hinweis darauf gefunden, dass es irgendeinen der hunderten von Göttern gibt, welche sich die Menschen auf Grund von zu viel Freizeit (oder Gehirnerweichung) ausgedacht haben.

Auf der anderen Seite sind aber jede Menge Fakten darüber vorhanden, zu welchen Gräueltaten religiöse Fanatiker im Stande sind und viele davon sind auch noch in sog. "heiligen Büchern" dokumentiert. Die Geschichte hat gezeigt, dass Menschen immer dann zum Unmenschlichsten fähig waren, wenn sie ihr Handeln unter einer Ideologie gedeckelt wähnten. War dies früher eher geistliche Ideologien (Katholizismus, Islam u.a.) so wurden diese noch durch weltliche im letzten und vorletzten Jahrhundert ergänzt (Faschismus, Stalinismus, Sozialdarwinismus, Führer-Kult in Nordkorea u.a.). Die profanen werden meist recht schnell überwunden, bei den "göttlichen" Ideologien dauert es bekanntermaßen immer etwas länger.

Wer sich an die Vergangenheit nicht erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.
(George de Santayana)


PS: An dieser Stelle noch ein Hinweis auf die Videos von Pat Condell, die das Thema aus einer britischen Sicht behandeln und auch ein Dankeschön an den Fischer, dass er mich darauf aufmerksam gemacht hat ;-)

Samstag, Dezember 01, 2007

Killerspielen reloaded...

Wieso "öffentlich rechtlich" langsam zum Schimpfwort mutiert zeigt folgender Video: