Sonntag, Dezember 24, 2006

Gerade an der Haustüre...

Ein Feuerwehrmann als Polizist verkleidet (oder ein Polizist als Feuerwehrmann verkleidet) wollte mir das Licht von Bethlehem bringen. Nachdem mir diese Tradition begreiflicherweise fremd ist, habe ich mal schnell ein bisschen gegoogelt und bin auf diesen Bericht gestoßen, der u.a. folgendes enthält:


Seit 1986 wird das Friedenslicht in jedem Jahr in den Wochen vor Weihnachten von einem oberösterreichischen Kind in der Geburtsgrotte Jesu entzündet- Von Bethlehem aus reist das Licht mit dem Flugzeug in einer explosionssicheren Lampe nach Wien. Dort wird es am dritten Adventswochenende in alle Orte Österreichs und in die meisten europäischen Länder gesandt. Züge mit dem Licht fahren über den ganzen Kontinent.
Die "Tradition" ist somit 20 Jahre alt und wurde von einem österreichischen Fernsehsender ("Licht ins Dunkel" - wen wundert's, dass es da ums Geld geht?) ins Leben gerufen (soviel auch zum Thema neutrale Berichterstattung). Weiters entzünden sie das Licht in der "Geburtsgrotte" Jesu, obwohl es keinen Nachweis darüber gibt, dass er wirklich dort geboren wurde sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit von den Evangelisten dort hingeschrieben wurde, da Bethlehem die Stadt Davids ist. Interessant auch an dieser Stelle, dass sich zwei Evangelisten alle Mühe gaben Josef eine Verwandtschaft mit David nachzuweisen, Jesus aber eigentlich gar nicht Josefs Balg war, oder wie war das nochmal mit dem sexbesessenen Gespenst heiligen Geist?


Wenn es nicht so kalt und ich so leicht bekleidet gewesen wäre, hätte ich mich gerne noch ein bisschen theologisch auseinandergesetzt. Aber der Feuerwehrmann und seine Kerzenhalterin haben heute ja auch noch einiges vor und schließlich ist ja Weihnachten... da wollte ich mal nicht so sein. Obwohl ich bei "Licht ins Dunkel" immer an Deschners Worte denken muss:
Aufklärung ist ein Ärgernis. Wer die Welt erhellt, macht ihren Dreck deutlicher.

In diesem Sinne ein paar angenehme Feiertage :-)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

...wenn ich jetzt also nen furz (nach ausgiebigem genuss von andechser klosterbier, wegen der christlichen urheberschaft)in ner plastiktüte einfange, mit diesem 'kleinod' um die häuser ziehe (meinetwegen an ostern) und mir von den netten anwohnern geld dafür geben lasse, daß ich den knoten der plastiktüte verschlossen halte...ist das dann räuberische erpressung? und nach wievielen jahren würde daraus ein traditionelles (oster)brauchtum? würde eine tv-dokumentation zur hauptsendezeit die akzeptanz bei der bevölkerung erhöhen?

lieber po8, ich wünsche dir und den deinen ein paar schöne, ruhige feiertage!!!