Sonntag, Mai 11, 2008

Neulich beim Einäschern...

Oft ist das Leben besser als jede Satire. So zum Beispiel auch im spiegel-online:
Das US-Militär hat offenbar Leichen von im Irak oder in Afghanistan getöteter Soldaten in einem Krematorium verbrannt, in dem auch Haustiere eingeäschert werden. Der Vorgang wurde bekannt, nachdem der republikanische Präsidentschaftsikandidat John McCain, der auch im Armeeausschuss des US-Senats sitzt, vom Verteidigungsministerium eine offizielle Untersuchung einforderte. "Dieser Bericht", sagte McCain, "ist höchst beunruhigend. Unsere Männer und Frauen in Uniform, die das höchste aller Opfer bringen, müssen mit Würde behandelt werden."

Es ist doch höchst erstaunlich, dass man die toten Körper der Soldaten mit so viel Würde behandeln will, sie aber vorher in einen würdelosen Krieg geschickt hat. Wahrscheinlich liegt da die irrige Annahme dahinter, dass man einer Leich noch irgendetwas gutes tun kann, was man dem Menschen zu seinen Lebzeiten nicht getan hat. Und im Übrigen hätte man die Kadaver nur mit ihren biologischen Verwandten verbrannt (wenn man es denn überhaupt getan hätte - das ganze ist nichts als ein blöder Irrtum), und was an so einem Family-Happening würdelos sein soll erschließt sich mir nicht.

Nur fürs Protokoll: Man darf mich gerne mit Tieren verbrennen, wenn es soweit ist.

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