Ok, man kann darüber geteilter Meinung sein, ob Französisch eine Weltsprache ist, ob es vernünftig ist kleine Amphibien zu essen oder ständig ein Baguette in der Achselhöhle zu tragen, aber mit zwei Aktionen haben die französischen Nachbarn bewiesen, dass sie noch immer eine Grand Nation sind.
Das erste war die Ablehung der EU-Verfassung, eigentlich schon ein alter Hut, deren Tragweite man sich in der deutschen Politik aber offensichtlich immer noch nicht bewusst ist.
Und das zweite ist die Entscheidung eines französischen Gerichts über die Klage der französische Musikindustrie, kurz MI, (wie in diesem heise-Artikel zu lesen). Erdreistete sich doch glatt ein Richter gegen die MI und für die Privatsphäre des Einzelnen zu entscheiden!
Was für ein Frevel im Rahmen der Globalisierung den entscheidenden Vorteil der MI, nämlich Scheiße auf CDs zu pressen und diese zu Geld zu machen, zu unterwandern und der Ausbreitung von Millionen böser Raubkopierkinderschändermördervergewaltigern weiter Vorschub zu leisten. Natürlich ist die MI sofort in Berufung gegangen und hat das Urteil kleingeredet, ist es doch auf der anderen Seite auch nur - mit der DDR-Brille betrachtet - ein kleines Vergehen den Internetnutzern mit Stasimethoden hinterherzuschnüffeln.
Doch wird es sich wohl nur um eine Frage der Zeit handeln, bis innerhalb von Euroland alles per Neusprech auf Kurs gebracht wurde. Der Fortschritt durch digitale Kopie wird in "Raubkopie" (btw, ein contradictio in adjecto) umgemünzt und das "geistige Eigentum" (btw, ein genauso großer Blödsinn) wird noch stärker geschützt werden.
Wer die ausgeführten Gedanken zur Fortschrittsfeindlichkeit der MI lesen will, dem sei dieser Link ans Herz gelegt.
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