Es gibt "toxische" Computerspiele, sagen nun alle. Und haben Recht damit. Die gibt es. Und jetzt? Dummerweise erlernte der Täter das Schießen aber nicht "toxisch" am heimischen Bildschirm, sondern bei der Bundeswehr.
Es ist wirklich ein Unding, dass seitens der Politiker Computerspiele jedes mal dafür herhalten müssen um irgendwelche Gräueltaten verstehbar zu machen. Die Welt ist nur leider nicht so linear und binär, als dass man sie in gut und böse einteilen könnte oder dass eine gewisse Softwareapplikation einen zum (Massen)Mörder werden lässt. Dahinter steckt die dämliche Annahme, dass wenn jemand etwas macht, was so aussieht wir im richtigen Leben, dass das auch der Grund dafür ist, dass er das im richtigen Leben macht.
Das ganze erinnert fatal an den Cargo-Kult, bei welchem indigene Völker im pazifischen Raum der Meinung waren, wenn sie nur genau nachahmten, wie ein Flugplatz funktioniert, dass dann wieder eine von den tollen Versorgungsmaschinen landete, die das viele Cargo dabei hätte. Insofern bastelten sie Kopfhörer aus Holz, einen Tower dazu und taten so als ob sie funkten.
Die Attentäter von 9/11 hatten auch Flugstunden genommen und (wahrscheinlich auch) mit Flugsimulatoren trainiert. Nur hat der Flugsimulator sie nicht zu religiös-fanatischen Idioten gemacht. Dafür braucht es leider immer noch reale Menschen, das haben Maschinen/Computer noch nicht so drauf - vielleicht in der Zukunft irgendwann...