Sonntag, April 20, 2008

Das Wort zum Sonntag #44

Thema heute:
Welche Religion müssten wir erfinden?

Wie schon in meinem letzten Wort zum Sonntag angeklungen ist, sollte eine Beschäftigung mit dem Universum dazu führe, dass wir uns als Menschheit einander näher kommen. Leider ist dies bzgl. eines Spiritualitätsbedürfnisses auf Dauer nicht ausreichend. D.h. man müsste das Ganze noch in eine metaphysische Hülle stecken und mit einem System versehen. Dies will ich jetzt mal versuchen:

Die Religion, die ich hier vorstellen möchte, hat als Kernaussage, dass die Menschheit als ganzes einen "Astralleib" bildet, d.h. wir sind alle Teil einer übergeordneten Metaebene - selbstredend, dass alle Lebewesen auf der Erde ebenfalls in diese Metaebene eingehen, da wir mit diesen gemeinsame Vorfahren haben. Wie die Zellen eines Körpers oder die Neuronen des Gehirns tradiert jeder Mensch die menschliche Erbinformation sowie dessen Gehirn die menschliche Kulturinformation über die Generationen weiter und weiter. Ziel ist es, möglichst lange in diesem Universum zu existieren, so dass die Menschheit ihr Wissen über dessen Existens in irgendeiner Art und Weise (die wir noch entdecken werden) weitergibt. Dabei ist die einzelne menschliche Existenz zwar unwichtig, aber nicht unbedeutend.

Alle Abläufe innerhalb dieses "Astralleibes" sollten mithilfe kritisch-rationaler Methoden getroffen werden. Dogmen oder andere Denkbeschränkungen schaden dem hehren Ziel des Überlebens als Ganzes (die "Astralleibhypothese" stellt sich dieser auch, wird aber eben aus der rationalen Erwägung aufrechterhalten, dass ein gewisser Bedarf an spirituellem Überbau besteht). So wie sich ein politisches System oder ein Organismus über die Zeit weiterentwickeln kann, so muss sich auch der "Astralleib" weiterentwickeln können. Unumstößliche Schriften stören hierbei nur. Wir haben mittlerweile eine gewisse Fähigkeit erreicht über unser eigenes Leben hinauszublicken, ähnlich wie sich in den ersten Lebewesen lichtempfindliche Schichten oder Augen bildeten. Je besser wir diese Sicht entwickeln, desto mehr müssen wir sie für unsere aktuellen Handlungen berücksichtigen.

Jedes einzelne Individuum innerhalb dieser Metaebene ist wertvoll und es sollte unser Ziel sein die uns umgebenden Teile der Metaebene, sprich, die uns umgebenden Individuen so gut wie möglich zu behandeln bzw. so gut zu behandeln, wie wir auch behandelt werden möchten, da dies ebenfalls das hehre Ziel des langen Überlebens der Menschheit sichern hilft.


Das soweit mal als grobe Skizze und als Diskussionsgrundlage. Was mir jetzt noch in meinem Vorschlag fehlt ist ein vernünftiger Ansatz um spirituelle Erlebnisse (z.B. Meditation) und soziale Veranstaltungen zu integrieren. Ein vernünftiger Name fehlt natürlich ebenfalls. Aber wie gesagt, es darf diskutiert werden...

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