Samstag, Dezember 30, 2006

Neulich in Perversien...

Ok, man hatte einen bösen Buben erwischt und Saddam kann sich in die kleine Reihe derer einreihen, die man nach ihrer Gewaltherrschaft vor ein Gericht gezerrt hat. Erstaunlich allerdings, dass man es mit der Hinrichtung gar nicht eilig genug haben konnte, was wieder mal ein starker Beleg dafür ist, dass Recht und Rache den gleichen Wortstamm haben.

Beizeichnend für diese Hinrichtung ist auch (wie man hier lesen kann), dass Saddam, kurz bevor man ihm mittels eines Galgens das Genick brach, noch die folgenden Worte rezitiert haben soll
"Es gibt keinen Gott außer Gott und Mohammed ist sein Prophet"
Warum eine Wahnvorstellung aufgeben, so sie ihn doch das ganze Leben begleitet hat und ihm sogar die Rechtfertigung für seine Verbrechen (u.a. Verfolgung der irrgläubigen Sunniten.. oder waren es Shiiten?) lieferte?

Erst wenn Bush (der die Hinrichtung übrigens "begrüßte") & Co. verstanden haben, dass die Todesstrafe kein einziges Problem löst, sondern im Gegenteil eher mehr Probleme verursacht und die Judikative als genau dieselbe Mörderbande hinstellt, die diese eigentlich zu beseitigen suchte, dann besteht eine Chance, dass auch nicht so weit entwickelte Staaten den Humanismus zum Leitmotiv nehmen.

Freitag, Dezember 29, 2006

Das po8ische Bilderrätsel #11

Nachdem das Rätsel der letzten Woche so wenig Resonanz erzeugt hat, was entweder an dem Schwierigkeitsgrad oder an den "Weihnachtsferien" liegen kann, heute mal ein etwas einfacheres (ein Klick macht es groß):
po8-11



Und hier die Auflösung vom letzten Mal:
(Lady) Di + Kran + Reise (ins) Ich - Reis + DES + Ibis + KISS ~
Die Kraniche des Ibykus

Donnerstag, Dezember 28, 2006

Neulich am Rathausplatz...

Wie man ebenfalls mit Scheiße Geld verdienen kann, wird eindrucksvoll bei diversen Ebay-Auktionen (wie z.B. dieser oder dieser) gezeigt, bei denen Karten aus dem echten Monopoly-Spiel verkauft werden, die gaaanz zuuufällig so heißen, wie die begehrten Sticker beim McDoof-Monopoly (vorsicht, der Link flashed).

Mittwoch, Dezember 27, 2006

Neulich im Frankenland...

Ok, man kann darüber geteilter Meinung sein, ob Französisch eine Weltsprache ist, ob es vernünftig ist kleine Amphibien zu essen oder ständig ein Baguette in der Achselhöhle zu tragen, aber mit zwei Aktionen haben die französischen Nachbarn bewiesen, dass sie noch immer eine Grand Nation sind.

Das erste war die Ablehung der EU-Verfassung, eigentlich schon ein alter Hut, deren Tragweite man sich in der deutschen Politik aber offensichtlich immer noch nicht bewusst ist.

Und das zweite ist die Entscheidung eines französischen Gerichts über die Klage der französische Musikindustrie, kurz MI, (wie in diesem heise-Artikel zu lesen). Erdreistete sich doch glatt ein Richter gegen die MI und für die Privatsphäre des Einzelnen zu entscheiden!

Was für ein Frevel im Rahmen der Globalisierung den entscheidenden Vorteil der MI, nämlich Scheiße auf CDs zu pressen und diese zu Geld zu machen, zu unterwandern und der Ausbreitung von Millionen böser Raubkopierkinderschändermördervergewaltigern weiter Vorschub zu leisten. Natürlich ist die MI sofort in Berufung gegangen und hat das Urteil kleingeredet, ist es doch auf der anderen Seite auch nur - mit der DDR-Brille betrachtet - ein kleines Vergehen den Internetnutzern mit Stasimethoden hinterherzuschnüffeln.

Doch wird es sich wohl nur um eine Frage der Zeit handeln, bis innerhalb von Euroland alles per Neusprech auf Kurs gebracht wurde. Der Fortschritt durch digitale Kopie wird in "Raubkopie" (btw, ein contradictio in adjecto) umgemünzt und das "geistige Eigentum" (btw, ein genauso großer Blödsinn) wird noch stärker geschützt werden.

Wer die ausgeführten Gedanken zur Fortschrittsfeindlichkeit der MI lesen will, dem sei dieser Link ans Herz gelegt.

Sonntag, Dezember 24, 2006

Gerade an der Haustüre...

Ein Feuerwehrmann als Polizist verkleidet (oder ein Polizist als Feuerwehrmann verkleidet) wollte mir das Licht von Bethlehem bringen. Nachdem mir diese Tradition begreiflicherweise fremd ist, habe ich mal schnell ein bisschen gegoogelt und bin auf diesen Bericht gestoßen, der u.a. folgendes enthält:


Seit 1986 wird das Friedenslicht in jedem Jahr in den Wochen vor Weihnachten von einem oberösterreichischen Kind in der Geburtsgrotte Jesu entzündet- Von Bethlehem aus reist das Licht mit dem Flugzeug in einer explosionssicheren Lampe nach Wien. Dort wird es am dritten Adventswochenende in alle Orte Österreichs und in die meisten europäischen Länder gesandt. Züge mit dem Licht fahren über den ganzen Kontinent.
Die "Tradition" ist somit 20 Jahre alt und wurde von einem österreichischen Fernsehsender ("Licht ins Dunkel" - wen wundert's, dass es da ums Geld geht?) ins Leben gerufen (soviel auch zum Thema neutrale Berichterstattung). Weiters entzünden sie das Licht in der "Geburtsgrotte" Jesu, obwohl es keinen Nachweis darüber gibt, dass er wirklich dort geboren wurde sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit von den Evangelisten dort hingeschrieben wurde, da Bethlehem die Stadt Davids ist. Interessant auch an dieser Stelle, dass sich zwei Evangelisten alle Mühe gaben Josef eine Verwandtschaft mit David nachzuweisen, Jesus aber eigentlich gar nicht Josefs Balg war, oder wie war das nochmal mit dem sexbesessenen Gespenst heiligen Geist?


Wenn es nicht so kalt und ich so leicht bekleidet gewesen wäre, hätte ich mich gerne noch ein bisschen theologisch auseinandergesetzt. Aber der Feuerwehrmann und seine Kerzenhalterin haben heute ja auch noch einiges vor und schließlich ist ja Weihnachten... da wollte ich mal nicht so sein. Obwohl ich bei "Licht ins Dunkel" immer an Deschners Worte denken muss:
Aufklärung ist ein Ärgernis. Wer die Welt erhellt, macht ihren Dreck deutlicher.

In diesem Sinne ein paar angenehme Feiertage :-)

Freitag, Dezember 22, 2006

Das po8ische Bilderrätsel #10

Sieh da, Timotheus, selbst so kurz vor den Feiertagen (oder gerade zur Überbrückung derselben?), bleibt das po8ische Bilderrätsel nicht aus. Klicken zum vergrößern wie gehabt:
po8-10


Das letzte Rätsel wurde von sir legolas gelöst, so dass eine Auflösung diesmal entfällt.

Mittwoch, Dezember 20, 2006

Neulich bei den Geschichtsfälschern...

In Wien war sich lt. diesem Bericht Bischof Josef Clemens nicht zu blöd, wieder einmal die Mär der christlichen Urheberschaft für alles mögliche zu unterstreichen. Das hört sich ungefähr so an:


Die positive Wirkungsgeschichte des christlichen Glaubens muss viel stärker als bisher betont werden. [...] Es sei vielen Menschen überhaupt nicht mehr bewusst, dass der Großteil der Errungenschaften der modernen Gesellschaft Konsequenz des christlichen Glaubens und seiner Konzeption der menschlichen Würde sei.

Klar, dass die "positive Wirkungsgeschichte" mehr betont werden muss, da die "negative Wirkungsgeschichte", das millionenfache Morden unter dem Christentum (Judenverfolgung, Ketzerverfolgung, Hexenverfolgung, Kreuzzüge, Kolonialisierung der Amerikas, Unterstützung jeder faschistischen Diktatur Europas etc.), jedem offensichtlich ins Gesicht springt, der sich nur ein bisschen mit Geschichte beschäftigt. Ebenso wie die Tatsache, dass alle modernen Errungenschaften nur deswegen die Kosequenz des christlichen Glaubens sind, weil diese erst blutig gegen eben diesen erstritten werden mussten.

Das Christentum war ab dem 2. Jh. nie Vorreiter irgendeiner humanistischen Idee, sondern hat diese im Nachhinein für sich okkupiert. Die Sklaverei wurde unter dem Einfluss des Christentums schlimmer und erst im 19. Jh. beseitigt (der letzte Sklave war ein Kirchensklave), der Vatikan hat die Menschenrechte erst Ende der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts anerkannt, noch im 19. Jahrhundert sprachen sich die Päpste explizit gegen die Rede- und Pressefreiheit aus etc.etc.etc.

Die Leugnung des Holocaust ist in .de und .at ein Straftatbestand. Die bewusste Geschichtsfälschung bzw. -klitterung bzgl. der christlichen Vergangenheit nicht... leider.

Samstag, Dezember 16, 2006

Sieben nach Zwölf

Das laute Jahr wird leis’ sich neigen,
Die Ankunft naht, s’ist nicht mehr weit.
Der kalte Schnee auf kahlen Zweigen,
Der Wind weht frost’ge Winterreigen,
Sie ist nicht weit, die Weihnachtszeit.

Ein jeder jedem wohl gewogen,
Aus jeder Ecke Knusperduft.
Die Vögel lang gen Süd gezogen –
Nur eine Taube pickt verlogen,
Doch liegt viel Gutes in der Luft.

Die schwarze Nacht zeigt tausend Sterne,
Die niemand je beim Namen nennt.
Die Stuben leuchten rot vor Wärme.
Zufrieden jeder der Dich gerne,
Voll Glück ein jeder, der Dich kennt.

Freitag, Dezember 15, 2006

Das po8ische Bilderrätsel #9

Es weihnachtet zwar schon sehr, aber nichtsdestotrotz ist es wieder Zeit für ein schillerndes Bilderrätsel. Um es zu vergrößern, bitte draufklicken:
po8-9
Das 3. Bild ist frz. oder lat. zu verstehen...




Auch diesmal wird natürlich wieder Altes (#8) aufgelöst:
Tie + Burg + Shaftstop - Stop ~
Die Bürgschaft

Mittwoch, Dezember 13, 2006

Neulich in New York...

Gemäß dieser Meldung meiner Lieblingssatireseite hat die UNO jetzt 3 homosexuellen Verbänden als sog. Nichtregierungsorganisationen (NGO) einen Beraterstatus zuerkannt. Mit 24 zu 16 Stimmen fiel die Abstimmung meiner Meinung nach überraschend hoch aus. Doch das wirklich interessante ist, wer alles dagegen gestimmt hat:

Afrikanische Staaten: Ok, da weiß man nicht woher das kommt. Ich vermute, dass der geringe Grad der Alphabetisierung da eine Rolle spielen könnte und sie "homosexuell" für eine gefährliche Geschlechtskrankheit gehalten haben.

China: Dass ein Land in dem Menschenrechte keinen Stellenwert haben gegen alles stimmt, was nur den Duft von Minderheitenschutz hat, war irgendwie zu erwarten.

Russland: Das Feuer der Demokratie ist hier ja auch erloschen, seit der "lupenreine Demokrat" (Schröder) Putin das Sagen hat. Insofern nicht verwunderlich...

Islamische Staaten: Wer jemanden umbringt weil er etwas anderes glaubt oder eine Frau steinigt, weil sie sich mit einem Ungläubigen unterhält hat imho eh nix in der UNO verloren.

Der Vatikan: Einem pawlowschen Reflex gehorchend, hat natürlich auch unser europäischer Zwergstaat der Nächstenliebe dagegen gestimmt. Warum? Nicht weil die Schwulen oder Lesben eine ernsthafte Bedrohung darstellen würden, nein, weil es in einem alten Buch steht.

Ich weiß ja nicht, ob sich nur mir der Verdacht aufdrängt, aber heißt es nicht "mit den Wölfen heulen" oder "gleich und gleich gesellt sich gern"? Insofern passt der päpstliche Feudalstaat ja ganz prima zu den anderen dazu: wirklichkeitsfremd, demokratiefeindlich, religiös dogmatisch
Same procedure as every year, James!

Dienstag, Dezember 12, 2006

I-Gitt...

Seltsam, auf welche Skurilitäten man stößt. So weiß ich jetzt, dass es einen Werner Gitt gibt, der noch dazu ganz dolle Texte zum Thema Denken und Glauben herausgibt (über die er selbst wahrscheinlich nicht lange oder unvoreingenommen genug nachgedacht hat).

Weiters nennt sich Gitt auf seiner Homepage ungerechtfertigterweise "Prof.". Dieser Titel wurde ihm damals aus seiner Funktion heraus erteilt. Er hatte nie eine Professur, also ein Lehramt inne. Man muss nicht viel bösen Willen aufbringen, um zu sehen, dass dies nur eine Masche ist, um sich zusätzliche Autorität zu verschaffen, heißt doch einer seiner pdf-Texte "12 Fragen an Prof. Gitt". Vielleicht sollte man ihm mal sagen, dass lt. StGB auf Amtsanmaßung bis zu zwei Jahre Zuchthaus stehen. Doch selbst wenn das nicht greift, so mangelt es ihm schon beim eigenen Namen an Redlichkeit.

Man kann sich dort wahllos einen pdf-Artikel rausgreifen und wird sehen, dass hier bestenfalls noch stark behauptet, schlimmstenfalls aber pseudowissenschaftliche Schlüsse gezogen werden. Die folgende Passage beschreibt z.B. recht schön, wie es angefangen hat, als man ihm ins Hirn geschissen hat Gitt anfing zu glauben:
Es war für mich ein Schlüsselerlebnis, als ich zum Glauben gekommen war und dieses Wort in der Bibel gelesen habe. In Kombination mit dem Zeugnis Jesu „Ich bin die Wahrheit“ fand ich den Zugang zur ganzen Bibel als dem Wort der Wahrheit. Jesus hat sich immer wieder zu den Schriften des Alten Testamentes bekannt, und er ermahnte seine Zuhörer immer wieder neu: „Habt ihr nicht gelesen? Es steht geschrieben!“ Daran wurde mir klar: Wenn derjenige, der die Wahrheit ist, sagt, dass alles wahr ist, was in den Schriften geschrieben steht, dann ist durch ihn die ganze Bibel autorisiert, also auch das Alte Testament mit seinen zentralen Aussagen zur Schöpfung und zur Urgeschichte der Menschheit. Das war für mich ein Durchbruch, auch das gesamte Alte Testament konnte ich in einem Schlag annehmen.
Also halten wir fest: wenn der, von dem ein altes Buch behauptet, dass er die Wahrheit ist, sagt, dass alles im alten Buch wahr ist, dann muss es natürlich so sein, sonst würde seine zirkuläre Logik nicht funktionieren - logisch, oder?

Somit hat sich Gitt sein wunderbares Wolkenkuckucksheim gebaut, behauptet seitedm überall, dass die Erde nicht viel älter als 10.000 Jahre sein kann und schwadroniert z.B. mit unglaublicher mathematischer Präzision darüber, wie die 3000 (und ein paar Zerquetschte) Prophetien der Bibel alle alle in Erfüllung gegangen sind (obwohl z.B. dieser Telepolisartikel erklärt, warum keine einzige wirklich "in Erfüllung" ging) und selbst der Theologe Hirsch sagt
»Der Weissagungsbeweis ist für uns abgetan. Wir wissen alle, daß er nicht stimmt«
Alle? Nein, ein alternder Pseudoprofessor wehrt sich wehement, sogar gegen theologische Erkenntnisse, und glaubt alles besser zu wissen.... igitt.

Sonntag, Dezember 10, 2006

Amoklaufen leichtgemacht

Standen wir nicht alle schon vor dem Problem: man möchte gern Amoklaufen, aber es fehlen die Worte oder die Zeit einen vernünftigen Abschiedsbrief zu schreiben und man lässt das Vorhaben dann ganz sein. Das Satiremagazin Titanic kommt uns nun entgegen und bietet das Amok-Ankündigungsformular als pdf zum Download an. Also ab jetzt gibt's keine Ausreden mehr. Was für ein Service!

Neulich im Bloggerdorf...

Wie klein die Welt doch ist, so hat sich ein Stück "Po8ry", anfangs in einem ganz anderen Blog & Forum gepostet nach über einem Jahr im Miketionary eingeschlichen, wobei er allerdings bis gestern die Quelle nicht kannte und diese wieder aus einem ganz anderen Forum erfahren hat. Tja, die Wege des Herrn seiner Nudeligkeit sind untergründig unergründlich.



(klick mich, ich bin ein verlinkter Artikel)

Freitag, Dezember 08, 2006

Gestern vor einem Jahr in Miami

In Memoriam Rigoberto Alpizar.

Heute vor einem Jahr haben ein paar schießwütige Air-Marshals in Miami den psychisch kranken Rigoberto Alpizar auf dem Miami International Airport über den Haufen geschossen. Trotzdem ich versucht habe, dieses Thema im Auge zu behalten, ist mir doch der Bericht des Staatsanwalts in Miami (pdf) entgangen, der am 23. Mai 2006 erschienen ist.

Wen wundert es, da schon dieser unrühmliche Vorfall innerhalb von 3 Tagen aus den Medien verschwunden war, dass auch der Untersuchungsbericht (bei dem - ich kann es ruhig vorwegnehmen, da schon am 08.12.2005 niemand etwas anderes vermutet hätte - die Hinrichtungsaktion der Air-Marshals "leagally justified", also gesetzlich legitimiert war) keine Wellen schlagen würde.

Der 46-seitige Bericht an sich ergibt ein seltsames Bild. 39 Leute sind verhört worden und es gibt nur knapp eine halbe Seite an "Fakten". Diese sind so dürftig, dass sie sogar in meinen Blog passen und lauten wie folgt:

1. Alpizar hat seine Medizin nicht genommen, zeigte instabiles und bizarres Verhalten und die Marshals hatten von seiner Krankheit keine Ahnung.

2. Alpizar hat das Wort "bomb" mindestens einmal verwendet und die Marshals haben verstanden er hätte eine solche, folgten ihm in den Jetway, also die Passarelle1, währen er immer noch seinen Rucksack auf seinem Bauch trug.

Bis hierhin konnte man die Aussagen der 39 Zeugen ja noch irgendwie verwenden, wobei es dürftig genug ist, dass noch nicht mal der genaue Wortlaut Alpizars Bombendrohung wiedergegeben werden konnte - vielleicht hat er nur gesagt: "mein Gepäck ist nicht verplombt". Aber hanebüchen sind die Fakten die lediglich auf der Aussage der Air-Marshals basieren können (denn sonst hat ihn ja keiner erschossen) - hier im O-Ton (Hervorhebung von mir):


F.A.M.s2 1 and 2 drew their firearms. F.A.M. 2 identified himself as law enforcement and gave Mr. Alpizar commands in both English and Spanish to "stop" and to "get down," which Mr. Alpizar ignored. Mr. Alpizar did not attempt to exit into the concourse but instead turned around and headed back toward the plane still clutching his backpack to his chest. Mr. Alpizar repeatedly stated that he had a bomb and that he was not afraid to use it or that he would detonate it. Additionally, Mr. Alpizar challenged F.A.M.s 1 and 2 to shoot him. All the while, Mr. Alpizar ignored commands to cease and drop to the ground. Mr. Alpizar’s hands were on his backpack as he approached. F.A.M. 2 discharged his weapon but Mr. Alpizar did not stop approaching the plane. As a consequence, F.A.M.s 1 and 2 continued to discharge their weapons. Mr. Alpizar fell to the jetway floor and died.
Wenn man sich den Tathergang so durchliest, scheint es als hätten die Marshals eine Viertelstunde mit Alpizar gequatscht. Ein (wie oben erwähnt) verwirrter Mann soll so klar im Kopf sein, dass er den Marshals mehrmals eindringlich versichert er habe eine Bombe und er würde sie benutzen und sie sollten ihn doch erschießen wenn sie sich trauten? Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass es so gewesen sein könnte, aber an sich ist es eher unglaubwürdig.

Noch dazu zeigen die Eintrittswunden der Kugeln (es wurden übrigens 9 Stück verschossen von denen 6 trafen und nur 5 gut), dass sie alle auf der Vorderseite des Oberkörpers platziert wurden. Welcher Air-Marshal, der der Meinung ist und gleichzeitig noch ganz bei Trost, der vermeintliche Flugzeugbomber trägt eine Bombe im Rucksack vor seinem Oberkörper, würde genau da hin zielen? Wieso schießen diese bewaffneten Flugbegleiter nicht in den Kopf? Oder in die Beine?

Selbst nach dem Untersuchungsbericht (dessen Veröffentlichung ich im Übrigen angezweifelt habe - also eigentlich ein gutes Zeichen, dass er erschienen ist) bleibt bei mir das "Gschmäckle", dass hier maßlos überreagiert wurde und bei der Aufklärung nicht nach Vernunft sondern nach Opportunität vorgegangen wurde. Legitim erschossene vermeintliche Flugzeugbomber passen halt besser in das Bild eines friedenbringenden Amerikas, als schießwütige Flugzeugcowboys...

Die Wahrheit werden wohl nur die beiden Marshals wissen - und sie werden mit ihr leben müssen.

requiescat in pace


1: eine Hommage an meine schweizer Kollegen
2: Federal Air Marshal

Das po8ische Bilderrätsel #8

Auch dieser Freitag soll nicht ohne ein neues Bilderrätsel auskommen müssen. Um den weniger versierten Onlinespielern eine faire Chance zu geben ist das dritte Bild ganz unten1 etwas näher erläutert.

po8-8
(klick mich, damit ich groß und stark werde)




Und wie immer gibt es für die Rätselfaulpelze die Auflösung des letzten Bilderrätsels:
J.Lo - (Rob) Lowe + Achim (Mentzel) + Rind + Gel + Nuts ~
Joachim Ringelnatz


1: (für bessere Lesbarkeit, draufklicken)

Dienstag, Dezember 05, 2006

Neulich im globalen Dorf...

Tja, dem Spiegel ist es online nur eine Kurzmeldung wert, aber die Uno hat eine Studie über die Vermögensverhältnisse der Welt veröffentlicht. Dazu liest man wie folgt:
Würde die Weltbevölkerung auf zehn Menschen reduziert, hieße eine solche Besitzverteilung, dass ein Mensch 99 Dollar besäße und die restlichen neun zusammen einen Dollar.
Ich weiß gar nicht, was die Leute wollen. So funktioniert Kapitalismus. Nur wenn man 9 Leute so kurz hält und ihnen ständig mit den 99 Dollar vor der Nase wedelt (z.B. mit Promi-Shows oder Königshochzeiten) und sie glauben lässt, sie hätten eine Chance mal zu diesen 10% zu gehören, nur dann kann man sie erst richtig ausbeuten. Anhand der derzeitigen Verhältnisse sogar 99mal so lange...

Sonntag, Dezember 03, 2006

Letztens in Santiago de Chile...

Dass die Catholica mit Diktatoren gut kann, wissen wir ja schon seit Franco, Mussolini und Hitler. Dass sie aber in 60 Jahren nichts dazugelernt hat, wissen wir mit Bestimmtheit erst seit heute. So schreibt Spiegel-online in diesem Artikel, dass bei dem ehemalige Diktator Chiles auf Grund seines schlechten Gesundheitszustandes die Pfaffen gezaubert haben die Sterbesakramente, sprich letzte Ölung, erteilt wurde. Weiter steht im Text aber auch:
Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes sind bisher keine Gerichtsverfahren gegen Pinochet in Gang gekommen, in denen seine Verantwortung für den Tod von mehr als 3000 Dissidenten und das Verschwinden von mehr als 1000 politischer Gegner geklärt werden sollte. Während seiner Diktatur wurden laut einem offiziellen Bericht bis zu 30.000 Regimegegner ins Gefängnis gesteckt und gefoltert, 200.000 Menschen gingen ins Exil.

Wieso der Massenmörder Pinochet nicht schon längst exkommuniziert ist, fragt sich nur der, der das Christentum nicht kennt. Hitler ist es übrigens bis heute ebenfalls nicht.

Samstag, Dezember 02, 2006

Neulich im Bienenstock...

Bina hat angefangen so'n Stöckchen rumzuwerfen, das hat dann zuerst mal Roland getroffen und dieser hat (wohl nach dem Motto "was Du nicht willst, das man Dir tu - füg' andern zu" ;-) ) mich dann damit geschlagen. Auf Grund meiner alpinistischen Gotteserfahrungen komme ich erst jetzt dazu die Holzschnitzel abzuarbeiten, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so präsentiert Po8 sein erstes Stöckchen (und was für ein hingekritzeltes):


(klick mich, ich bin ein verkleinertes Bild)

Damit es keine Ausreden gibt, schreibe ich noch mal explizit hin, an wen ich das weiterwerfen möchte: Marc/Kerstin, Torsten und Nils - mal schau'n was dabei rumkommt...

Neulich in Istanbul...

Da soll noch einer sagen, die Türken verstehen keinen Spaß oder können sich nicht der EU anpassen. Wie nebenstehendes Foto beweist, ist dort (wie auch in Deutschland) schon die närrische Zeit angebrochen. Zwei Männer, verkleidet als Tunten (man beachte v.a. das hübsche weiße Tütü - zum Neidischwerden), schreiten durch den Saal der Prunksitzung, nachdem sie vorher und/oder nachher Fantasielieder gesungen und Büttenreden gehalten haben. Einer von den beiden ist in dezentes rot-weiß gekleidet, was wahrscheinlich das Blut symbolisieren soll, dass durch seine Institution vergossen wurde und die Unschuld in der diese Institution immer ihre Hände wäscht und wusch. Der andere sieht aus wie ein billiger Hundertwasser Abklatsch, für den bestimmt keine Lizenzgebühren bezahlt wurden. Der Linke wollte zwar, wie aus unzuverlässiger Quelle bekannt, als galaktischer Imperator Palpatine gehen (wohl wegen der großen Ähnlichkeit), aber schwarze Kutten waren gerade aus und fieses Grinsen alleine genügt nicht.

Freitag, Dezember 01, 2006

Das po8ische Bilderrätsel #7

Heute ist zwar Freitag, jedoch ist dieser nicht frei von Rätseln (mal ganz davon abgesehen, dass Freitag von der germanischen Liebesgöttin Freya kommt) wie dem folgenden:
po8-7
(klick auf mich und mach mich groß)


Und hier die Auflösung von letzter Woche (obwohl man mit wolfis Tip draufkommen konnte):
Theo (gegen den Rest der Welt) + Louis d'or - Louis + Fontäne ~
Theodor Fontane