Sonntag, Mai 27, 2007

Das Wort zum Sonntag #16

Passend zum Pfingstwochenende, dachte ich mir, dass die folgende Frage einigermaßen spannend sein könnte:

Thema heute:
Warum trägt Gott Eulen nach Athen?

Folgende Bibelstelle sei mal exemplarisch dafür angeführt, dass JC nach seinem Tod, nämlich bis zu seiner "Himmelfahrt" noch des öfteren irgendwo vorbeischaute:

Als sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken aber und fürchteten sich und meinten, sie sähen einen Geist. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz? Seht meine Hände und meine Füße, ich bin's selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe. Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und Füße. Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? Und sie legten ihm ein Stück gebratenen Fisch vor. Und er nahm's und aß vor ihnen.
(Lukas 24,36ff)

Abgesehen davon, dass es wahrscheinlich im Himmel nichts zu essen gibt - zumindest keinen Fisch - ist es doch ebenso erstaunlich, dass diese Darstellung so gar nicht zu der in Matthäus 28,16f passt:
Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Doch was einem vernünftigen Menschen am meisten zu denken geben sollte ist, warum legt ein Gott Wert darauf, genau denen zu erscheinen, die vorher schon an ihn glaubten (durch die ganzen Wunder und den Hokuspokus)? Wäre es nicht sinnvoller sich der ganzen Welt zu offenbaren oder wenigstens allen Leuten in Jerusalem (also auch Römern, Juden und wer dort sonst noch alles so wohnte)? Warum fährt ein allmächtiger, allwissender Gott so eine klein-klein Strategie?

Nun, die am häufigsten anzutreffende Antwort darauf ist, dass es sich um ein "Geheimnis des Glaubens" handelt. Gott will verborgen bleiben. Gott will sich nur den Gläubigen offenbaren. Doch wenn er wirklich verborgen bleiben wollte, warum hat er dann das meistgedruckte Buch auf diesem Planeten "inspiriert"? Warum laufen seine Anhänger durch die Gegend und verbreiten seine Drohbotschaft Frohbotschaft? Ist das nicht reichlich inkonsequent?

Wäre es nicht besser, so Gott die Zahl seiner Anhänger vergrößern wollte, dass er speziell denen erscheint, die nicht an ihn glauben? Und das möglichst unmissverständlich? Insofern überzeugt Gott ja immer genau diejenigen, die schon von ihm überzeugt sind, aber auch das noch nicht mal besonders gerecht. Denn kurz nach seinem Tod soll ja der arbeitslose Zimmermann noch oft erschienen sein, also so erschienen, dass er z.B. einen Fisch essen konnte, aber seit 2000 Jahren hat man derartiges nicht mehr gehört. D.h. Gott lässt seine eigenen Gläubigen auch ganz schön auf dem Trockenen sitzen und verlangt von diesen mehr als er damals den Aposteln abverlangt haben soll. Das mag alles sein, nur nicht gerecht!
Glauben heißt: Dinge für wahr halten, für die es keine Parallele und keinen Beweis gibt und die jemand verkündet, der über kein Wissen verfügt.
(Ambrose Bierce)

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