Samstag, Oktober 31, 2020

Neulich, bei der perfekten 2. Welle...

Potzblitz, jetzt ist sie da! 🙄

Mit Ansage.

Und trifft Deutschland ohne Plan. War ja auch nicht genug Zeit, in den letzten 3-4 Monaten eine vernünftige Strategie auszuarbeiten, mit der man einem Wiederaufkeimen des Virus hätte begegnen können. Stattdessen wollte man ja lieber über Lockerungen ad nauseam diskutieren.

Der "Wellenbrecherlockdown" ist im Prinzip die Watschen ins Gesicht all derer, die sich Mühe gegeben haben, Hygienekonzepte zu erfüllen, den Betrieb am Laufen zu halten und nicht alles vor die Hunde gehen zu lassen. Viele Kleinbetriebe und Gastronomien, Veranstalter, Hoteliers, Beautysalons usw. haben gekämpft und doch gegen einen wütenden Mob verloren, der halt lieber Party macht und laut krakeelend auf die Maske verzichtet, als temporär angepasst das zu tun, was das Vernünftigste sein könnte.

Ich halte auch nicht alle Maßnahmen für sinnvoll oder gleich sinnvoll und ich bin der Meinung, man sollte eine offene Debatte darüber führen dürfen, was etwas bringt und was nichts - am besten unterlegt mit Fakten und Statistiken, damit man die bestmöglichsten Entscheidungen für alle Beteiligten treffen kann. Das ist leider nicht passiert und man hat die Besonnenen, die mit Maske und Mindestabstand reden wollten mit den Idioten, die mit einem veganen Schnitzel bewaffnet den Reichstag stürmen wollten, in einen Topf geworfen. Aber so funktioniert der Diskurs halt heutzutage. Gefühl sticht Fakten.

Die Maske wird zum Symbol der Unfreiheit hochstilisiert, wohingegen die normale Unfreiheit, die Knechtschaft unter der drückenden Abgabenlast, die kaputtgewirtschafteten Kranken-, Renten- und Pflegekassen teilnahmslos hingenommen werden. Das aufoktroyieren von Gendersternchen ist keine Zeile wert, das Verschwenden einer halben Milliarde Euro bei der superdämlichen "Ausländermaut" auch keinen Rücktritt. Ein Flughafen bei Berlin, darf gerne mal >20 Jahre gebaut werden und ein paar tausend Millionen mehr kosten als geplant, ohne dass es auch nur irgendwelche Konsequenzen hätte und ein paar schulschwänzende Umweltjünger schwingen sich dazu auf, allen Menschen Vorschriften machen zu wollen, unter Negation demokratischer Prozesse eine Ökodiktatur befürwortend, alles unter dem Deckmantel der guten Sache - und die o.g. Schnitzeljäger machen mit. 

More chains welcome & how dare you to question these chains - we save the planet! Ich könnte mir ja vorstellen, dass Asperger zu solchen Anmaßungen globaler Größe führen könnte - ich bin kein Arzt -, aber nicht alle können dieses Leiden als Entschuldigung verwenden. Vielleicht können wir den Planeten kaputtmachen, aber sicher können wir ihn nicht "retten" - retten in dieser naiven Art und Weise, wie sich das die meisten Umweltwichtel vorstellen. Uns fehlen dazu schlicht die Mittel, sowohl intellektuell, wissenschaftlich und finanziell. Die meisten Menschen sind überfordert, wenn mehr als ein Faktor am Ursache-Wirkungsprinzip beteiligt ist (weswegen man den Autoführerschein noch mit no-brain hinbekommt, für fliegen in 3 Dimensionen aber eine Ausbildung mit jährlichem Check notwendig ist). Wie sollen wir dann etwas steuern, bei dem so viele Faktoren zu beachten sind, wie beim Klimawandel? Und v.a. bei dem es nur einen heiligen Gral Ziel gibt: CO2 Emission verringern.

Klar, den Klimawandel bekommen wir gebacken 🙄, mindestens genauso gut wie die Pandemie. Wobei bei der Pandemie Maßnahmen zum Schutz bekannt sind, diese sind konkret und von uns allen finanziell machbar, die mittelfristig das Virus sogar zum Aussterben bringen könnten (wie es mit SARS1 der Fall war). Wie vermessen sind wir eigentlich?

Letzte Woche hörte ich irgendwo, dass bei manchen Menschen der IQ durch eine COVID19 Infektion um bis zu 8,5 Punkte gesenkt werden kann - und zwar dauerhaft. Das erklärt die Sorglosig- und Fahrlässigkeit mit der manche agieren: ein IQ kann halt per definitionem nicht negativ werden, was kann man schon verlieren? 😜



Samstag, Oktober 24, 2020

Neulich bei Murat...

 Einen der besten Texte im Rahmen der Enthauptung des französischen Lehrers Samuel Paty habe ich bei Herrn Murat Kayman gefunden. Er legt meines Erachtens den Finger in genau die Wunden um die die muslimischen Verbände in Deutschland und auch alle Politiker einen weiten Bogen machen. Eine wirklich lohnenswerte Lektüre:

Gleichwohl ist auch die Meinungsfreiheit nicht schrankenlos. In einer freien, heterogenen Gesellschaft kann aber nicht das betroffene Individuum über die Grenzen der Meinungsfreiheit seines Nächsten urteilen. Dafür gibt es eine Gerichtsbarkeit, die nach rechtsstaatlichen Prinzipien darüber urteilt, was von Meinungsfreiheit gedeckt ist und was ihre Grenzen überschreitet. 

Dass im Spannungsverhältnis von aufeinanderprallenden Meinungen die gewaltsame, lebensverneinende Reaktion als legitimes oder auch nur verständliches Mittel begriffen wird, lässt keine andere Schlussfolgerung zu, als dass für den in dieser Weise gewaltbereiten Menschen sein Gegenüber nicht auf der gleichen Stufe steht. Sein Leben hat keinen höheren Wert als die eigene Meinung. 

Es soll an dieser Stelle nicht behauptet werden, dass all die oben dargelegten und beschriebenen Probleme eine ursächliche Wirkung im Sinne einer direkten Kausalität für Mord und Totschlag entfalten. Es soll nicht behauptet werden, dass in den muslimischen Gemeinschaften die gewaltsame Reaktion auf abweichendes Verhalten und abweichende Meinungen angeregt oder unmittelbar gefördert wird. Aber die Vorstellung von einem Ungleichgewicht des Wertes  menschlichen Lebens kommt nicht aus dem Nichts. Sie beginnt sich zu formen und immer konkretere, machbare Gestalt anzunehmen, wo ein Klima geduldet wird, das auf der Vorstellung von Überlegenheit beruht. 

Zum weiterlesen hier klicken

Donnerstag, Oktober 22, 2020

Neulich bei der Debattenkultur...

 Ein Twitteruser schrieb folgendes zum religiös-motivierten Mordanschlag an Samuel Paty:

Dienstag, Oktober 20, 2020

Neulich beim Prognostizieren...

 Nachdem die USA ja noch nicht gewählt haben und Deutschland erst nächstes Jahr wieder dran ist, möchte ich gerne mal zwei Prognosen abgeben, bei denen ich mir aber nicht wünsche, dass sie wahr werden:

1. Ich denke, dass Trump im November wiedergewählt wird.

2. Ich glaube, dass Merkel nächstes Jahr noch eine Amtszeit bestreiten will. Die FDP wird erneut aus dem Bundestag fliegen bzw.  an der 5% Hürde scheitern und die AfD und SPD Ergebnisse werden sich umdrehen, d.h. <15% bei den Sozialdemokraten und +20% bei der Alternative.

Meine Begründung für beide Ergebnisse ist im Prinzip das gleiche, nur in den USA mit umgekehrtem Vorzeichen: die Schwäche und Untätigkeit der aktuellen Regierung.

In den USA hatte man 2016 die Schnauze vom politischen Establishment voll und wählte eben den, der selbige am weitesten aufriss. Ich halte zwar Trump für einen (wenn nicht sogar den) schlechtesten Präsidenten, aber man kann nicht behaupten, dass er unscheinbar war. Auch spielen die ganzen Trump-Hitler Vergleiche genau den falschen Leuten in die Hände. In Österreich hatte man damals Waldheim trotz Nazi-Vergangenheit gewählt, aus Trotz, weil ganz Europa und die USA dagegen waren. Natürlich war das dämlich, aber Wähler sind nicht rational. Und so denke ich, dass Trump einen knappen Sieg davontragen wird, zumal sein Rückstand geringer ist, als der gegenüber Hillary Clinton.

In Deutschland positioniert sich die aktuelle Regierung zu schwach und tut imho zu wenig. Man hat gefühlt 2/3 der Regierungszeit damit verschwendet, der AfD das Leben in Berlin so schwer wie möglich zu machen, diese als Nazis zu bezeichnen (was für ein Euphemismus für den abgesonderten rechten/rechtsradikalen Blödsinn, der von dieser Seite abgesondert wurde! Imho sind das höchstens Möchtegern-Nazis oder von mir aus auch Neo-Nazis.) und darüber vergessen, dass es diverse Themen gibt, bei denen Deutschland und Europa hinterherhinkt: Digitalisierung, Bildung und Integration bzw. Zuwanderungspolitik - um nur mal drei zu nennen. Nur mit Fingerpointing verbunden mit geheuchelter Betroffenheit, Wankelmütigkeit und Ignoranz (s. Sterbehilfe), gewinnt man halt keine Wahlen.

Samstag, Oktober 17, 2020

Je suis Charlie, toi aussi? 🤔

 In Paris ist folgendes passiert:

Update vom 17. Oktober, 8.38 Uhr: Nach allem, was bisher bekannt ist, war die tödliche Attacke auf einen Geschichtslehrer in einem Pariser Vorort am Freitagabend ein grausamer Akt. Von einer Enthauptung des Mannes auf offener Straße ist die Rede, was Frankreichs Präsident Emmanuel Macron jedoch nicht bestätigt. Bei seinem Besuch am Tatort nennt er kaum Details. Aber er sieht mit der Tat einen Angriff auf die Meinungsfreiheit, da das Opfer, Berichten nach Mitte 40, Mohammed-Karikaturen im Unterricht gezeigt habe soll. Daraufhin soll es in der Schule zu Ärger und Drohungen gekommen sein. Der Mann wurde am Freitag ganz in der Nähe des Schulgebäudes attackiert.

wie man hier lesen kann. 

Man muss schon etwas blauäugig sein, um in einer Enthauptung, wie sie z.B. der IS zigmal durchgeführt hat, ein anderes Verbrechen, als einen religiös motivierten Mordanschlag zu vermuten. Auch die Tatsache, dass der Geschichtslehrer Mohammed Karikaturen zeigte, lässt einen Schluss in diese Richtung zu. Nichtsdestotrotz gilt natürlich in dubio pro reo.