Ich bin zufällig auf diesen Blogeintrag gestoßen, in dem es um das Tragen von Sturzbekleidung auf dem Kopf - kurz Helm genannt - geht, wobei die anschließende Diskussion in den Kommentaren noch viel aufschlussreicher ist. Erich hat das mal sehr gut in seinem Blog zusammengefasst. Doch für einen Einstieg in die Fahrradhelmproblematik seien mal kurz folgende Punkte genannt:
- Fahrradfahren ist von der Risikobewertung ca. doppelt so gefährlich wie Golfspielen aber nur ein Viertel so gefährlich wie Tennisspielen (wie man hier nachlesen kann), also prinzipiell eine eher ungefährliche Tätigkeit
- Es ist nicht geklärt, wieviele schwere oder lebensbedrohliche Kopfverletzungen beim Fahrradfahren auftreten
- Es gibt keine vernünftigen Standards, was ein Fahrradhelm alles leisten können muss (außer nicht vom Kopf zu fallen, wenn man radelt)
Nun ist der Mensch aber auf der anderen Seite von Natur aus irrsinnig schlecht in Statistik. Unsere statistische Risikobewertung der Umwelt ist darauf ausgelegt, Dinge die um uns herum passieren in den Kontext unseres Weltbildes zu setzen und dieses ggf. abzuändern. Wir sind uns z.B. bewusst, dass Autofahren eine gefährliche Sache ist. Wir schnallen uns an, achten beim Autokauf auf passive Sicherheit, kaufen Kindersitze usw.. Auf der anderen Seite missachten wir aber das Risiko bei einem Haushaltsunfall zu sterben. Die Letalität ist aber in beiden Fällen ähnlich hoch (ca. 6.500 Tote p.a. in .de -> pi*Daumen ein Risiko von 1:12.500). D.h. obwohl wir eigentlich genausoviel Angst vor dem Frühjahrsputz haben müssten, wie vor der Fahrt zur Arbeit, scheint für uns das Autofahren eher gefährlich, der Haushalt eher ungefährlich. Um den Haushalt gefährlich erscheinen zu lassen müsste zum einen diese Statistik stärker publiziert werden und zum anderen noch ein Fall in unserem nähren Umfeld an uns herangetragen werden. Ich bin mir sicher, jeder kennt jemanden aus seiner nähren Umgebung, der schon mal in einen Autounfall verwickelt war. Genauso wahrscheinlich ist es aber, dass man jemanden kennt, der schon mal in einen Haushaltsunfall verwickelt war. Nur werden letztere nicht in gleicher Weise an die große Glocke gehängt.
Und hier greift jetzt das Glaubenssystem "Fahrradhelm". Eine Gruppe von Fahrradfahrern fährt mit Helm und suggeriert damit zwangsläufig, dass es sich um eine gefährliche Tätigkeit handelt, d.h. unser (unzulänglicher) Sinn für statistische Risikobewertung ist geweckt. Und anschließend kommt noch die Verstärkung von denjenigen Helmfahrern hinzu, die stürzten und anschließend meist ohne eine genaue Auswertung behaupten, der Helm hätte sie vor Schlimmerem bewahrt (siehe auch Erichs Kommentar dazu). Hingegen hört man von all denen nichts, die zwar gestürzt sind, aber keinen Helm trugen (s. hier).
Insofern haben wir hier zwei falsche Meme, die sich aber gegenseitig verstärken und somit ihr Überleben sichern. Mem-1 sagt, dass Fahrradfahren gefährlich ist (was es aber de facto nicht ist, sondern Frühjahrsputz ist 10x gefährlicher), Mem-2 sagt, dass man es durch einen Helm (dessen Wirksamkeit weder genau spezifiziert noch nachgewiesen ist) ungefährlicher wird (obwohl ein gesehener Helm unterschwellig zu der Annahme verleitet es sei gefährlich).
Insofern vermute ich, dass sich der Fahrradhelm immer mehr und mehr durchsetzen wird, da es sich hier um ein System mit positivem Feedback handelt, je mehr Helmfahrer, desto gefährlicher erscheint das Radfahren, umso eher sind Menschen bereit sich vor dieser Gefahr zu schützen, was in noch mehr Helmträgern resultiert.
Nur noch zur Klarstellung: Ich spreche dem Fahrradhelm in keinster Weise seinen Sturzschutz ab, d.h. er kann vor kleineren Verletzungen wie Platzwunden o.ä. schützen. Auch will ich niemanden verleiten mit oder ohne Helm zu fahren, denn es steht mir nicht zu anderen Menschen Vorschriften zu machen. Ich möchte nur bewusst machen, dass das Tragen oder Nichttragen eines Helms aus der persönlichen und möglichst sachlichen Risikoabwägung resultieren sollte und nicht daraus, was wir uns zusammenreimen.
Und btw, ich bin auch Herrn Schwarzers Meinung, dass diese Helme richtig Scheiße aussehen ;-P
PS: Hier auch noch ein netter Radhelmflyer
13 Kommentare:
Es ist schon faszinierend zu sehen, wie eine Religion entsteht. Umso faszinierender, dass diese Religion sich genau dessen bedient, was eigentlich einmal als Gegengift gegen alte Mythen gedacht war: der Wissenschaft.
Schießt Du damit nicht weit übers Ziel hinaus? Ich verfolge die Debatte eher desinteressiert, bin gegen Helmpflicht und als Gelegenheitsfahrer auch kein Helmträger. Aber was mir auffällt sind die Argumentationsmuster der Helmgegner. Einen Helm zu befürworten, in Übereinstimmung mit den bisher als offiziell anzusehenden Daten und Empfehlungen, ist plötzliche Religion... Selbst wenn sich die Daten und Empfehlungen als falsch herausstellen sollten, ist es doch bezeichnend, andere Ansichten als bescheuert religiös darstellen zu müssen.
Dann die selektiven Statistiken, die immer genau so ausgewählt werden, dass sie die These decken und eben von Helmgegnern nicht mehr hinterfragt werden. Tennisspielen ist viermal so gefährlich wie Radfahren? Hallo? Ich wette, Todesfälle beim Tennisspielen sind hauptsächlich Herzinfakte, und die Statistik kommt nur dadurch zustande, dass Tennis heute bei älteren Herren mit Herzinfarkgefahr einigermaßen beliebt ist. Das hat mit Fahhradunfällen aber auch nicht das allergeringste zu tun. Trotzdem wird es als Argument präsentiert und unkritisch übernommen. Und zwar übernommen von einer eindeutig nicht-neutralen Seite, die man als skeptischer Blogger eigentlich besonders vorsichtig betrachten müsste.
Wie gesagt, es geht mir überhaupt nicht um den Helm an sich. Es geht mir vor allem um den kritischen Umgang mit Argumenten und wie ich den inzwischen in der Debatte nicht mehr wiederfinden kann. Insbesondere Erich ist weitab, noch kritischer Distanz zu seinen eigenen Argumenten herstellen zu können, weil da andauernd mit so irrelevantem Zeug wie mit der Gefährlichkeit beim Tennis argumentiert wird. Gerade darum hat eine Diskussion mit dem für mich wenig Sinn.
Beste Grüße,
k.
Schießt Du damit nicht weit übers Ziel hinaus?
Mag sein, dass es vielleicht etwas überspitzt formuliert ist, aber die Kernaussage ist imho richtig.
Wir sind nun einmal sehr anfällig für Vorurteile und das Auftauchen eines Helms (wie z.B. auch auf Skipisten zu beobachten) besagt noch nichts über die tatsächliche Gefahrensituation.
Bei einem Soldatenhelm ist es recht eindeutig, d.h. dieser Helm bietet genau Schutz für die Aufschlagsstärke einer Gewehrkugel. Dass es trotzdem noch auf dem Schlachtfeld lebensgefährlich ist, wird wohl keiner bestreiten. Und den Nachweis eines ähnlichen Zusammenhangs blieben die Studien bislang schuldig. D.h. bevor wir uns nicht darauf einigen, was ein Helm können muss oder nicht und anschließend feststellen ob er dies kann oder nicht, handelt es sich imho um eine Glaubenssache - man glaubt einen zu brauchen oder auch nicht.
Btw, vielen Dank für den ausführlichen Kommentar und Gruß zurück ;-)
Mit den offiziellen Daten und Empfehlungen ist das so eine Sache. Die Daten sind schwach, wenn sie statistisch ohne echte Theorie dahinter erhoben wurden. Die Pro-Forma-Hypothese "Es gibt einen Zusammenhang zwischen X und Y" ist nicht besonders aussagekräftig und man findet relativ leicht Belege dafür, ohne offensichtlich unsauber zu arbeiten. Die Daten sind also jedenfalls nicht über jeden Zweifel erhaben, sondern bieten bestenfalls eine Orientierung. Wenn wir den Daten nicht vertrauen wollen und keine besseren haben, dann lautet die realistische Schlussfolgerung wohl, dass wir einfach noch nicht genau wissen, ob und wie Helme wirken. Dummerweise folgt daraus, dass jeder nach seinem Glauben oder Gefühl entscheiden muss, ob er einen Helm trägt oder nicht. Mit so einem Ergebnis gibt sich aber keiner zufrieden.
Noch viel weniger verlässlich sind Empfehlungen. Wie kommen Empfehlungen zustande? In der Regel dadurch, dass jemand aufgefordert wird oder sich berufen fühlt, praktische Tipps für mehr Sicherheit zu geben. Dieser Jemand ist in der Regel in eine Organisation eingebunden, in deren Namen er oft auch die Tipps verfasst. Das lässt allerlei Raum für Einflüsse, die nichts mit dem Thema zu tun haben.
Zum einen werden alle Tipps medientauglich gemacht. Heraus kommen einfache, leicht umsetzbare Regeln, die den Empfängern außerdem hinreichend plausibel erscheinen sollen, um keine Widerstände zu wecken. Alles andere fällt auf dem Weg in die Öffentlichkeit dem Redaktionsprozess zum Opfer, den "offizielle" Empfehlungen stets durchlaufen. Eine wissenschaftliche Abhandlung über das Für und Wider von Fahrradhelmen oder sonst irgendeinem Sicherheitsmechanismus wäre selbst als Abstract noch zu kompliziert. Zählt mal die Wörter, wenn Zeitungen Tipps geben. In Kästen und Randspalten ist verdammt wenig Platz, differenzierte Aussagen passen dort nicht hin. Broschüren und Faltblätter ändern die Situation nicht wesentlich.
Zum anderen wird sich keiner mit seinen Tipps zu weit aus dem Fenster lehnen wollen. Es gibt so etwas wie eine herrschende Meinung, und wer sich ihr anschließt, hat keinen Stress. Wer hingegen, zumal im Namen einer Organisation, ungewöhnliches empfiehlt, der muss sich warm anziehen oder befürchtet das vielleicht nur. Da schlägt wieder der Redaktionsprozess zu: als kritischer Journalismus geht so etwas vielleicht durch, nicht aber als offizielle Äußerung einer angesehenen Institution oder als Ratgeber in der Zeitung.
Ich weiß nicht, wie Helmempfehlungen zustande kommen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass solche Einflüsse dabei eine Rolle spielen. Oder dass auch einfach ein paar Leute um einen Tisch sitzen und zusammentragen, was ihnen zum Thema Sicherheit beim Radfahren eben einfällt. Die Empfehlungen können natürlich trotzdem richtig und fundiert sein, aber sie müssen es nicht. Es kann sich auch um bequemen, gefälligen Bullshit handeln. Um das zu klären, brauchten wir wieder die Daten. Aber die Daten ...
Vielen Dank für die ausführlichen Anmerkungen.
Oder dass auch einfach ein paar Leute um einen Tisch sitzen und zusammentragen, was ihnen zum Thema Sicherheit beim Radfahren eben einfällt.
Ich habe mich mal mit mir um einen runden Tisch gesetzt und für mich beschlossen, dass ich keine Klingel an meinem Fahrrad brauche und bin mit der daraus resultierenden defensiveren (wenn auch nicht unbedingt langsameren) Fahrweise recht gut "gefahren".
Aber auch dieser Sachverhalt lässt sich nicht in 2-3 markige Sprüche packen, die man per BILD oder ähnlich gelagerter Werbebroschüre unters Volk bringen kann.
Btw, da fällt mir ein, man könnte ja mal den Zusammenhang von Kopfverletzungen beim Radfahren und einer angebrachten/nicht angebrachten Klingel untersuchen... ;-)
Bei einem Soldatenhelm ist es recht eindeutig, d.h. dieser Helm bietet genau Schutz für die Aufschlagsstärke einer Gewehrkugel.
Auch das ist so schon nicht richtig (wobei ich nicht vorgebe zu wissen, was moderne Helme alles können). Stahlhelme können Splitter und Querschläger aufhalten und in einem bestimmten Winkel eintreffende Schüsse auch ablenken. Aber auch da müsste man dann fragen, wie oft sowas denn wirlich genau so vorkommt, dass gerade der Helm das Leben rettet, und welchen Preis man dafür bezahlt. Mit derselben Argumentation wie gegen Fahrradhelme könnte man dann ellenlang Beispiele anfügen:
- wo Helme von Kugeln durchschlagen wurden
- wo sie nie in Anspruch genommen worden sind
- dass Armeen, die gute Helme einführen sich sowieso mehr um die Gesundheit ihrer Soldaten kümmern, so dass aus niedrigeren Verlusten keine Bestätigung der Helmtheorie folgt
- dass nur ein geringer Teil der Soldaten eh durch Kopfverletzungen stirbt
- dass Helme aber gar nichts helfen gegen Bauchschüsse und radioaktiven Niederschlag
- dass man 10000 Dienstjahre Bundeswehrsoldat sein kann, bevor man ein 50%iges dienstliches Todesrisiko erreicht
- dass sowieso viel mehr Deutsche im Haushalt oder gar beim Tennis (ohne Stahlhelm!) sterben als im Krieg
- dass Stahlhelme Soldaten auch zu unvorsichtigem Verhalten führen könnten, weil die sich sicherer fühlen
- dass ein schwerer Helm bei einem Sturz den Kopf noch mehr beschleunigt
- dass Soldaten, die einen Helm tragen, ein höheres Todesrisiko haben als solche ohne (das ist übrigens wahr!)
- dass weniger Leute Soldaten werden, weil sie dann einen Helm tragen müssen
- dass Stahlhelme sowieso physikalisch kaum in der Lage sind, die Energie einer Kugel zu absorbieren, und ein größeres Ziel darstellen als der Kopf allein
- dass auch Splitterspuren am Helm kein Zeichen für eine dadurch abgewendete schwere Verletzung sein müssen
- usw. usf.
Und am Ende kann man eine Umfrage unter Soldaten machen, wie oft sie schon eine Kopfverletzung hatten. Und wenn sich genug Leute finden, sagt man denen notfalls: "Aha, aber überlebt habt ihr's doch... q.e.d." (nicht Du, aber in Deinem zweiten Link oben).
Auf dem Niveau läuft aber leider ein Großteil der Diskussion ab. Alle Argumente sind übernommen.
Und den Nachweis eines ähnlichen Zusammenhangs blieben die Studien bislang schuldig.
Es gibt natürlich Belastungstest, welche Stöße ein Helm aushalten bzw absorbieren muss. Wie beim Stahlhelm. Es gibt nur unzureichend Informationen darum, wie oft das überhaupt beim Radfahren vorkommt und ob es andere Nebenwirkungen hat. Auch wie beim Stahlhelm.
man glaubt einen zu brauchen oder auch nicht.
Und darum ist dann eine Seite davon Religion ;-)
Wie Du das Risiko für Dich abschätzt, bleibt ja Dir überlassen; hängt ja auch davon ab, wie und wo Du fährst. Die Freiheit nehm ich mir auch, wie auch Helmträger. Mir ging's eigentlich nur darum zu zeigen, warum ich die Argumentation von Helmgegnern manchmal recht unerträglich finde. Die mögen sogar recht haben, auch wenn ich's nicht denke. Dafür, dass sie recht haben, sprechen die verwendeten Argumente eben gerade nicht. Die hätten sie dann nämlich nicht nötig.
Alles Gute,
k.
Müsste man nicht genauer den Zusammenhang zwischen Klingelnutzung einerseits und Unfällen und Verletzungen andererseits untersuchen? Ich zum Beispiel habe eine Klingel am Fahrrad (mitgekauft; aufregender Farbtupfer am ansonsten langweilig aussehenden Gefährt), benutze sie aber höchst selten. Fußgänger wegzuscheuchen finde ich unhöflich und in Gefahrensituationen bin ich damit beschäftigt, nach einer Bewältigungsstrategie zu suchen, das heißt in der Regel zu bremsen und auszuweichen, ohne dabei neue Gefahren zu verursachen.
@kamenin
Ich gebe Dir ja recht. Der Soldatenhelmvergleich zeigt imho auch wieder ganz deutlich wo der eigentliche Schwachpunkt liegt (und weswegen ich eigentlich keine pro-contra Helmdiskussion führen wollte, sondern die Parallele zu einem Glaubenssystem darstellen), nämlich in der Datenlage. Diese ist zu dünn und indifferent um sich auf die eine oder andere Seite festlegen zu können (und Leute glauben schon an Götter, obwohl noch weniger Fakten vorliegen als beim Fahrradhelm). Ich habe mich für die "Kontra-Tendenz" entschieden, weil ich a) selbst keinen trage(n will) b) die Dinger extrem hässlich finde und c) mir vergleichbare Diskussionen schon beim Schifahren untergekommen sind (und da ist die Sachlage imho ähnlich).
Ich erkenne (erst seit 9/11?) eine sehr starke Tendenz alles regulieren zu wollen, wobei ich nicht sagen kann ob das spezifisch deutsch oder ein globaler Trend ist. Bundestrojaner, Verkehrsschilderwald, Massengentests... es wird ein riesen Rad gedreht bzgl. der Durchsuchung von Flugpassagieren, obwohl bislang noch keine Flughafensicherheitskontrolle einen Anschlag verhindert hat usw.usf.. Alles muss durchsucht, reguliert, aufgeschrieben, digitalisiert und im Fall des Fahrradfahrers eben behelmt werden, damit wir uns alle so schön sicher fühlen können.
Meine Abneigung kommt bestimmt auch etwas aus dieser Ecke ;-)
@Sven Türpe
Ich will mich da nicht streiten. Mit einer Untersuchung der Klingelnutzung bin ich auch einverstanden ;-)
Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. :))) Einmal mit Fahradhelmen angefangen, kommt man aus dem diskutieren so schnell nicht wieder raus.
Wir stimmen da ja auch sonst vollkommen überein. Was die staatliche Regelungs- und Staatssicherheits-Wut angeht sowieso. Von daher lehne ich eine Zwangsregelung auch ab. Das soll jeder so halten, wie er will.
@Roland
Ich hoffe Du weißt, dass Deine treue Leserschaft ein Bild von Dir mit Helm in Deinem Blog erwartet :-P
@kamenin
Eben. :-)
Nur ersetze jetzt mal Fahrradhelm mit Kopftuch...
Das Kopftuch-Verbot halte ich ehrlich gesagt für falsch, zumal in der einseitigen, gegen Muslime gerichteten Form. Schul-Missionierung, gerade durch Lehrer, muss natürlich unterbunden werden. Aber sich mit anderer kulturellen Symbolik auseinanderzusetzen, so sie auch religiös motiviert ist, gehört dazu. Für Christen, Muslime und Atheisten.
Was neben Missionierung dabei auch überhaupt nicht gehen darf, ist natürlich die Propagierung des Kopftuches durch die Lehrerin an muslimische Schülerinnnen.
Auch hier haben wir wieder Konsens, denn ich bin auch der Meinung, dass Verbote wenig weiterhelfen.
Nur würde eine Muslima ihr Kopftuch mit dem Argument propagieren, dass der Weiseste und allmächtige Gott "will", dass Frauen sowas aufziehen. Ebenso empfehlen die "weisesten" und (fast) "allwissenden" Wissenschaftler, dass man einen Fahrradhelm aufsetzen soll... ich hoffe Du verstehst worauf ich hinauswill (und ich denke das war auch Svens Intention).
Wenn wir anfangen wissenschaftliche Untersuchungen als unhinterfragbare Wahrheiten zu propagieren, dann tappen wir in die Falle der Religion.
PS: Vielen Dank noch mal an alle für die rege Diskussionsteilnahme. Ich bin überrascht. O_o
Hm,
ich habe jetzt keine lust Statistiken nachuzuwühlen. Aber die Empflelung Fahradhelme zu tragen, habe ich am ehesten von Rettungsärtzten gehört. Die berichten natürlich aus ihrer Erfahrung, dass Menschen mit Helmen in der regel weniger schwere *Kopf*-Verletzungen erleiden als Menschen ohne Helm. Das überhaupt sehr wenige Unfälle passieren ... naja das bekommen die aus ihrer Perspektive natürlich nicht mit. So wie ich das mitbekommen habe, kommen meisten dieser Empfelungen auch aus der Ecke der Rettungsdienste. Es ist halt relativ belatend für Rettungs-Personal Kinder "zusammenzuflicken" nur um dann festzustellen dass sie "vollblöd" sind.
Kinder stellen halt einen großen Teil der Fahradfarer und demnach der Unallbetroffenden bei Faradunfellen. Da ist das mit dem Helm halt wie mit dem bei Rot über die Ampel gehen. Leteres ist für einen Erwachsenen in der Regel auch ungefählich ;-).
Abgesehen davon halte ich die Theorie, dass Helme vor *Kopf*-Verletzungen schützen für Plausiebel und Wissenschaftlich. Mit Religion hat das sicher nichts zu tun. Statistiken über alles andere als Kopfverletzungen sind auch irrelewand. Und ich glaube auch nicht, dass es da Statistiken über Kopfverletzungen beim Tennis gibt. Aber auch da würden Helme bestimmt helfen besonders im "Double". :-P.
Dass es keine vergleichbare Qualitätssicherung wie z.b. bei Motoradhelmen gibt ist aber richtig.
beste Grüße,
cptchaos
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