Das katholische Witzblatt berichtet über Äußerungen eines Erzbischofs Mamberti zur "Christianophobie", also der Angst vor Christianisierung oder vor Christen an sich, die ja historisch gesehen (Missionierung der Neuen Welt, Hexen-, Junden-, Ketzerverfolgung usw.) nicht ganz unbegründet ist:
Dieser angstvollen Ablehnung des Christentums, der „Christianophobie“, müsse man ebenso kraftvoll entgegen wirken wie dem Antisemitismus und der „Islamophobie“, betonte Erzbischof Mamberti beim Rimini-Treffen. Christianophobie bestehe aus drei Hauptproblemen: aus einer falschen Information über das Christentum, aus Intoleranz und Diskriminierung sowie aus Gewalt und Verfolgung. „Leider sind Vorurteile noch immer eine brennende Sorge.”
Seltsam nur, dass man dem guten Herrn Mamberti genau dasselbe vorwerfen könnte, denn Christen haben über etliche Jahrhunderte hinweg andere Weltanschauungsgemeinschaften auf Grund von falschen (oder gar keinen) Informationen, aus Intoleranz und Diskriminierung mit Gewalt und Verfolgung heimgesucht. Diese Heimsuchung war teilweise so effektiv, dass man von den Betroffenen nichts mehr hörte (z.B. Abligenser).
Bei weitem erstaunlicher ist aber, was der röckchentragende Prälat noch von sich gibt und zwar im selben Artikel:
Eine andere Form von “Christianophobie” sprach ein britischer Parlamentsabgeordneter vergangenes Jahr an: Der radikale Säkularismus gebe in Medien und Politik seines Landes den Ton an und dränge die traditionelle christliche Kultur an den Rand, beklagte Mark Pritchard. Das Diskriminierungsverbot aufgrund sexueller Orientierung durch die Labour Party im Vorjahr habe katholische Adoptionsagenturen gezwungen, entweder zuzusperren oder sich zu fügen und Kinder praktizierenden Homosexuellen anzuvertrauen.D.h. wir haben hier wieder die übliche Geschichte, dass zwar der Splitter in anderer Leute Augen operativ entfernt werden will, der Diskriminierungsbalken im eigenen Auge aber gar nicht als solcher wahrgenommen wird. Solange sich die katholische Praxis nicht ändert, immer dann laut "Feurio" zu rufen, wenn man (wie z.B. in Indien) wenig Einfluss hat und sich unterdrückt fühlt, aber auf der anderen Seite in den säkularen Gesellschaften Europas weiterhin versucht Minderheiten wie z.B. Homosexuelle, geschiedene Frauen usw. zu diskriminieren, solange werden die "brennenden Sorgen" nur als das entlarvt, was sie sind: scheinheiliges Geschwätz!
4 Kommentare:
Ooooooch, die armen Kleinen!
Ich bin mir dessen auch bewußt, daß die Christen schon immer so furchtbar unterdrückt und diffamiert waren. Diese kleine Minderheit!
Was hat man denen nicht alles abverlangt, indem man ihnen zumutete, daß in annektierten Kontinenten irgendwelche renitenten Ureinwohner hockten, die den Christen nicht gleich devot zu Füßen lagen und ihr Gold aushändigten.
Hach und all die widerspenstigen Frauen erst! Statt, daß die mal VON SELBST auf die Idee gekommen wären sich auf den Scheiterhaufen zu begeben wo sie hingehören....
Und diese Christenunterdrücker in Jerusalem erst - hätten die nicht alle freiwillig ihrer Religion abschwören können?
Immer mußte sich der Vatikan so altruistisch gegen die bösen Heiden verteidigen.
Davon ist er ja schon ganz gezeichnet - man sieht es ja auch am Petersdom:
Vollkommen ÄRMLICH und ausgemergelt sind die!
Dieses winzige Kirchlein!
So sehen echt malträtierte und diskriminierte Leute aus!
@Tammox
Hmm... war mein Beitrag doch zu einseitig... das wollte ich wirklich nicht ;-)
Wieso Po8?
Ich bin eben ganz auf der Seite der armen Unterdrückten. Und diese niederschmetternde Armut und Bescheidenheit, die schon der Petersdom ausdrückt, scheint mir evident.
Ganz wie es in der Bibel steht:
Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen (Matthäus6,19)
Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.(Lukas14,33)
Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.(Matthäus6,24)
Jesus antwortete ihm: Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach. Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen. Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.(Matthäus, 19, 21-24)
Usw ….
(Dazu gibt es doch viele Klare Aussagen:
http://godisimaginary.com/i19.htm)
Daher bekommt ja auch ein Bischof in Deutschland vom Steuerzahler auch nur lumpige 10.000 Euro Netto im Monat als Gehalt. Das ist ja schon quasi ein Leben als armer Lazerus!
Ich fürchte ja, daß Herr Mamberti einer Fehlinformation aufgessesn ist, denn meine Christianophobie resultiert eigentlich eher daraus, das ich die richtigen Informationen über das Christentum habe. :)))
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